Tag Archiv für Denkspiel

Verbundmuster

villitkuviotVillit Kuviot

Aus Finnland kommt der Verlag Roll D6 Games, der in den letzten Jahren mit der Arctic Union auf der SPIEL stand. Arctic Union ist ein loser Zusammenschluss von Herausgebern, der insbesondere für die Präsenz auf der SPIEL zusammenarbeitet und versucht, auch eine Anlaufstelle für kleine, neue Verlage zu sein. 2013 sahen wir zum ersten Male bewusst auch Spiele, die eher als Familienspiele gelten dürfen, neben den aus Finnland bekannten Expertenspielen.

Roll D6 Games ist ein Verlag, der gerade im Familienspielbereich sehr aktiv ist, und das gilt natürlich auch für Villit Kuviot, was sich grob übersetzen lässt als "Wilde Muster“ oder "Wilde Figuren“. Und genau um Muster bzw. Figuren geht es auch in dem Spiel. (Übrigens: 'Villit Kuviot' ist auch der finnische Titel des Films Wild Things – der allerdings nichts mit dem Spiel zu tun hat.)

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Wo(h)ingenau?

cafemelangeCafé Melange

Keine Angst, der Titel ist kein Tippfehler, und wir ändern das Blogthema auch nicht auf Pokémon um. Wohin genau ist vielmehr die Frage, die sich dem Kellner im Spiel Café Melange stellt, wenn es darum geht, Gäste in seinem Café auf Stühlen zu platzieren. Die Gäste haben nämlich so ihre eigenen Vorlieben, und wollen, wenn möglich, auch noch mit irgendeinem Prominenten am Tisch sitzen, was zu einer Menge Denkarbeit führt.

Café Melange ist ein Spiel von Clicker, von denen wir ja in den letzten Jahren bereits unter anderem Schinderhannes und fleet 1715 besprochen haben. Beides sind sehr schöne Spiele, die als Solo- bzw. als kompetitives Spiel logische Denksportaufgaben anbieten – und dasselbe geschieht auch wieder bei Café Melange. Spielen tut das, wie der Name bereits vermuten lässt, in einem Wiener Caféhaus, und zwar im ersten Quartal des Jahres 1910. Man muss aber nicht auch noch Melange (Kaffee und Milch in gleichen Teilern unter einer Haube aus Milchschaum, also einem Zwischending zwischen Latte Macchiato und Cappuccino nicht unähnlich) trinken, um es zu spielen.

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Schräge Nummer

Parallelo

Der Verlag Gerhards, der nicht nur Spiele, sondern auch anderes nützliches aus Holz herstellt, hat uns auch dieses Jahr eine sehr interessante Neuheit eingereicht: Hinter der eher schlichten Verpackung aus einfachem braunen Karton, die allerdings typisch für den Verlag ist, verbirgt sich erst einmal ein schönes massives Spielbrett aus Buchenholz – 20 x 20 x 2 cm – sowie ein Säckchen mit 36 Setzsteinen in sechs Farben (ebenfalls Holz, lackiert in weiß, gelb, orange, dunkelrot, hellgrün und dunkelgrün). Dazu kommt noch die (angenehm kurze) Spielanleitung in Deutsch und Englisch, und das war es auch schon – die Schachtel ist damit aber auch randvoll.
 
Worum also geht es? Dazu sei erst einmal erklärt – wir wissen doch alle, was ein Parallelogramm ist, oder? Wenn nicht – Geometrie nachholen, oder weiterlesen: Ein Parallelogramm ist ein Viereck, dessen jeweils sich gegenüberliegende Seiten gleich lang sind. Und eben solche Parallelogramme möchte man in Parallelo eben errichten – auf einem Spielfeld, in dem es 36 Mulden gibt, die in 6 Reihen und 6 Spalten angeordnet sind, allerdings leicht versetzt – auch ein Parallelogramm eben.

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Verirrung muss sein

amazeAmaze

Für die Nische der Einpersonen-Denkspiele, die zwar von vielen Verlagen bedient, aber dennoch meist eher stiefmütterlich behandelt wird, macht sich in letzter Zeit vor allem HCM Kinzel stark. So haben wir bereits vor kurzem das Solospiel Lonpos besprochen. Allerdings ist das selbstverständlich nicht das einzige Solo-Spiel, das der Verlag im Angebot hat.

Genau wie Lonpos besteht auch Amaze aus harter, griffiger Plastikmasse, und ist überraschen handschmeichlerisch. Offizieller Hersteller des Spiels ist ThinkFun aus Alexandra, Va. in den USA, der von sich behauptet "der weltweite Marktführer im bereich der Denk- und Logikspiele“ zu sein. Physisch wird das Spiel in China hergestellt. Die Erklärung findet man auf der Rückseite der Verpackung, in der Verpackung selbst ist allerdings nicht nur das Spielmaterial.

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Geister, Hexen, Kürbisse

purehallPure Halloween

In die Jahreszeit passt Pure Halloween ganz sicher – allerdings ist diese Thematik nicht unbedingt notwendig, das stellt man schnell fest, wenn man das Spiel einmal genauer anschaut. Lediglich die Spielsteine tragen Symbole, die zur Halloween-Thematik passen – jeweils als gelbe und rote Steine liegen 3 Geister, 2 Sensenmänner, 2 Fledermäuse, 2 Hexen, 2 schwarze Katzen und 1 Kürbis vor. Dazu kommt noch ein Spielbrett, schlichtes Schwarz, das an ein Sudokubrett erinnert – also 9 große Quadrate, die jeweils in 9 kleine Quadrate unterteilt sind.

Was tut man nun damit – nun, man möchte als erster alle Gebiete besetzen – also in allen 9 großen Quadraten zumindest eine Figur stehen haben. Zu Beginn des Spieles stehen noch gar keine Figuren auf dem Brett; wer an der Reihe ist, kann eine Figur einsetzen, oder eine ziehen. Trotz der stellenweise etwas holprigen Übersetzung der Regel (vorhanden in Deutsch, Englisch, Rumänisch und Ungarisch – wo Deutsch nicht eindeutig war, hat Englisch geholfen) ist folgendes Prinzip einfach zu verstehen: Ein Spielstein – außer dem allerersten – kann nur eingesetzt werden, wenn er einen anderen (ab dem 2. eingesetzten einen eigenen) Spielstein berührt; außerdem darf er nicht in ein völlig unbesetztes großes Quadrat eingesetzt werden. Gezogen werden darf nur so, dass kein Stein unverbunden zurückbleibt, was viele Taktiken der Fesselung erlaubt. Jede Art Spielstein hat eine eigene Bewegungsregel – die meisten dürfen dabei über andere Steine hinweg bewegt werden, eine Ausnahme bildet der Sensenmann (und der Kürbis, aber der bewegt sich ohnehin nur ein Feld weit).
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Blüten im Teegarten

OkiyaOkiya

Der französische Verlag Jactalea hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen für schöne, handliche Zweipersonenspiele gemacht, und auch Okiya ist wieder ein Kandidat für diese Kategorie. In der handlichen kleinen Schachtel (11 x 11 cm und 3 cm hoch) findet man 8 schwarze und 8 rote Geishamarker, sowie insgesamt 16 Gartenmarker, deren Motive bekannt vorkommen, wenn man Hanafuda, ein traditionelles japanisches Kartenspiel, kennt. Die Marker müssen vor dem ersten Spiel aus Stanzrahmen ausgelöst werden, was aber problemlos ging; sie sind aus stabilem Karton und sind sehr hübsch gestaltet. Ansonsten ist noch das Regelheftchen enthalten – Spielregeln in Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch, kurz und gut verständlich.

Die Hanafuda-ähnlichen Marker, die den Garten darstellen, zeigen jeweils eine Pflanze (Ahorn, Kirsche, Pinie oder Iris), sowie ein weiteres Motiv – Sonne, Wolken, Vögel oder Band/Flagge. Also gibt es jede Kombination genau einmal, und zu Beginn des Spieles werden alle 16 Plättchen in einem 4×4 Quadrat zufällig ausgelegt.

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Gestapelte Himmelskörper

SolunaSoluna

„Sonne Mond und Sterne“ – nein, hier geht es nicht verfrüht um Martinslieder, sondern um eben diese Himmelskörper als Symbole. In der kleinen Schachtel aus dem Hause Steffen Spiele findet der geneigte Spieler 12 dunkelblaue Holzscheiben, die beidseitig mit den Symbolen Sonne, Mond, Sterne oder Komet versehen sind (jede Kombination ist zweimal vorhanden). Dazu gibt es noch neun gelbe Holzsterne als Wertungsmarker (obwohl in der Anleitung und auf der Schachtel von 7 die Rede ist), ein Stoffbeutelchen um das alles aufzubewahren und die Spielanleitung auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.

Was tut man also mit diesen Scheiben? Nun, erst einmal wirft man sie auf die Spielfläche, denn wie sie dann landen ist immer unterschiedlich, und von daher wird das Spiel auch immer anders verlaufen. Jedes der vier Himmelskörpersymbole kann also 0-6 mal vorhanden sein.

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Das kommt mir spanisch vor…

blekotecoBlekoteco

…naja, zumindest kommt das Spiel aus Spanien, genauer: Aus der Spieleabteilung von Edigrafica, und die sitzt in Santander in Cantabrien. Edigrafica beschäftigt sich mit Kunst und Design – und designen kann man schließlich auch Spiele, eines davon ist Blekoteco.

Was erwartet den Spieler, wenn er die bunte kleine Schachtel öffnet? Nun, erst einmal stellt er fest, dass die Schachtel ordentlich vollgepackt ist – und dann, dass die Schachtel recht instabil ist und bald den Geist aufgibt. An Spielmaterialien finden sich jedenfalls:

  • 10 Kategorienkarten
  • 4 Zahlenwürfel (W6 mit gravierten, geinkten Ziffern)
  • 4 Buchstabenwürfel (W 20 mit den häufigeren Buchstaben des Alphabets)
  • 1 sechsseitiger Symbolwürfel
  • 1 Ablageplan für die Würfel aus Karton
  • 1 Sanduhr (60 Sekunden)
  • 1 kleiner Notizblock (der später problemlos durch einfaches Papier ersetzt werden kann)
  • die Spielanleitung in Spanisch und Englisch. Deutsch und Französisch sind auf der Seite des Herstellers downloadbar, aber dazu später mehr

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Elementare Codes

codincaCodinca

Da ja die Mayas, Azteken, Inkas usw. für 2012 den Weltuntergang vorausgesagt hatten (oder zumindest etwas vergleichbares), ist es kein allzu großes Wunder, dass sich 2012 einige Spiele Motive aus den Kulturkreisen der mittel- und südamerikanischen Indianerstämme zum Thema gewählt haben. Hierzu zählt auch Codinca von Back Spindle Games, einem neuen, kleinen Spieleverlag aus Nordirland. In diesem Spiel versuchen die Spieler, als erste einen Inkatempel zu öffnen, indem sie die – für sie – jeweils richtigen Codes bewerkstelligen.

Das uns vorliegende Exemplar ist ein Vorabexemplar, das auf der SPIEL 2012 präsentiert wurde. Was das Spielprinzip angeht, wird sich hier wohl nichts ändern, wohl aber noch etwas an der Verpackung (wünschenswert, auch wenn diese schön ist, aber leider auch sehr instabil), und möglicherweise auch noch am Material (was aber nicht unbedingt nötig wäre – das vorliegende Material ist wirklich gut). Zum Spiel gehören:

  • das Spielbrett aus stabilem, beschichteten Karton
  • 24 "Schlüsselscheiben“, ebenfalls aus stabilem, beschichteten Karton
  • 16 Symbolmarkern, je 4 pro Element und mit je einem goldenen und einem silbernen Symbol versehen
  • 4 Glücksaktionskarten
  • 2 Glücksaktionsübersichtsblätter
  • 1 Schloß-„Totem“ (Holzkegel)
  • 20 Glückstokens (aus Holz)
  • 12 Fallenkarten (beschichteter Karton)
  • Die Spielanleitung (in Englisch)

Die Kartonteile müssen jeweils noch aus Stanzbögen gelöst werden, was problemlos verlief. Sehr positiv ist anzumerken, dass die Kartonteile sehr stabil und widerstandsfähig sind – also bitte nicht von dem Argument "ist doch alles Pappe“ abschrecken lassen, das merkt man kaum.
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UFOs kippen

KhitanKhitan

Envie de Jouer ist ein Verlag, der im französischen Clermont-Ferrand beheimatet ist. Dies wiederum liegt im Département Puy-de-Dôme (Kennzeichen dieses Départements endeten bis Ende 2009 auf "63″, jetzt findet man diese Kennzeichnung rechts neben der Nummer), mitten in der Auvergne. Eigentümerin ist Laurence Alsac, die zuerst mehrere eigene Spiele veröffentlichte, wie Octoverso oder Qamoki.

Khitan, das den "Prix Ludix“ 2011 erhielt, stammt nicht von ihr selbst, sondern ist das erste "externe“ Spiel, wenn auch der Erfinder ebenfalls aus der Auvergne stammt.

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