Tag Archiv für 2009

Spiel – Nachlese

Anekdoten und Kommentare

Gestern ging, wie wohl bekannt, die SPIEL für dieses Jahr zu Ende. Noch sind die wichtigen zahlen nicht allgemein bekannt gegeben worden, aber die Händler und Aussteller, mit denen wir gesprochen haben, waren durch die Bank sehr zufrieden.

Aber nicht nur die Spiele selber waren interessant, es gab auch eine Reihe kleiner Begebenheiten und Erscheinungen, die genannt werden sollte, bzw. einen kommentar hervorrufen sollten. Eine Übersicht über die Umgebung, sozusagen.

Das fing damit an, dass eine Reihe Stände, an die man sich gewöhnt hatte, dieses Jahr nicht oder nicht am gewohnten Platz zu finden waren. Games Workshop war gar nicht auf der Messe vertreten, Hasbro nur mit einem winzigen Stand. Auf dem GW-Gebiet stand diesmal Udo Graebe, sowie ein paar kleine Stände, die sich auch auf dem früheren Stand von UGG ausbreiteten. Im Rollenspielbereich vermisste ich persönlich auf jeden Fall noch die Leute von der Odyssee e.V., den Drachenland-Verlag … und einige Leute von den Internetforen, die ich frequentiere, und von denen ich gehopfft hatte, merhr Leute zu treffen.

Auf dem früheren Hasbro-Stand befand sich diesmal der Stand von Asmodée sowie von einer ganzen Reihe kleinerer französischer Verlage, die über Asmodée in Deutschland vertreiben. Mir gefallen die Spiele sowieso besser, da sie mehr zum denken anregen und weniger gezielt auf den mainstream gerichtet entworfen werden – was sie oftmals sogar für den Mainstream akzeptabeler macht als die 'zigste Umsetzung von Deutschland sucht das Pop-Idol im Dschungel (lasst mich hier 'raus).

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Sehr interessanter Neuaussteller für Brettspiele war Lego, das sich den Einstieg in die Brettspielwelt (nicht die Webseite) einiges hat kosten lassen – neun oder zehn Spiele von Knizia sind sicherlich nicht billig.

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Interessanter Anblick: eine ziemlich bekannte Illustratorin, die gegen elf Uhr einen winzigen Tisch halb im Gang aufbaute und noch einen Stuhl suchen musste, weil der Stand, an dem sie zeichnen sollte (sprich: der Aussteller, an dessen Stand sie 'auftreten' sollte) nanscheinend völlig vergessen hatte, dass er sie eingeladen hatte.

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Die Spielepreise waren akzeptabel – die Essenspreise oftmals nicht. Sie gingen in meinem Empfinden von 'leicht überhöht' bis hin zu 'unverschämt'. Wobei das dann auch davon abhängt, was man für Preise gewohnt ist. Ausnahme was das Slush-Eis von 13mann, das 'privat' hergestellt wurde und unschlagbar günstig abgegeben wurde :)

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Ich weiß, dass eine ganze Menge Leute als Besucher auf der Messe waren, die ich kenne. Gesehen habe ich dieses Mal kaum jemanden. Meist hörte man hinterher "ja, ich war heute da, wieso?“.

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Aus der Halle heraus sahen wir, wie am Eingang Tschenkontrolle war – wohl im Rahmen der Terrorbekämpfung. Seltsames Gefühl.

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Kam es mir nur so vor, oder sind die Sammelkartenspiele tatsächlich auf dem Rückzug? Die Hersteller waren so präsent wie eh und je, aber die Händler und Wiederverwerter waren deutlich weniger, fand ich.

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Seit wann tragen Geisterjäger Hörner?

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Die Zahl der 'Gewandeten‘, die nicht zu einem Stand gehörten, war zumindest gefühlt deutlich geschrumpft. Schade, weil das doch ein wenig Stimmung machte – auch wenn man nicht unbedingt alle Kostüme in den letzten Jahren gutheißen konnte. So manche Elfe…

Ich freue mich jedenfalls jetzt schon aufs nächste Jahr.

Spiel – Tag 4

Abschlußarbeit

Und damit ist dann auch der 4. Tag zu Ende gegangen. Wir haben heute noch einmal so ziemlich alle Hallen abklappern müssen, um die Stände zu erwischen, die entweder vorher keine Zeit gehabt hatten, die uns noch einmal treffen woltlen, opder die wir beim ersten Mal aschlicht übersehen hatten.

Das ganze fing für uns dann schon beinahe eine Stunde vor Messeeröffnung an (Presse und Aussteller kommen früher 'rein – nicht sauer sein, das entzerrt das ganze ein wenig, wenn die Presse einen Teil der Arbeit bereits erledigt hat).

Die Czech Games Edition hatte zwei hübsche Spiele. Im einen, Mein Name ist HaseElch stellen die Spieler live Hasen bzw. Elche dar, die mit Karten angezeigt werden. Kein Spiel für Leute, die keinen Humor haben. Die Werft ist ein eher klassisches Aufbau- und Konstruktionsspiel um die Werften, die die ersten Dampfschiffe für Atlantiküberquerungen bauten. Dungeon Lords schließlich ist ein Spiel um die dunkle Seite der fantasy, also der Erbauer und Unterhalter von Dungeons.

Aus Italien, genauer von Scribabs und PostScriptum stammt Sator Arepo Tenet opera Rotas, ein Lege- und Laufspiel um eine uralte Bibliothek. Laufplanken werden gebaut und verschoben, und man versucht, wichtige Bücher in der Bibliothek zusammenzusuchen.

Ein ganz anderes Spiel ist das 2-Personen-Spiel Night and Day, bei dem man versucht, den Einfluss der eigenen (Tages- bzw. Nacht-)Seite auf dem Spielfeld zu vergrößern.

Ein einfaches Rollenspielsystem auf Kartenbasis (nicht Spielkarten: alles Spielmaterial ist auf Karten – Charaktere, Würfel, Räume, Monster etc.) ist Dash-in Dungeons von Wednesday Night Games. Einfach, schnell – und auch die verpackung enthält einige schöne Tricks, die man sich merken muss.

Von Fragor Games kommt Savannah Tails, ein Rennspiel in der Afrikanischen Savanne. Vom System erinnert es an die Snow Tails des letzten Jahres.

Sphinx, bekannt für etwas 'andere' Spiele, hat dieses Jahr mit Exorzisten ein Spiel um eben diesen Beurfsstand gemacht, bei dem man verschiedene, mehr oder weniger abscheuliche Dämonen vertreiben muss.

Von Prometheus waren alle angekündigten Spiele vorhanden. Ich habe mir ein Exemplar von Sundered Skies zwecks Rezension mitgenommen.

Goldsieber hatte zwei interessant aussehende Spiele mitgebracht: Pizza Paletti in einer Pizzadose, und Psychopet, das mich ein wenig an das Flash-Game Die Anstalt erinnerte, wobei es in letzterem allerdings um Plüschis geht, während es bei Psychopet um 'lebende' Haustiere geht.

Außerdem wurden noch das neue John Sinclair Rollenspiel von Ulisses und Caterpillar – Age of Tank von Visionary probegespielt und wussten beide zu gefallen. Letzteres widersetzt sich immer noch erfolgreich allen Bemühungen, es in eine Schulbade einzuordnen – und obwohl mir mehrere der Genres nicht so liegen, fand ich es dennoch sehr gut.

So weit meine ganz persönlich SPIEL 2009. Es gab noch einige Anekdoten, die ich demnächst einmal veröffentlichen werde, auch sind eine ganze Menge Spiele (auch einige, die in den Rundgängen nicht genannt wurden Doctor Who Wink) zur Rezension hereingekommen. Viel Arbeit für die nächste Zeit also.

Spiel – Tag 3

´Kleinverlage

Es ist Samstagabend, und meine Füße spielen immer noch mit. Zumindest kann ich noch laufen, was nicht selbstverständlich ist an diesem Abend. Und das, obwohl wir heute mit vielen Leuten gesprochen haben und Kontakte geknüpft haben.

Ehrlich gesagt: wir haben mit so vielen gesprochen, dass ich wieder ernsthaft kürzen muss. Das heißt vor allem, dass auch interessante Spiele eventuell ausfallen, ganz einfach, weil mir der Platz fehlt…

Eines der auffälligsten Spiele für Experten war wohl A Brief History of the World von den Ragnar Brothers aus England. Das 'klassische' History of the World, das vor vielen Jahren von Avalon Hill herausgegeben wurde, stammt von denselben Autoren, hatte aber beklanntlich das Problem, dass es für den Normalspieler viel zu lange dauerte. Die neue Version soll deutlich kürzer gehen und einfacher zu verstehen sein.

Leicht zu verstehen ist sicherlich Beer and Pretzels von Bézier Games / Ted Alspach. Man wirft mit Symbolen bedruckte Bierdeckel in einen gemeinsamen Zielbereich, und jedes Symbol, das am Ende noch frei ist, gibt Punkte. Schnell und einfach zu verstehen, aber nicht ganz ohne.

Die neue Idee von Krimsus Krimskramskiste ist auch 'nicht ganz ohne‘: man kann sich auf Fantasy-Download ein Kartenspiel-Bauset herunterladen und dieses dann sleber erstellen.

Nmbrs ist ein einfaches Kartenspiel um mathematische Reihen.

Von Clicker kommt wieder einmal ein Logik-Denkspiel, das diesmal als Wettbewerb gespielt werden kann. Es geht hierbei um die Untaten eines gewissen Schinderhannes.

Onexeno von Penrose Press ist ein Domino-artiges Spiel mit quadratischen 4×4-Karten, das sich für Variationen des Grundspiels geradezu anbietet.

In Infinite City bauen die Spieler eine Großstadt à la Gotham. Die Regeln, die die Alderac Entertainment Group dafür erstellt hat, sorgen dafür, dass das Spiel kurzweilig und immer anders ist.

Aus Großbritannien importiert ist About Time – die Zeit hat die Fragen und Themen auf Deutsche Verhältnisse umgeschrieben.

In Geo200 geht es um die Länder der Erde – auf den Karten sind die Länder der Erde wiedergegeben, und die Regeln gehen von simpelen Mau-Mau-Varianten bis hin zu ziemlich komplexen Sammelregeln. Auch hier sind die Regeln frei anpassbar.

Die finnische Spieleschmiede Tuonela bietet eine ganze Reihe neuer Spiele, unter anderem Modern Society in dem die Gesellschaft der Zukunft gestaltet werden soll. Eher düster sind Inquisitio und Soul Hunters.

Es gibt viel mehr interessantes zu sehen, morgen ist ja noch ein Tag. Bis dann…

Spiel – Tag 2

Die 'Großen‘

Heute war also der zweite Tag der Internationalen Spieltage. Im Gegensattz zu den letzten Jahren, in denen ich an diesem Tag durch die Hallen mit den kleineren Herausgebern gegangen bin (4, 5, 8, 9), habe ich dieses Jahr diesen Tag für die drei Hallen mit den 'Großen' (10, 11 und 12) reserviert. Das für morgen befürchtete Chaos (traditionell sind diese Hallen ja samstags und sonntags nur im Schneckentempo begehbar) hat mich zu dieser Umsetlluing veranlasst.

Auffällig war, dass auch hier einer der 'ganz Großen' durch Abwesenheit glänzte. Aber während Games Workshop seine Präsenz in Halle 6 komplett gestrichen hat, was dem verfügbaren Platz nur gut getan hat, ist Hasbro wenigstens mit einem Mini-Stand in Halle 9 vertreten. Dennoch ein wenig verwunderlich. Dafür machte sich auf dem Platz, der bislang Hasbro zur Verfügung stand, heuer Asmodée breit, sowie die zahlreichen Verlage (vornehmlich französischer Provenienz), die durch Asmodée in Deutschland vertreten werden.

Schmidt Spiele (zu denen auch Drei Magier und Hans im Glück gehören) hat wie üblich eine ganze Reihe Neuheiten an Bord. Interessant zum Solospiel sah Flip it aus, ein 3×3-Schiebepuzzle im Stil des klassischen 14-15-Puzzle von Sam Loyd … bei dem statt Plättchen Würfel verschoben werden, die auf den Seiten unterschiedliche Symbole tragen. Da sich durch geschicktes Drehen und Schieben der Würfel eine Unmenge Möglichkeiten eröffnen, dürfte der Spielspaß lange andauern. Zum Spield es Jahres Dominion gibt es sowhl eine – auch selbständig spielbare, aber auch mit dem ersten Dominion kombinierbare zweite Edition "Die Intrige“, sowie mit Seaside eine Erweiterung, die wiederum mit jedem der beiden Basisspiele kombiniert werden kann. Bei Car(d)cassonne wird das bekannte Prinzip um Gebietsausbau und -rekombination mit Karten realisiert – und mit, wie üblich, neuen, veränderten Regeln, die das Spiel wieder interessant machen. In Egizia versuchen sich bis zu vier Baumeister in einem taktischen Aufbauspiel als Architekten im Tal der Könige. Ein eher schnelles Spiel ist hingegen Würfel-Ligrettobei dem ein Würfel eine zusätzliche Rolle spielt.

Über schnelle Spiele gesprochen: nachdem out Of The Box letztes Jahr bereits höchstpersönlich vor Ort war, war ich angenehm überrascht, dass sie dieses Jahr wieder den weiten Weg aus den USA auf sich genommen haben, um ihre Spiele zu präsentieren. Auch wenn John Kovalic wieder nicht dabei war (der Nachwuchs scheint ihn wohl zu sehr zu beanspruchen), hatten man doch eine Reihe interessanter, schneller Spiele im Gepäck, die das Spielsystem von Ligretto nachahmen, aber gleichzeitig einiges Querdenken erfordern – so einfach wie bei Ligrette wird es einem hier nicht gemacht, seine Karten los zu werden. Sowohl Run Wild als auch 7 ATE 9 und Super Circles kommen in denselben Metalldosen, in denen auch schon Rock die Leute zum Querdenken animierte.

The Game Master hatte mit Amsterdam ein interessantes taktisches Spiel um die Touristenströme in der Stadt im Angebot.

Amigo hatte nicht nur die bekannten Kartenspiele im Rucksack, sondern mit Albion auch ein Spiel um die Besatzung Englands durch das Römische Reich. Auch vom anderen Brettspiel von Amigo gab es Exemplare – es versuchten auch einige Spieler, die Flucht von Atlantis in Lebensgröße nachzuspielen.

Bei Jumbo fiel vor allem Das Haus Anubis auf. Auf einem Spielplan, der jedesmal anders zusammengesetzt werden kann, erleben die Spieler Abenteuer ähnlich denen, die in der Fernsehserie auf Nick zu sehen sind (und die nachgespielte Episoden der original Niederländischen Erfolgsserie Het Huis Anubis sind).

Hiku-Spiele hatte ein paar kleine Neuheiten im Angebot – bei diesen Spielen reicht es dem Fan bereits zu wissen, dass auch sie wieder aus den bekannten Materialien bestehen (Lederbeutel, Halbedelsteine), und dass Orthogo, Hau wech! und so weiter wieder ganz nett aussehen.

Queen Games hat unter anderem mit Colonia ein strategisches Bauspiel um Köln im Angebot, und mit Cable Car ein Bauspiel um die besonderen Straßenbahnen un San Francisco, das nicht von ungefähr an das alte Metro erinnert. Schon allein das Spielbrett ist allerdings eine Augenweide.

Bitte nicht übel nahmen, dass ich von den beiden großen 'Sammlern' Asmodée und Huch & Friends keine Übersicht mache – in beiden Fällen wäre die Liste so lang, dass ich morgen noch daran säße :) Auch hier gab es wieder viel Schönes zu entdecken.

AbacusSpiele hatte in Zusammenarbeit mit dV games Gonzaga, ein Politikspiel um die Macht in Europa in der Zwit vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Auch kann man von letzteren wieder den Preisträger von Lucca, Turandot, erhalten.

Dies waren, wie üblich, nur die Sachen, die am meiten ins Auge gefallen sind. Wie in allen Hallen gibt es aber noch viel mehr Interessantes zu entdecken. Wer also noch zweifelt: auch an den traditionell 'volleren' Tagen Samstag und Sonntag lohnt der Besuch sich noch, und das Fehlen von Games Workshop und Hasbro scheint auf den Platz pro Besucher einen guten Einfluss zu haben.

Im Wandel des Klimas

Heute ist, wie bereits angekündigt, Blog Action Day zum Thema Klimawandel. Auf der ganzen Welt werden Blogpostings gemacht zum Thema, mit dem Ziel die Leser auf die Situation hinzuweisen, und so die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Nach Umweltschutz als Thema vor zwei Jahren und Armut im vorigen Jahr ist dies das dritte Mal, dass es diesen Aktionstag gibt.

Ich habe natürlich versucht, ein Spiel zum Thema zu finden, das ich rezensieren könnte, und hierfür auch ein paar Produzenten angeschrieben. Allerdings gab es dieses Jahr keine Reaktion der angeschriebenen Verlage – anders als im vorigen Jahr, wo wenigstens zwei Herausgeber zusagten, mir ein Spiel zur Rezension zuzusenden, und eines dann auch tatsächlich – wenn auch ein paar Tage zu spät – in der Redaktion ankam. Daher habe ioch beschlossen, es dieses Jahr ein wenig anders aufzuziehen.

 

Wenn man sich einmal umsieht, ist man überrascht, wie viele Spiele es gibt, die den Klimawandel thematisieren. Zum Teil sind die Spiele bereits seit Jahren verfügbar, zum Teil sind sie aber auch erst in jüngster Zeit als Reaktion auf die Warnungen beispielsweise von Al Gore entstanden. Ganz grob gesagt, kann man die Spiele in zwei Gruppen unterteilen: Spiele, die die Auswirkungen thematisieren, und Spiele, die ein Gefühl für die Ursachen vermitteln und diese Ursachen thematisieren.

Auswirkungen

Auswirkungen eines Klimawandels gab es schon in vielen Spielen zu sehen. Nicht alle davon wurden erdacht um gegen teures Geld verkauft zu werden, sogar unter den vielen Varianten des berühmten Diplomacy gibt es eine mit Namen Deluge, in dem durch eine nicht näher bezeichnete Katastrophe die Länder in vorgegebener Reihenfolge untergehen. Dies führt zum einen dazu, dass ein paar Gebiete, die im Original-Diplomacy nicht betreten werden können, im Laufe des Spiels erreichbar werden – die Schweiz ist dann sogar ein Versorgungszentrum. Andererseits verschwinden mit der Zeit aber auch immer mehr Länder – und damit dann auch Versorgungszentren – unter den Wellen. Die Anpassungen der Landkarte finden nach den Winterzügen statt, also nachdem die Versorgung der vorhandenen Truppen überprüft wurde. Armeen, die sich plötzlich im Wasser wiederfinden, ertrinken (die Regel 'selbständig mit Schwimmbewegungen anfangen' scheint also nicht zu gelten). Am Spielende ragen nur noch die Schweizer Alpengipfel aus den Fluten, und es gibt entsprechend nur noch eine (oder gar keine, wenn niemand die Schweiz erobern konnte) Einheit, womit der Sieger dann ziemlich eindeutig feststeht.

Ein ähnliches 'Länder verschwinden und die Bevölkerung kriegt Probleme‘-Szenario gibt es bei Trias, aus dem Haus Gecko Games. Hier sind es allerdings Dinosaurier, die sich bei den Versuchen, von den schmelzenden Eisschollen auf andere, stabilere zu gelangen, gegenseitig in die Quere kommen.

Ebenfalls aus Deutschen Landen stammt das Rollenspiel LodlanD, bei dem eine (sogar menschengemachte) Klimakatastrophe die Erdoberfläche unbewohnbar gemacht hat (ein Versuch, die globale Erwärmung zu stoppen, führte dazu, dass die Welt vereiste), so dass die Menschheit die Wasser der Ozeane als neue Heimat aufsuchte. Leider wird außer dem Hintergrund dieser Klimawandel kaum thematisiert – vor allem die Frage, wie die Welt so fast ohne Pflanzen überleben kann, bleibt hier unklar.

Eine Art Klimawandel im Rollenspiel bietet auch Dark Sun, allerdings ist der Wandel hier rein magisch bedingt: auf Athas, der Welt von Dark Sun, vernichtet jede Anwendung von Magie Lebenskraft. Manche Magier („Defiler“) interessiert das nicht, sie sind dann mächtiger, haben aber das Problem, das sie ihre Umwelt immer weiter schädigen. Andere Magier („Preserver“) gehen mit den Ressourcen schonender um, was sie in ihrer Macht beschränkt, aber eben auch der Umwelt eine Chance gibt, sich zu regenerieren.

Ursachen und Bekämpfung

Spiele, in denen es um die Ursachen und Bekämpfung des Klimawandels geht, haben meist einen erzieherischen Anspruch, und werden oft durch die Öffentliche Hand gefördert odfer gar in Auftrag gegeben. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist Keep Cool von der Spieltrieb GbR, das inzwischen vom Bundesumweltministerium als offizielles Lehrmaterial anerkannt ist. Leider ist Gerhard Petschel-Held, einer der Autoren, bereits vor einigen Jahren gestorben – das tut aber an der Aktualität des Spieles keinen Abbruch. Interessant war, dass die erste Auflage des Spiels bereits nach wenigen Monaten ausverklauft war – bevor die Öffentliche Hand sich überhaupt dafür einsetzte.

Ein anderes edukatives Spiel ist Winds of Change, das vom Europäischen Klimaforum und Munich Re herausgegeben wird. Auch hier ist der Support von öffentlicher Seite nicht zu vernachlässigen.

Dann muss man natürlich noch Cooling Down nennen, das von Dr. Otto Ulrich entwickelt wurde und vor allem ein Verhandlungsspiel ist. Ursprüngich als Computerspiel geplant, wurde ein Brettspiel daraus, weil am Tisch die Verhandlungen wesentlich besser vonstatten zu gehen scheinen.

Zuguterletzt will ich noch ein Spiel nennen, das noch gar nicht erschienen ist. Das Kartenspiel Klimapoker von BeWitched Games wird nämlich in einer Woche zum ersten Mal verkauft werden. Leider habe ich keine weiteren Informationen zu diesem Spiel, was ich aber hoffe, bald (spätestens eben auf der Spiel) nachholen zu können.

 

Neues zur Spiel

So langsam bereitet sich alles vor auf die Internationalen Spieltage 2009, die nächste Woche Donnerstag, also am 22. Oktober, starten. Ich merke das unter anderem daran, dass so langsam mehr Mails zu dem Thema in meiner Mailbox landen. Deshalb einmal eine Übersicht.

Krimsus Krimskramskiste macht es wie die Politiker und erweitert seine eigene Abwrackprämie. Wie bereits berichtet, sollen beim Kauf von Krimsu-Spielen andere, alte Spiele für einen Preisnachlass abgegeben werden können. Die alten Spiele sollen dann beim mittäglichen Sekt-und-Orangensaft-Empfang wieder unters Volk gebracht werden. Neu angekündigt wurde, dass Spiele, die eine Spiel-des-Jahres-Auszeichnung erhalten haben (dazu zählen Krimsu und Sandfox u.a. auch Nennungen auf der Auswahlliste), zusätzlich mit einem Kartenspiel aus dem Hause Krimsu vergütet werden, zusätzich zur allgemeinen Abwrackprämie.

Außerdem will man eine Liste führen, welches Spiel wie oft abgewrackt wird, und diese Liste nach der Spiel dann veröffentlichen. Auf den Spitzenreiter dieser Liste (also das meistabgewrachte Spiel) kann man einen Tipp abgeben, und hat dann die Chance einen Gutschein über 50 Euro zu gewinnen. Um hieran teilzunehmen, muss man nicht vor Ort einen Teilnahmeschein ausfüllen, sondern eine e-Mail schreiben, an die Info-Adresse der Webseite. Einsendeschluss ist Sonntag, der 25. Oktober, 12:00 Uhr (also derselbe Termin, der auch für die Abwrackprämie gilt).

Der Fantasy Encounter schließt während der Spiel sein Ladenlokal und ist nur auf der Messe erreichbar. Vorbestellungen können gemacht werden und – so weit gesetzlich zulässig – mit 10% Rabatt mitgebracht werden. Allerdings "keinen komplizierten Krimskrams“…

Fata Morgana bietet auf der Spiel das neue Themenset für Anno Diomini an, mit dem Thema Europa.

Prometheus Games hat inzwischen das komplette Messeneuheitenprogramm bekannt gemacht. Insgesamt sind es:

  • 1W6 Freunde
  • Barbaren!
  • Elyrion – Grimmepass (Eisenwald I)
  • Funky Colts
  • Savage Worlds: Sundered Skies
  • Scion:Demigod
  • Universal-Spielleiterschirm

Außerdem bietet Prometheus an, dass jeder, der ein Savage Worlds Gentlemaan’s Edition und eine Messeneuheit bestellt, außerdem einen WIldcard-Würfel in Marmor-Gold-Optik erhält. Diese Würfel sind in einer limitierten Auflage von 100 Stück vorhanden, werden also wohl schnell weg sein. Und dann will Prometheus Games auch noch unter dem Namen Spielekram ab Ende Oktober ein neues Ladenlokal (ich nehme 'mal an: in Duisburg) eröffnen.

Bewitched hat nicht nur "Startspieler“, die Deutsche Ausgabe von Ted Alspachs Startplayer im Angebot, sondern bringt auch noch das Kartenspiel Klimapoker heraus. Leider zu spät für den Blog Action Day…

Im Cthulhu-Newsletter von Pegasus werden für die Spiel die Cthuluide Welten #17, der Band 'Mittelalter – die dunklen Jahre‘, der Band 'Nocturnum – Lange Schatten' und voraussichtlich auch 'Grauen in Arkham' angekündigt. Damit werden gleich drie verschiedene Perioden abgedeckt – Grauen in Arkham liegt ja fest in der Zeit des 'klassischen Cthulhu‘, während Nocturnum (ursprünglich von Fantasy Flight Games) eine Kampagne für Cthulhu Now! ist. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Umsetzung des ursprünglich für Cthulhu d20 geschriebene Abenteuer den Schritt zum BRP übersteht.

Ideensuche

Jedes Jahr ist Mitte Oktober (also etwa eine Woche vor der SPIEL) der Blog Action Day. Nach Umweltsch(m)utz vor zwei Jahren und Armut vor einem Jahr ist dieses Jahr das Thema der Klimawandel. Wie üblich möchte ich, wenn möglich, an dem Tag auch eine Rezension on-line stellen die mit dem Thema zu tun hat.

Daher meine Frage an die Leser: wer kennt Spiele, in denen der Klimawandel thematisiert wird? Meldungen in den Kommentaren wären nett

Neues von Asmodee

Der Spieleverlag Asmodee hat seine Webseite komplett überarbeitet. Auf einer neu strukturierten Seite kann man jetzt einen schnellen Überblick gewinnen über das Verlagsprogramm.

Außerdem kann man auf der Webseite eine Menge Neuigkeiten entdecken, die für die SPIEL und die Zeit danach viel versprechen

So soll zur Spiel eine neue Erweiterung der Werwölfe vom Düsterwald erscheinen, in denen drei neue Rollen eingeführt werden, sowie Gebäude, in denen die Bewohner hausen, und die ihnen ggfs. zusätzliche Fähigkeiten geben.

Dungeon Twister Prison soll die Möglichkeiten des klassischen Dungeon Twister ausbreiten. Mit Miniaturen und neuen Regeln – und doch voll kompatiobel zum alten Dungeon twister – soll das Spiel neue und alte Fans anlocken.


Neues von Cwali

Der Niederländische Herausgeber Cwali kündigt zur nächsten Spiel mehrere Neuheiten an. Corné van Moorsel, Eigentümer des Verlages,ist gleichzeitig (wie üblich) auch der Autor der Spiele, für das optische Design der Brettspiels ist Christof Tisch, der u.a. auch Mosaix entwarf und im Reich der Spiele selber Rezensionen schreibt.

Die Spiele wie auch die Erweiterungssets werden zur Spiel 2009 in Essen erscheinen und dort auch zu Messepreisen verkauft werden. Außerdem gibt es ein Angebot, wie man die Erweiterungen als Dreingabe eralten kann.

Die erste Neuheit ist ein Managerspiel um Basketballmannschaften, BasketBoss. Man versucht, eine basketballmannschaft über mehrere Saisons erfolgreich zu leiten und Pokale zu gewinnen. Dabei darf man aber weder die Spielerqualität jetzt und in den ächsten Jahren aus dem Auge verlieren noch das eigene Konto über Gebühr strapazieren, denn das verringert wiederum die Chancen in den Folgejahren.

Das zweite Spiel heißt Tricky Trek, in ihm versuchen Löwen, sich einen Zug von Tieren zu fressen. Je nachdem, wie viel Energie sie ausgeben, kommen sie schneller oder langsamer vorwärts, müssen dabei aber darauf achten, dass sie entsprechend Tiere erwischen, die ihnen viel Energie geben. Das Spiel benötigt kein Spielbrett, es besteht aus einer Sammlung Keramikfiguren (vom Aussehen her ähnlich den Bauernhof-, Safari- und ähnlichen Figuren in der Spielzeugabteilung des Kufhauses), und wird laut Ankündigung in einem Sack verkauft.

Diese Figuren (und einige weitere Modelle) sollen auch auf der Spiel getrennt verkauft werden, als sogenannte Minimals. Man kann sie als Spielfiguren (auch in anderen Spielen) verwenden, oder auch in Setzkästen ausstellen.

Außerdem werden (meines Wissens zum ersten Mal) Erweiterungen zu Cwali-Spielen angeboten. Es gibt Erweiterungen zu Powerboats, Gypsy King und Factory Fun. Ob diese auch getrennt verkauft werden, ist nicht deutlich, sie sollen auf jeden Fall als Dreingabe bei Erwerb von 'großen' Cwali-Spielen abgegeben werden, mit einer Dreingabe für je zehn Euro Kaufpreis.

Über Preise gesprochen: auch die Preise für die Spiele sind bereits bekannt. BasketBoss soll 25 Euro kosten (und damit Recht geben auf zwei verschieden Erweiterungen), Tricky Trek kostet 12 Euro (und enthält eine Erweiterung). Beide Spiele zusammen werden als Sonderangebot für 30 Euro (mit allen drei Erweiterungen) abgegeben. Für die Minimals gibt es eine nach Abnahmemenge estaffelte Preisliste: diese reicht von einem Euro für einen Minimal bis zu 30 Euro bei Abnahme von gleich 100 Stück (die Minimals werden ausdrücklich von dem Erweiterungsangebot ausgeschlossen).

Natürlich werden, so weit noch verfügbar, auch ältere Spiele des Verlages verkauft. Wie bei Cwali üblich, gibt es zu allen Spielen auch deutschsprachige Anleitungen, wer sich bereits jetzt ein genaueres Bild von den regeln machen will, kann diese auch schon von der Webseite herunterladen.

Neues von Krimsu

Abwrackprämie

Nicht nur für alte Autos gibt es eine Abwrackprämie nach sieben Jahren. Vielleicht hooft so mancher jetzt, ich würde über eine ähnliche Abwrackprämnie nach sieben Jahre Ehe reden, aber auch das nicht. Krimsus Krimskramskiste kündigte jetzt eine ähnliche Aktion für die SPIEL 2009 an.

Man kann bei Krimsu seine alten Spiele, die man nicht mehr haben will, abwracken, und dafür beim Kauf von Krimsu-Spielen für mehr als 10 Euro 5 Euro sparen. Wer also das Krimsu-Spiel Im Wald da sind die Räuber zum Messepreis von 20 Euro erwerben will, kann bei Einlieferung eines alten Spiels bereits für 15 Euro das spielgewordene Volkslied sein eigen nennen.

Die Spiele sollen aber nicht zur Aufstockung der eigenen Sammlung verwendet werden, sondern der Wiederverwendung zugeführt werden: auf dem traditionellen Sekt-und-Orangensaftempfang, den der Verlag schon seit Jahren täglich um 12:00 Uhr hält, werden traditionell Bonbons und Krimsu-Spiele in die jubelnde Menge geworfen. Die 'abgewrackten Spiele' sollen dann ebenfalls nach dem Motto 'Kamelle, dä Prinz kütt' ins Volk gestreut werden.

Diese Aktion endet am Messesonntag um 12 Uhr – da dies der letzte Sektempfang ist, gäbe es auch keine Möglichkeit, später eintreffende Spiele auf dem geplanten Weg unters Volk zu bringen.

(Auch vermute ich, dass das Angebot begrenzt ist auf ein Spiel pro Anschaffung oder pro Kunde – man dürfte also nicht für vier Altspiele ein Im Wald mitnehmen können.)

Neben dem Messepreis für Im Wald sollen auch die anderen (Karten-)Spiele des Verlages zum Messepreis von 3 Euro pro Stück verkauft werden, und auch die Erzählspiele werden selbstverständlich verkauft werden.