Tag Archiv für Kartenspiel

Vorgestapelt

Fatal

Es ist nicht zu vermeiden, dass sich manchmal kreative Produkte einen Namen teilen. Es gibt nur soundso viele mögliche Kombinationen von Buchstaben, und wenn die dann auch noch aussprechbar sein

sollen, sind Dopplungen nicht zu vermeiden. In der Regel ist das auch weniger ein Problem, aber wenn man dann einen Namen erwischt, der für einen Teil des Zielpublikums eine schlechte Bedeutung hat, kann es zu einem Problem werden.

So hatte ich den Effekt „ist das dein Ernst? Das werden wir garantiert nicht spielen wollen!“ bei dem Spiel Fatal von Friedemann Friese. Das Problem in diesem Fall: Fatal ist eben nicht nur der Titel dieses Spiels, sondern auch der eines ziemlich berüchtigten https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/TabletopGame/FATAL Rollenspiel-Machwerks (und ja, ich benutze den Begriff Machwerk hier ganz bewusst), das regelmäßig in den Listen der „schlechtesten Rollenspiele aller Zeiten“ genannt wird. Mit diesem Spiel hat das 2F-Fatal allerdings gar nichts zu tun. Auch darf man den gleichnamigen Kartenspiel verwechseln, das 2007 als Luccas Gioco Inedito erschien. Immerhin gehört das Spiel auch in eine Spielereihe, sodass man es auch als „Fast Forward: Fatal“ gelistet finden kann. Und in anderen Ländern heißt es dann wieder anders…

Es könnte auch zu zusätzlicher Verwirrung führen, dass auf der Vorderseite der Schachtel der Begriff „ein Fabelspiel“ zu finden ist, der sich allerdings nicht auf Fabeln bezieht, sondern nur einen Spieltyp bezeichnen soll, der laut Schachtelaufdruck neuartig ist.

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Nur echt mit Trump(f)

Dubbe

DubbeManche Spielverlage würden wir gerne öfter sehen. So gibt es einige Verlage, die oftmals mehrere Jahre hintereinander nicht auf der SPIEL stehen, um dann völlig überraschend wieder aufzutauchen. (Und nein, ich meine damit nicht Prometheus Games, die trotz ihrer Ankündigung auch dieses Jahr nicht auf der SPIEL zu sehen waren – laut ihrer Stellungnahme habe der Veranstalter es nicht hinbekommen, Ihnen einen Stand zu reservieren. Mich hätte ja schon stutzig gemacht, wenn ich keine Rechnung und/oder keine Mahnung über den Betrag der Standgebühr erhalten hätte …) Ich rede in diesem Fall von dem kleinen Selbstverlag Palatia-Spiele, die 2013 erstmals auf der Spiel zu sehen waren um dort ihr Spiel „Ebbes“ vorzustellen – eine Besprechung dieses Spiels haben wir hier veröffentlicht. Seit 2013 hatte ich den Verlag dort nicht mehr bewusst gesehen … bis in diesem Jahr der Verlag wieder in Essen stand, diesmal mit einem neuen Spiel.

Auch dieses Spiel ist nicht nur vom Namen her echt „pälzisch“, der Name und einige Fachbegriffe stammen wie auch beim Vorgänger aus der pfälzischen Mundart. Damit erklärt sich auch eine gewisse Verwirrung, die in meiner Testrunde entstand, als ich das Spiel auf den Tisch legte. Dubbe hat nichts mit Betrügen zu tun (hier am Niederrhein auch „betuppen“ genannt), der Begriff bezeichnet vielmehr ganz einfach Punkte, so wie die runden Punkte auf dem typisch pfälzischen Weinschorle-Glas, die auch auf der Verpackung optisch angedeutet werden.

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Lots Of Luck, All Of It Bad…

Killing Lee Garvin

Es gibt Leute, die haben gefühlt seinerzeit, als der Herrgott das Pech verteilte, stundenlang laut " hier hier" gebrüllt, und als dann das Glück verteilt wurde, waren sie so heiser, dass sie nicht mehr bemerkt worden. Lee Garvin scheint ein Paradebeispiel für diese Personen zu sein. Nicht nur hat er als Spieledesigner einen Beruf, in dem nur die absoluten Superstars ihrer Branche von den Erlösen leben können, auch lebt er in Amerika mit der dortigen berühmten-berüchtigten Gesundheitsversorgung (nach dem Motto: wer sie nicht bezahlen kann, hat eben Pech gehabt) – und oftmals fühlt man sich bei seinen Erlebnissen benötigt, Jürgen Wegman zu paraphrasierten: erst hatte er kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.

Um ihm in seiner derzeitigen Notlage ein wenig auszuhelfen, hat jetzt Greg Porter, einer seiner Freunde, ein Spiel entworfen und bietet es über Kickstarter an. Von den Erträgen soll es Lee ermöglicht werden, wieder auf die Füße zu kommen.

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Zeichensetzung

Sign

Jedes Jahr gibt es in Essen neue Verlage zu finden. Nur so konnte die Messe den aktuellen Höchststand von etwa 1100 Verlagen (dieses Jahr erzielt) erreichen.Einige dieser neuen Verlage sind ganz einfach zum ersten Mal auf der Spiel, bestehen aber schon länger, andere dieser Verlage sind im Endeffekt ganz neu. So ein ganz neuer Verlag ist der niederländische Verlag The Mountain Men, dessen Name sich auf die Nachnamen der drei Gründer bezieht: zwei Brüder namens Kattenberg, und ein Mitgründer namens van den Berg. Den ursprünglich angepeilten Namen des Verlages Berg Games konnte man nicht verwenden, da man mit dem Namen mit einem Hersteller von Kinder-Gokarts, -Fahrrädern, -Trampolins usw. kollidierte.

Deshalb wurde dann die Firma umbenannt, gleichzeitig wurde auch das Spiel mit einem neuen Namen versehen: vor ziemlich genau einem Jahr wurde das Spiel als „Tamps“ über Kickstarter finanziert. Der neue Name beschreibt ein wenig besser, worum es in dem Spiel geht: seinen Teamkameraden Informationen zu signalisieren, ohne dass die Gegenseite diese Informationen versteht.

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Klein halten

Skyjo

Einer der Gründe, nach Essen zu gehen, wenn dort die SPIEL stattfindet, ist sicher, dass man dort auch ganz neue, bislang unbekannte Verlage und Spiele finden kann. Und das nicht nur aus dem Ausland, auch auf dem deutschen Spielemarkt entstehen immer wieder kleine (Eigen-) Verlage, die hier neue Spiele vorstellen – manchmal mit eher fraglichem Spielwert, manchmal aber auch interessante, neuartige Spiele, die erst beim aktuellen Test ihre Stärken zeigen.

Solch ein neuer deutscher Verlag ist Magillano, in dem der Eigentümer Alexander Bernhardt bislang nur sein eigenes Spiel Skyjo anbietet. Sitz des Verlages ist Altenkirchen im Westerwald.

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Kraftprotze

Kraftprotze

Mucho Macho

Jedes Jahr gibt es auf der SPIEL ein paar Highlights, die mich noch nie enttäuscht haben. So freue ich mich jedes Jahr unter anderem auf die neuen Spieler aus Japan, auf die neuen Spiele von Steffen und Gerhards, oder auch auf die neuen Spiele der Russen.

Ein anderes derartiges Highlight findet sich in der Regel auf dem Stand von Abacus: Hier findet man nicht nur die dV Ediitrice – damit auch das von ihnen und von Cartamundi gesponserte „Gioco Inedito“, dass auf der Messe in Lucca in Italien über einen Wettbewerb gewählt wird. Diese Spiele haben einen vorgegebenen Umfang: Laut Wettbewerbsregeln dürfen sie nur eine bestimmte Anzahl Karten enthalten – und eventuell ein paar Kleinteile wie Marker oder ähnliches. Das bedeutet für die Produktion der Spiele (ein Teil des Preises für den Sieger ist eben, dass das Spiel von dV veröffentlicht wird), dass sie in standardisierte Verpackungen passen, die nur noch entsprechend bedruckt sein müssen. Auch gehört zur Standardausstattung ein stabiler Plastikeinsatz, in dem die Karten transportiert werden können.
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Domuno

Cross Roads

Ameisen zu beobachten kann für manchen eine spannende Beschäftigung sein. Hin und her, scheinbar in willkürlichen Zickzack, laufen sie durch die Gegend und es erscheint manch einem wie ein Wunder, dass sie den heimatlichen Bau noch wiederfinden. Allerdings orientieren sie sich hierbei an Duftspuren, die sie und ihre Artgenossen hinterlassen, die aber für uns ohne technische Hilfsmittel verborgen bleiben.
Ebenfalls in ständigem Zickzack legen die Spieler bei Cross Roads von der Game Factory ihre Karten ab. Und wie bei den „großen Vorbildern“ UNO oder Mau Mau können Sie auch hier versuchen, ihren Mitspielern zusätzliche Handkarten zuzuspielen.

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Muh-Mau

Muh-Mau

Kuhno

KuhnoVielen Spielern sind Kühe heutzutage nur noch aus dem Fernsehen bekannt. Hand aufs Herz: wer von uns weiß heutzutage noch, wie eine Kuh sich hinlegt oder aufsteht? Denn ja, auch wenn sie nur eine halbe Stunde am Tag schläft, legt sich die durchschnittliche Kuh 16-mal am Tag hin und steht auch wieder auf.

Um Kühe geht es auch beim Spiel Kuhno von Zoch. Im Kreis um einen Kuhfladen herum sind vier Positionen vorgegeben, an denen sich die Kühe positionieren können, wobei sie einige Regeln zu beachten haben

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Aliens spielen Bridge

PaiMiAhhh

PaiMiAhhhNach einer SPIEL spielen wir in der Redaktion gerne "heiteres Länderraten"; d.h., wir sehen uns die Spiele an, ignorieren bewusst die Herstellerangaben und versuchen zu erraten, aus welchem Land ein bestimmtes Spiel stammt. Bei diesem Spiel – dessen Titel auf keine bestimmte Sprache hinweist – tippten wir auf Korea (obwohl uns die Schriftzeichen nicht gerade als koreanisch vorkamen). Für chinesisch wollten wir das Spiel eigentlich nicht halten, mussten dann aber feststellen, dass der Herausgeber HomoSapiensLab als Taiwanese wohl doch unter chinesisch fällt.

Es ist ein Kartenspiel, auf dem mehr oder weniger quadratische Gesichter in verschiedenen Farben die Kartenwerte darstellen. Die Illustrationen wirken auf den unvoreingenommenen Betrachter eben tendenziell koreanisch-japanisch, was unseren Irrtum wohl erläutern dürfte. Schon beim ersten Überfliegen der Spielregel (ohne den Text zu betrachten, nur aus den Illustrationen) weckte PaiMiAhhh den Eindruck eine Bridge-Variante zu sein.

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Stadt Land Gurkensalat auf Speed

Speedy Words

Stadt-Land-Fluss ist sicherlich so ziemlich jedem bekannt, oftmals als Pausenfüller aus Freistunden, von Klassenfahrten oder eben einfach so. Dieses an sich relativ simple Spielprinzip greift nun Speedy Words aus dem Schweizer Verlag Game Factory auf.

Wie schon in der jüngeren Vergangenheit bekommt man auch hier ein kompaktes, kleines Spiel in einer hübschen, handlichen Blechdose, die sich aufgrund der Größe auch gut mitnehmen lässt praktisch, denn Speedy Words ist ein Zwischendurchspiel für durchaus größere Gruppen, die gerade einmal ein paar schnelle Partien durchzocken wollen.

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