Tag Archiv für Herne

Morpheus ohne Roach

In eigener Sache

Eigentlich hatte ich für das kommende Wochenende geplant, auf der Morpheus (einer Con in Herne) Cthulhu anzubieten – insgesamt vier Runden, wenn die Spieler wollten – sowie ein paar Proberunden mit dem zu Neujahr angekündigten Spiel durchzuführen, um Problemzonen zu finden. Daraus wird aber nichts.

Angemeldet hatte ich meine Runden Heiligabend, auf die Webseite kamen sie am 3. oder 4. Januar – und inzwischen sind sie wieder von der Seite verschwunden. Das liegt aber nicht daran, dass ich nicht leiten wollte oder könnte. Nein, der Grund ist viel prosaischer: ich wurde (indirekt, über den Leiter des Pegasus-Supports, also noch nicht einmal mit persönlicher Nachricht) ausgeladen.

Der Grund, der mir mitgeteilt wurde, liegt in der Auswirkung einer Erbkrankheit, an der ich leider leide: ich habe Trimethylaminurie. (Link zur Englischen Wikipedia, weil die deutlich ausführlicher ist, als die Deutsche.) Diese Krankheit, die auch irreführenderweise als 'Fischgeruchsyndrom' bekannt ist, sorgt dafür, dass bestimmte Stoffe nicht vernünftig vom Körper abgebaut werden, sondern über u.a. den Körperschweiß abgegeben, und dabei zu Gerüchen führen. Diese Gerüche können eine ganze Bandbreite umfassen, und sind nicht einmal personenspezifisch immer gleich. Der im irreführenden Namen angegebene fischige Geruch tritt auch eher bei Frauen auf und ist vermutlich geschlechts-(hormon-)bedingt.

Was es aber nicht ist, ist heilbar: wie gesagt, ist dies eine genetische Sache.

Bei mir kommt und geht der Geruch in richtigen 'Schüben‘: Es kann sein, dass ich bereits eine halbe Stunde, nachdem ich geduscht habe, mich selbst nicht mehr riechen kann, es kann auch sein, dass ich ein ganzes Wochenende nicht einen Augenblick Last davon habe. Mehr noch: wenn der 'Schub' durch ist (meist innerhalb weniger Minuten) ist es oftmals bereits ausreichend, wenn ich die Kleidung wechsele (der nachkommende Schweiß ist wieder 'normaler‘); ein Schwammbad oder ein Duschbad sind auf jeden Fall hinreichend.

Ich weiß, das ich daran leide (bereits mehr als mein halbes Leben), wenn also jemand es bemerkt und mich darauf anspricht, ist es kein Problem für mich, mich zu duschen und umzuziehen (für solche Fälle nehme ich idR zu Cons auch Ersatzkleidung mit…) Schade finde ich nur, dass – nachdem bereits die Zusage erteilt worden war – jemand wegen einer Erbkrankheit (für die er im Endeffekt ja nichts kann) ausgeladen wird, und das, indem man nicht direkt mit der Person spricht, sondern es ausrichten lässt.

Und besonders schade finde ich es natürlich für die Spieler, die eventuell im Programm nachgesehen hatten, und vielleicht am Wochenende in Herne stehen und sich verwundert fragen, was denn los ist und ob mir etwas zugestoßen ist. Oder die gehört hatten, dass Roachware da das geplante Spiel testen wollte, und die gerne mitgetestet hätten.

Das nächste Mal wird man mich in voller Pracht dann wahrscheinlich beim AdventureCon in Hamburg bewundern können – ob ich zur DorfCon gehe, kann ich noch nicht sagen, und wenn, dann wohl auch eher als Spieler.

Es sei natürlich, auch die Hamburger wollten mich nicht mehr haben.

(Anmerkung: zwischen dem Augenblick, da ich das obige schrieb, und der Veröffentlichung dieses Postings erhielt ich von anderer Seite unterstützende Worte, Aussagen wie 'Wenn Du nicht kommst, dann komme ich auch nicht, und das teile ich denen auch jetzt mit' und so weiter. All diese Initiativen sind ohne mein Zutun in Gang gekommen – ich müsste lügen, würde ich behaupten wollen, dass ich diese 'Streicheleinheiten' nicht nett finde ;) -, auch wenn ich persönlich erwarte, dass die Zeit ganz einfach zu kurz ist, noch etwas zu ändern.)

Anmerkung 2: Es war mir beim Schreiben des Postings völlig untergegangen, dass ich ausdrücklich noch darauf hinweisen wollte, dass die Orga der Morpheus hieran unbeteiligt war, die Ausladung stammt von dritter Seite. Leider meldete diese dritte Seite sich so spät, dass Jorg und Karsten da auch nichts mehr unternehmen konnten.)

Ausgeschlafen


Morpheus 2010

Ich weiss, es gibt noch ein paar Cons vom letzten Jahr, die eine Besprechung verdient haben. Und die werden auch noch kommen – rechtzeitig für jeden, der sich überlegt, ob es sich dieses Jahr lohnt, dorthin zu fahren. Vom letzten Morpheus habe ich aber bereits alle Informationen, die ich benötige, während ich von anderen noch auf Informationen warte.

Jedes Jahr am ersten bzw. zweiten Januarwochenende findet die 'Eröffnung' des Conjahres in Herne, im Jugendzentrum Burg statt. in diesem haus finden sich Rollenspieler ein, die sich nicht vor Eis und Schnee bange machen lassen. Und dieses Jahr (8. bis 10. Januar) war ja mit Daisy ein ausgewachsener Schneesturm angekündigt, der einige Besucher davon Abstand nehmen ließ, den Weg nach Herne auf sich zu nehmen.

Einer dieser vermissten Besucher war dann auch Sabine Weiss. Nein, nicht Sabine Weiss, sondern Sabine Weiss, der die Reise durch das Münsterland beim angekündigten Schneechaos wohl zu unsicher erschien. Aber auch einige andere 'Regulars' wurden vermisst, denen die Aussichten wohl nicht rosig genug gewesen waren.

Im, Nachhinein muss man sagen, dass die Medien (wieder einmal) im voraus aus einer Mücke einen Elefanten gemacht zu haben schienen. Obwohl es am Samstag nahezu ununterbrochen schneite, musste ich am Sonntag nicht mehr als zehn Zentimeter Schnee vom Wagen schieben, bevor ich losfahren konnte. OK, während ich diese zehn Zentimeter ausnahmsweise vertikal messen konnte (normalerweise werden Schneemengen da, wo ich wohne, eher horizontal gemessen, damit man überhaupt etwas messen kann…), war es doch im Endeffekt recht harmlos. Wenn man das vorher hätte wissen können.

Trotzdem ließen viele Besucher es sich nicht nehmen, Petrus und seinen Schergen im DWD zu trotzen – auch wenn die Morpheus-Leute traditionell nicht genau wissen, wie viele Gääste sie hatten (weil sie auch keinen Eintritt nehmen), schien der Con mir zumindest nicht schlechter besucht als in den letzten Jahren.

Auch das Spielrundenangebot war überraschend groß und vielfältig – von Savage Worlds über Cthulhu, DSA und Shadowrun bis hin zu Private Eye waren Runden für jeden Geschmack zu finden. Supporter alle wichtigen Verlage (Pegasus, Prometheus, Ulisses…), ja sogar Spielrundenangebote der Redaktion Phantastik waren zu finden – und fanden ihre Runden meist ziemlich schnell voll. Und auch die 'privaten' Angebote waren sehr zahlreich und gut. Neben meinen fast schon traditionellen Nachtrunden kam ich tatsächlich dazu, selber zu spielen: am Samstag eine DSA-Runde, die um ein Haar von zwei Schelmen geplagt worden wäre (ein Spieler entschied sich für etwas anderes), und am Sonntag ein 'neues' Private-Eye-Abenteuer, das auch in dem neuen Einsteiger-Regelwerk gratis verteilt wird. Ein nettes, geradliniges Abenteuer, das dennoch zu gefallen wusste…

Neben dem Verkaufsstand der Redaktion Phantastik (die neben ihren eigenen Produkten vor allem Fanprodukte wie Dausend Dode Drolle usw. anbieten) war ein Stand vom Highlander alle drei Tage offen, an dem man die Reste des Weihnachtsgeldes in Rollenspielmaterial umsetzen konnte.

Die Gildenküche war natürlich auch wieder aktiv, und hatte ein bekannt gutes und günstiges Sortiment, mit als Highlights eine Lauchsuppe, einen Lauch-Kartoffel-Auflauf und die Morpheus-Klassiker mit den Bartkartoffeln (die man sich nicht entgehen lassen sollte) und Waffeln. Angenehme Überraschung war, dass die letztes Jahr bereits freitags ausverkaufte Cherry Cola diesmal deurlich länger vorhielt.

Das später dann notwendige Entsorgen der Produkte der Gildenküche konnte dieses Jahr auch in etwas angenehmerer Atmosphäre stattfinden: im letzten Jahr war die Heizung repariert worden, so dass auch die Herrentoilette besuchbar war ohne dass man halb erfror. Auch was die Sauberkeit angeht, gab es keinen Anlaß zu Klagen, angesichts der Besuchermenge.

Zusammengefasst: Der Morpheus ist der Beginn des Conjahres (auch wenn manche ihn eher als Abschluss des Vorjahres sehen wollen), und man sollte ihn, wenn möglich, nicht verpassenh.

Veranstaltung

Morpheus

Ort

Spielezentrum Herne

Eintritt

frei

Teilnehmer

ca. 300

Dauer

Freitagabend – Sonntagabend

Ausgeschlafen


Morpheus 2009

Lang, lang ist’s her, aber ich habe inzwischen (endlich) ein paar Nachfragen beantwortet bekommen. Die fehlenden Informationen habe ich allerdings nicht von Jörg Janinhoff erhalten, sondern von Carsten-Dirk Jost, einem anderen Orga-Mitglied und ersten Vorsitzenden des Herner BuRg e.V. Jörg soll TK-Probleme haben, dennoch möchte ich noch einmal auf meinen Aufruf verweisen.

Der Morpheus ist traditionell der erste Con im Kalenderjahr und findet statt am ersten oder zweiten Wochenende im Jannuar. Der Ort, an dem das ganze stattfindet, ist das Spielezentrum Herne, gelegen in der Jan-Vogel-Straße. Nachdem die Con einige Jahre lang zweimal im Jahr stattfand, findet sie seit einiger Zeit nur noch einmal im Jahr statt. So hatte sie in diesem Jahr dann die laufende Nummer 23. Und die Orga hatte sich verschworen, eine kleine Veränderung einzuführen, die einen intreressanten Effekt hervorrief: statt einen Raum im Spielezentrum nachts für die Schläfer herzurichten, wurde eine Übernachtungsgelegenheit im CVJM organisiert, wodurch der ganze Con ein wenig leerer wirkte, weil man abends nicht Tische in den anderen Räumen belegte um nicht nachts noch umziehen zu müssen.

Der Transport zum CVJM funktionierte sogar recht gut, und allgemein waren Stimmen zu hören, dass die Lösung deutlich angenehmer war als das Schlafen in einem Raum des Spielezentrums. Durch die Bauweise des Spielezentrums (eine Treppe, drei Etagen, kein Aufzug) ist die Veranstaltung ja leider nicht sonderlich behindertenfreundlich, aber der anwesende, an den Rollstuhl gefesselte Ulisses-Supporter kam dennoch ganz gut zurecht.

Da der Eintritt frei ist, hat die Orga auch nicht einen so genauen Überblick über die Gästezahl wie bei Cons mit Eintritt, aber man geht davon aus, dass – angesichts der Tischbelegung an den drei Tagen – mehr als 300 Besucher da waren, was eine leichte Steigerung bedeutete.

Das Wetter kann da nicht viel zu beigetragen haben – im Januar ist das Wetter eigentlich immer so, dass man sich zweimal überlegt, ob man eine größere Reise unternehmen will, ob es jetzt nasskalt oder wie dieses Jahr eisig kalt mit Schnee ist. Das Wetter hatte auch noch einen zweiten unangenehmen Nebeneffekt: die Toiletten mussten ja schließlich hin und wieder gelüftet werden, und waren daher zeitweise unangenehm kalt. Womit ich gleich zu einem anderen Punkt komme, der auf vielen Cons ein Problem ist: die Hygiene der Toiletten war recht gut.

Wirklich gut war die Haupteinnahmequelle des Cons, mit der die Unkosten bestritten werden müssen: die Gildenküche. Die Preise waren hervorragend und geldbörsenschonend, und das Essen gut. So sollte es iommer sein.

Unterstützung fand die Orga wie üblich von Supportern verschiedener Verlage: Pegasus bot Karten- und Rollenspiele an (und eröffnet traditionell ja die Munchkin Crusade in Herne), DSA’ler, Alveraniare und Myraniare waren da, und auch die Supporter vom Heidelberger Spieleverlag waren hochwilkommen.

Es gab aber auch noch weitere Möglichkeiten, sein Geld los zu werden: die Tombola war ganz nett – sogar die Nieten erhielten noch einen Trostpreis (so lange der Vorrat reichte – und ein Päckchen mit zehn Bleistiften kann ein Rollenspieler wohl immer gebrauchen…). Ein Verkaufsstand der Highlander war anwesend, und ich meine, auch Sabine Weiss gesehen zu haben, kann mich da allerdings auch im Jahr vertun.

Auch abseits der Supporterrunden gab es eine Menge Rollenspielrunden aller möglichen Couleur. Highlight war wohl ein MPA (MultiParalleles Abenteuer) zu DSA. Aber auch die 'Nischenprodukte' wurden ganz gut unterstützt.

Die Räumlichkeiten sind überhaupt sehr angenehm: neben dem eher brettspiellastigen Erdgeschoss (wo auch die Küche ist) gibt es über zwei weitere Stockwerke Räume, in denen meist nicht mehr als ein, zwei Gruppen spielen – nur ein Raum bietet mit sechs Spieltischen die Chance sich die Stimmbänder zu ruinieren. Der größte Raum im 1. OG war sogar mit Decken abgehangen in eine Reihe 'Spielzellen' aufgeteilt worden, was den Lärmpegel dort noch einmal deutlich minderte.

Wie bereits gesagt: die Orga tat alles um den Con zu einem Erfolg zu machen, ihre Einstellung geht wohl am besten aus einem Kommentar hervor: "Es ist immer schön zu berichten, dass auch dieser Morpheus ohne Zwischenfälle abgelaufen ist und Alle gesund nach Hause gekommen sind.“

Wenn man das alles zusammenfasst: ein sehr netter Con, den man auf seinem Plan haben sollte, wenn er einigermaßen erreichbar ist.

Veranstaltung

Morpheus

Ort

Spielezentrum Herne

Eintritt

frei

Teilnehmer

ca. 300

Dauer

Freitagabend – Sonntagabend