Die Bilder des Isidor Necpla
Nach den Kurzabenteuern in den ersten beiden Urdapedias liegt nun mit dem 28seitigen Abenteuer „Die Bilder des Isidor Necpla“ das erste komplette Abenteuerszenario für Wolsung vor. Und ich bin mal wieder in dem Dilemma, wie rezensiere ich ein Abenteuer, ohne allzu viel über den Inhalt zu verraten…
Fangen wir einmal so an: Das Cover des Abenteuers zeigt eines der namensgebenden Bilder – denn dieser im Titel genannte Isidor dokumentierte eine Expedition, und das Titelbild zeigt deren Teilnehmer (minus Isidor, der hat ja das Bild gemacht). Und um diese Expedition – ins ferne Khemre – geht es auch in diesem Abenteuer, oder um das, was aus ihr wurde.
Unsere Abenteurer werden – je nach Hintergrund – mit einer eher ungewöhnlichen Situation konfrontiert, denn einige Leute sind plötzlich… naja, Pflegefälle, und haben die Gemeinsamkeit, eben Teilnehmer dieser Expedition gewesen zu sein. Darüber können detektivische Charaktere genauso wie Journalisten stolpern, dazu gibt es verschiedene Aufhänger. So oder so dürfen die Charaktere in Lyonesse ermitteln, denn Recherche, Detektivarbeit und Kombinationsgabe ist der Hauptteil des Abenteuers – „Action“ ist zwar möglich, aber eher vermeidbar, da sind die kommunikativen und beobachterischen Fertigkeiten weit mehr gefragt.
Wer bei der Zusammenstellung „Expeditiosteilnehmer – Khemre – seltsame Vorkommnisse“ an den Fluch des Tutanchamun denkt – ja, richtige Richtung, zumindest was das Flair des Szenarios angeht. Wären die Charaktere nicht Angehörige diverser Fantasyrassen, könnte man das Setting auch zB gut als Cthulhu-Szenario verwenden, das mysteriöse Flair würde gut passen.
Wieviel Arbeit muss man als Spielleiter noch investieren – nun, eher wenig, da das Abenteuer in optionale Stationen gegliedert ist, die schon einige Eventualitäten abdecken (a la möchten die Spieler A, B oder C machen – wenn sie natürlich mehr Lust auf D haben, muss ein Spielleiter sowieso improvisieren). Man hat, wie bei den meisten detektivisch angelegten Szenarien, natürlich möglicherweisedas Problem, dass die Spieler einfach Tomaten auf den Augen haben können – Hinweise sind da, ob sie für die jeweilige eigene Gruppe ausreichen, merkt man möglicherweise erst beim Spiel.
Mir gefällt das Abenteuer recht gut; der Plotverlauf ist nicht zu linear, die NSCs sind glaubwürdig und auch interessant. Ein Szenario, das von Interaktion lebt, und von daher sicher nicht für jede Gruppe geeignet ist, wohl aber gut ins Genre passt. Neugierige Charaktere, die Museen nicht nur von außen kennen, sind hier richtig aufgehoben, und Gruppen, die Spaß daran haben, viele unterschiedliche Kulissen in kürzerer Zeit zu erleben, sind hier richtig. Unter Umständen ist es sogar Con-geeignet – dazu würde ich dem jeweiligen SL aber empfehlen, ein paar Charaktere vorzubereiten.
Erhältlich ist „Die Bilder des Isidor Necpla“ natürlich bei Redaktion Phantastik – wer dieses Wochenende auf der FeenCon in Bad Godesberg ist, kann auch einfach beim Stand vorbeischauen.
Hersteller | Redaktion Phantastik |
Autor | Marcus Pohlmann |
Illustrationen | div. |
Spieler | RPG |
Denken | RPG |
Glück | RPG |
Geschicklichkeit | RPG |
Preis | 8 € |
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