Neuheiten zum 37…

SPIEL ’19 Tag 0 – Vorglühen

Spiel '15

Der „nullte“ Tag, auch Pressetag genannt, hat ja nun mittlerweile Tradition. Umso schöner, dass sich doch etwas ändert. Gewohnt souverän moderierte Dominique Metzler die Pressekonferenz, aber diesmal erfrischend anders „sortiert“ – ein Kommentar zur Trendentwicklung (namentlich zum anspruchsvolleren Spiel der – auch von uns so wahrgenommenen – neuerdings am meisten Zulauf erhaltenden Zielgruppe der jungen Erwachsenen) ist für uns Presseleute doch weit interessanter als einzelne Spiele, die wir dann ja ohnehin auf der Neuheitenschau gezeigt bekommen.

Innovativ auch der Gewinner des Innovationspreises – „Ab durch die Mauer“ von Zoch verwies völlig zurecht die Mitbewerber auf die Plätze, hier versuchen sich bis zu vier magnetisierte Gespenster zu kostümieren, während die Burg sich munter dreht. Das Spiel macht reichlich Spaß, geht schnell und spricht sowohl Kinder wie auch Erwachsene an – und ist so weder so recht als Kinder- noch als Erwachsenenspiel einzuordnen. Macht nix – Spaß macht es so oder so. Weitere Innovation bei Zoch – es gab Gulaschsuppe anstatt der schon fast erwarteten Weißwürste, was mehrheitlich begrüßt wurde, Essen liegt nun mal nicht in Bayern. Auf jeden Fall machten auch die sonstigen Neuheiten bei Zoch einen sehr interessanten Eindruck.

Weniger neu – die üblichen Rekorde. Die Messe sprengt wieder mal den eigenen Rekord, diesmal mit rund 1500 Anbietern aus allen Ecken und Enden der Welt. Neu ist der Iran-Pavillon, dessen Teilnehmer mit reichlich viel bürokratischem Unsinn in Bezug auf Reisegenehmigungen und auch Spediteure zu kämpfen hatten – wie sich herausstellte, hatten die Spediteure von amerikanischer Seite eher unfreundliche Winke mit dem Zaunpfahl bekommen – sagt mal, geht’s noch? Glücklicherweise haben es doch drei Verlage geschafft,und einer – Reality Games – stellte mir auch gleich seine beiden Neuheiten vor, die beide interessant aussehen und vor allem mit hochwertigem Material aufwarten. Das eine erinnert von der Thematik an Citadels, hat aber einen Bluff-Faktor und dadurch einen höheren Anspruch, im anderen (Zar, hat aber nichts mit dem russischen Adelstitel zu tun, sondern meint Exorzismus), versuchen bis zu 6 Spieler einen Dämon in einem verfluchten Haus zu bekämpfen.

„Here be Dragons“ vermeldet Todys Design (4 K102). Das Spiel kommt aus Schweden, ist gerade frisch gekickstartert und kann am Stand ausprobiert werden.Es geht um eine Art Quest, in der bis zu 6 Spieler ein Land erkunden und mitseinen Kreaturen konfrontiert werden – die Miniaturen machen einen detaillierten Eindruck.

In Korea spielt man neuerdings mit Schwarzlicht – die Spielkarten haben nämlich auch Texte, die nur unter selbigen sichtbar sind, dementsprechend ist das Timing wichtig. Zu finden ist der Verlag Parallax in Halle 6, N104.

Mantikor (6 L103) hat diesmal unter anderem „Somorra“ am Start – Spielbuch in einem sehr düsteren Setting, Sin City in noch böser, und eine Portion Masochismus beim Leser ist durchaus praktisch. Bizarr, schräg, definitiv kein „Kinderkram“, aber schöne Plotline.

Mit sehr detaillierten Miniaturen wartet „Dice upon a time“ von Korona Games aus Ungarn (4 H115) auf – man übernimmt die Rolle einer Grimm’schen Märchenfigur, und dann… gehen die Probleme auch schon los.

Keep Exploring (5 A121) aus den Niederlanden bietet mit „Alte Meister“ eine überarbeitete Wiederauflage an – die Spieler versuchen in der Rolle der entsprechenden Künstler wertvolle Gemälde zu erstellen, wozu natürlich Farbe, Misch- und Maltechnik nötig ist.

GenX (4 F111) aus Spanien hat drei neue Titel am Start – einerseits dürfen sich bis zu vier Alien-Queens gegenseitig bekriegen, andererseits gibt es eine Art Royal Rumble klassischer japanischer Filmmonster, und beim dritten geht es um den Ring der Nibelungen.

HABA (3 F102) Hat dieses Jahr mit „Miyabi“ mal wieder ein Spiel dabei, das „auch Erwachsenen“ gefallen dürfte – es geht ums taktische Zusammenstellen eines japanischen Gartens, das Material macht einen sehr ansprechenden Eindruck.

Steeped Games (5 D122) aus Kanada bietet mit „Chai“ ein Spiel an, in dem die Spieler Teesorten samt Aromen zusammenstellen.

Steffen-Spiele (3 G109) hat wieder zwei schöne kleine Neuheiten im Programm: Bei Kaito versuchen zwei Samurai sich gegenseitig die Ausrüstung abzujagen, bei Teufelskreis können bis zu 4 Spieler ihr Erinnerungs- Und Konzentrationsvermögen unter Beweis stellen.

Clever Unicorn (5 K119) kommen von der Isle of Man und stellen mit „Weird Alchemy“ ein Kartenspiel vor, in dem es darum geht, den Gegner unangenehme Karten unterzujubeln.

Game Brewer (4 F106) bietet mit Fuji Koro eine japanische Thematik – aber das Bier kommt nach wie vor aus Belgien, und kommt aus dem Zapfhahn.

Und mit „Maji“ gibt es bei Spieltrieb (2 C148) eine Neuheit, bei der sich zwei Spieler am Brunnenbau in Afrika versuchen – kurzweilig, schnell und einfach erklärt, am besten einfach ausprobieren, der Autor dürfte größtenteils vor Ort sein.

Allgemeine Thementrends… eher weniger, ich habe ein wenig das Gefühl, es gibt vieles mit „Monster“thematik, mal nicht im Sinne von irgendwelchen Zombies, sondern wirklich „große Viecher“; außerdem scheint japanische Thematik gerade wieder „in“ zu sein – freut mich natürlich.

So… und nun geht langsam zur Bahn… man sieht sich auf der Spiel oder liest sich beim nächsten Messetagsreport.

Ein Kommentar

  1. Greifenklaue sagt:

    Sehr bunte Mischung. Cool, danke fürs Berichten!

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