Barracuda
Nein, es geht nicht um das Reality-TV-Programm, auch wenn das Spielthema die Mitspieler als Barbesitzer in diese Situation bringt. Und ein Rosin, der den Spielern aus der Patsche hilft, ist auch nicht zu finden.
Eine Reihe Bars, die vom Namen her an Mittelmeer-Gefilde erinnern,sind für die Spieler zu pachten. Jeder hätte gerne fünf Anteile an Bars, aber die kosten teuer Pacht – und wer nicht mehr zahlen kann, geht pleite und scheidet aus dem Spiel aus. Wir mit seinem Geld am besten haushalten kann, hat die besten Chancen zu gewinnen. Das Spiel stammt aus dem Verlag Drei Hasen in der Abendsonne und erweckt auch mit seinem äußeren eben jenen Urlaubsflair, den ich soeben angesprochen habe..
In der quadratischen Schachtel finden wir:
- zwölf Bar-Karten
- 110 Geldscheine, von denen 35 einen Wert von null zeigen, der Nennwert der anderen Scheine geht von 1000-10.000, es sind insgesamt Scheine im Wert von 250.000 vorhanden.
- 30 Spielfiguren, je sechs in fünf Farben
- ein Stoffsäckchen
- die Spielregeln auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch.
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Die Karten stecken in Stanzbögen, aus denen sie sich leicht herauslösen lassen. Die Geldscheine sind zwar aus Papier, man kann aber, wenn man auf die Rückseite sieht, ihren Wert nicht erkennen. Die Spielfiguren sind "Stempel", das Stoffsäckchen ist relativ schmal, aber blickdicht. Alles in allem ist es hervorragende Qualität, wie wir sie von den drei Hasen gewohnt sind.
Zu Spielbeginn werden zehn der 12 Bars zufällig ausgewählt und verdeckt ausgelegt. Die übrigen beiden werden unbesehen weggelegt. Jeder Spieler erhält 50.000 Geld und fünf Spielfiguren seiner Farbe. Die sechste Spielfigur jedes Spielers wird in den Stoffsack gelegt, hiermit wird die runden Reihenfolge festgelegt.
In zufälliger Reihenfolge kommen die Spieler jetzt an die Reihe. In der ersten Runde können Sie nur eine verdeckte Bar auswählen und eine eigene Spielfigur als Pächter darauf setzen. Ab der zweiten Runde muss jeder Spieler zu Beginn seines Zuges Pacht zahlen, in Höhe des Wertes der Bar. Wer das nicht kann, geht somit zu Beginn seines Zuges pleite. Es gibt allerdings auch Mengenrabatt, wenn man bei mehreren Bars Pächter ist.
Anschließend muss man eine Aktion ausführen; man hat die Wahl eine Bar zu eröffnen, Partner in einer offenen Bar zu werden, einem Spieler eine bar abzunehmen oder eine Bar zu versteigern oder zu schließen. Man öffnet eine Bar, indem man eine verdickte Bar aufdeckt und seine eigene Spielfigur darauf abstellt. Dies kostet in der laufenden Runde nichts mehr – die Pacht ist ja bereits bezahlt – man muss aber die neue Bar in der nächsten Runde ebenfalls bezahlen.
Ein Teil der Bars hat Stellplätze für zwei Spielfiguren, in diesen kann ein Partner angenommen werden. Der derzeitige Pächter kann, wenn der zweite Platz frei ist, eine zweite eigene Spielfigur auf die Bar stellen. Dies erhöht auch nicht die Kosten für ihn in der nächsten Runde. Wenn man in eine fremde Bar einsteigen will, muss man hierfür dem Pächter ein verdecktes Angebot machen. Man darf ihm bis zu 12.000 Geld sowie beliebig Falschgeld (Scheine mit Wertangabe null) geben. Der Pächter darf dann aussuchen, ob er das Angebot annimmt – dann darf er die Scheine behalten – oder nicht; in diesem Fall muss er genauso viel Geld, wie ihm angeboten wurde, aus der eigenen Kasse zahlen und beide Beträge kommen aus dem Spiel.
Das Übernehmen einer Bar funktioniert beinahe genauso, aber bei einer Ablehnung muss der ablehnende Spieler ein Schutzgeld an den Spieler zahlen, der den Übernahmeversuch gestartet hatte.
Wem das Ganze zu teuer wird, kann auf die Idee kommen, eine Pacht zu versteigern. Hierfür kann jeder andere Spieler ein Gebot geben, das auch aus einem einzelnen Falschgeldschein bestehen kann. Der verkaufende Spieler kann aus den Angeboten frei wählen und das Geld dieses Angebots behalten. Der Spieler, der das gewinnende Angebot gemacht hatte, übernimmt die Bar und darf eine Spielfigur dort abstellen. Wenn der verkaufende Spieler keines der Angebote nutzen will, kann er auch die Bar schließen und Renovierungskosten von 1000 Geld zahlen.
Gegen Ende des Spiels wird mehr und mehr interessant, in welcher Reihenfolge die Spieler dran sind. Hierfür darf auch aus dem Geld geboten werden; je mehr man bietet, desto später ist man am Zug.
Das Spiel endet entweder, wenn ein Spieler fünf Spielfiguren eine ganze Runde auf dem Spielfeld hat (sprich: wieder an den Zug kommt und noch alle fünf Figuren auf dem Spielfeld hat), oder wenn ein Spieler nicht mehr bezahlen kann – sei es die Pacht oder später im Zug die Aktion.
Im ersten Fall gewinnt der Spieler, der die fünf Figuren platzieren konnte, bei einer Pleite der Spieler mit den meisten Spielfiguren auf dem Feld. Bei Gleichheit zählt der Bargeldbestand bzw. der Pachtpreis der Bars in dieser Reihenfolge.
Ein Sieg mit 5 Bars ist sehr schwierig, in unseren Testrunden ging immer jemand pleite. Dennoch muss man gut taktieren, weil alle Angebote als Partner oder zur Übernahme oder auch in der Versteigerung verdeckt gemacht werden. Man hat also nur eine ungefähre Idee, wie viel Geld lieben Mitspieler noch haben.
Durch die wertlosen Falschgeldscheine kann man seine Mitspieler natürlich hervorragend bluffen, beispielsweise, weil man mit der letzten Aktion der Runde die fünfte Figur aufgebaut hat und eine Versteigerung für die Zugreihenfolge auslöst, in der Hoffnung, dass alle Mitspieler Geld legen und man so mit einem Falschgeldschein sofort wieder an die Reihe kommen kann.
Durch die ungewohnte Mechanik weiß das Spiel auch Vielspielern zu gefallen, aber auch Gelegenheitsspieler werden an dem Spiel ihre Freude haben. Mit einer Spieldauer von ungefähr einer halben Stunde eignet es sich hervorragend auch für den Familienspieleabend oder den Sonntagnachmittag.
Hersteller | 3 Hasen in der Abendsonne | |
Autor | Cristoph Cantzler | |
Künstler | k.A. | |
Spieler | 3-5 | |
Denken | 9 | |
Glück | 4 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 19,95 € |
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