Tag Archiv für Cthulhu

Kalt erwischt

Einige meiner Leser haben sicher schon davon gehört – oder es sogar schon selber bei mir gespielt. Kalt erwischt ist ein Abenteuer, das ich in den letzten drei Jahre 'zigmal auf Cons geleitet habe, in der Regel mit guten Resultaten.

Nach über drei Jahren macht es zwar immer noch Spaß es zu leiten, aber so langsam höre ich doch immer öfter 'Das kenne ich leider schon'. Zeit also, das Abenteuer 'zur Ruhe zu setzen'. Was nicht heißt, dass ich es absolut nicht mehr leiten will – wenn ich auf einer Con gefragt werde, oder es sich so ergibt, dass das eigentlich geplante Abenteuer bereits bekannt ist, kann ich es immer noch wieder herausholen.

Kalt erwischt ist ein Abenteuer für Cthulhu Now!, es kann mit kleinen Änderungen auch in andere Zeiten verschoben werden. Es gibt zwei, drei Stellen, an denen die zeitliche Veränderung dazu führt, dass bestimmte Dinge anders aussehen müssen – in den 20ern war beispielsweise die Judenverfolgung durch die Nazis in Deutschland noch Zukunft, statt Luxusautos benötigt man in der Gaslicht-Epoche wohl eher Kutschen etc. Also Dinge, die ein Spielleiter eigentlich  ohne weiteres hinkriegen sollte :)

Das Abenteuer wird unter einer speziellen Lizenz angeboten. Grundsätzlich gelten hier: Download von meiner Seite: OK. Eine Mail (Adresse steht in der Datei), dass man sich die Datei heruntergeladen hat, wird erwartet – es gibt keine Reklame oder ähnliches, mich interessiert ganz einfach die Anzahl. Beim Weitergeben muss die Lizenz in der Datei verbleiben. Weitergabe erlaubt über eMule, BitTorrent, P2P, oder direkte Kopie der Datei über USB-Stick oder Datenträger. Keine Verbreitung über Downloadarchive, andere Webseiten, Filehoster (außer dem originalen Donwload von meiner Seite), keine Weitergabe als 'Totbaumversion' oder Teil einer kommerziellen Sammlung, keine Integration in größere Abenteuersammlungen, wenn dabei der Eindruck entsteht, es sei ein Teil einer größeren Publikation – also: als selbständige Datei in einem ZIP-Archiv ja, als Seiten 18-35 einer Sammlung 'Cthulhu-Abenteuer' nein.

Und damit, ohne weitere Rederei, biete ich den Downloadlink nach Wahl als PDF, als ePub oder auch als MOBI-Datei an. Wer eine englische Version saucht, kann es als „Cold Comfort“ auf DrveThu finden.
Viel Spaß

Abenteuerlich

AdventureCon 2010

Schon fast ein Jahr ist es her, da war ich in Hamburg auf der AdventureCon. Und wie ich erschrocken feststelle, habe ich noch nicht einmal ein Wort darüber hier von mir gegeben. Was ich hiermit dann (endlich) nachholen möchte.

Der SDNV (Sodalitas Dei Nomine Vacantis e.V. – übersetzt so viel wie: Bruderschaft des Namenlosen Gottes), der den AdventureCon veranstaltet, ist einer der vier Vereine, die auch den NordCon machen. Der AdventureCon ist allerdings ganz in der Hand des SDNV, und findet traditionell gegen Winterende statt. Ort des ganzen ist das Eidelstedter Bürgerhaus, das Mitten im Hamburger Stadtteil Eidelstedt liegt. Gerne hätte ich 'im schönen Hamburger Stadtteil' geschrieben, aber Mitte Februar war der Schnee dort höher als in Bayern, und von Hamburg selber war sowieso nicht viel zu sehen. Es gab in direkter Nachbarschaft einen Marktplatz, und einige Lebensmittelgeschäfte, der Hauptversorger für die Congänger war allerdings der SDNV.


Aber zunächst noch ein paar Worte zu den Räumlichkeiten: Über zwei Etagen verteilten sich die Räume, mit so schönen Namen wie 'Kerker ohne Drachen‘, 'Krypta‘, oder auch 'Colosseum'. In 'Turnierplatz‘, 'Stallungen' und der 'Waffenkammer' fand man allgemeine Karten- und Brettspielrunden, im 'Turmzimmer' den Pegasus-Brettspiel-Support (und, IIRC, auch den von Asmodée).

Die Kantine hatte übrigens den schönen Namen 'TARDIS‘, war aber leider von innen nicht größer als sie von außen aussah – da änderte auch der silberne Wandbehang nichts, den der SDNV angebracht hatte. Zu klein war sie allerdings auch nicht, zumindest habe ich keine Gelegenheit erlebt, zu der der Raum überfüllt gewesen wäre.

In den Gängen selber war fast der gesamte Platz für den Verkehr frei, nur der Laden (Mitveranstalter Spieldoch) und die Rezeption waren hier zu finden.

Überhaupt tat der SDNV alles, um den Gästen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sogar ein Kopier- und Druckservice (wenn jemand vergessen hatte, Charakterbögen auszudrucken), oder auch eine Spielregelausleihe waren angeboten – letzteres habe ich noch nie so gesehen, ersteres eher als Kulanz- aber nicht als allgemeines, öffentliches Angebot.

Der Druckdienst war dann auch für die Produktion der ConNews verantwortlich – auch eine nette Idee: insgesamt sechsmal wurde eine ConNews verteilt, mit Hinweisen für die Gäste, Kommentaren zu Runden, Sprüchen und mehr. Man kann die Ausgaben der 2010er Con auch im Wiki des Vereins bewundern. Wen es interessiert: ich war sowohl für die Pralinen von den Ghulen, als auch für den Dreimaster auf dem Salzsee und den Affen zuständig…

Gespielt wurde also so einiges. Neben den Karten- und Brettspielen natürlich auch jede Menge Rolle: Cthulhu, DSA, Shadowrun, Deadlands, Perry Rhodan (!), Arcane Codex, Savage Worlds… Es gab auch ein Cthulhu Live (parallel zu meiner Affenjagd angesetzt), das aber aus wohl nicht von der Spielleitung zu verantwortenden Gründen bereits relativ kurzer Zeit endete, mit der fachmedizinischen Begründung 'Exitus‘: es gab anscheinend ein Massensterben unter den Teilnehmer-Charakteren. Aber so ist Cthulhu nun mal, da kann auch so etwas passieren.

Viel los war auf dem Wochenende, am Samstagnachmittag schien das Bürgerhaus aus allen Nähten zu platzen. Geschätzt waren laut ConNews zu dem Zeitpunkt 250 Gäste gleichzeitig da, was bedeutete: all voll, all voll. Und dennoch: die Orga blieb auch im größten Stress freundlich. Chapeau!

Was der Orga daher auch ein wenig Probleme bereitete, war die Verköstigung der hungrigen Massen. Sowohl Kuchen als auch Fleisch und Getränke waren wohl deutlich zu knapp kalkuliert worden, und es wurden Expeditionen zur Fourage ausgeschickt. Was aber auch besagt, dass Essen und Trinkern günstig und gut waren! Nudeln mit Gemüsebolognese und nach Wahl Fleischbeilage, Hot Dogs, Curry… Ja, wie schon das erste Beispiel zeigt: es wurde auch an die alternative Verköstigung der Pflanzenfresser gedacht ;)

Dennoch waren die Toiletten, wenn ich sie aufsuchte, sauber und ordentlich, was auch nicht unbedingt selbstverständlich ist und auch schon bei kleineren Cons zu Problemen führen kann.

Alles in allem ein gelungenes Wochenende, und dieses Jahr – am ersten Märzwochende – wird man mich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder in Hamburg antreffen können. Wer es schaffen kann: es lohnt sich.

Veranstaltung AdventureCon 2010
Ort Bürgerzentrum Eidelstedt, Hamburg
Eintritt Tageskarte: 3 €, Alle Tage: 5 €
Teilnehmer ca. 500 (ganz grob geschätzt)
Dauer Freitagabend – Sonntagabend
Nächster Con 4.-6. März 2011

Musik für Cthulhu

Wie Frank Heller im Cthulhu-Forum (und anderswo) berichtet, wird es zu der auf der Spiel erscheinenden Großkampagne 'Berge des Wahnsinns' von Cthulhu auch eine Soundtrack-CD von Erdenstern geben.

Neues von … Cthulhu?

Manche Entwicklungen werden in den unwahrscheinlichsten Ecken angekündigt. Man sehe nur den Verkauf der Masterbook-artigen Spiele, den ich gestern gemeldet habe, (und von dem ich selbst nur über die Torg-Mailingliste gehört hatte). Jetzt weist mich Mustafa ben Ali auf diesen Thread, in dem wiederum ein Link hierhin zu finden ist…

Kurz gesagt, geht es hierbei um das System Cthulhu Tech, das u.a. auch für den ENnie vorgeschlagen worden war. Anscheinend will Ulisses (oder doch Uhrwerk?) dieses System herausbringen.

Ich bin 'mal gespannt. Torg steht auch schon seit langer Zeit in den Plänen der Walsemser, und man hat kaum etwas davon gehört.

Außerdem dürfte der Name wahrscheinlich geändert werden müssen. 'Cthulhu' an sich ist nämlich unter Nummer 30672908 eingetragenes Warenzeichen der Pegasus Spiele Verlags- und Medienvertriebsgesellschaft mbH für die Klassen 16 ( Druckereierzeugnisse, insbesondere Bücher, Zeitschriften, Comics, Poster) und 28 (Spiele, insbesondere Brettspiele, Kartenspiele, Rollenspiele, Zubehör für die vorgenannten Waren (soweit in Klasse 28 enthalten); Spielzeug, insbesondere Spielfiguren und elektronisches Spielzeug, ausgenommen als Zusatzgeräte für Fernsehapparate).

Riesige Präsentations-Chance


RPC 2010

Auch dieses Jahr wieder lud die Enjoy Event Marketing GmbH nach Köln zur Role-Playing Convention. Zwar waren es diesmal nur zwei Tage – Samstag 10-20 Uhr und Sonntag 10-18 Uhr – während es voriges Jahr drei Tage gewesen waren, aber angesichts der für manche wohl enttäuschenden Ruhe (manche mochten auch von 'Leere' sprechen) am Freitag war dies nicht ganz unerwartet. Mir persönlich war der Freitag schon ganz gelegen gekommen, um an den klassisch überlaufeneren Ständen anzulaufen, aber es war auch dieses Jahr alles einigermaßen erreichbar.

Die relative Ruhe war allerdings wohl auch zwei anderen Tatsachen zuzuschreiben. Zum einen waren wie auch voríges Jahr die Gänge zwischen den Ständen relativ groß, so dass sich 'Essener Verhältnisse' kaum einstellen konnten. Zum anderen würde es mich auch nicht wundern, wenn einige potentielle Besucher aus größerer Entfernung beschlossen, statt mit der Bahn oder dem Auto zu fahren, lieber ganz zu Hause zu bleiben. Der Flugverkehr war an diesem Wochenende schließlich durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull zum Erliegen gekommen.

Diese fehlende Fluganbindung machte sich auch auf den Ständen bemerkbar. So manch ein Gast aus, zum Beispiel, Hamburg oder Berlin, erreichte das Messegelände nur verspätet, da er/sie eigentlich mit dem Flugzeug hatte kommen wollen – gerade für schwerer beladene Workshop-Kandidaten und Co. war die Anreise mit der Bahn schon ziemlich unbequem. Andere verschoben ihre Workshops in den Sonntagvormitteg, um einigermaßen beizeiten wieder im Zug nach Hause sitzen zu können. Zum Beispiel tauschte dtp Publishing die Vorstellung des Drakensang-Add-ons und von Ergo Draconis 2 aus um der Zugsituation Rechnung zu tragen.

News – Drakensang

Beide Spiele sahen in den Demos schon sehr schön aus – und das Tuch wurde auch gehoben, was die Erweiterung der Schauplätze im Drakensang-Add-on betrifft. Wie bereits mehrfach vermutet, hat man auch Gelegenheit, sich ein wenig in Tie’Shianna um zu sehen. Das Add-on soll auch parallel mit einem laufenden Fluss der Zeit spielbar sein – das heisst, dass es Verknüpfungen gibt, um die Questen und Sidequesten aus Phileassons Geheimnis mit der Gruppe aus AFdZ zu spielen und zwischen den beiden Geschichten hin und her zu wechseln. Man kann also die auf dem Fluss liebgewonnenen Begleiter – Forgrimm, Cuanu, Ardo, Fayris/Jaakon – mitnehmen und mit ein, zwei (oder so) neuen Gruppenmitgliedern aus Foggwulfs Schar erweitern. Was man so sah war ziemlich ansprechend, und ich freue mich bereits auf das fertige Produkt.

dtp und ein Stand auf dem Mittelaltermarkt verkauften auch wie angekündigt 'Helles Ferdoker'. Zwar zu gepfefferten Preisen (4,50 Euro pro Flasche), aber schmecken tat das Bier schon. Und angesichts der kleinen Auflage, die nur sinnvoll produziert werden konnte, ist der Preis auch schon irgendwie verständlich. Es wurde davon gesprochen dass dtp sich überlege, eventuell die Produktion auszuweiten, wofür dann aber auch der Preis sinken müsste. Allzu groß wird die Produktion auch dann nicht werden können, so dass man dann wirklich extrem gut kalkulieren müsste, wie viel man nehmen kann… (Meine persönliche Meinung ist: wenn das so produziert werden kann, dass es für 1,50 Euronen zum Beispiel an Converanstalter verkauft werden kann, die es dann zu demselben Preis – oder auch mit kleinem Aufschlag für 2 Euri – auf Cons verkaufen, dürfte das wahrscheinlich sogar einigermaßen akzeptabel sin, was den Preis angeht. Das Bier selber ist ganz angenehm, und wirklich ein 'Helles' – der Hopfenanteil ist deutlich niedriger als bei einem Pils oder Export, was dem Geschmack eine eigene Note verleiht. Mich persönlich erinnerte der Geschmack an Bier, das ich in Ungarn in einer Brauereitaverne getrunken habe.

Neben dem Bier verkaufte dtp auch noch anderes Merchandizing, unter anderem Restbestände des Inrah-Spiels wie es bei der Personal Edition mitgeliefert wurde (ein Vergleichstest gegen das 'offizielle' Inrah-Deck von Ulisses kommt in den nächsten Tagen), T-Shirts mit dem Aufdruck 'Tavernenkönig‘, Ferdoker Bierkrüge, und so weiter. An einem Glücksrad konnte man auch – mit sehr viel Glück – einen MP3-Player gewinnen, der das Drakensang-Logo eingraviert und den Drakensang-Soundrack eingespeichert hatte. Von diesen wurden auch ein paar bei den Vorträgen verlost.

Zum Abschluss des Drakensang-Teils dieses Postings noch eins. Ulisses verkaufte vorab bereits einen Kampagnen-Hintergrundband zum Fluss der Zeit, mit dem man eine Kampagne vor dem Hintergrund leiten kann. Kein Lösungsbuch, und auch kein Abenteuer wie der 'Kult der goldenen Masken‘, sondern wirklich ein Hintergrundband! Auch diesmal vollfarbig, mit vielen Illustrationen aus dem Computerspiel.

News – andere

Ulisses zeigte auch das Einsteigerset zu Space:1889, das später in diesem Jahr erscheinen wird. Dieses Einsteigerset erinnert nicht nur in der Aufmachung an das von Hollow Earth Expeditions. Die neue Ausgabe von Space:1889 wird auch ein komplett anderes Regelset benutzen als frühere Ausgaben; man wird das Ubiquity-Regelwerk verwenden, das beispielsweise auch bei HEX verwendet wird. Auch soll demnächst der zweite Band zum John Sinclair Erzählspiel erscheinen, mit drei Abenteuern, und man konnte sich den Raumhafen Adamant einmal näher ansehen.

Das Science-Fiction-Rollenspiel Nova, das ich zum ersten Mal vor zwei Jahren in Münster auf der RPC gesehen habe, ist mittlerweile abgeschlossen und erschienen, und zwar in Zusammenarbeit mit Prometheus Games. Ein richtig schweres Regelwerk, das ganz nett aussah. 'Mal sehen, ob ich da mehr Material zu erhalten kann.

Pegasus Spiele hatte einige Neuheiten im Gepäck, von denen ich jetzt einmal beispielhaft die Würfelsets zu Shadowrun nennen möchte: Metalldosen mit 12 W6ern, bei denen auf den 5en und 6en neben der Ziffer auch das Shadowrun-Logo steht, während die 1 eine leere Fläche zeigt, so dass man mit einem Blick erkennen kann, wie das Ergebnis aussieht. Der Pegasus-eigene Preis von 9,95 Euro für das Set erscheint vielleicht auf den ersten Blick hoch, aber für perlmuttgeflämmte W6 zahlt man normalerweise auch schon einen Euro oder mehr, so dass ca. 83 Cent pro Würfel (wenn man die Dose als gratis rechnet) wahrlich nicht mehr so teuer wirken dürften…

Eine interessante Demo zeigte Soylent-Games in Zusammenarbeit mit Tellurian: ein Brettspiel, das noch dieses Jahr erschienen soll und das … nunja, man könnte es am besten beschreiben als Frag im Weltraum. Auf einem zweidimensionalen Hexfeld mit Asteroiden und Spawn-/Teleportpunkten spielen die Schiffe 'Lasertag'. Wer als ersten drei Mitspieler gefraggt hat, gewinnt, wobei zwar keine Waffen und sonstige Ausrüstung auf dem Spielfeld auftauchen, das aber über die Spielmechanismen für ein derart leichten und lockeren Spiel erstaunlich viel Vorplanung und raffinierte Tricks erlauben.

Erdenstern kündigte ihre nächste CD mit Rollenspiel-Hintergrundmusik an. Viele Fans wird wohl erfreuen, dass der Titel der neuen CD 'Into the White' sein wird – ein Titel, um den schon seit einiger Zeit auf dem Erdenstern-Forum gebeten wird…

Einer meiner besonderen Lieblinge ist ja bekanntlich Cthulhu (für das ich ja auch auf Rollenspiel-Conventions Support mache). Hier wurde noch einmal bestätigt, dass diesen Sommer noch ein Abenteuer zum neuerschienenen Innsmouth-Band erscheinen soll, sowie der erste Teil der 'Berge des Wahnsinns‘-Kampagne, die in Fankreisen einen beinahe eben großen Ruf genießt wie die Orient-Express-Kampagne. Außerdem hieß es, dass noch dieses Jahr zur Cthulhu-Con (die am selben Wochenende stattfindet wie die FeenCon) die sogenannte Cthulhu-Jahreskampagne starten soll, eine Reihe von fünf inhaltlich zusammenhängenden, aber unabhängig spielbaren Abenteuern in Arkham, New York, Hamburg, Berlin und Wien – zu Arkham und Berlin gibt es ja bereits Hintergrundmaterial, Wien soll noch dieses Jahr erscheinen, das gleiche gilt für die Übersetzung des New-York-Bandes. Und Hamburg – da kann man zumindest zur Zeit noch versuchen, die Cthulhuide Welten 8 aufzutreiben, in denen einige Artikel zu Hamburg in den '20ern stehen. Es wird einen 'Ausweis' geben, in denen man sich die Teilnahme an den Einzelabenteuern quittieren lassen kann. Außerdem soll sich mit den Abenteuern insgesamt ein größeres Bild ergeben, das in den Einzelabenteuern nicht sichtbar wird, so dass man die Abenteuer ohne weiteres in beliebiger Reihenfolge spielen kann.

Die Messe

Wie auch letztes Jahr teilte die Con sich auf über zwei Hallen: eine mit Computerspielen, die andere mit P&P, CoSim, LARP und so weiter. Glücklicherweise war schönes Wetter, weil im (stark erweiterten) Außengelände eine ganze Menge 'Viktualienstände' zu finden waren, Bühnen mit Musik, ein Mittelaltermarkt etc.

Die Preise der Stände, wo es etwas zu essen oder zu trinken gab, waren… ich glaube, 'Messepreise' ist deutlich, ohne dass ich meiner Meinung auf eine Art und Weise Luft machen müsste, die zu rechtlichen Problemen führen würde. Das Preisniveau lag gefühlt nur minimal unter dem vom vorigen Jahr, aber vielleicht war das auch nur das Ergebnis der allgemeinen Inflation im Alltagsleben. Außer dem Ferdoker Hellen (wegen des Sammlereffekts) beschränkte mein Interesse an den auf der Börse angebotenen Lebensmitteln auf einen Blick aufs Preisschild und ein schauderndes Abwenden.

Auch die Eintrittspreise waren wie auch voriges Jahr ziemlich hoch. Im Vorfeld angemeldete Spielleiter für Rollenspielrunden erhielten allerdings freien Eintritt, was für diese oftmals die einzige Möglichkeit war, hineinzukommen. Der Parkplatz (die 'freien' Parkplätze vor dem Messeeingang, die voriges Jahr etwa halb so viel kosteten, waren geschlossen) war mit 8 Euro/Tag deutlich teurer als der in Essen zur Spiel, hatte aber ein Vielfaches an Personal aufzubieten (Essen: idR zwei, drei Mitarbeiter auf einem Parkplatz der Kölner Größe, während in Köln rund 10 Anweiser, Kassierer, Ordner, Aufsichten etc. beschäftigt waren). Man wurde nicht auf den Parkplatz geschickt, wo man sich seinen Stellplatz hätte suchen müssen: man wurde bis in die spezielle Parklücke durchgewunken, was eine Menge Verärgerung verhinderte.

Man hatte wohl vom vorigen Jahr gelernt, was die Platzierung der Seminarräume anging: statt im Gang zwischen PC- und P&P-Halle (wo im Vorjahr der Lärm, aus der PC-Halle doch recht störend gewirkt hatte) befanden die Abtrennungen für die Seminarräume sich dieses Mal in der P&P-Halle, was dem Lärmniveau doch sehr zugute kam. Es gab zwar noch immer eine gewisse Menge Hintergrundgeräusch, aber das war dieses Mal erträglich. Auch der Ansager für Lesungen, der bei Seitenbacher in die Lehre gegangen zu sein schien (‚In Leseraum 2 liest Hansi Müller aus seinem Buch Ich und Du. Hansi Müller liest aus seinem Buch Ich und Du in Leseraum 2. Aus seinem Buch Ich und Du liest in Leseraum 2 Hansi Müller' als eine Ansage) war dieses Jahr nicht zu hören.

A propos Lärm: am Samstag bin ich zwei, dreimal kurz durch die PC-Halle gegangen, und wurde vom Lärm fast erschlagen – er erschien mir heftiger als im Vorjahr. Mein Verdacht, dass mein voranschreitendes Alter dafür verantwortlich sein könnte, wurde am Sonntag allerdings erschüttert, als ich eine dreiviertel Stunde am Stück zu einem Vortrag auf der Bühne von buffed.de in der PC-Halle war, und es – auch verglichen mit Samstag – überraschend ruhig war.

Ein wenig hatte man dieses Jahr auch das Gefühl, dass der (sicherlich auch so gewollte) Synergie-Effekt zwischen P&P- und Computer-Rollenspiel dieses Jahr stärker ausgeprägt war als 2009. Man sah jedenfalls mehr Leute, die rein optisch eher in der anderen halle zuhause schienen, durch die Gänge schlendern und sich für das 'andere' Hobby interessieren. Dieser Crossover-Effekt ist meiner Meinung nach immer noch das stärkste Argument für die RPC: wo sonst erhält der Computer-Spieler eine so gute Chance, sich ins P&P vorzutasten und umgekehrt?

Grundsätzlich war die Orga hervorragend aufgestellt, die größten gemerkten Stolperdrähte waren externe Einflüsse, die man nicht beeinflussen oder vorhersehen konnte (Eyjafjallajökull…). Wer es sich finanziell leisten kann (und über die 'Freikarten für Spielleiter‘-Aktion gibt es auch Optionen für die, die es finanziell nicht können), sollte sie nächstes Jahr auf jeden Fall nicht verpassen.

Neues von Cthulhu

Das Ende der Worlds of Cthulhu

Von Pegasus wird ja nicht nur die Deutsche Ausgabe des Rollenspiels Call of Cthulhu herausgegeben, sondern auch das möglicherweise einzige professionelle Rollenspielmagazin zu diesem System. Pegasus ist ja im Cthulhu-Bereic sehr rührig, und so werden regelmäßig auch neue Produkte aus Deutschland wieder internationalisiert und für den englischsprachigen Markt lizensiert.

Eines dieser Produkte die 'rücklizensiert' wurden, war eben jenes genannte Magazin 'Cthuloide Welten‚, in Anglisch unter dem Namen Worlds of Cthulhu verkauft.

Dieses Magazin (also die Worlds of Cthulhu) scheint nun am Ende zu sein. Dies jedenfalls geht aus einem Posting hervor, das Adam Crossingham, Chefredakteur der Worlds of Cthulhu, gestern nachmittag auf Yog-Sothoth.com im Forum veröffentlichte.


Das dürfte ein herber Rückschlag sein für ein System, das in den letzten Monaten durch zahlreiche Lizenzen im Aufwind zu sein schien. Man kann da nur die Daumen drücken.

Arkham-Abenteuer

Grauen in Arkham

Nachdem ein Hintergrundband zu Arkham erschienen war, war es nur logisch, dass zu dem Hintergrundband auch ein Abenteuerband erscheinen würde, damit man die Möglichkeiten erkennen kann, die das Werk bietet. Das hat Pegasus mit dem Band Grauen in Arkham umgesetzt.

Allerdings sorgte der Herausgeber für ein wenig Verwirrung. In der Ankündigung und auf der Rückseite spricht Pegasus von acht Abenteuern, wenn man allerdings im Buch nachzählt, kommt man nur auf sieben. Laut der Stellungnahme von Pegasus auf der eigenen Homepage war dies aber ein Druckfehler: der Preis des Hardcovers sei für die letztendlich gedruckte Version allerdings die Version mit nur sieben Abenteuern kalkuliert worden. Dennoch bietet man das Abenteuer zum Download(PDF-Datei) an.
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Besuch in Arkham

Arkham – Hexenstadt am Miskatonic

Manche Produkte sind schwer zu rezensieren. Meist erkenne ich das daran, dass ich für das Durchlesen (der Regeln bzw. des Produktes) viel länger benötige als ursprünglich angenommen. Entweder ist das dann so schwer zu lesen, dass ich so entsetzlich lange brauche (und das Buch inzwischen wahrscheinlich schon einige Male in die Ecke gepfeffert habe), oder es ist so spannend und interessant, dass ich es nicht weglegen kann.

Eines dieser Produkte, bei denen ich mich 'ewig' festgehalten habe, ist Arkham – Hexenstadt am Miskatonic. Hier war es eindeutig die zweite Option – also nicht, dass das Buch unlesbar gewesen wäre, sondern weil es so interessant war.

Eins noch vorweg: ich bin möglicherweise ein wenig voreingenommen. Cthulhu ist eines meiner Lieblingssysteme, und ich bin auf Cons auch als Cthulhu-Supporter unterwegs. Schon daher ist natürlich jeder neue Produkt für mich doppelt interessant. Aber auch wenn ich nicht anderweitig interessiert gewesen wäre, hätte ich es wahrscheinlich kaum schneller durcharbeiten können.

Arkham ist eine der zentralen Städte in H.P. Lovecrafts Werken zum Cthulhu-Mythos (auch wenn viele andere Autoren ebenfalls daran mitgeschrieben haben). Zusammen mit Innsmouth und Dunwich bildet die Universitätsstadt am Miskatonic River das sogenannte 'Lovecraft County‘, ein Gebiet in Neu-England, in dem beinahe alle Geschichten von Lovecraft spielen. Und so sollen auch in naher Zukunft noch Bände zu Innsmouth und Dunwich erscheinen, sowie je ein Abenteuerband zu den Stadtbänden.

Der Band zu Arkham ist jedenfalls viel versprechend. Man lernt die Stadt hervorragend kennen – der Detailreichtum ist wesentlich größer als bei Hintergrundbänden im Rollenspielbereich üblich. Das einzige System, das eine vergleichbar dichte Detailliertheit bietet viw Arkham in diesem Band, ist meines Wissens Das schwarze Auge.

Die Details beschränken sich nicht nur auf die Bewohner – viele Charaktere aus den Geschichten Lovecrafts sind wiederzufinden, aber auch andere Bewohner der Stadt. Zum Teil ganz normale Charakterem zum Teil aber auch Typen, denen man nicht in einer dunklen Gasse begegnen möchte. Schon das lesen der Orts- und Charakterbeschreibungen gab mir 'zig Ideen, was ich alles meinen OpfeSpielern vor die Füße werfen kann.

Als Universitätsstadt bietet sich natürlich an, dass man in Arkham einen Studenten spielt, und auch hier ist der Band sehr detailliert. Von Hinweisen und Ergänzungen, wie man einen glaubhaften Studenten im Cthulhu-System (auch bekannt als Basic Role Playing, kurz BRP) bauen kann, über das soziale Leben an der Miskatonic bis hin zu Studienbüchern und Diplomurkunden zum Kopieren als Handouts ist alles da, was ein Studenten-SL braucht. Leider sind diese Handouts allerdings fest im Buch gebunden, was das Scannen/Kopieren schwierig macht.

Wer das Amerikanische Original kennt, wird sicher verwundert die Augen reiben: die Deutsche Ausgabe hat über 50 Seiten mehr, und dazu fehlen dann noch die d20-Stats (dankenswerterweise) und die Abenteuer. Letztere erscheinen übrigens gerade zur laufenden SPIEL in Essen… Aber auch die Illustrationen sind neu – in der Urfassung waren die Bilder computergeneriert, was ein wenig seltsam wirkte (zwar verstörend, aber nicht richtig passend). In der Deutschen Ausgabe wurden stattdessen (viele) zeitgenössische Fotos verwendet.

Dazu kommt dann auch noch der Hardcover-Einband, das sehr stimmungsvolle Titelbild von Manfred Escher (Architekturstücke, die nach Arkham passen), die engelegte Stadtkarte aus dickem, stabilem Material (man wird allerdings sehen müssen, inwieweit das Material auch gegen häufiges Falten geschützt ist), und der für ein Buch dieser Dicke akzeptabele Preis, und man hat einen Anrater für jeden, der 'klassisches' Cthulhu, vor allem in Arkham und Umgebung, spielt.

Hersteller Pegasus Spiele

Chefredakteur

Frank Heller

Spieler

RPG

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis

39,95 €

Neues zur Spiel

So langsam bereitet sich alles vor auf die Internationalen Spieltage 2009, die nächste Woche Donnerstag, also am 22. Oktober, starten. Ich merke das unter anderem daran, dass so langsam mehr Mails zu dem Thema in meiner Mailbox landen. Deshalb einmal eine Übersicht.

Krimsus Krimskramskiste macht es wie die Politiker und erweitert seine eigene Abwrackprämie. Wie bereits berichtet, sollen beim Kauf von Krimsu-Spielen andere, alte Spiele für einen Preisnachlass abgegeben werden können. Die alten Spiele sollen dann beim mittäglichen Sekt-und-Orangensaft-Empfang wieder unters Volk gebracht werden. Neu angekündigt wurde, dass Spiele, die eine Spiel-des-Jahres-Auszeichnung erhalten haben (dazu zählen Krimsu und Sandfox u.a. auch Nennungen auf der Auswahlliste), zusätzlich mit einem Kartenspiel aus dem Hause Krimsu vergütet werden, zusätzich zur allgemeinen Abwrackprämie.

Außerdem will man eine Liste führen, welches Spiel wie oft abgewrackt wird, und diese Liste nach der Spiel dann veröffentlichen. Auf den Spitzenreiter dieser Liste (also das meistabgewrachte Spiel) kann man einen Tipp abgeben, und hat dann die Chance einen Gutschein über 50 Euro zu gewinnen. Um hieran teilzunehmen, muss man nicht vor Ort einen Teilnahmeschein ausfüllen, sondern eine e-Mail schreiben, an die Info-Adresse der Webseite. Einsendeschluss ist Sonntag, der 25. Oktober, 12:00 Uhr (also derselbe Termin, der auch für die Abwrackprämie gilt).

Der Fantasy Encounter schließt während der Spiel sein Ladenlokal und ist nur auf der Messe erreichbar. Vorbestellungen können gemacht werden und – so weit gesetzlich zulässig – mit 10% Rabatt mitgebracht werden. Allerdings "keinen komplizierten Krimskrams“…

Fata Morgana bietet auf der Spiel das neue Themenset für Anno Diomini an, mit dem Thema Europa.

Prometheus Games hat inzwischen das komplette Messeneuheitenprogramm bekannt gemacht. Insgesamt sind es:

  • 1W6 Freunde
  • Barbaren!
  • Elyrion – Grimmepass (Eisenwald I)
  • Funky Colts
  • Savage Worlds: Sundered Skies
  • Scion:Demigod
  • Universal-Spielleiterschirm

Außerdem bietet Prometheus an, dass jeder, der ein Savage Worlds Gentlemaan’s Edition und eine Messeneuheit bestellt, außerdem einen WIldcard-Würfel in Marmor-Gold-Optik erhält. Diese Würfel sind in einer limitierten Auflage von 100 Stück vorhanden, werden also wohl schnell weg sein. Und dann will Prometheus Games auch noch unter dem Namen Spielekram ab Ende Oktober ein neues Ladenlokal (ich nehme 'mal an: in Duisburg) eröffnen.

Bewitched hat nicht nur "Startspieler“, die Deutsche Ausgabe von Ted Alspachs Startplayer im Angebot, sondern bringt auch noch das Kartenspiel Klimapoker heraus. Leider zu spät für den Blog Action Day…

Im Cthulhu-Newsletter von Pegasus werden für die Spiel die Cthuluide Welten #17, der Band 'Mittelalter – die dunklen Jahre‘, der Band 'Nocturnum – Lange Schatten' und voraussichtlich auch 'Grauen in Arkham' angekündigt. Damit werden gleich drie verschiedene Perioden abgedeckt – Grauen in Arkham liegt ja fest in der Zeit des 'klassischen Cthulhu‘, während Nocturnum (ursprünglich von Fantasy Flight Games) eine Kampagne für Cthulhu Now! ist. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Umsetzung des ursprünglich für Cthulhu d20 geschriebene Abenteuer den Schritt zum BRP übersteht.

Kurze Neuigkeiten

Demnächst gibt es dann auch wieder Rezensionen – ich habe zwei, drei Sachen in der Pipeline, die ich unbedingt rezensieren muss…

Das Eröffnungsdatum für den Laden der Dragoncats ist mitttlerweile fest: nächste Woche Samstag, am 25., eröffnen die Dragoncats ihr Ladenlokal.

Auf der FeenCon wurde bereits der neue Abenteuerband Unter Barbaren verkauft, offizieller Erstverkaufstag war Mittwoch. Leider hatte ich das Rezi-Exemplar zu spät, aber nächste Woche will ich die Rezi on-line stellen.

HackMaster Basic scheint sich gut zu verkaufen – ich bin gespannt, ob meine Anfrage zu rezo-Exemplaren Erfolg hat.

Im Rahmen der Lizensierungen von CoC und verwandten Systemen hat Chaosium jetzt auch eine Lizenz an Cubicle-7 gegeben, die bereits in Kürze einen Abenteuerband mit cthuluiden Abenteuern in Großbritannien herausbringen wollen. Neben der CoC-Lizenz hat C7 auch eine Lizenz für das zugrundeliegende Regelwerk Basic Role Playing (BRP) erworben und kündigte an, ein neues System 'auf der Basis eines anderen preigekrönten Autors' produzieren zu wollen.