Tag Archiv für Brettspiel

Finger-Curling

Quick Pucks

Quick Pucks Verpackung

Ein bekannter Klassiker der Denkspiele ist das sogenannte Fünfzehner-Spiel, auch bekannt als 14-15-Puzzle, das Ende des 19. Jahrhunderts von Noyes Palmer Chapman erfunden wurde. Dieses Puzzle, bei dem nummerierte Steine in die korrekte Reihenfolge verschoben werden müssen, war in seiner Geschichte schon immer mit Behinderten verbunden: im Dezember 1879 wurden große Auflagen dieses Spiels in einer amerikanischen Schule für Hörbehinderte produziert und als Weihnachtsgeschenke in Boston, MA, verkauft.

Später behauptete Samuel Loyd, der für seine mathematischen Zerstreuungen berühmt war, dieses Spiel selbst erfunden zu haben, aber neuere Untersuchungen belegen, dass dies eine Behauptung ohne Wahrheitsgehalt sein soll. Während des Ersten Weltkriegs sollen sich auch Soldaten im Schützengraben diesem Spiel die Zeit vertrieben haben. Mit der Herstellerbezeichnung „SpinMaster“ bzw. „Fibogoup / Montessori Spielzeug“ ist eine Version dieses Puzzels als kompetitives Denk-und Geschicklichkeitsspiel erhältlich – die erste Version ist laut Amazon seit Juni 2020, die zweite seit März diesen Jahres im Sortiment. Mein Link in der Übersicht unten führt direkt zur zweiten Version, die erste ist zur Zeit nicht verfügbar.

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Endlich ‚mal wieder ein Update

In eigener Sache,

Roachware-Logo

Ich weiß, es sind mittlerweile, ähm, ein paar Tage vergangen, seit ich meine letzte Rezension veröffentlicht habe. Wenig Zeit und meine Behinderung haben sich da störend bemerkbar gemacht. Außerdem habe ich die letzten Wochen damit verbracht, zu überlegen, wie ich meine Tätigkeit in Zukunft einsetzen will. Außerdem bin ich immer noch wegen meiner Behinderung EU-Rentner und dadurch auf Sozialhilfe angewiesen. So manche Sachen, die ich für den Blog und andere Tätigkeiten nötig hätte, kann ich mir dadurch leider nicht leisten.

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Die aktuelle Kakerlage

Roachware-Logo

Zunächst einmal vorweg: mir ist klar, dass wahrscheinlich die meisten ziemlich überrascht sein werden, überhaupt noch einmal etwas von mir zu hören. Immerhin ist fast ein Jahr vergangen, seit ich das letzte Mal eine Rezension veröffentlicht habe.

Das seither so eine Funkstille war, liegt allerdings nicht nur daran, dass ich seither immer noch mit meiner Behinderung zu kämpfen habe. Der Hauptgrund, der mich zu meiner Untätigkeit brachte, dürfte den meisten wohl nicht sonderlich überraschend kommen. Für Brettspiel-Rezensionen benötige ich eben eine Runde von Mitspielern, damit die Spiele vernünftig getestet werden können – und das war eine ganze Zeit lang eben nicht mehr möglich, nicht zuletzt wegen des Corona-Lockowns auch hat es meine Testrunde in diesen Monaten ziemlich zerlegt: ein regelmäßiger Teilnehmer verlor den Arbeitsplatz, nachdem sein Arbeitgeber wegen des Lokdarms seinen Handwerksbetrieb stark verkleinern musste, und hat sich langfristig wieder bei seinen Eltern einquartiert, was leider imzwischen. Eine dreistellige Kilometerentfernung bedeutet. Und einen Mitspieler haben wir tatsächlich an den Virus verloren, und konnten ihm wegen der Corona-bedingten Beschränkungen nicht einmal das letzte Geleit geben.

Wie sieht es also für die nähere und fernere Zukunft von Roachware aus? Und was habe ich getan, wenn ich schon keine Brettspiel spielen konnte?

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Der König ist tot….

…es lebe der König! So könnte man – in böswilliger Auslegung – die Hauptaktion beim Kartenspiel 13 courones (13 Kronen) beschreiben. Beim Versuch, möglichst schnell möglichst viele der Sieg bringen Kronen zu sammeln, werden ständig gekrönte Häupter ausgetauscht. Und wie das in einer Monarchie nun einmal so ist, kommen mit jedem neuen Herrscher auch neue Vorschriften, wie man denn nun an die ersehnten Kronen kommt.

Das ganze findet statt in einem kleinen Kartenspiel des Luxemburger Herstellers Yoka by Tsume, dessen Vertreter mir auf der SPIEL sagte, der Verlag sei selbst in Frankreich ansässig. (Wobei mir zwar sein Akzent auffiel, den ich aber als belgisch einordnete – was dieser Herr mir auch bestätigte. Vielleicht war er ja auch tatsächlich Luxemburger und wollte mich nicht unnötig verwirren.) Auf der Webseite wird in der Adresse des Verlages auf jeden Fall Sandweiler in Luxemburg genannt. Auf jeden Fall kann man über den Verlag sagen, dass er 2010 gegründet wurde, in den ersten Jahren sich auf Miniaturen beschränkte und dann 2016 mit dem Brettspiel Naruto Shippuuden erste Schritte im Brettspielmarkt unternahm. Nachdem dann 2017 diesem Bereich relativ wenig produziert wurde erschienen dann 2018/2019 schon eine ganze Reihe Kartenspiele, von denen einige – entsprechend dem japanisch klingenden Namen des Verlages – Lizenzausgaben zu Anime/Manga-Themen darstellen, aber auch eine Reihe eher westlich anmutender Spiele. Auch dürfte der Name nichts mit dem gleichnamigen französischen Boxer zu tun haben, der 2016 Olympiasieger im Superschwergewicht wurde.

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Stock-SPIEL

Spiel '15

Ein persönlicher Rückblick

Vor kurzem fand ja bekanntlich in Essen die SPIEL statt. Und natürlich waren auch Vertreter von Roachware vor Ort. Wie schon in den letzten beiden Jahren war DelRoh an allen Tagen vor Ort, während ich, begleitet von einer Hilfsperson (nicht jeden Tag die gleiche Person), jeweils zwei Tage anwesend war.

Man merkt gut, dass die SPIEL immer noch einen Wachstumsmarkt darstellt: nur wurde das bisherige Rekordergebnis in Besuchern übertroffen, das vorher bei 190.000 lag, auch die Schallmauer von 200.000 wurde regelrecht zertrümmert: laut Angaben der Veranstalter waren es dieses Jahr glatte 210.000 Tagesbesucher. Nach 1150 Ausstellern im vorigen Jahr waren dieses Jahr 1200 Aussteller gemeldet. Auch ist die Ausstellungsfläche weiter gestiegen. Die Renovierung der Messehallen scheint beendet, und entsprechend ist die Ausstellungsfläche auch weiter gestiegen. Wenn ich es richtig gesehen habe, waren allerdings noch etwa anderthalbe Halle ungenutzt – ein klein wenig kann die SPIEL also noch wachsen, bevor sie die Hallen sprengt.

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Samstägliche Fundstücke

Spiel 2019 Tag 3

Nachdem ja nun alle Hallen der Messe Essen erneuert sind, sollte man ja nun meinen, dass alle Anbieter nun wieder am angestammten Platz zu finden seien, soweit es diesen wieder gibt, oder eben am „neuen Stammplatz“, den man sich seit dem Beginn des Umbaus langsam eingeprägt hat.

Klappt aber nicht bei allen – zwar ist die Halle 6 mittlerweile wieder die „nerdige“ Rollenspielerhalle, aber so manche Urgesteine aus der alten 6 sind nun woanders, und auch in den weniger speziellen Hallen sind manche Stände „gewandert“, weil der Platz anders aufgeteilt wurde.

Ein solches Beispiel ist Gerhards – der Verlag mit den anspruchsvollen Holzspielen ist zwar noch in der gleichen Halle, aber „weiter außen“ und damit etwas versteckt (3 C104). Schöne Neuheiten haben sie aber so oder so.

Auch Greenbrier (2 A130) wirkt ein wenig „versteckt“, braucht sich aber absolut nicht zu verstecken, zumal sie mit Champions of Hara ein neues modulares Spiel bieten, das mit schön detaillierten Miniaturen aufwartet und sowohl kooperativ gegen das Spiel als auch gegeneinander gespielt werden kann.

Die Finnen von Dragon Dawn (2 B101) schicken diesmal „Dwarf“ ins Rennen – bis zu 3 Spieler (oder bis zu 5 mit 2 Spielen) schicken Zwerge in den gebirgigen Untergrund, um Metalle zu schürfen aus denen sie letztendlich Artefakte schmieden wollen. Der englischsprachige Kickstarter ist gefunded, der deutsche so gut wie und läuft noch bei der Spieleschmiede.

Wer aber geblieben ist wo er war (zum Glück!) ist der Däne mit dem leckeren Softeis (5 A102). Da kann man nur guten Appetit wünschen.

A propos Dänemark… Lemuria (5 I102) hat „Don’t drop the Soap“ nicht nur eine Erweiterung spendiert, sondern auch noch eine neue Schachtel, die… einer Dusche als Kartenablage nachempfunden ist…

Bei Cosmodrome (2 D113) machte Aquatica einen sehr interessanten Eindruck – sowohl was die Spielmechanik als auch die opulente Ausstattung angeht. Da versuchen bis zu vier Kulte über die Zeit Einfluß zu gewinnen.

So… bleibt noch, den Schnäppchenjägern einien schönen Sonntag zu wünschen… ich bin dann mal „off to Essen“…

Sternen-Dinos

Würfeltürme von e-Raptor

Erstverkaufstag
Start der Crowdfunding-Kampagne

Für Interessenten, die einen Würfelturm suchen, scheint dieser Blog so ziemlich die einzige Anlaufstelle zu sein, was Rezensionen betrifft. Das heißt im Umkehrschluss natürlich auch, dass Firmen, die ihre Würfeltürme besprochen haben wollen, sich mit Vorzug an mich wenden. Außerdem erhalte ich hin und wieder Anfragen von Firmen, die einen Kickstarter planen und gerne eine Rezension zum Start des Kickstarters hätten. Meist bedeutet dies, dass mir eine „Print & play“-Version via E-Mail geschickt wird und ich diese dann teste.
Ungewöhnlich ist es daher eher, wenn mich eine Firma fragt, ob ich ihre Wirbelstürme zum Crowdfunding-Projektstart besprechen möchte: in der Regel gibt es zu diesem Zeitpunkt ja höchstens ein paar Konzept-Modelle, aber weder bereits verfügbare Endmodelle noch – bei Bausätzen – fertige Bausätze. Daher war es für mich auch eine Überraschung, als die polnische Firma e-Raptor mich auf der letzten SPIEL ansprach, ob ich nicht zum nächsten Projektstart die dann verfügbaren Würfeltürme besprechen könne – und mir Demo-Modelle in der gleichen Form aushändigte, in der diese dann auch später verkauft werden. Sprich: dünne, vorgelaserte Holzbretter, die man dann, wie üblich, noch auseinandernehmen und zusammenbauen muss.Diese Würfeltürme sowie ein weiterer Würfelturm, der in Essen leider nicht mehr vorrätig war, sind jetzt in diesem Kickstarter-Projekt zu finden.

(Anmerkung: regelmäßige Besucher dieses Blogs wissen wahrscheinlich, dass ich normalerweise Würfelturm-Rezensionen mit einem Foto meiner Testmodelle (und ein paar meiner eigenen Würfel) illustriere, damit man sich auch ein richtiges Bild von den getesteten Modellen machen kann. Leider ist meine normale Kamera, die ich dafür verwende, zur Zeit in Reparatur und meine Handy-Kamera liefert nur relativ schlechte Fotos. Die Bilder beim verlinkten Projekt treffen die getesteten Geräte allerdings ziemlich gut.)

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Drei sind einer zu viel

Zwoggel

Es ist kein großes Geheimnis: wir haben unsere „Lieblinge“. Das sind Verlage, bei denen uns bislang jedes einzelne Spiel, das uns vorlag, Spaß gemacht hat. Verlage, die irgendwie spieltechnisch mit uns so sehr auf einer Ebene schwingen, dass wir das Gefühl haben, sie könnten nichts falsch machen. Spiele dieser Verlage besprechen wir natürlich besonders gerne, weil das bedeutet, dass wir auch ihre neuen Spiele wieder testen dürfen – und ja: bei diesen Verlagen ist „dürfen“ ernst gemeint. Sowohl wir von der Redaktion als auch unsere Testrunden freuen uns schon immer, wenn wir das Logo eines dieser Verlage auf der Spieleschachtel entdecken.

Ein typisches Beispiel für einen solchen Verlag ist Steffen-Spiele, der Verlag produziert in Krastel im Hunsrück meist eher kleine aber feine Denkspiele, die uns immer wieder begeistern.Und so kam dann dieses Jahr ihr neues Legespiel Zwoggel auf unseren Tisch.

Hierbei geht es weder um österreichische Soldaten (diese wurden in der Mainz-Frankfurter Region schon vor 1870 so bezeichnet) noch um bayerische Beamte (diesen Spitznamen in der Pfälzer Region tragen), und auch nicht um Zwockel, also eher kleinwüchsige Menschen – diese herabsetzende Bezeichnung ist aus Bad Kreuznach und Koblenz-Güls überliefert. Dahingegen sind unsere Zwoggel kleine Insekten, wie man sie im Sommer unter Steinen findet und die man aufscheucht, wenn man diese Steine hochhebt. Allerdings sind unsereZ woggel anders als die meisten derartigen Insekten nicht sonderlich gesellig: Sie mögen es nicht, in Dreiergruppen oder größeren zusammen zu kommen.

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Kammerjäger

Schaben jagen
Schaben Jagen

Es gibt Spielverlage, die gefühlt jahrelang in einer Art Dornröschenschlaf verharren, ebenfalls gefühlt nur ein oder zwei gut laufende Spielserien produzieren, und dann plötzlich eine ganze Reihe neuer Sachen herausbringen, die uns dann sogar begeistern können.

Zu diesen scheint auch der moses.-Verlag zu gehören. Lange Jahre kannte ich ihn eigentlich nur als Herausgeber der „Black Stories“ und ihrer Ableger, sowie entfernt auch als Herausgeber von Kinderspielen. Seit 2013 ist der Verlag jedoch regelmäßig bei uns „zu Gast“ mit intelligenten Spielen, die nicht nur mich begeistern. Auch wenn mich das jüngste Spiel, das mir vorliegt, vom Thema her nicht so sehr gefällt: immerhin geht es hierbei um einen Völkermord an Blattidae – zu denen neben der amerikanischen Großschabe (Periplaneta americana) auch die Gemeine Küchenschabe oder Bäckerschabe (Blatta orientalis) und die sogenannte Deutsche Schabe (Blattella germanica) gehören – oder eben auch ich. ;)

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Kalter Krieg – erweitert

Wir sind das Volk! 2 + 2

Wir sind das Volk! – 2+2Dies st eine relativ kurze Rezension, die Basisversion dieses Spiels habe ich nämlich bereits hier besprochen.

Der Verlag Histogame hat zu diesem Spiel dann noch eine „Erweiterung“ veröffentlicht. Während das Originalspiel nur für zwei Personen gedacht war, sitzen sich in dieser Version 2 + 2 Spieler gegenüber – wobei zwar jeweils zwei Spieler zusammenarbeiten, aber eigene Siegbedingungen für einen ganz persönlichen Sieg haben. Das Ergebnis ist natürlich, dass auch innerhalb einer Allianz teilweise ein eigenes Süppchen gekocht wird.

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