Justice League Hero Dice – Batman und Superman
Das Thema „Superhelden“ ist zwar nicht neu, aber gerade wegen der vielen Verfilmungen in letzter Zeit immer wieder populär. Zwei große Universen gibt es da – Marvel und DC, und um letzteres geht es hier, namentlich um die dortig etablierte „Justice League“, oder vielmehr deren prominente Mitglieder.
In deren Haut schlüpfen die Spieler gewissermaßen, obwohl Hero Dice kein Rollenspiel ist. Zwar übernimmt jeder Spieler, der ein solches Spielset hat, die Rolle eines der berühmten Helden, aber dann gehts eben drum. das zu tun, was die so gut können: Ihre Gegenspieler mehr oder weniger gekonnt vermöbeln. Wer jetzt gerade die „Whack“, „Pow“ und was nicht noch Icons aus der alten Batman-Serie vor Augen hat – joa, paßt.
Die hier vorliegenden Sets sind die ersten beiden – nach unseren Informationen hat Heidelberger die Lizenz für die ganze Justice League, die nächsten zwei sind nach unserem Kenntnisstand Flash und Green Lantern, wie es dann weitergeht ist noch nicht sicher, aber potentielle Kandidaten gibt es ja in Hülle und Fülle, da dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Damit man spielen kann, benötigt jeder Spieler ein solches Heldenset – ja, man kann alleine gegen das Spiel spielen, aber der Teamkampf ist tendenziell interessanter. Zu jedem Set gehören ein Satz Counter (größtenteils Schadensmarker, aber auch Teamworkmarker und je nach Held auch andere – Batman hat zum Beispiel drei Batmobil-Marker) aus stabilem Kunststoff, eine Heldenkarte, die seine genauen Regeln noch einmal erläutert, eine Karte für die „passende“ Stadt (bei den beiden hier besprochenen also Gotham, respektive Metropolis), ein passender Satz Schurkenkarten (so findet sich bei Superman zB Doomsday, bei Batman eben der Joker oder Poison Ivy), ein Satz Feats (auch Karten), die der Held je einmal verbrauchen kann (und das wird er auch müssen), und natürlich – die Würfel des jeweiligen Helden (was nicht immer gleich viele sind – Superman hat 6, Batman 7 Würfel, und wieviele andere nachher haben können wir noch nicht beurteilen).
Wie funktioniert nun das Spiel? Nun, es wird gewürfelt, und jeder Held hat da ein etwas anderes Würfelprinzip, nach dem er „punkten“ kann – denn Punkte sind Marker, und wenn deren Menge ausreicht, einen Schurken zu besiegen (die jede Runde mehr werden), so kommt dieser schon mal nicht in die Stadt (und diese sauberzuhalten ist ja das erklärte Ziel der Helden). Nehmen wir Batman als Beispiel: der darf so lange Würfeln wie er will, muss aber, um eine Würfelfarbe zu werten (er hat 4 schwarze und 3 graue, wobei die schwarzen die „günstigeren“ sind) ein Batmobil der passenden Farbe dabeihaben, dann dürfen diese Würfel gesichert werden. Während des gesamten Spiels hat er außerdem drei Batmobil-Marker, die statt dessen eingesetzt werden dürfen. Gewürfelte Wunden ziehen von den erreichten Punkten (Batsymbole) wieder etwas ab – insofern muss man schon überlegen, ob man noch weiter würfeln will, oder ein Ergebnis irgendwann einfach nimmt (hat was von Yahtzee, zumindest bei Batman).
Superman hat andere Regeln (würfelt grundsätzlich drei Mal, muß nach jedem Wurf eine komplette Würfelfarbe „nehmen“ – es gibt einen roten (eher schlechten), zwei gelbe (mittlere) und drei blaue (meist nützliche) Würfel. Und vermutlich wird sich für jeden Helden wieder ein anderes Prinzip ausgedacht. Zudem sind die jeweiligen Schurken auch nicht immer gleich zu besiegen – sie haben zwar einen Wert, der – notfalls in mehreren Anläufen – erreicht werden muss, um sie zu erledigen, aber sie haben auch noch die ein oder andere Fiesigkeit in petto – bei manchen darf der Held zum Beispiel keine Karten verwenden, bei manchen darf man nicht im Team arbeiten, wieder andere sind nur mit Teams zu besiegen (diese nimmt man natürlich im Solospiel heraus), oder sie haben schon einen Abzug gegen einen bestimmten Superhelden dabei – zB Kryptonit gegen Superman. Das wirkt dann aber auch nur gegen diesen Helden – also kann Batman Lex Luthor ganz ohne Einschränkungen verdreschen. Ich sag ja, Teamspiele sind… reizvoll.
Das Gesamtkonzept ist eigentlich… naja, schwer einzuordnen. Sicher, durch die Würfel ist der Glücksfaktor natürlich da, aber man muß mit ihnen schon taktieren (weit mehr als bei Risiko, was ja manche bis heute noch für ein Strategiespiel halten…), um die Feinde zu besiegen. Das Spielmaterial ist jedenfalls sehr hochwertig – die Tokens sind aus stabilem, beidseitig bedrucktem Kunststoff, die Karten sind beschichtet und von sehr guter Qualität, und die Würfel sind top, haben eine angenehme Haptik – wenn man dann noch überlegt, was die Lizenzgebühren kosten dürfen, ist der Preis wirklich in Ordnung. Die Frage ist, welche Zielgruppe hat am ehesten Spaß an diesem kleinen Spielchen, das zugegebenermaßen nie sehr lange dauert? Dem klassischen Vielspieler wird es wohl ein wenig zu einfach sein (ich finde es zwar witzig und auch gelungen, aber viel Tiefe hat es nicht). Also eher Gelegenheitsspieler? Ja, vor allem solche, die nebenbei auch noch Comicfans (vorzugsweise von DC) sind, und die, die nicht zu komplexe, kleine Würfelspiele mögen (als Vergleich fallen mir da zB Heckmeck, Saint Malo oder auch Asterix & Obelix ein). Vielleicht bekommt man von denen ja so mal ein paar mehr an den Spieltisch? Und wenn die weiteren Helden erhältlich sind, gibts auch mehr Varianz – das fehlt natürlich momentan noch. Ich würde dem Spiel auf jeden Fall eine Chance geben – die Heidelbären haben die Hero Dice auch auf diversen Veranstaltungen dabei, da kann man dann auch mal fix probespielen.
Nächste – aktuelle – Gelegenheit dazu ist auf der Comic Con Germany, dieses Wochenende in Stuttgart, am Stand 1 C 10. Ansonsten im frühen Herbst auf der BärenCon (3./4. September), aber sicherlich auch auf der ein oder anderen Convention im Sommer – immer mal auf die Erklärheidelbären achten.
Hersteller | Heidelberger Spieleverlag | |
Autor | Andreas Schmidt | |
Grafik | Marina Fahrenbach, Sabine Machaczek | |
Spieler | 1 pro Set | |
Denken | 4 | |
Glück | 5 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 15 € |
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