Tag Archiv für Brettspiel

Eisfischen für Anfänger

Go Go Eskimo

Go Go EskimoDas folgende Spiel ist das erste Familienspiel, dass ich von der SPIEL rezensiere. Es stammt vom finnischen Verlag Tactic und ich muss zugeben, dass der Titel mich an eine Begebenheit vor längerer Zeit erinnert.

Damals gab es Roachware noch nicht und ich schrieb Rezensionen für eine niederländische Clubzeitschrift – sowie ebenfalls „Messerundgänge“, obwohl diese, da ein gedrucktes Produkt, nicht tagesaktuell sein konnten sondern immer nur ein Rückblick auf die zurückliegende SPIEL. Zu einem dieser Rundgänge wurden mir Vorwürfe gemacht, da das Wort „Eskimo“ (zumindest auf Niederländisch) nicht politisch korrekt sei. Ich möge doch bitte das korrekte Wort Inuit verwenden.

Vollständig politisch korrekt kann ich also sowieso nicht bleiben, da ich den Titel nicht verfälschen möchte. So werde ich im Folgenden wohl eher von „Figuren“ reden – die Spielregel spricht auch von Abenteurer-Figuren oder auch kurz Figuren.
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Wo Fünfe fallen

Quinque

QuinqueGestern Abend klingelte es ganz überraschend bei mir an der Türe. Als ich sie öffnete, stand da einer meiner Nachbarn aus meiner Testrunde und grinste mich an. "Hallo, ich habe gesehen, dass du aus Essen zurück bist, und wollte fragen, was du denn so mitgebracht hast."

Wir haben uns dann erst einmal den Wartestapel durchgesehen, aus dem ja gestern schon ein Punkt abgearbeitet wurde in Form des Spielleiterschirm mit Würfelturm. Und dabei fiel meinem Nachbarn ein Spiel auf. "Ist das etwa von Mind Fitness?", wollte er wissen, "die haben immer super Spiele." Als ich ihm das gestern bestätigte, und dazu sagte, dass beide Spiele von Mind Fitness in meinem Stapel Zweipersonenspiele sind, war kein Halten mehr. Und so konnte ich gestern bereits die ersten Spiele der neuen Ernte ausprobieren.

Im ersten getesteten Spiel geht es um Fallschirmspringer. Allerdings braucht man dafür nicht unbedingt selbst einen Fallschirm umzuschnallen, und Höhenangst wirkt sich auch nicht negativ aus. Alles, was man wirklich können muss, ist, bis fünf zu zählen. Es geht in diesem Spiel nämlich um eine besondere Form des Synchronspringens, bei dem die Teams Fünferreihen bilden wollen.

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Spiel am Stock

Persönliche Nachbetrachtung zur SPIEL

Jetzt liegt sie also hinter uns, die SPIEL 2018. Wie auch schon letztes Jahr habe ich nur einen Teil der Zeit nutzen können, um auf der SPIEL anwesend zu sein. Um genau zu sein: ich war am Samstag ab etwa 11:00 Uhr und am Sonntag dann ab etwa 10:00 Uhr vor Ort und habe zumindest besucht, was in der kurzen Zeit zu besuchen war.

Hierbei habe ich dann meine jeweilige Begleitperson mehr belastet als voriges Jahr – voriges Jahr hatte ich mir ja vom Messeservice einen Rollstuhl ausgeliehen, und in einigen Hallen hatte ich das Glück, meiner Begleitperson für kurze Zeit frei geben zu können, weil viele Stände so dicht beieinanderstanden, dass ich die Abstände selbst bewältigen konnte. Dieses Jahr hingegen humpelte ich an meiner formschönen Krücke durch den Tag, und da ich immer noch auf der linken Seite so gut wie nichts tun kann, war ich dann genötigt, meine Begleitperson als "Lastesel" anzustellen. Ich muss den beiden (an jedem Tag jemand anders) allerdings ein hohes Lob aussprechen: Klagen habe ich zumindest keine gehört.
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SPIEL Tag 3

Abgestürzter Mond, spanische Rollenspiele und neue Hired Guns

Drei Viertel der Messe habe ich hinter mir, noch merke ich meine Füße, und mitgebracht habe ich heute… einiges an Durcheinander, aus diversen Herkunftsländern. Da fallen auch… na, sagen wir mal „Genussmittel“ drunter, denn in Halle 6 kann man zB exotische Biere (BrauArt, 6 L113) oder auch leckere Metvarianten (Der Metmann, 6 K113) probieren (Empfehlung des Tages – Ragnarok – Met mit Macadamianuss).

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SPIEL Tag 1

Aus alt mach neu

Das gilt zumindest für die Messehallen. Ich war am ersten Tag der Spiel vor allem in den Hallen 5 und 6 unterwegs, also am „hinteren Ende“ der Messe. Moment mal… Ende? Die ging doch letztes Jahr bis Halle 8, und ist gewachsen, wie kann denn… ja, diese Frage stellten sich einige Besucher. Die Antwort ist eigentlich einfach, und dem Veteranen auch sofort klar, wer neu ist guckt allerdings komisch.

Die Hallen 4-6 sind erneuert worden, insgesamt gibt es jetzt „nur noch“ 8 Hallen, wo einmal 12 waren. Und die ehemalige 6 & 8 entsprechen nun ungefähr der neuen 5, wo sich auch viele der Aussteller, die da vormals waren, wieder finden. Allerdings sind viele Anbieter aus dem Rollenspiel- und Tabletopsektor auch in der „neuen“ 6 gelandet, die komplett neu erstellt wurde, und deren großzügige Aufteilung hilft, weniger Staus zu verursachen.
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Messe Tag 0

Alte Bekannte, neue Zahlen, Das Böse regiert und wieder alles Scheisse

Wer uns schon länger verfolgt und die SPIEL kennt, weiß, was sich dort immer am Mittwoch vor der Publikumseröffnung abspielt. Zunächst gibt es eine Pressekonferenz, in der vor allem interessante Zahlen zu Sprache kommen (so zum Beispiel die mittlerweile 80.000m² Ausstellungsfläche der SPIEL, das diesjährige Umsatzplus von bisher schon beachtlichen 16%, und einige weitere Rekorde), und ein paar besonders bemerkenswerte oder trendtypische Spiele angesprochen werden. Und dann geht’s zur Neuheitenschau, die zum Glück seit sie in der 1A stattfindet nicht mehr in allgemeinem Gedränge ausartet.
Trends dieses Jahr? Nun, Legacy-Spiele sind nach wie vor offenbar beliebt, mittlerweile sogar bis hin zum „Unique Game“ – schade, sowas lässt sich nicht mal wirklich rezensieren, höchstens was Materialqualität angeht. Dann scheint es eine gewisse Tendenz zu Spielszenarien zu geben, wo die Spieler eher die traditionell „Bösen“ spielen und sich irgendwie verteidigen müssen… und tatsächlich wieder Scheisse, zumindest wenn es nach Mattell oder Pegasus geht.
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Kopfwürfel

capio

Heute in zwei Wochen öffnet bekanntlich die SPIEL wieder ihre Pforten. Und wie jedes Jahr gibt es wieder eine Menge neuer Spiele zu bestaunen, auszuprobieren und natürlich auch zu kaufen.

(Wegen meines angeschlagenen Gesundheitszustandes werde ich leider auch dieses Jahr wohl nur einen Tag persönlich anwesend sein können, Mitredakteur DelRoh hingegen plant meines Wissens zur Zeit, an allen vier Tagen vor Ort zu sein. Erkennbar sind wir wie immer an den Baseball-Kappen mit unserem Kakerlaken-Logo und dem Schriftzug Roachware. Wer uns erkennt und uns etwas sagen möchte, kann uns ja ganz einfach ansprechen.)

Vor ein paar Tagen klingelte die Post an meiner Türe mit einem unerwarteten Päckchen. Absender war der kleine Verlag biwo spiele aus Mannheim, von dem wir vor einigen Jahren das Spiel Impossum besprochen hatten. Dieser Verlag hatte auf der letzten Spiel ein Spiel gezeigt, das damals nur in einer Kleinauflage von 100 Stück vorrätig war und jetzt zur SPIEL anscheinend wirklich verkauft werden kann, und von dem ich hiermit eine Rezension anfertigen kann.

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Jäger der verlorenen Träume

Dream Catchers

DreamcatchersVielleicht klingt es ein wenig seltsam: dieses Spiel habe ich letzten Oktober auf der Spiel zur Rezension erhalten, trotzdem läuft zur Zeit ein Kickstarter, mit dem das Spiel finanziert werden soll. Allerdings war das Spiel seinerzeit hierzulande nur auf der Spiel erhältlich, ansonsten konnte man es nur in Singapur erwerben. Der aktuelle Kickstarter läuft noch bis zum 28. April um 6:00 Uhr morgens und bietet Lieferung weltweit, einschließlich EU-freundlicher Lieferung (keine Zollgebühren und Ähnliches)sowie vergleichbaren Optionen für andere Wirtschaftsgebiete.

Traumfänger sind bekanntlich Spinnweben-artige Gespinste, die in Schlafzimmern aufgehängt werden können, und in denen sich Albträume verfangen sollen, sodass die unter ihnen Schlafenden nur noch gute Träume haben. Da Kinder bei Albträumen besondere Probleme haben, versuchen die Traumfänger in diesem Spiel, Albträume von den Kindern fernzuhalten, süße Träume zuzulassen – und die Monster, die sich gerne unter den Betten verstecken, zu vertreiben. Wenn genügend süße Träume zusammenkommen, bevor der Wecker morgens klingelt, zu viele Albträume den Schlaf stören und bevor sich drei Monster unter dem Bett einnisten, hat das Kind eine gute Nacht und das Spiel ist gewonnen.

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Auf die Nüsse

Nutz!

Eichhörnchen sind putzige Wesen. Im Sommer/Herbst sammeln sie Nüsse und Eicheln und verstecken sie, damit sie in der kalten Jahreszeit etwas zu fressen haben. Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass sie sich überraschend gut daran erinnern können, wo sie ihre Vorräte angelegt haben, sodass sie diese fast nie vergessen. Wenn man doch einmal im Frühjahr ein „vergessenes“ Vorratslager von Eichhörnchen findet, so handelt es sich hierbei in der Regel um ein Vorratslager, das im Winter nicht angegriffen worden ist – sei es, dass die Eichhörnchen noch genug in anderen Vorratslager hatten, um den Winter zu überstehen, oder sie hatten das Lager nicht nötig, weil sie vorher verstorben waren.

Um diese Vorratshaltung von Eichhörnchen geht es in dem Spiel Nutz von blue orange. Bis zu vier Spieler versuchen, möglichst viele gute Nüsse und andere Vorräte einzusammeln und nicht so beliebte Vorräte den anderen Mitspielern unterzujubeln. Wer sich mit Gedächtnisleistung und glücklichen Bluffs durchsetzt, hat am Ende die besten Vorräte gesammelt und gewinnt.

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Das Kreuz mit der Fahrt

Baby Cruise

Dass man etwas zu erzählen hat, wenn man auf eine Reise geht, ist ja wohl allgemein bekannt.. Gerade Kreuzfahrten bieten hierfür fruchtbaren Boden – die alte Fernsehserie Traumschiff war wohl ein gutes Beispiel.

Auf eine solche Kreuzfahrt schickt die belgische Jumping Turtle Games jetzt einmal ausgerechnet Babys… oder genauer: Eltern mit solchen, wenn man der Hintergrundgeschichte laut Spielregel folgen will. Auf diesem Schiff gibt es viele Cocktails zu trinken, aber da man als verantwortungsbewusstes Elternteil nicht viel trinkt, spielt man diese lieber anderen angeblich genauso verantwortungsbewussten Eltern in die Hand.

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