Tag Archiv für Amerika

Telefon für Sonny Crockett

Blackmail

ErstverkaufstagBlackmailDer Eigenverlag PE30 von Jurij Menz, von dem ich ja schon zwei Abenteuermodule besprechen habe (Twin Pikes Motel und Pikes Creek), bietet ab dem heutigen Tage ein drittes Modul an, wie die ersten beiden zunächst für Open D6, eine Version für d20 OGL soll Mitte des Monats ebenfalls verfügbar werden.

Die Abenteuer von PE30 sind mit dem Vermerk "Parental Advisory – Explicit Roleplaying“ versehen, was seinen Grund hat. Zum einen durchzieht die Abenteuer ein Thema von Sex-n-Drugs-n-Rollenspiel, zum anderen tauchen hier auch verstärkt Themen auf, die bei manchen Spielern zu unerwünschten Flashbacks führen können. Es kann sicher nicht schaden, im Voraus die Spieler zu warnen und ggf. entsprechende Szenen herunterzufahren oder ganz zu vermeiden.

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Schnupftabak bei Hechts

Pikes Creek

Pikes CreekVor längerer Zeit habe ich ein Rollenspiel-Abenteuer mit dem Titel Twin Pikes Motel besprochen. Als es mir vorlag, war es noch eine späte Beta-Version, inzwischen ist es über RPGNow unter dem Verlagsnamen PE30 erhältlich.

Inzwischen gibt es aus dem Hause ein zweites Abenteuer, unter dem Titel Pikes Creek. Beide Abenteuer haben aber nichts mit Hechten zu tun, sondern spielen in zwei Orten, die nach Hechten bezeichnet wurden, das 'Motel' in Texas, in der imaginären Stadt Twin Pikes, während das neue Abenteuer im ebenfalls imaginären Pikes Creek in Ohio platziert wurde. (Wer – wie ich – übergenau ist und sucht, wird in den USA ein Pikes Creek wahrscheinlich nur in Pennsylvania finden – und in Texas auch nur Twin Peaks oder Twin Pines…)

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Industriegiganten

Titans of IndustryTitans of Industry

Ein ganz großer Spieler, wenn es darum geht, kleinere Hersteller bei der Produktion von Spielen und der Finanzierung über Crowdfunding zu unterstützen, ist Game Salute. Nachdem eine Reihe Spiele nur mit amerikanischem Shipping angeboten wurden, bietet Game Salute seit einiger Zeit internationalen Versand an – und das sogar zu halbwegs akzeptablen Konditionen. Porto aus den USA nach Europa ist teuer, das darf man nicht vergessen – und die letzte Preiserhöhung der US-Post hat das noch weiter verschlimmert.

Die Spiele werden, wie gesagt, originär von anderen Verlagen herausgebracht, und Game Salute unterstützt diese bei der Produktion, beim Versand / Verkauf und beim Finanzierungsprozess. Titans of Industry beispielsweise wurde von Gozer Games LLC herausgebracht. Drei bis sechs Spieler versuchen als Firmenmanager in sieben Jahren so viel wie möglich mit der Firma zu erwirtschaften – allerdings geht es um Siegpunkte, und weniger um Geld. Dazu muss man Waren produzieren, sie verkaufen, Arbeiter anlernen etc.

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Aztekenkarten

serpentstonesSerpent Stones

Game Salute ist ein Amerikanischer Spieleherausgeber, der für die Finanzierung neuer Spiele sorgt. Anders als die Spieleschmiede, die das in eigener Regie durchführt und in der Hauptsache noch einen Spielehandel betreibt, macht Game Salute direkt auf Producer, sprich: Game Salute bietet für Verlage nicht nur die Finanzierung sondern auch Vertrieb/Distribution, Unterstützung des Herstellungsprozesses etc. Außerdem hat Game Salute keine eigene Infrastruktur, um die Finanzierung im Crowdfunding durchzuführen, sonder nutzt hierfür die Dienste von Kickstarter.

Ein Spiel, das zur Zeit auf diesem Weg finanziert wird, ist Duco, das wir vorige Woche besprochen haben. Schon vor einiger Zeit – genau genommen im Juli/August 2012 – wurde Serpent Stones finanziert, das in Essen gezeigt wurde.

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Piratenspiel

buccaneerbonesBuccaneer Bones

Auf der SPIEL laufen jedes Jahr gestalten herum, die leicht wiederzuerkennen sind. Da sind zum einen natürlich die Supporter der verschiedenen Verlage, die aber meist eher als 'Supporter der Firma X' eher anonym bleiben. Aber es gibt auch Leute wie Friedemann Friese mit seinem grünen Haar, Stephen "The Spiel“ Conway mit seiner auffälligen Fragezeichen-Jacke … oder auch die Leute von Wattsalpoag mit ihren Hawaiihemden.

Dieses Jahr hatte Wattsalpoag in Essen ein Würfelspiel dabei, Buccaneer Bones. Ein Spiel, das Piraten auf Schatzsuche simuliert – das man sich aber auch als Würfelspiel, das Piraten spielen, vorstellen könnte. Finanziert wurde das Spiel über Kickstarter.

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Dauerbaustelle

TrainsStationsTrains and Stations

Die Themen für Spiele scheinen bei weitem nicht so breit gesät zu sein, wie man oftmals annimmt. Manche Themen kommen immer wieder, in immer wieder neuen Konstellationen. So sind Zombies, Kriege, Quizze oder auch der Aufbau einer Stadt oder eines Landes immer wiederkehgrende Themen. Oder auch der Eisenbahnbau. Schon Dave Watt’s Dampfross (Railway Rivals) gehörte in diese Reihe, wie auch die 18xx-Spiele, Zug um Zug, TransAmerica / TransEuropa etc.

Auch dieses Jahr gab es wieder eine Reihe neuer Eisenbahnspiele. Eines davon ist das durch Wizk!ds hetrausgebrachte Trains and Stations, ein Spiel, das den Pioniergeist der amerikanischen Gründungszeit zu erwecken versucht. Der Eisenbahnbau von Ost nach West war ja eine der ganz großen Pioniertaten der amerikanischen Geschichte, und durch den Eisenbahnbau entwickelte sich auch eine ganze Reihe von Wirtschaftszweigen. In Trains and Stations wird allerdings nicht unbedingt von Ost nach West gebaut, sondern dort, wo die Spieler es für sinnvoll erachten.

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Schausteller

carnivalCarnival

Ein Carnival kann verschiedenes sein – eine der möglichen Übersetzungen ist tatsächlich Karneval (Helau, Alaaf). Dann gibt es den traveling carnival, was im Endeffekt auf eine reisende Kirmes hinausläuft – wobei hier bei uns die einzelnen Attraktionen in getrenntem Besitz sind und eigene Pläne haben, auf welchen Kirmes-Veranstaltungen sie auftauchen. In den USA hingegen sind die Attraktionen eines traveling carnival meist in der Hand einer einzelnen Gesellschaft, die im Laufe des Jahres durch die Lande zieht. Und dann gibt es noch die festen carnivals, was in Europa am ehesten durch Freizeit- und Themenparks widergespiegelt wird. Dieser Vorspann ist notwendig, weil der traveling carnival als Gesamtinstitution hierzulande unbekannt ist, aber die Basis darstellt für das Spiel Carnival von Dice Hate Me.

Jeder der Mitspieler versucht, einen neuen Carnival aufzubauen, mit den nötigen Fahrgeschäften. Hierbei kann man den Mitspielern auch den einen oder anderen Streich spielen – aber wichtig ist vor allem, dass man seinen eigenen Aufbau vorantreibt und Glück hat…..Wenn man die Schachtel öffnet, findet man

  • 80 Teilekarten (je 20 mal Reklamebanner, Beleuchtung, Sitze und Material)
  • 20 Basiskarten (je viermal Autoscooter, Karussell, Riesenrad, Achterbahn, Kettenkarussell)
  • 6 Jokerkarten
  • 4 Referenzkarten
  • 1 Übersichtstableau
  • 12 Tickets
  • 3 Würfel

Die Tickets sitzen in Stanzbögen, aus denen sie sich sehr leicht herauslösen lassen. Die Karten haben deutliche Leinenstruktur, die Würfel sind einfache Holzwürfel. Die Spielregel kann auch von der Webseite des Spiels heruntergeladen werden.

Jeder Spieler erhält eine Jokerkarte und ein Set Basiskarten sowie drei Tickets. Die übrigen Joker- und Teilekarten werden gemischt, jeder Spieler erhält 5 Karten auf die Hand. Außerdem werden ein paar der Karten vom Nachziehstapel als Abwurfstapel ausgelegt.

Zu Beginn eines Zuges wird zunächst der Abwurfstapel durch umdrehen einer Karte vom Nachziehstapel gebildet, wenn er nicht sowieso schon vorhanden ist. Dann muss der Spieler seine Hand gegebenenfalls auf sechs Handkarten reduzieren.

Im nächsten Schritt hat man die Wahl: Entweder legt man einen Joker von der Hand oder aus den bereits gebauten Attraktionen und eine beliebige Anzahl weiterer Handkarten ab und zieht dann genauso viele Karten neu wie man soeben abgelegt hat, oder man würfelt mit den drei Würfeln. Von diesen muss man dann zwei als Aktionen zuweisen, wofür man das Übersichtstableau verwendet.

Für eine 1 darf man eine Karte vom Nachzugstapel ziehen. Für eine 2 nimmt man die oberste Karte des Nachzugstapels. Bei einer 3 zieht man eine Karte aus der Hand eines Mitspielers. Bei einer 4 zieht man ebenfalls eine Handkarte eines Mitspielers, muss ihm dann aber eine frei gewählte Karte zurückgeben. Mit einer 5 kann man ein bereits verbautes Teil bei einem Mitspieler gegen ein eigenes verbautes Teil tauschen; beide Teile müssen auch wieder eingebaut werden können. Bei einer sechs klaut man einem Gegner eine eingebaute Karte und muss dafür eine eigene Handkarte abwerfen. Erschwert wird die Planung der Aktionen ein klein wenig dadurch, dass erst beide Aktionen zugeteilt werden müssen, bevor eine Karte gezogen werden kann. Außerdem gibt es die Komplikation, dass man, wenn man drei gleiche Zahlen würfelt, auch alle drei Aktionen durchführen muss.

Nachdem die Kartenhand so angepasst wurde, darf man beginnen, ein Fahrgeschäft zu bauen, indem man mindestens zwei Teile des Geschäftes (und von diesen wiederum höchstens einen Joker) an die Basiskarte legt. Man darf auch, zusätzlich oder ersatzweise, ein bereits begonnenes Fahrgeschäft mit den entsprechenden Karten erweitern. Wenn alle vier Teile zusammen sind, ist die Attraktion komplett. Wenn es eine natürliche Sammlung ist – also kein einziger Joker dabei – darf man das Fahrgeschäft umdrehen, es kann nicht mehr durch Wegnehmen von Karten zerstört werden. Außerdem erhält man, wenn man nicht sowieso noch drei hat, ein Ticket zusätzlich.

Was kann man mit diesen Tickets machen? Man kann sie im eigenen Zug verwenden, um zu einem Würfel einen Punkt hinzuzuzählen oder ab zu ziehen. Man kann sie auch verwenden, um alle drei Würfel noch einmal zu würfeln. In jedem eigenen Zug darf man allerdings nur ein einziges Ticker hierfür verwenden. Auch kann man ein Ticket verwenden, um einen Mitspieler, der eine bestimmte Würfelaktion ausführen will, daran zu hindern.

Es gewinnt, wer zuerst vier der fünf Fahrgeschäfte komplett hat. Für ein kürzeres (längeres) Spiel kann man auch auf drei (fünf) Fahrgeschäfte spielen. Auch gibt es auf der Webseite des Spiels (s.o.) noch ein paar zusätzliche Varianten und Optionen.

Man kann zwar über die Würfelaktionen und mit den Tickets den Mitspielern ein wenig lästig fallen, aber das Spiel ist sehr stark glücksbetont. Wer nicht die richtigen Zahlen würfelt und nicht die richtigen Karten zieht, hat keine Chance. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind sehr begrenzt.

Daher ist das Spiel vor allem eines für Gelegenheitsspieler, und es hat auch ein wenig von einem Spiel für die Kneipe. Allerdings dauert eine Partie mit ca. 15-20 Minuten ein klein wenig lange, um eine Runde auszuspielen. Vom Stil her wäre es aber ein klasse Kneipenspiel.

Hersteller Dice Hate Me
Autoren Cherilyn Joy Lee Kirkman und Christopher Kirkman
Spieler 2-4
Denken 4
Glück 8
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 20 US-$

Anm.: Wer um diese Zeit noch ein Weihnachtsgeschenk sucht und es übers Internet erwerben will, wird es mit ziemlicher Sicherheit zu spät erhalten. Daher werden wir ab sofort auch wieder Spiele rezensieren, die man beim Hersteller bestellen muss, auch wenn dieser in den USA oder Ostasien zu finden ist – in den letzten Tagen haben wir uns bewusst auf Spiele konzentriert, die man auch kurzfristig erwerben kann.