Skyjo
Einer der Gründe, nach Essen zu gehen, wenn dort die SPIEL stattfindet, ist sicher, dass man dort auch ganz neue, bislang unbekannte Verlage und Spiele finden kann. Und das nicht nur aus dem Ausland, auch auf dem deutschen Spielemarkt entstehen immer wieder kleine (Eigen-) Verlage, die hier neue Spiele vorstellen – manchmal mit eher fraglichem Spielwert, manchmal aber auch interessante, neuartige Spiele, die erst beim aktuellen Test ihre Stärken zeigen.
Solch ein neuer deutscher Verlag ist Magillano, in dem der Eigentümer Alexander Bernhardt bislang nur sein eigenes Spiel Skyjo anbietet. Sitz des Verlages ist Altenkirchen im Westerwald.
Skyjo kommt in einer für ein Kartenspiel eher unauffälligen Verpackung daher: die Verpackung zeigt nur einige Karten.In der Schachtel steckt folgendes Spielmaterial:
- 150 Zahlenkarten
- ein Block, um Zwischenergebnisse zu notieren
- die SpielregelAuf Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Niederländisch, Japanisch, Hindi, Chinesisch und Russisch. <′/li>
Die Karten haben gute Qualität, Sie zeigen Zahlen von minus 2 bis 12, wobei die Farbgebung an das alte Kartenspiel Skip-Bo angelehnt scheint: die höchsten (schlechtesten) Werte 9-12 sind rot, 5-8 sind gelb, 1-4 sind grün, die Karten mit
Null sind hellblau und die beiden Minuswerte dunkelblau.
Im Spiel erhält jeder Spieler verdeckt zwölf Karten, die man versucht im Laufe des Spiels in möglichst niedrigwertige Karten einzutauschen. Dies geht jedoch nicht so einfach, wie man das gerne hätte.
Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler von gut gemischten Kartenstapel zwölf Karten, die verdeckt vor ihm in einem Rechteck von 3 × 4 Karten ausgelegt werden. Es weiß also niemand, wer welche Karten hat (auch die eigenen sind unbekannt). Nun darf jeder Spieler zwei der Karten aufdecken, die er selber auswählt. Wessen Karten zusammengezählt die meisten Punkte ergeben, fängt an.
Wer an der Reihe ist, muss zunächst eine Karte ziehen. Hierzu darf man, sobald vorhanden, die oberste offene Karte des Ablagestapels nehmen oder oberste Karte des verdeckten Nachzugstapels (die Karten, die nach dem Austeilen übrig geblieben waren).
Wenn man eine offene Karte genommen hat, muss man diese gegen eine der zwölf Karten in der eigenen Auslage austauschen (nach Wahl eine offene oder noch verdeckte Karte), die genommene Karte offen in die Auslage anstelle der Austauschkarte ablegen und die ausgetauschte Karte auf den Ablagestapel legen. Wenn man eine verdeckte Karte ausgetauscht hat, erfährt man erst, wenn sie auf den Ablagestapel kommt, welchen Wert sie hat.
Eine verdeckte Karte vom Zugstapel darf man sich zunächst ansehen und dann entscheiden, ob man sie gegen eine der (offenen oder verdeckten) Karten der eigenen Auslage tauschen will – auch hierbei darf man die verdeckte Karte erst nach dem Austausch ansehen. Im Fall eines Austauschs kommt die neue Karte an die Stelle der alten und die alte Karte auf den Ablagestapel. Wenn man nicht tauschen will, darf man auch die neu gezogene Karte auf den Ablagestapel legen, muss dann aber eine der eigenen verdeckten Karten aufdecken.
Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Das Spiel geht so lange weiter, bis ein Spieler seine gesamte Auslage offen hat. Jeder folgende Spieler darf noch einen einzelnen Zug tätigen, bevor das Spiel endet. Jetzt werden die Punktewerte der offenen und verdeckten (!) Karten jedes Spielers zusammengezählt und ihm als Minuspunkte „gutgeschrieben“
Der Spieler, der die Spielrunde beendete, indem er seine Auslage komplett offen hatte, erhält sogar die doppelten Minuspunkte, wenn er nicht die geringste Punktzahl erzielt hatte – ein Gleichstand reicht bereits für die doppelte Punktzahl aus.
Eine Sonderregel, die man aber auf jeden Fall anwenden sollte, ermöglicht es den Spielern, eine Dreierreihe aus der eigenen Auslage zu entfernen, wenn alle drei Karten den gleichen Zahlenwert haben. Wenn diese Sonderregel vereinbart ist, ist dieses Entfernen der Dreierreihen allerdings nicht optional: auch eine Reihe, die aus drei mal -2 besteht, müsste entfernt werden.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler 100 oder mehr Punkte erreicht. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.
Die Regeln klingen recht einfach und stellen auch Gelegenheitsspieler nicht vor irgendwelche Probleme. Auch Analyseparalytiker erhalten nicht genug Optionen um das Spiel zu einem Halt zu bringen. Dennoch ist die logische Herausforderung groß genug um auch Vielspieler zu reizen.
Insbesondere kann man bei diesem Spiel gelegentlich auf Risiko spielen: man entdeckt, dass in einer Dreierreihe schon zwei gleiche ziemlich teure Karten liegen und versucht anschließend, noch eine dritte zu finden, um sie dann alle drei gemeinsam entsorgen zu können. Somit zwingt man gegebenenfalls den Spieler, der in der Spielreihenfolge vor einem sitzt, eine relativ teure Karte in der eigenen Auslage zu behalten.
Nicht in der Spielregel erwähnt wird übrigens eine Solospielvariante: auf jede abgelegte eigene Karte legt man erst eine Karte vom Abwurfstapel offen aus, bevor man den nächsten Zug wieder mit einer Kartenwahl beginnt. Ziel ist natürlich, eine möglichst niedrige Gesamtsumme zu erzielen (und eventuell den eigenen Rekord zu brechen)
Hersteller | Magilano | |
Autor | Alexander Bernhardt | |
Künstler | Alexander Bernhardt | |
Spieler | 2-8 | |
Denken | 6 | |
Glück | 7 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 14,95 € |
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