Tag Archiv für 1d6

R.I.P. Terry Pratchett

Terry Pratchett von Ming Doyle, Nutzung unter CC-BY-NC-SA

Nachruf

Wie heute nachmittag bekannt gegeben wurde, ist am heutigen Tag Sir Terry Pratchett verstorben. Der Autor, der seit 2007 an einer sehr früh auftretenden Form von Alzheimer’s Krankheit litt, verstarb laut den Meldungen friedlich, im Kreis der Familie, während die Katze auf dem Bett schlief.

Pterry, wie er in Fankreisen gerne genannt wurde, war vor allem bekannt durch seine Romane von der Scheibenwelt. Aber sein Lebenswerk umfasste noch mehr: Neben seiner 'Jugendsünde‘, wie er es selbst bezeichnete, Die Teppichvölker bleiben auch Werke wie die Nomen-Trilogie, die Johnny-Serie oder auch Ein gutes Omen unvergesslich.

Mit ihm verlässt uns einer der ganz Großen in der fatanstischen Literatur – und einer der Autoren mit dem schärfsten Blick für die Schwächen seiner Mitmenschen.

Schaffe schaffe Robot baue


Fzzzt!

Surprised Stare Games ist ein Englischer Herausgeber vopn Spielen, der kleine, aber überraschend andere Spiele herausbringt. Der Name (Surprised Stare = Überraschter Blick) ist Programm, auch wenn die Spiele ein weites Themenfeld abdecken. Das erste bei uns bekannte Spiel des Verlages war wohl Coppertwaddle, dieses Jahr erschien Fzzzt!

Fzzzt! ist ein Spiel um Roboter und das Bauen derselben. Dabei benutzt es aber ganz andere Mechanismen als beispielsweise das Spiel Robotics von Pegasus. Fzzzt! ist ein Versteigerungsspiel, bei dem mehr von zielgerichteten Investitionen abhängt und wenig vom Glück beim Ziehen der Bauteile.

Die Spieleschachtel hat die Größe eines Pokerspiels mit Verpackung, und entsprechend ist auch hier in der Verpackung kein freier Platz. Man findet hier

  • 4 Mechaniker-Karten
  • 36 Roboterkarten mit Stärkewerten von 1 bis 5
  • 2 Roboterupgrades (die wie ein Roboter zählen),
  • 4 Fzzzt!-Karten,
  • 10 Produktionseinheitenkarten
  • die Spielregel auf Englisch, eine Deutsche kann man downloaden

Die Spielregel ist auf sehr stagbilem Papier gedruckt, die Karten sind 'normal' stabil für Spielkarten. Außerdem empfiehlt die Spielregel, einen Schraubenschlüssel zu verwenden (wird nicht mitgeliefert) um den 'Chefmechaniker' zu bestimmen, ersatzweise kann auch die Spieleschachtel verwendet werden – auf einer der Schmalseiten ist ein Maulschlüssel abgebildet. DIe Illustrationen auf den Karten sind hübsch und strotzen von Anspielungen, ob es nun die Beschreibungen der Mechaniker sind, oder die Roboternamen – bei Namen wie Fembot, HAL oder Gort weiss man sofort, wer gemeint ist, auch wenn die Illustrationen den Vorbildern nicht ähneln.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler zufällig eine Mechanikerkate, womit auch der Startspieler festgelegt wird. Zusätzlich erhält jeder Spieler je eine Roboterkarte mit der Stärke 1, 2 und 3 – diese Karten sind entsprechend markiert. Die übrigen karten werden gemischt und formen das 'Fließband‘, von dem Roboterteile versteigert werden.

Zu jeder Auktionsrunde werden acht Karten verdeckt ausgelegt, die letzte Karte und evtl. ein paar weitere werden aufgedeckt. Dann wird am Ende begonnen, die angebotenen Teile zu versteigern.

Hierzu legt jeder Spieler eine oder mehrere Handkarten verdeckt als Gebot ab – die anderen Spieler wissen also nur, wie viele, aber nicht welche Karten ein Spieler als Gebot abgibt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot legt die gewonnene Karte zusammen mit dem Gebot in seinen Ablagestapel, die übrigen Gebote werden wieder aufgenommen. Wenn die achte Auktion abgeschlossen ist, endet die Auktionsrunde: alle Spieler erhalten eine komplette neue Biethand, und die nächsten acht Karten für die nächste Auktionsrunde werden ausgelegt.

Ansonsten erhalten die Spieler nur dann neue Handkarten, wenn sie alle während einer Auktionsrunde keine Handkarten mehr haben.

Die Fzzzt!-Karten haben für Auktionen einen Wert von 3, bringen aber bei Spielende je einen Minuspunkt. Ansonsten gibt es Punkte für die gewonnenen Roboter, sowie für erfüllte Produktionseinheiten: die Roboter verfügen über (ein oder mehrere) Fertigkeiten (Symbole auf den Karten), die ggfs. kombiniert werden können um die Bedingungen der Produktionseinheitenkarten zu erfüllen.

Wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Wer sich jetzt fragt, ob eine Regel vergessen wurde, was zu tun ist wenn mehrere Spieler dasselbe Höchstgebot abgeben: das wurde selbstverständlich in den Regeln nicht vergessen. Das Gebot geht dann an den Chefmechaniker (oder, wenn der kein Höchstgebot abgegeben hat, an den im Uhrzeigersinn folgenden Spieler mit Höchstgebot). Da der Chefmechaniker hierdurch einen gewisasen Vorteil hat, geht anschließend die Rolle des Chefmechanikers (zusammen mit dem Schraubenschlüssel) an den unterlegenen Höchstgebotsspieler, der im Uhrzeigersinn als erster auf den Gewinner folgt.

Das Spiel ist zwar ein Kartenspiel, aber der Zufall spielt nur eine untergeordnete Rolle – es ist wichtig, die richtigen Versteigerungen zu gewinnen, und mit den richtigen Geboten.

Die 30 Minuten Spieldauer sind etwas knapp, in Testspielen habe ich durchwegs eher 40 dran gesesssen. Es ist aber ein nettes, kurzes und kurzweiliges Spiel, das sich lohnt. Es hat schließlich nicht von ungefähr in England einen Preis als 'bestes Kartenspiel des Jahres' eingeheimst…

Hersteller Surprised Stare Games

Autor

Tony Boydell

Spieler

2-4

Denken

7

Glück

3

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

€ 7,90

GPL für Rollenspiele

Offene Lizenzen für Rollenspiele gab es ja schon früher, mit der d20-Lizenz von WOTC zu D&D 3(.5).

Leider ist meines Wissens kaum ein anderer Verlag diesem Beispiel mit einem eigenen Produkt gefolgt, das Höchste der Gefühle war bislang eine Downloadversion der Regeln. Echte Lizenzen für Eigenproduktionen – auch zur kommerziellen Vwerwendung – waren eher selten.

Das sogenannte Ein-Würfel-System (auch bekannt als 1W6) macht es jetzt möglich. Nachdem die alte GPL 2 noch als zu beschränkt betrachtet wurde, hat Arne "Drak“ Babenhauserheide beschlossen, das Ein-Würfel-System unter der GPL 3 zur Open Source zu erklären. Interessant ist in diesem Posting für mich vor allem, wie ein – von der Entwicklungsgeschichte her – eigentlich für Software gedachtes Lizenzmodell auch für ein Rollenspiel verwendet werden kann. Außerdem ist allerdings natürlich das System selber auch nicht uninteressant, da es mit recht wenig Regeln auskommt (keine Entwicklung Richtung Bibelformat…)