Tag Archiv für Hamburg

Neues aus Köln und Hamburg

RPC. Hamburger Spieletage und mehr

Mir war ja gesagt worden, dass letzten Freitag das Programm der RPC online gehen sollte, allerdings finde ich bis jetzt noch das Programm der RPC 2011 dort.

Was man aber neuerdings auf der Webseite finden kann, ist ein Anfahrtsplan (PDF), mit dem man sich durch das Straßengewirr rund um die Messe zurechtfinden soll. Der einzige in dieser PDF ausgewiesene Eingang der Messe, Messe Ost an der Deutz-Mülheimer-Straße, ist der, den man nehmen muss. Wie man in der PDF sieht, wird hiermit der Fußweg von den bekannten Parkplätzen (P1 und P3) ein Stück länger. Ob und wie man zum ebenfalls ausgewiesenen Parkplatz P10 kommen kann, ist mir allerdings nicht deutlich.

Logo_HSTZwei Wochen nach der RPC sollten ja die Hamburger Spieletage stattfinden, nachdem sie im Vorjahr ausgerechnet am selben Wochenende stattfanden wie die NordCon. Allerdings war bis zuletzt noch nicht sicher, wo sie stattfinden würden, nachdem die Location der letzten vier Veranstaltungen, das 'Tagungszentrum Hamburg-Sasel' zum 31.12.2011 vom DGB geschlossen worden war. Erschwerend kam hinzu, dass zwei Orga-Mitglieder arbeitsbedingt (einer wegwen eines neuen Arbeitgebers, der ander wegen erhöhter Arbeitslast) nicht mehr so viel Energie und Aufwand in die Organisation stecken konnten. All das hätte wohl nicht völlig zum Aus für die Spieletage geführt, aber vorige Woche wurde die 'letzte Option … unerwartet … abgesagt'.

Daher will das Orgateam sich ab sofort auf die Hamburger Spieletage 2013 konzentrieren. Damit würde 2013 nicht nur die Veranstaltung 5 Jahre alt, sondern wäre das auch die 5. derartige Veranstaltung. Laut Countdown-Zähler der Hamburger Spieletage ist als 2013er Termin der 10. Mai gedacht – hoffentlich kollidiert das jetzt nicht noch mit der RPC im nächsten Jahr.

Abenteuerlich

AdventureCon 2010

Schon fast ein Jahr ist es her, da war ich in Hamburg auf der AdventureCon. Und wie ich erschrocken feststelle, habe ich noch nicht einmal ein Wort darüber hier von mir gegeben. Was ich hiermit dann (endlich) nachholen möchte.

Der SDNV (Sodalitas Dei Nomine Vacantis e.V. – übersetzt so viel wie: Bruderschaft des Namenlosen Gottes), der den AdventureCon veranstaltet, ist einer der vier Vereine, die auch den NordCon machen. Der AdventureCon ist allerdings ganz in der Hand des SDNV, und findet traditionell gegen Winterende statt. Ort des ganzen ist das Eidelstedter Bürgerhaus, das Mitten im Hamburger Stadtteil Eidelstedt liegt. Gerne hätte ich 'im schönen Hamburger Stadtteil' geschrieben, aber Mitte Februar war der Schnee dort höher als in Bayern, und von Hamburg selber war sowieso nicht viel zu sehen. Es gab in direkter Nachbarschaft einen Marktplatz, und einige Lebensmittelgeschäfte, der Hauptversorger für die Congänger war allerdings der SDNV.


Aber zunächst noch ein paar Worte zu den Räumlichkeiten: Über zwei Etagen verteilten sich die Räume, mit so schönen Namen wie 'Kerker ohne Drachen‘, 'Krypta‘, oder auch 'Colosseum'. In 'Turnierplatz‘, 'Stallungen' und der 'Waffenkammer' fand man allgemeine Karten- und Brettspielrunden, im 'Turmzimmer' den Pegasus-Brettspiel-Support (und, IIRC, auch den von Asmodée).

Die Kantine hatte übrigens den schönen Namen 'TARDIS‘, war aber leider von innen nicht größer als sie von außen aussah – da änderte auch der silberne Wandbehang nichts, den der SDNV angebracht hatte. Zu klein war sie allerdings auch nicht, zumindest habe ich keine Gelegenheit erlebt, zu der der Raum überfüllt gewesen wäre.

In den Gängen selber war fast der gesamte Platz für den Verkehr frei, nur der Laden (Mitveranstalter Spieldoch) und die Rezeption waren hier zu finden.

Überhaupt tat der SDNV alles, um den Gästen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sogar ein Kopier- und Druckservice (wenn jemand vergessen hatte, Charakterbögen auszudrucken), oder auch eine Spielregelausleihe waren angeboten – letzteres habe ich noch nie so gesehen, ersteres eher als Kulanz- aber nicht als allgemeines, öffentliches Angebot.

Der Druckdienst war dann auch für die Produktion der ConNews verantwortlich – auch eine nette Idee: insgesamt sechsmal wurde eine ConNews verteilt, mit Hinweisen für die Gäste, Kommentaren zu Runden, Sprüchen und mehr. Man kann die Ausgaben der 2010er Con auch im Wiki des Vereins bewundern. Wen es interessiert: ich war sowohl für die Pralinen von den Ghulen, als auch für den Dreimaster auf dem Salzsee und den Affen zuständig…

Gespielt wurde also so einiges. Neben den Karten- und Brettspielen natürlich auch jede Menge Rolle: Cthulhu, DSA, Shadowrun, Deadlands, Perry Rhodan (!), Arcane Codex, Savage Worlds… Es gab auch ein Cthulhu Live (parallel zu meiner Affenjagd angesetzt), das aber aus wohl nicht von der Spielleitung zu verantwortenden Gründen bereits relativ kurzer Zeit endete, mit der fachmedizinischen Begründung 'Exitus‘: es gab anscheinend ein Massensterben unter den Teilnehmer-Charakteren. Aber so ist Cthulhu nun mal, da kann auch so etwas passieren.

Viel los war auf dem Wochenende, am Samstagnachmittag schien das Bürgerhaus aus allen Nähten zu platzen. Geschätzt waren laut ConNews zu dem Zeitpunkt 250 Gäste gleichzeitig da, was bedeutete: all voll, all voll. Und dennoch: die Orga blieb auch im größten Stress freundlich. Chapeau!

Was der Orga daher auch ein wenig Probleme bereitete, war die Verköstigung der hungrigen Massen. Sowohl Kuchen als auch Fleisch und Getränke waren wohl deutlich zu knapp kalkuliert worden, und es wurden Expeditionen zur Fourage ausgeschickt. Was aber auch besagt, dass Essen und Trinkern günstig und gut waren! Nudeln mit Gemüsebolognese und nach Wahl Fleischbeilage, Hot Dogs, Curry… Ja, wie schon das erste Beispiel zeigt: es wurde auch an die alternative Verköstigung der Pflanzenfresser gedacht ;)

Dennoch waren die Toiletten, wenn ich sie aufsuchte, sauber und ordentlich, was auch nicht unbedingt selbstverständlich ist und auch schon bei kleineren Cons zu Problemen führen kann.

Alles in allem ein gelungenes Wochenende, und dieses Jahr – am ersten Märzwochende – wird man mich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder in Hamburg antreffen können. Wer es schaffen kann: es lohnt sich.

Veranstaltung AdventureCon 2010
Ort Bürgerzentrum Eidelstedt, Hamburg
Eintritt Tageskarte: 3 €, Alle Tage: 5 €
Teilnehmer ca. 500 (ganz grob geschätzt)
Dauer Freitagabend – Sonntagabend
Nächster Con 4.-6. März 2011

Nordlichter

Con-Bericht NordCon 2008

Im Deutschen Conkalender findet man vier „Großcons“ – das sind für mich Cons mit mehr als 1.000 erwarteten Besuchern. Das sind der FeenCon, der RatCon, der DreieichCon sowie der NordCon. Die Spieletage sowie die RPC haben eher einen Messecharakter.

Der erste dieser vier Cons im Jahresverlauf ist der NordCon, der in Hamburg von einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) organisiert wird, der NORDCON GbR. Mitglieder dieser GbR sind vier Vereine, nämlich


Nachdem einige Jahre der NordCon im Hamburghaus stattfand, wurde die Villa Ende 2007 renoviert und stad danach nicht mehr für die Con zur Verfügung. Nach längerer Diskussion fand sich schließlich die Schule beim Pachthof in Hamburg-Horn, die auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist. Dass die Orga sich die Suche nicht leicht machen konnte, wird schnell klar, wenn man sieht, welche Anforderungen bestanden:

  • 4.000 qm bestuhlter Innenraum

  • 2.000 qm Außenfläche für LARPer u.ä.

  • 2, 3 Säle für Vorträge usw, von denen einer richtig groß sein muss

Außerdem musste natürlich der Hausherr auch noch zustimmen, was bei manchen Optionen auch wieder zum Ausschluss führte. Insofern darf man mit der Schule am Pachthof doppelt grlücklich sein. Auch dürfte der vorhandene Platz diese Anforderungen noch großzügig überschreiten.

Die Schule ist eine kombinierte Grund-, Haupt- und Realschule, mit mehreren Turnhallen, einem großen Rasen-(Sport-)platz und mehreren Sälen. Also genau das, was man suchte.

Allerdings muss man zugeben, dass die Bestuhlung (vor allem im Grundschulteil) in manchen Räumen doch recht klein ausgefallen war, was nicht immer mit der nötigen Begeisterung begrüßt wurde. Aber die meisten Rollenspielrunden hatten hierdurch den Vorteil, in einem eigenen Raum oder mit maximal einer weiteren Gruppe zusammen zu spielen, was der Atmosphäre zugute kam. Insgesamt gab es lt. offizieller Zählung 172 Spielrunden (ca. 20 weniger als 2007), die von 127 Spielleitern durchgeführt wurden. Hierbei wurden dann nicht nur die 'üblichen Verdächtigen' DSA, Cthulhu (mindestens drei Supporter waren vor Ort), D&D und Shadowrun gespielt, sondern auch viele andere Systeme – Narnia, Kult, Grimm, Fading Suns, Ars Magica und so weiter waren ebenfalls vertreten. Großauftritt hatte auch Nova, das nahezu ununterbrochen durch Supporter angeboten wurde. Und bei DSA waren die Alveraniars-Spielerunden natürlich ein besonderes Highlight. Hier kam sogar etwa jeder zweite, der sich für die Verlosung der Rundenplätze anstellte, zum Zuge. Pegasus hatte außerdem noch eine ordentliche Supportriege für die verlagseigenen Karten- und Brettspiele mitgebracht, die ebenfalls belagert wurden.

Auch für die LARP-Fraktion war gesorgt: auf dem großen Freigelände der Schule gab es ein reichhaltiges Angebot verschiedenster Aktivitäten, sowohl mittelalterlicher wie auch neuzeitlich-vampirischer Art. Allerdings war diese Gelände dieses Jahr nicht mehr, wie sonst üblich, frei zugänglich, so dass die bei früheren NordCons gelegentlich auftauchenden Passanten diesmal draußen blieben.

Ein unangenehmer Punkt bei vielen Cons sind die Toiletten. Auf den Plänen wirkten die Toiletten relativ weit von den Spielräumen entfernt, aber das war im Endeffekt nur optisch – sie waren gut zu erreichen. Und obwohl mir beispielsweise bei der RatCon die Anwesenheit der Reinigungskräfte wesentlich stärker bewusst wurde, waren die Toiletten der Pachthofschule sauberer als in Dortmund üblich. Damit will ich nicht sagen, dass sie hygienisch einwandfrei gewesen wären – dazu hatte ich auch nicht die Untersuchungsmaterialien dabei -, und seltsamerweise standen gerade während der Nachtstunden die Böden gelegentlich teilweise unter Wasser. Dennoch habe ich auf einer Veranstaltung dieser Größenordnung schon wesentlich schlimmere Toiletten erlebt.

Schlafgelegenheiten (für den, der nicht von Freitagabend 20 Uhr bis Sonntagabend 20 Uhr durchmachen wollte) waren in den zwei Turnhallen gegeben, wobei manche ein Besucher leicht geschockt war, als er feststellen musste, dass die Turnhallen im laufe des Sonntags geräumt worden waren. Hier könnte die Kommunikation wohl noch ein wenig verbessert werden.

Ansonsten war die Kommunikation aber gut zu nennen. Die in leuchtend gelbe T-Shirts gekleideten Helfer und Orga-Mitglieder (die Orga des FeenCon muss sich evtl. ihren Satz "an 364 Tagen könnt ihr gelb tragen“ neu überlegen ;-) ) waren immer gut zu erkennen und halfen gerne. Wer eine Frage hatte, konnte immer jemanden finden, der weiter wusste.

Händler gehören natürlich auch zu einem Con, Und wie es sich für einen Con dieser Größenordnung gehört, waren auch eine Menge Händler da. Die verteilten sich in erster Linie auf die Gänge vor dem Treppenhaus, was zwar für viel Kundschaft sorgte. Von Laufkundschaft konnte man aber oftmals nicht unbedingt sprechen, Schleichkundschaft traf es schon eher. Es war sehr voll in diesen Gängen, und man konnte, besonders wenn man es eilig hatte, oder gerade neuen Kaffe geholt hatte, nur mit Mühe unbeschadet durchkommen. Allerdings wüßte ich auch auf Anhieb nichts, wie man das besser organisieren könnte, wenn man nicht eine Gangseite händlerfrei machen will – und das würde wiederum den Platz für Händler gehörig beschränken…

A propos Kaffee – es gab mehrere Möglichkeiten, wie die schwarzen Löcher, die allgemein als 'Spielermägen' tituliert werden, gefüllt werden konnten. Zum einen war die Selbstversorgung ausdrücklich zugelassen, mit Ausnahme von Alkohol. Da das ganze in einer Schule stattfand, war schon der Verkauf von Met und anderen genretypischen alkoholischen Getränken grenzwertig, aber nichtalkoholishe Getränke und Esswaren waren ohne weiteres erlaubt. Insbesondere Niederländischer Lakritz (zacht zoete – in diesem Fall weicher süßer Lakritz mit einem Hauch Honig) wurde von denen, die ihn sahen, interessiert begutachtet…

Neben einem normalen Esswarenstand (Brötchen, Pizza, Tortellini…) war auch die Trutzhavener Feldküche da, die mit Eintöpfen, Suppen und Pizza-Ciabattas ihrerseits für das leibliche Wohlergehen sorgte. Beiden waren zwar nicht Lidl-/Pennymarktpreise, aber doch geldbeutelschonende Speisekarten zu eigen – man musste nicht, wie bei einzelnen anderen Veranstaltungen, erst die Großmutter zum Pfandleiher bringen, um etwas zu essen kaufen zu können.

Alles in allem: wäre Hamburg für mich nicht so elend weit weg (deutlich über 400 km eine Strecke), würde ich bereits jetzt versprechen, nächstes Jahr wieder hinzufahren. Lohnen tut es allemal, und wenn es wieder in meinen Urlaub fallen sollte, wäre die Verlockung sehr groß.

Veranstaltung

NordCon, 13.-15. Juni 2008

Ort

Hamburg-Horn. Schule beim Pachthof

Eintritt 1 Tag / 2-3 Tage

5 € / 10 €

Teilnehmer

6.000 (lt. Veranstalter)

Dauer

Freitag 20 bis Sonntag 20 Uhr