Icecool
Der lettische Verlag Brain Games, der uns in den letzten Jahren immer wieder mit schönen neuen Spielideen überrascht hat, hat dieses Jahr endgültig den Vogel abgeschossen: einen flugunfähigen zwar (namentlich einen Pinguin), aber „Icecool“ ist tatsächlich (und meiner Meinung nach auch völlig zurecht) Kinderspiel des Jahres 2017 geworden. Dementsprechend ist es auch wenig verwunderlich, dass in Amigo ein deutscher Vertriebspartner gefunden wurde.
Das Thema ist insofern „eisig“, als dass das Spiel in einer Pinguinschule spielt, und diese natürlich auf Eisflächen errichtet ist. Die Pinguine sind aber alles andere als „brave“ Schüler, sondern vielmehr verfressen, und haben es auf ein paar extra Fische abgesehen.
Schaut man in die Schachtel, hat man auch direkt schon das Spiel vor sich – man muss nur den Deckel abnehmen, der Schachtelboden ist ein Teil des dreidimensionalen Spielplans. Insgesamt gehören zum Spiel:
– 5 Teile des dreidimensionalen Spielplans, die genau ineinanderpassen
– 4 Pinguinkegel (Kunststoff, mit Gewicht im runden Fuß)
– 16 Fische (Holz, 4 neutrale als Halteklammern, je 3 in Spielerfarbe als Torzähler)
– 4 Farbkarten
– 4 IDs
– 45 Fischkarten (mit 1-3 Fischen)
– die Spielregel in Englisch, Französisch und – in der Amigoversion – natürlich Deutsch)
(Anmerkung: Mein Rezensionsexemplar war die Brain Games Ausgabe, aber der Inhalt weicht nicht ab, und die Anleitung gibts auch bei Amigo zum Download).
Das Spielprinzip ist an sich einfach: Die Spielplanteile werden zu einem großen Karree zusammengefügt, so dass die verschiedenen Räume an einigen Stellen durch Tore verbunden sind. Über drei dieser Tore wird je ein Fisch in Spielerfarbe gehangen, und diese gilt es „einzusammeln“, indem man seinen Pinguin durch diese Tore schnippst – außer natürlich, man ist in dieser Runde der Fänger, der die IDs der unartigen Pinguine einsammeln will. Das schafft er, indem er diese tacklet – oder auch indem er von ihnen berührt wird, also bietet es sich für ihn manchmal auch an, einfach geschickt im Weg zu stehen.
Eine Runde geht immer so lange bis ein Spieler alle Fische abgeräumt hat – oder der Fänger alle IDs eingesammelt (passiert fast nie). dann wird diese Runde gewertet, und zwar so, dass jeder Spieler pro ID die er hat (also maximal 1, außer dem Fänger) eine Fischkarte bekommt. Diese zeigt 1-3 Fische, wird aber zunächst verdeckt gehalten. Nach so vielen Runden wie Spieler (und nachdem jeder einmal Fänger war) werden diese Punkte gezählt – hier ist der einzige Glücksfaktor des Spieles verankert, nämlich in der Anzahl Fische auf den Karten. Ansonsten sind hier Berechnung und Geschick gefragt – die Pinguine „eiern“ ein wenig durch die Gegend, verhalten sich aber durchaus physikalisch korrekt, von daher kann man ein wenig mit Billardlogik (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) über Bande spielen.
Bei verschiedenen Spieletagen kam Icecool immer wieder auf den Tisch – es ist eines der wenigen Spiele, in dem Kinder wie auch Erwachsene Chancengleichheit haben (ein wenig Feinmotorik ist aber wünschenswert), spielt sich „schnell mal zwischendurch“ (in der Regel unter einer halben Stunde) und macht wirklich verschiedenen Spielern Spaß, eignet sich auch gut als Filler, wenn an einem anderen Tisch noch gespielt wird, … abgesehen von extremen Grobmotorikern (die die Pinguine einfach nicht sinnvoll geschnippst bekommen) ist es ein Spiel für jeden. Und das Material kann sich sehen lassen – die Karten haben gute Qualität, die Piguin-Kegel sind niedlich, und auch die Spielfläche ist liebevoll gestaltet. Das Spielprinzip ist schnell verstanden, insofern kann Icecool gut einfach so aufgebaut und losgespielt werden, und dass das durchaus großflächige Material durch die Schachtelmethode sehr platzsparend zusammenngepackt werden kann, ist ein weiterer Pluspunkt. Wie gesagt – ein verdienter Preisträger.
Hersteller | Brain Games und Amigo |
Autor | Brian Gomez |
Künstler | Reinis Petersons |
Spieler | 2 – 4 |
Denken | 5 |
Glück | 3 |
Geschicklichkeit | 7 |
Preis | 26,99 € |
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