Archiv für Michael Janßen

Jung, pleite, verzweifelt

Barracuda

Nein, es geht nicht um das Reality-TV-Programm, auch wenn das Spielthema die Mitspieler als Barbesitzer in diese Situation bringt. Und ein Rosin, der den Spielern aus der Patsche hilft, ist auch nicht zu finden.

Eine Reihe Bars, die vom Namen her an Mittelmeer-Gefilde erinnern,sind für die Spieler zu pachten. Jeder hätte gerne fünf Anteile an Bars, aber die kosten teuer Pacht – und wer nicht mehr zahlen kann, geht pleite und scheidet aus dem Spiel aus. Wir mit seinem Geld am besten haushalten kann, hat die besten Chancen zu gewinnen. Das Spiel stammt aus dem Verlag Drei Hasen in der Abendsonne und erweckt auch mit seinem äußeren eben jenen Urlaubsflair, den ich soeben angesprochen habe..

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Juwelenblasen

Bubblee Pop

Bubblee PopSpiele vom Match-3-Typus sind ja nicht unbedingt neu. Als kleine Zwischendurchspiele für den Computer beispielsweise bei Facebook gibt es sie seit einigen Jahren, das erste dieser Art war wohl „Bejeweled“. In unserer kurzlebigen Zeit dürfte wohl Candy Crush der bekannteste Vertreter dieser Art Spiele sein. Inzwischen haben sie auch das Smartphone erobert, und bereiten sich weiter aus – sogar auf dem Brettspieltisch ist man vor ihnen nicht mehr sicher.
Aus Frankreich – genauer: aus der kleinen Gemeinde Moras, die nur ungefähr 500 Einwohner hat – kommt ein solches Spiel; der Verlag nennt sich Bankiiiz. Auch hier gibt es farbige Blasen, die auf einen Planeten herabfallen. Wenn hierbei Dreierreihen entstehen, lösen sich diese Reihen auf, und der Spieler erhält Punkte.

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Wenn Esel rennen

Donkey Derby

Donkey DerbyDer Verlag Franjos ist ja auch ein gerngesehener Gast; bekannt für relativ einfache Spiele mit wertigen Bestandteilen, häufig aus Holz. Leider schafft es der Verlag nur selten, mehr als ein Spiel in einem Jahr herauszubringen.

Gegeneinander zu rennen – oder andere Wesen gegeneinander rennen zu lassen – ist ein Zeitvertreib, dem die Menschheit seit vielen 1000 Jahren huldigt. Pferde, Schnecken, Strauße, Windhunde, Hamster – all diese Tiere "dürfen" sich zum Vergnügen der Menschheit quälen. Gerade in Südeuropa werden auch oft Rennen veranstaltet von Tieren, die er dafür bekannt sind, sich störrisch allen Versuchen zu widersetzen, sie zu höherer Geschwindigkeit anzuspornen: Esel. Und genau das ist das Thema dieses Spiels, bei dem man auf die schnellsten Esel auf der Bahn wettet.
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Give Me Five!

Five

Spiele bringen Menschen zusammen. Schon seit Urzeiten setzen sich Menschen an einen Tisch (oder sonstwohin), um miteinander zu spielen und dabei treten Kommunikations­hindernisse, wie zum Beispiel verschiedene Sprachen, oft in den Hintergrund.

Und Spielen macht Spaß Es zerstreut, lenkt vom Alltagsstress ab, lässt bestenfalls Probleme vergessen, und man lernt sogar oft unterbewußt noch etwas. Von daher sind Spiele sicherlich gut geeignet, Kontakte zu knüpfen ein Gedanke, der seitens des Verlages Steffen-Spiele dazu führte, angesichts des großen Flüchtlingsstroms, der Deutschland 2016 erreichte, eine Spielesamlung herauszugeben mit verschiedenen, einfach zu erklärenden Spielen, und mit Anleitungen in den häufigsten Sprachen der Flüchtlinge.

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Re-View ein Blick zurück auf 2016

DelRoh kommentiert mal 2016

und was hat das mit Spielen zu tun? Nun, teilweise auch damit und mit Entwicklungen, Zeitgeschehen, was auch immer. Und da sowieso zum Jahreswechsel alle möglichen Leute da ihre Kommentare publizieren tue ich, DelRoh, das jetzt auch mal.
Warum auch nicht? immerhin ist 2016 so einiges passiert, vieles davon eher unerfreulich, aber wenn man schon nach vorne blicken will, sollte man doch auch mal im Kopf behalten, was gerade passiert ist. Insofern: Das was jetzt kommt, ist eine persönliche Meinung, die ihr natürlich nicht teilen müsst, wieso auch? Aber vielleicht interessiert euch ja auch mal meine Sichtweise anderer Dinge als nur Spiele.

Dass dank diverser Konflikte Flüchtlinge nach Europa, und eine Menge davon auch nach Deutschland strömen, ist, denke ich, hinreichend bekannt. Dass damit einige Leute ein Problem haben, und gerne alles über einen Kamm scheren, ist leider eine Tatsache. Insofern ist es natürlich zu begrüßen, wenn man spielerisch dabei helfen kann, gegen Vorurteile und Integrationsprobleme vorzugehen. Einen Ansatz dazu gibt es mit einem netten kleinen Spiel, dessen Rezi gleich im Anschluss an diesen Artikel folgt.

Dass die Spieleszene auch immer internationaler und bunter wird, haben wir nicht nur auf der diesjährigen SPIEL gemerkt. Auch scheinen sich Spieler-Typen breiter zu fächern oder zu vermischen. Es fiel mir dieses Jahr zB auf der RPC, aber auch auf der NordCon oder der FeenCon auf, dass vermehrt auch Brettspiele, die nicht unbedingt genre-verwandt mit den klassischen Rollenspielen sind, auf Cons Einzug halten.

Rollenspieler, die Quadropolis spielen – schönes Spiel, aber auf der RPC? Ich war überrascht. Offenbar klappt hier das Crossover besser als mit den Computerrollenspielern. Und was das Internationale angeht: Immer mehr internationale Verlage schaffen es, den Standard des German Games bzw Eurogames zu erreichen. Die Finnen schaffen das schon seit Jahren, die Japaner schaffen es nun aber auch (Minerva 2015 war der Anfang, Yokohama ist der nächste Schritt, Rezi dazu demnächst), und der Trend zum eher hochwertigen Spiel führt dazu, dass in Spielgruppen nicht mehr jeder das Spiel selbst haben muss; zumindest sind das die Tendenzen, die ich beobachten kann. Es wird eher abgewägt: Wer von unseren Mitspielern kauft sich welche Neuheit?, als dass alles einfach eingesackt wird, dafür sind viele Spiele einfach eine Ecke teurer geworden, als dass das noch so einfach ginge.

Die Rollenspiel-Elemente sind aber auch ins Brettspiel mehr eingeflossen solche mit ansatzweise Tabletopcharakter werden häufiger, und die Qualität steigt. Koop-Spiele gegen das Spiel oder gegen einen Leiter im Sinne von Dungeon Crawls sind wieder in, und sind um vieles komplexer geworden als seinerzeit beispielsweise Hero Quest, was ja viele heute noch kennen und spielen (wenn auch mit massenweise Hausregeln – war einfach zu einfach).

Abenteuercharakter haben auch diverse Escape-Room Spiele, die man fast als das Gesellschaftsspieläquivalent von Abenteuermodulen sehen kann es bleibt zu beobachten, ob von daher vielleicht der ein oder andere zum Rollenspiel finden wird.

Dann mal etwas persönliches und was auch das Blog betrifft. Ihr habt es ja sicherlich gelesen, letztes Jahr hatte unsere Lieblingskakerlake einen Schlaganfall. Dass Roach mir davon selber berichten konnte und zwar schon wenige Tage danach, beruhigt zwar ein wenig, aber ich war trotzdem ganz schön von den Socken. Immerhin er ist ja nur 10 Jahre älter als ich und nicht nur mein Kollege, sondern auch mein bester Freund. Bitte alle Daumen drücken, dass er schnell wieder voll einsatzfähig ist. Seit ich das Blog soweit größtenteils alleine geschrieben habe merke ich umso mehr, wie viel Arbeit Roach da reinsteckt Danke dir dafür, Roach du wirst wieder, das weiß ich.

Wer leider nicht wieder wird das sind seit 2016 eine ganze Menge Leute. Es hat mich teilweise ganz schön geschockt, wer da alles einfach tot umfällt das fing Anfang des Jahres mit David Bowie an (grüß Major Tom), kurz darauf Colin Vearncombe … wer das ist? Nun, Leute meiner Altersklasse kennen ihn vermutlich als Black, der hat Musik gemacht, mit der ich groß geworden bin dann im Februar Peter Lustig. Ja, der mit dem Löwenzahn, kennt ihr auch noch (nein, bitte nicht abschalten). Dann mal ein Politiker, den ich ernstnehmen konnte (recht selten der Fall): Hans-Dietrich Genscher im März. Als der im Amt war, konnte man die FDP noch ernst nehmen, und ich denke, er hat geholfen, einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Sowas fehlt heutzutage.

Im April wardann Prince der nächste aus der Musikerriege, einer der ganz Großen, auch wenn er eher klein war, seine Stimme umso größer Purple Rain ist eines der geilsten Musikstücke überhaupt, dammit und im Mai – wer die nicht kannte, hat nie Privatfernsehen geschaut – Erika Berger.

Der Juni war dann das Finale der Fäuste erst Cassius Clay aka Muhammad Ali, dann zwei Schauspieler, die ich sehr mochte: Götz George (Schimanski war ein Grund, überhaupt Tatort zu gucken, der war wenigstens nicht so fürchterlich korrekt, der war glaubhaft), dann Carlo Pedersoli, euch sicherlich besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bud Spencer. Irgendwie kenne ich fast niemanden, der den nicht mochte, und der hatte weit mehr drauf als nur lustig irgendwelche Mooks zu verdreschen. Bin ja früher manchmal sogar mit ihm verglichen worden Ciao, Bulldozer, Sheriff Craft, Kommissar Rizzo, oder wie auch immer er in seinen Rollen hieß.

Im Herbst dann ein großer Verlust für die Spieleszene Harald Bilz. Wem der Name nicht direkt was sagt, dem sei gesagt, dass es den Heidelberger Spieleverlag in dieser Form ohne ihn sicher nicht gäbe. Ihr hattet ihn sicher mal gesehen, ohne es vielleicht zu wissen: der mit dem Hut. Der spielt jetzt auch in einer anderen Liga.

Im November waren dann einmal mehr Künstler an der Reihe erst Oleg Popov, dann Leonard Cohen Ende des Monats verschwand plötzlich Fidel Castro von der Bildfläche, ob das wohl ein Schock nach der US-Wahl war?

Und im Dezember waren es für George Michael dann wirklich die Last Christmas, da ist wieder ein ganz Großer weniger auch Musik, mit der ich groß geworden bin, herrlich provokant zu guter letzt Carrie Fisher weilt auch nicht mehr unter uns. Möge die Macht mit dir sein, Leia!

Eine ganze Menge Promis weniger, vielleicht mehr, als man auf dem Schirm hatte, und es waren noch viel mehr, ich habe jetzt einfach mal diese heruasgepickt, weil es Leute sind, mit denen ich mich, wieso auch immer, zumindest mal beschäftigt habe, viele davon habe ich gemocht. Und ich? ich bin 2016 die Antwort geworden, zumindest laut Douglas Adams. Und was machen die Amis? Die wählen Donald Trump! Na, happy new year, sag ich da nur.

Okay. Trübsal blasen ist nicht. Eben hat es geschneit der erste Schnee ich freu mich drüber, auch wenn viele fluchen. Schnee gehört dazu. Ist schließlich Winter. Genauso wie Spielen zum Leben dazugehört. Es geht weiter, das Spielen geht sowieso weiter, und ich bin gleich auf dem Spielemarathon in Mülheim, und Ende der Woche auf der Morpheus in Herne zum Spielen. Vielleicht sieht man sich.

Fürstentum im Kartenformat

Die Burgen von Burgund

Ein Trend der jüngeren Vergangenheit ist es, beliebte Spiele, die aufzubauen ein etwas größerer Aufwand ist, oder die schlicht viel Platz zum Spielen erfordern, als Alternativversionen mit Würfeln oder Karten herauszubringen, die das Thema und auch zumindest in etwa das Spielprinzip beibehalten.

Ein schönes Beispiel dazu ist Die Burgen von Burgund Das Kartenspiel aus dem Hause Ravensburger, respektive Alea. Das beliebte Gesellschaftsspiel, von eingefleischten Fans liebevoll BuBu genannt, nun als reine Kartenversion, in einer handlichen kleinen Schachtel, und natürlich auch günstiger als das Original. Und was verbirgt sich in dem kleinen Karton?

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Darwin lässt Grüßen

Evolution: Der Einstieg

Wer das Großspiel des gleichen Namens kennt, weiß zumindest, worum es hier geht: Nur die stärksten oder auch am besten entwickelten werden überleben, das wußte auch schon Darwin.

Schmidt Spiele präsentiert mit Evolution Der Einstieg eine handliche, abgespeckte Version dieses Spiels, das sich recht flink spielt, und auch gerade neue Spieler, die sich vor großen Spielen vielleicht scheuen, eher ansprechen sollte der Untertitel: "klein und gemein" passt sehr gut.
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Zwei sind immer noch zu viel

Dungeon Busters

Dungeon BustersKorea hat eine ungewöhnlich aktive Brettspielszene; sogenannte „paper iyagi“-Cafes, in denen man Brettspiele testen und ausleihen kann, existieren bereits seit Anfang des Jahrtausends.

Die koreanischen Verlage haben auch meist einen großen eigenen Stand auf der Spiel, wo sie für internationalen Vertrieb auch Kontakt mit anderen Verlagen aufnehmen. So hat Mayday Games mit Dive Dice kooperiert und dieses Spiel auf Englisch produziert
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Mehr magischer Platz

Wer Mage Wars spielt, kennt möglicherweise schon das Phänomen, dass sich der Basisspielplan zwar vorzüglich für Duelle eignet, aber bei Mehrspielerspielen oder Teamduellen ein paar Erweiterungen vertragen könnte

Diesem Problem wird mit Battlegrounds Die Vorherrschaft abgeholfen in dieser Erweiterungsschachtel erhalten die Spieler eine Menge weiteres Zubehör, mit dem neue Szenarien möglich sind, und vor allem eine eigene modulare Arena gebaut werden kann was eine Menge interessanter Möglichkeiten bietet.
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Jede Menge bunte Plättchen

Tintas

Schon seit mehreren Jahren rezensieren wir hier immer wieder sehr schöne kleine Spiele meist für 2 Personen des Verlages Gerhards Spiel und Design. Diese zeichnen sich stets durch sehr hochwertiges Material in einer sehr schlichten Verpackung aus, wie auch durch ein eigentlich einfaches Spielprinzip, das aber sehr viele Möglichkeiten offenlässt.

So ist das auch bei Tintas und irgendwie verwundert es mich, dass keine spanische Spielanleitung beiliegt, bedeutet das Wort doch nichts anderes als Farben auf Spanisch. Und um Farben geht es auch man möchte Spielplättchen der möglichst selben Farben einsammeln (und diese nicht dem Gegner überlassen).

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