Tag Archiv für Japon Brand

Katzemaushund

Go Da Cheese

Go da CheeseEs dürfte allgemein bekannt sein, dass im Fernen Osten Milch und Käse nicht auf den normalen Esstisch kommen, sondern nur unter besonderen Umständen. Dies liegt zum Teil mit daran, dass Leute aus dieser Gegend oftmals aus genetischen Gründen Laktose-intolerant sind, zum Teil auch an der Art, wie zumindest der Käse hergestellt wird. Dennoch kennt man auch dort die allgemeinen 'Märchen', zu diesem Thema, wie das, dass Mäuse besonders gerne Käse essen.

Genau um diese Vorliebe von Mäusen geht es in Go Da Cheese. Ein ganzer Schwarm der Nager stürmt eine offenstehende Speisekammer, in der eine Menge Go Da Gouda und anderer Käse steht. Das lockt natürlich wieder die Katzen an … und deren Interesse wiederum die Hunde. All diese Tiere will man in diesem Spiel möglichst sinnvoll einsetzen

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Topflauscher

The Arabian Pots

So kann man sich irren. Ich war der Meinung, ich hätte dieses Spiel bereits Ende Oktober besprochen, konnte aber in meiner Tabelle, welche Spiele noch in der Pipeline stecken, keinen Eintrag finden, die diese Meinung bestätigt hätte. Auch finde ich weder auf meiner Festplatte noch in den Blogdateien die Besprechung wieder. Deshalb setze ich mich jetzt noch einmal hin – getestet ist es, und ich weiß auch, was ich sagen will.

The Arabian Pots ist ein Spiel aus Japan, von einem Kleinverlag, der dafür bekannt ist, dass das Spielmaterial sehr hochwertig ist – vor einer guten Woche haben wir vom gleichen Verlag bereits The Mystery of Dattakamo vorgestellt, mit kleinen Spiel-"Stücken“ aus Porzellan. Sehr schönes Material und eine interessante Spielmechanik bietet auch The Arabian Pots.

Hintergrund ist die Geschichte von Ahmed, der im Mittelalter als Ladengehilfe arbeitete. Für seinen Meister soll er eine Reihe von Tonkrügen sortieren, aber leider sind die Etiketten abgefallen, auf denen steht, was sich in den Tonkrügen befindet. Öffnen darf er sie aber auch nicht, weil die leicht verderbliche Ware dann noch schneller zerstört würde. Was tun?

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Es war einmal

The Mystery of Dattakamo

The Mystery of DattakamoManchem Spiel kann man es direkt ansehen, wo es her kommt. Nicht von ungefähr gibt es den Begriff 'Eurogame' oder auch 'Ameritrash‘, aber es gibt noch ein Land, dessen Spiele sofort als etwas Besonderes auffallen: Japan. Handwerklich hervorragend gemacht, meist mit besonderem Material, und dazu in einer Größe, als habe man dort den Begriff 'Microgame' erfunden – und dennoch interessant, und mit oftmals neuartigen Anwendungen bekannter Spielmechanismen oder auch ganz neuen Spielmechanismen.

Ein solches Spiel ist The Mystery of Dattakamo, ein Spiel das von Gift 10 Industry hergestellt und auf der Spiel am Gemeinschaftsstand von Japon Brand gezeigt und verkauft wurde. In einer kleinen Schachtel (ca. 17,6 × 17,6 × 3 cm3 groß) findet sich Material, das man notfalls auch in der Jackentasche irgendwohin mitnehmen könnte, mit dem aber ein ungewöhnliches Spiel gespielt werden kann.

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Verflixt und Zugeknotet

Reidemeister

ReidemeisterJapanische Spiele sind… anders. Das wissen wir mittlerweile seit einigen Jahren. Besonders fällt immer wieder auf, dass sie oft mit eher einfachen Materialien für uns ungewöhnliche Spielprinzipien anbieten – und vielleicht ist es gerade das, was sie interessant macht.

Eines dieser etwas anderen Spiele ist auch Reidemeister aus dem Hause BakaFire. Karten sind ja schon ein eher typisches Spielelement gerade japanischer Spiele, Sanduhren überraschen vielleicht nicht unbedingt, aber Schnüre? Ja… da gab es mal String Safari, aber das hatte eine ganz andere Spielidee… hier wird einiges verschnürt, und die treiben es im wahrsten Sinne des Wortes bunt, da staunt man nicht schlecht, was hier für ein Spiel zusammengestellt wird:

  • 40 Karten, die (in verschiedenen Schwierigkeiten) Knotenmuster zeigen
  • 35 Punktechips
  • 5 große blaue Schnüre
  • 5 paar kleine rote Schnüre
  • 5 ineinander verknotete paar gelbe Schnüre
  • 1 Sanduhr (10 Sekunden)
  • Spielanleitungen auf Japanisch, Englisch, Deutsch und Französisch

Das alles verbirgt sich in einer kompakten, vollgepackten Schachtel mit grünem Deckel, den Knotenmuster zieren.

Und was tut man nun damit? Nun, in Reidemeister geht es darum, schnell zu erfassen, wie ein Knotenmuster genau zusammengesetzt ist, und dieses schneller als die Mitspieler aus den eigenen Schnüren zu legen. Kein einfaches Unterfangen, hat man doch drei verschiedene Sätze Schnur zur Verfügung, und die Karten verraten nicht, welche man denn nun für welches Muster braucht, das wäre ja auch zu einfach. Man kann lediglich erkennen, wo eine Schnur über oder unter einem anderen Stück verläuft. Ob alles dieselbe Schnur ist (blau), man zwei braucht (rot) oder die zwei ineinander verknotet sein müssen (gelb), muss man aus dem Verlauf erkennen, und das versuchen alle gleichzeitig.

Jeder Spieler erhält ein Schnurset und zunächst drei Punkte in Chips. Die Karten der gewählten Schwierigkeit werden gemischt, die beiden obersten werden offen neben den (ebenfalls offenen) Stapel gelegt, und dann geht es los – eines der offenliegenden sollte man als schnellster legen, um dann "Reidemeister“ zu rufen, wenn das nicht schon ein anderer getan hat.

Wer das ruft, dreht nun die Sanduhr um, denn solange haben nun die Mitspieler Zeit, Fehler am Muster zu finden. Ist es in Ordnung, bekommt man die Punkte, die auf der Karte vermerkt sind, ist es das nicht, muss man diese abgeben (an den, der es bemerkt hat). Wird ein Fehler gemeldet, es ist aber keiner da, erhält der aktive Spieler seine Punkte, alle anderen einen und der angebliche Fehlerfinder keinen Punkt.

Klingt einfach? Ist es im Prinzip auch, aber "einfach“ sind die Knotenmuster nicht unbedingt, vor allem, sich da so abstrakt hineinzudenken und zu sehen, wo die Schnur denn nun wie entlang muss (und welche es sein muss), fällt – auf Zeit – vielen doch schwerer als man zunächst denken mag.

Eine Runde ist normalerweise unter 20 Minuten vorbei, und wichtig, um hierbei gute Chancen zu haben, sind Vorstellungsvermögen, schnelle Auffassungsgabe und auch ein wenig Geschick um die Schnüre so zu legen, wie sie denn nun liegen sollen. Der Analyseparalytiker würde gezwungen, impulsiver zu handeln, weil er sonst keine Chance hat (sowohl was das Legen als auch das Kontrollieren angeht), und wenn ein Spieler 18 Punkte erreicht hat, ist das Spiel auch schon vorbei.

Wenn man sehr unterschiedlich starke Mitspieler hat, empfiehlt sich die Spielalternative des "Wettrennens“ – dabei erhält jeder Spieler einen eigenen Kartenstapel, der abzuarbeiten ist, und somit kann man das Können hier über die verschiedenen Schwierigkeiten der Muster ausgleichen.

Insgesamt ist Reidemeister ein schnelles, ungewöhnliches Spiel für zwischendurch, mit schönem Spielmaterial (die Schnüre sind dick, stabil und fühlen sich angenehm an, die Karten haben sehr gute Spielkartenqualität, und auch die Übersetzung der Spielregel ist ordentlich). Wer also gerne mit Knotenmustern sein Hirn verknotet (ein wenig Talent in z.B. Labyrinthrätseln ist sicherlich nicht von Nachteil), hat sicher Spaß am Spiel. Der Glücksfaktor ist außen vor, hier gewinnt man mit Können, und vielleicht auch mit etwas Übung.

Hersteller BakaFire über Japon Brand
Autor Koi-Para Shibucho, BakaFire
Künstler BakaFire
Spieler 2-5
Denken 7
Glück 0
Geschicklichkeit 5
Preis ca. 26 € (3.500 Yen) beim Hersteller