Tag Archiv für Detektiv

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern

Dreadnought – Fürchte nichts! für Private Eye

Ich muss gestehen, dass ich für diese Rezension wesentlich länger gebraucht habe als ursprünglich geplant. Meine Rollenspiel-Testrunde musste – nachdem wir das Abenteuer bereits begonnen hatten – eine Reihe von ursprünglich geplanten Terminen ausfallen lassen, weil gleich mehrere Mitspieler krank geworden waren – und dann kam auch noch die Möglichkeit das John Carter vom Mars-Rollenspiel zu testen. Bis wir dann schließlich das Abenteuer neu starten konnten, hatten die Mitspieler – von denen auch inzwischen einer durch Umzug ausfällt – mittlerweile alles vergessen, worüber gesprochen worden war. So mussten wir noch einmal das Abenteuer ganz von vorne beginnen.

Beim Titel und Titelbild hatten zwei Mitspieler ein Aha!-Erlebnis. Wenn jemand, wie der Großteil meiner Runde, in den ’70er Jahren aufgewachsen ist bzw. in der Zeit begann, englische Literatur zu lesen und außerdem ziemlich SF- und Fantasy-affin war, bestand eine große Chance, dass man dem Begriff Dreadnought – auch in der Schreibweise Dreadnaught – erstmalig in Militär-und und Pseudo-Militär-SF begegnete, ohne diesen maritimen Kriegsschifftyp bereits zu kennen. Wenn man den Begriff dann ohne zu hinterfragen akzeptierte, wurde er dann in der eigenen Vorstellungswelt quasi zwangsläufig mit Raumschifftypen in Verbindung gebracht – in einer Linie beispielsweise mit Sternenzerstörern oder einem Todesstern. Dass dieser Schiffstyp aber historisch ist, war für einige Mitspieler daher ein klein wenig überraschend.

Militärhistorisch gesehen ist der Typ allerdings ziemlich jung – das Abenteuer für Private Eye spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und thematisiert die Entwicklung der ersten Schiffe dieses Typus.

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Detektivfutter

Liebe, Geld und andere Intrigen für Private Eye

Für das Detektivrollenspiel Private Eye erscheint klassisch jedes Jahr zur Spiel ein Abenteuerband. Durch meinen Schlaganfall im Jahr 1916 war ich leider nicht in der Lage, den "Jubiläumsband" Nummer zehn zeitnah zu besprechen, ich erhielt sowohl ihn als auch Band 11 auf der letzten Spiel. Den elften Band mit dem Ttel Auge um Auge habe ich ja bereits an dieser Stelle besprochen – da dies der neueste Band war, fand ich es eigentlich nur sinnvoll, ihn vorzuziehen.

Aber selbstverständlich will ich unseren Lesern unsere Meinung zu Bd. 10 nicht vorenthalten. Immerhin bietet dieser Band, anders als Nummer elf, gleich drei Fälle, die die geneigten Detektive zu lösen haben. Und auch dieses Mal dürften die Gehirnwindungen der Spieler leichtes "Alpenglühen" zeigen. Allerdings gibt es in diesem Band, anders als in Nummer elf, keine Themen, die empfindsame Gemüter unangenehm finden könnten. Nun ja, kriminelle Aktivitäten und in einem Fall ein Mord sind nicht zu vermeiden, aber es ist mE nichts, was bei entsprechender Veranlagung zu Flashbacks führen könnte.

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Mord und Totschlag

Heute will ich einmal ein Thema anschneiden, das nicht nur für Fate interessant ist, sondern auch für andere Systeme genauso eingesetzt werden kann. Ich will hier jetzt nicht um den "klassischen" Dungeoncrawl sprechen, sondern über ein anderes Thema, das auch gerne im Rollenspiel verwendet wird, aber in der Umsetzung gerne einmal Schwierigkeiten macht. Und das, obwohl es Rollenspielsysteme gibt, die speziell für solche Abenteuer geschrieben wurden.

Ich rede hier vom Detektivabenteuer – ein Kriminalfall, der je nach dem Setting durch die Spieler korrekt gelöst werden soll. Verglichen mit der klassischen Queste oder dem Dungeoncrawl hat ein Detektivabenteuer eine Reihe Vor-, aber auch Nachteile, über die man sich im klaren sein sollte, bevor man sie angeht. Und seltsamerweise machen die Vorteile der klassischen Rollenspielrunde ebenso viele Probleme wie die Nachteile.

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Landmord

GeisterVergangenheitGeister der Vergangenheit für Private Eye

Ungefähr im Jahresrhythmus erscheint ein neuer Abenteuerband für Private Eye, dem Detektivrollenspiel, bei dem man explizit nichts Übernatürlichem begegnet. Viktorianisch / Gaslicht / 1880er Jahre – das sind alles Begriffe, die die Zeit und das Setting beschreiben. Das England (Wales und Schottland nicht zu vergessen) der Zeit eines frühen Sherlock Holmes (Studie in Scharlachrot, Zeichen der Vier) bietet den Hintergrund für Detektivgeschichten, bei denen die Spielercharaktere in die Fußstapfen des erst in wenigen Jahren zum ersten Male veröffentlichten fiktionalen Detektivs treten können.

Diese Zeitangabe ist für Geister der Vergangenheit absolut korrekt, denn das Abenteuer spielt Anfang September 1884, während die Studie in Scharlachrot als erster Sherlock-Holmes-Roman erst 1887, das Zeichen der Vier 1890 veröffentlicht wurden, und der große Publikumserfolg erst mit dem Skandal in Böhmen 1891 einsetzte. Noch weiß also niemand von dem großen Detektiv, und so werden die Spielercharaktere gebeten nachzuforschen, ob denn tatsächlich ein Schwiegersohn in spe im schottisch-englischen Grenzgebiet von seinem prospektiven Schwiegervater ermordet wurde, oder ob sich da soeben in Justizirrtum entwickelt.

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