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Billionaire Banshee

Billionaire BansheeUnser modernes Fernehen strotzt ja geradezu von „Realität“. Ob Polizei, Rettungsdienste, Gerichte, Restaurants in Schwierigkeiten… Nur wenige Zuschauer interessiert, dass „geskriptete“ Realität im Endeffekt genauso fiktiv ist wie beispielsweise der Mentalist oder die Simpsons. Ob Landwirte Ehepartner suchen, Übergewichtige mit Gewalt abnehmen wollen, Individuen mit solchen konfrontiert werden, deren Persönlichkeit ihnen diametral gegenübergestellt ist – das Fernsehpublikum sitzt wie gebannt vor dem Bildschirm und saugt alles auf.

In den USA haben auch sogenannten Dating-Shows immer noch ein gutes Publikum. Es ist also kein Wunder, dass sie auch als Thema für Rollenspiele (ein Gratis-Rollenspiel findet man beispielsweise hier) oder auch in „klassischeren“ spielen am Spieltisch herhalten müssen. In der Regel sind solche Spiele dann auch satirisch bis ironisch. So wie Billionaire Banshee aus dem Hause Game Yay Fun!, das mit Hilfe von Ad Magic und Kickstarter finanziert wurde – und zu dem es auch eine Erweiterung auf Englisch gibt.

Die relativ kleine Spieleschachtel (14 cm mal 10 cm mal 2 cm) ist im wahrsten Sinne des Wortes vollgestopft mit Material:

  • 2 Exemplare der Spielregel auf Deutsch
  • 50 Macken-Karten
  • sechs Karten „kein Date“
  • sechs Karten „Date“
  • 50 Vorzüge-Karten

Macke und VorzugDie Spielregel ist extrem klein gedruckt, die Karten haben einfache Qualität (keine Leinenstruktur) sind aber stabil. Die Industrienationen sind klassische 8Bit-Computergrafiken, was aber irgendwie bei diesem Spiel nicht störend wirkt.

Die Macken-und Vorzüge-Karten tragen neben den eigentlichen Illustrationen und Texten auch jeweils ein kleines Symbol, mit dem die jeweiligen Vorzüge und Macken als fantastisch, mundan oder „kinky“, also eher gewagt gekennzeichnet werden. Diese Symbole findet man auch auf der Rückseite der Karten, so das man sie relativ leicht auf die Spielgruppe anpassen kann.

Das Material reicht so aus für sechs Spieler, die Spieleschachtel gibt an, dass es für 2-10 Spieler geeignet sei, grundsätzlich gehen auch größere Runden – man sollte es also als Partyspiel einordnen für größere Runden als sechs Spieler benötigt man allerdings etwas, mit dem verdeckt die Wahl „Date – kein Date“getroffen werden kann – zum Beispiel ein Pokerblatt, bei dem die roten Karten „Date“ bedeuten die schwarzen „kein Date“.

Die Karten werden zu Spielbeginn nach Macken und Vorzügen getrennt gemischt, jeder Spieler erhält eine Karte Date und eine Karte kein Date.

In der Standard-Version wird wie folgt gespielt:

Reihum werden dem von dem Spieler, der an der Reihe ist, ein Vorzug und einer Marke aufgedeckt und die anderen Spieler überlegen sich dann, ob eine Person, die beide Eigenschaften in sich vereinigt, für den Spieler an der Reihe „Date-Material“ ist oder nicht. Gleichzeitig entscheidet sich auch der Spieler an der Reihe für eine dieser beiden Optionen. Diese Entscheidung trifft man, indem man von den beiden Karten Date/kein Date die entsprechende verdeckt vor sich ablegt.

Wenn alle Spieler ihre Wahl getroffen haben, deckt jeder Spieler der Reihe nach seine Entscheidung auf und erläutert seine Begründung für diese Entscheidung. Als letzter der Runde deckt auch der Spieler an der Reihe seine Karte auf – und überrascht sie mit oftmals auch seine Mitspieler. Jeder Spieler, der die Wahl des einzelnen Spielers korrekt vorhersagen konnte, erhält einen Punkt.

Am Ende des Spiels gewinnt, wer die meisten Punkte gesammelt hat.

Die Spielregel bietet auch die Variante „Traumpartner gesucht“.

bei der Suche nach einem Traumpartner werden alle Karten gleichmäßig an die Mitspieler verteilt jeder Mitspieler sucht sich dann drei Kombinationen von Vorzug und Macke, die man für datebar hält. Diese Kombinationen werden gesammelt und müssen – wie bei „Mischen Impossible“ so gemischt werden, dass die Paare zusammenbleiben. Eine dieser Kombinationen wird aufgedeckt. Jetzt wählt jeder Spieler aus, wer seiner Meinung nach die entsprechende Kombination als Traumpartner gewählt hat. Dass der Spieler, dessen Traumpartner-Kombination offen liegt hierbei natürlich lügen muss, dürfte klar sein. Wenn alle Spieler sich für einen Traumpartner entschieden haben, gibt der entsprechende Spieler sich zu erkennen, und alle Spieler, die auf ihn getippt haben, erhalten einen Punkt.. Es gewinnt, wer die meisten Punkte gewonnen hat

es dürfte klar sein, dass ein Spiel wie dieses mit den Vorzügen und Macken fällt, die angeboten werden. Die Auswahl ist bei 50 Stück natürlich ziemlich. So gibt es als Vorzüge „ist ein professioneller Wrestler“, „kann die Zeit kontrollieren“, „Aura verhindert Altern“ oder auch „kann zu jeder beliebigen Größe anwachsen oder schrumpfen“. Derartige Vorzüge, die Milow vielleicht zu schätzen weiß, werden begleitet von Marken wie „ist ein Vampir“, „riecht nach heißem Müll“ oder „hat die Schlafkrankheit“. Auch der titelgebende Milliardär und die Todesfee sind zu finden.

Im Gegensatz zu einigen Dating-Partyspielen, die ich gesehen habe, ist dieses Spiel nicht so sehr darauf angelegt, für peinliche Enthüllungen zu sorgen, so dass es mir auch sehr gut gefällt.Wenn man sich das Spiel zulegen will, wird man wohl ein wenig suchen müssen: wir konnten das Spiel nur in englischer Version finden – auch beim Reifenjoghurt hatte man nur die englische Version vorrätig. Die deutsche Version, die uns vorlag, hatten wir auf der Spielerhalt in die Hand gedrückt bekommen. Die deutsche Version dürfte am Einhorn auf dem cover erkennbar sein – und an dem gelben Fleck mit der Eintragung Deutsch.

Hersteller Game Yay Fun LLC und Breaking Games
Autor Steven“Razlo“ Bailey
Künstler Steven“Razlo“ Bailey
Spieler 3-10+
Denken 6
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 25 €

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