Weekeewachee
Es gibt Spielmechanismen, die universal zu gelten scheinen.
So wird das klassische Papier-Stein-Schere – auch bekannt als Roschambo und Jan-Ken-Po – in einer Reihe von Brettspielen verwendet; zuletzt haben wir hier ein Spiel besprochen, dass eine etwas erweiterte Version dieser Regeln verwendet.
Anders als das verlinkte Spiel ist jedoch Weekeewachee ein rein abstraktes Denkspiel in der Tradition von Spielen wie Schach, Dame, Go und ähnlichen. Insbesondere gibt es bei diesem Spiel keinen Zufallsfaktor – man ist also rein auf sein Gehirnschmalz angewiesen.
In der Spieleschachtel findet man:
- ein Spielbrett
- acht Spielsteine
- die Spielregel auf Deutsch
die Spielsteine sehen aus wie flache Magnete, sind aber dünne Plastikchips, auf die – wohl der Handhabung wegen – runde Filzstücke geklebt worden sind, ähnlich den Filzfüßen, die man unter manchen Möbeln findet. Es sind je vier Spielsteine in grün und gelb, die ihrem „Wert“ entsprechend bedruckt sind; jeder Satz besteht aus Papier, Stein, Schere… und Brunnen!
Der Brunnen ist – genauso wie Spock und Echse – eine klassische Erweiterung des Prinzips, mit der das Spiel für Spieltheoretiker schlechter zu berechnen und damit psychologischer wird. Der Brunnen selbst schlägt nämlich Stein und Schere (die hinein fallen) und unterliegt dem Papier (das ihn abdeckt).
Zu Spielbeginn setzt jeder Spieler seine vier Spielsteine in beliebiger Reihenfolge auf die Grundlinie des Spielfeldes, das 6 × 4 Felder groß ist. Anschließend zieht abwechselnd immer jeder Spieler einen Stein auf ein benachbartes Feld (waagerecht, senkrecht oder auch diagonal, wie der König beim Schach) mit dem Ziel, eine Figur auf die gegnerische Grundlinie zu bringen.
Wenn man auf ein Feld zieht, auf dem eine gegnerische Figur steht, kann man diese nur dann schlagen, wenn ihr Symbol beim Spiel Papier-Stein-Schere-Brunnen dem Symbol der schlagenden Figur unterliegt.
Wer an der Reihe ist, muss ziehen, aussetzen ist nicht erlaubt. Ein Unentschieden wird erreicht, wenn dreimal die gleiche Stellung auf dem Spielfeld entsteht. Ansonsten gewinnt der Spieler, der wie gesagt als erster eine Figur auf die gegnerische Grundlinie zieht.
Das ganze liest sich recht einfach und ist auch ähnlich einfach zu kapieren – ist aber alles andere als einfach zu gewinnen. Scharf nachdenken und dem Gegner immer einen Zug voraus sein – das ist für den Erfolg hier unabdingbar.
Vor allem darf man die Möglichkeit nicht vergessen, mit seinen Spielsteinen die gegnerischen Spielsteine zu blockieren – sei es, weil man droht, sie zu schlagen, sei es, weil man beispielsweise mit der Schere zwar die gegnerische Schere nicht schlagen kann, ihr aber Zugmöglichkeiten wegnehmen.
Weekeewachee ist ein unerwartetes Juwel. Nachdem ich die Spielregel gelesen hatte, dachte ich „das klingt eigentlich nicht sonderlich spannend oder interessant“ – nach den ersten 2,3 Partien war ich allerdings überrascht, wie gut das Spiel funktioniert und wie viel ich nachdenken musste. Da eine einzelne Partie auch nur wenige Minuten dauert (jemand in der Testrunde meinte „gerade mal die Zeit, um ein Ei zu kochen“), reizt das Spiel auch schnell zur Revanche und hat einen hohen Suchtfaktor.
Wenn man es günstig erwerben kann – das simple Material reizt naturgemäß zum Selberbauen –, und Zweipersonen-Hirnverzwirner mag, kann man hier ruhig zuschlagen. Oder, wenn man ein Tablett hat, kauft man sich die Android- oder iPhone-App: knapp über einen Euro wird man auch als Silberbastler ausgeben müssen.
Hersteller | Weekeewachee | |
Autor | Boris Bedarf | |
Künstler | k. A. | |
Spieler | 2 | |
Denken | 10 | |
Glück | 0 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 15 €
1,09€/1,19€ als App |
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