Crystal Twister
Am Produktfoto kann man es bereits erkennen: Heute geht es um einen optisch besonders ansprechenden Würfelturm mit ungewöhnlicher Technologie. Nach den letzten Tests von Würfeltürmen wurde ich um meine Meinung zu einigen anderen gefragt. Deshalb habe ich mich auch umgesehen, und dabei fiel mir unter anderem eben der Crystal Twister von Blackfire ins Auge.
Der Crystal Twister gehört in die recht große Gruppe der Türme, die man erst noch zusammenbauen muss – Das Transportrisiko, wenn man den zusammengebauten Turm einem Paketdienst anvertrauen würde, wäre einfach zu hoch.Außerdem ist der Turm relativ groß, was in zusammengebauten Zustand zu ungewöhnlich hohen Versandkosten führen würde. Unter den nicht fertig montierten Türmen gibt es noch einmal zwei Gruppen: zum einen Türme, bei denen man für den Zusammenbau die Teile miteinander verkleben muss (verschrauben, mit Magneten fixieren und ähnliches zähle ich einmal ganz brutal dazu) und zum anderen Türme, die bereits aus eigener Kraft stehen können. Und man beachte: auch wenn ein Turm als“ kein Leim notwendig“ verkauft wird, heißt das nicht unbedingt, dass man die Einzelteile nicht zusammenkleben sollte.
Dieser Kristallturm hingegen fällt eindeutig in die Kategorie, die keine Klebemittel verwendet.Geliefert wurde der Turm in einem in Folie eingeschweißten, flachen Paket, dessen Fläche dem eines DIN A4-Blattes entspricht. Drinnen sind zwei Acrylglasplatten, in denen die Einzelteile des Turms mit Laser geschnitten sind, eine – ich glaube es ist Pressspanholz – Bodenplatte, ein Gummiring und zwei Blatt Papier: das Deckblatt als „Schachteldeckel“ und eine zweiseitig bedruckte Baumanleitung. Zwar gibt es auf in YouTube ein Video, in dem im Schnelldurchlauf ein solcher Turm zusammengebaut wird, der Zusammenbau gelingt aber genauso gut nur mit der gedruckten Anleitung (und es ist weniger frustrierend, wenn man die eigene Aufbaugeschwindigkeit nicht mit der beschleunigten des Videos vergleichen will.)
Zunächst aber muss man alle Teile aus den Stanzplatten herausnehmen und die auf beiden Seiten angebrachte Schutzfolie herunter knibbeln. Dies ist nicht gerade einfach, durch den Laserschnitt aber leider unvermeidlich – die Schutzfolie verhindert, dass der Laser beim Eintritt in das Material aufgefächert wird.
Schön, dass für diesen Schritt empfohlen wird, Handschuhe zu tragen: es kann ja immer mal vorkommen, dass hierbei ein Teil bricht, und die Splitter sich dann in die Hand bohren.
Um für solche Eventualitäten gerüstet zu sein, sind ein paar der Einzelteile, die für den Turm zusammen zu bauen sind, redundant angelegt. Ohne diese Ersatzteile besteht der Turm aus wenn ich richtig gezählt habe 49 Einzelteilen aus Acrylglas Plus der Bodenplatte.
Auch findet man im Stanzbogen eine „Krokodilzange“, die man während des Zusammenbaus für einige schwer zugängliche Stellen benötigt: das Teil wird in das Maul des Krokodil gesteckt und damit dann wie beim Flaschenschiff an die richtige Stelle befördert; es kann aber nützlich sein, die Teile tief ins Maul des Krokodil zu stecken anstatt nur in die Spitze (wie in der Illustration in der Bauanleitung), weil sie dann zum einen besser zu halten sind und zum anderen auch leichter an ihren endgültigen Platz befördert werden können.
Alles in allem erforderte der Aufbau ein wenig Zeit: mit zwei körperlich fitten Zusammenbauern und meiner halbseitig gelähmten Wenigkeit hatte mein Team (das schon „TARDIS-erfahren“ war) den Turm nach etwa einer halben Stunde zusammengebaut. Dabei haben wir dann aber auch die Zeit für das Entfernen der Folie schon mitgerechnet. Ohne Hilfe hätte ich aber kaum eine Chance gehabt, schon weil man zwei Hände benötigt um ein Bauteil in das Krokodilmaul zu stecken…
Keine Probleme hatten wir mit der Frage, in welcher Reihenfolge vor allem die verschiedenen Seitenwände anzubringen sind. Hier sollte man ein wenig aufpassen, denn wenn man die Wände verwechselt, haben schließlich die einzelnen Stufen nicht mehr unbedingt die notwendigen Stützpunkte.
In der praktischen Verwendung stellten wir zum einen überrascht fest, dass unser ziemlich großer D30 anstandslos über die Stufe nach unten rollte – während ausgerechnet mehrere D4 nicht den Weg nach unten fanden, weil sie die einzelnen Stufen nicht wie beabsichtigt nach unten kippen ließen und auf diesen zur Ruhe kamen. Auch vereinzelte scharfkantige D6 blieben hin und wieder in den Turmecken hängen, diese konnte man aber dann beispielsweise mit einem weiteren Würfel wieder auf die rechte Bahn bringen.
Auch größere Mengen an Würfeln – beispielsweise ein kompletter 36er Pack 12 mm großer Würfel, wie man sie häufiger an Shadowrun-Tischen sieht – stellten den Turm selbst vor keine Probleme: diese große Menge sah sogar recht hübsch aus, wie sie da in breitem Strahl spiralförmig nach unten strömte. Der einzige kleine Kritikpunkt hier war der Umrandung des “ Würfeltabletts“ zu entdecken: bei dieser großen Anzahl wurden gelegentlich einzelne Würfelchen von den Nachrückern zwischen zwei Barrikaden hinausgeschoben, diese Würfel sind aber auch nur wie gesagt 12 mm breit.
Rein ästhetisch gibt es an diesem Turm aber nichts auszusetzen. Das kristallklare Acrylglas, der ungewöhnliche Mechanismus mit schwingenden Wendeltreppen-Stufen und der ungewöhnliche spiralförmige Würfelweg machen den Turm zu einem Hingucker par excellence. Neben der blauen TARDIS, die mir schon wegen ihrer popkulturellen Bedeutung ans Herz gewachsen ist ist der Kristallturm zur Zeit mein Lieblingsturm unter den Türmen in meiner Sammlung.
Wer nicht gerade jeden Cent dreimal umdrehen muss und einen Würfelturm sucht (zwei Dinge, die meist Hand in Hand gehen), sollte sich diesen Turm auf jeden Fall einmal näher ansehen.
Übrigens: der Hersteller stellt auch einen „Saphire Twister“ her – ein baugleicher Turm aus klar-blauem, saphirähnlichen Plexiglas. Der ist allerdings noch einen kräftigen Schlag teurer – der Mehrwert durch die Farbe wiegt mE aber nicht den Preisunterschied auf.
Hersteller | Blackfire Entertainment GmbH | |
Autor | Fedor Myachin (Angabe auf der Verpackung) | |
Künstler | k. A. | |
Spieler | Würfelturm | |
Denken | Würfelturm | |
Glück | Würfelturm | |
Geschicklichkeit | Würfelturm | |
Preis ca. | 25 € |
Crystal Twister bei www.Spiele-Offensive.de
Crystal Twister bei Milan Spiele
Update: Auf der SPIEL konnte man neben diesem Turm in weiß und blau auch Varianten in Bernstein, grün etc. sehen sowie eine Zusammenstellung mit weißen Wänden und dunkelblauen Stufen. rein optisch gefällt mir aber der weiße noch immer am besten :)
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