Tag Archiv für Kartenspiele

Alles neu, und noch internationaler

SPIEL 2019 – Tag 1

Der erste Messetag mit Publikumsverkehr liegt hinter mir. Und man merkt, dass einiges anders ist als bisher. Dass die Hallen endlich fertig umgestaltet sind ist schön, das Ergebnis kann sich sehen lassen, und die Taktik, Kassen für On-Site Tickets an der Ostseite, und die Eingänge für Besucher, die schon ein Ticket haben, an der Westseite zu platzieren entzerrt tatsächich das anfängliche Gedränge etwas.

Ein Kritikpunkt meinerseits: Der altbewährte Ausstellerkatalog ist verschwunden, nun ist alles im Spiel-Guide zu finden – ja, ist es wohl auch, aber Übersicht ist etwas anderes. Zwar sind die Hallenpläne angenehm größer was das Format angeht, aber da einen bestimmten Verlag zu finden, wenn man vielleicht nicht mal weiß in welcher Halle man suchen sollte…? Das kann sich als reichlich umständlich herausstellen, da wünsche ich mir für die Zukunft zumindest noch mal ein alphabetisches Verzeichnis, nicht nur nach Neuheiten, und eben nicht nach Hallen geordnet. So mancher Verlag ist quasi unauffindbar…

Kulinarisches findet sich wieder an Übergangspunkten, Freiflächen und in der Galeria, das Angebot macht bisher einen bunten Eindruck, die Preise scheinen etwas angezogen zu haben, aber wenigstens noch nicht so extrem wie auf manch anderer Messe. Da uns am Tag 1 Asmodee sehr lecker verköstigt hat, werde ich mich wohl nach Tag 2 noch etwas genauer zur Verpflegung auslassen.

Ach ja – Asmodee. Deren ehemals im unteren Hallenbereich gelegene Präsentationsfläche ist ins Obergeschoss gewandert, wo die versammelte Presse sich einen Überblick über die Neuheiten verschaffe konnte – sehr beeindruckend der Detailgrad der Miniaturen aus Cthulhu – Death may die, oder auch die Artworkumsetzung im God of War-Kartenspiel.

Nach diesem kleinen Verlagsevent habe ich mich größtenteils in den Hallen 4 und 5 herumgetrieben – was sind die denn „thematisch“? Schwer einzuordnen, am ehesten könnte man sagen „viele internationale Verlage“, obwohl auch der ein oder andere deutsche Vertreter dazwischen ist. Und auf dem Weg ein leckeres belgisches Triple (für Nichteingeweihte: Starkbier) beim Game Brewer.

Interessante Fundstücke des Tages: Oka Luda (5 E122) ist ein bisher in Deutschland noch wenig bekannter Verlag aus Frankreich, dessen Spiele aber einen guten Eindruck machen. Unter anderem gibt es mit Kami ein japanisch anmutendes Kartenspiel, bei dem man versucht, mit seinen Handkarten anzugreifen und sich auch zu verteidigen, um am Ende möglichst teure Karten werten zu können.

Denkriesen (5 J120) haben sicher Lernspiele im Programm, oder? Denkste. Denken muss man da schon, aber eher im Partysegment. Klattschen keinTippfehler ist eine Art Trinkspiel, und Stadt Land Vollpfosten ist ein Spinoff in der Art von Stadt Land Fluss, nur witziger, in verschiedenen Varianten und auch in Kartenspielform vorhanden.

Gotta2 (5 K112) ist ein japanischer Verlag, der mit „Where am I?“ Die Teeparty von Alice im Wunderland thematisiert. Es geht darum herauszufinden, wer der anderen Spieler wer ist (und sich Tee(geschirr) zu sichern). Das Material macht einen sehr liebevoll gestalteten Eindruck.

Ein iranischer Verlag ist houpaa – auch Teil des Iran-Pavillons. Der Verlag hat einen Schwerpunkt auf familientaugliche Spiele, die ein traditionelles Kunsthandwerk thematisieren, wie zB Töpfern oder Teppichknüpfen.

Simon & Jan (5 K109) klingen nicht nur deutsch, sie sinds auch. Der Verlag vom Niederrhein präsentiert Kartenspiele – von kommunikativ (erzählt euch mehr) über sehr frech (Starker Tobak) bis zu konzentrationsorientiert (verkopft).

Wo ich heute definitiv auch noch einmal vorbeischauen will sind die Miniaturenspiele aus Griechenland von Dreamcraft (5 H118), die ich kurz vor Schluss zwischen Tür und Angel gefunden habe – inklusive der Feststellung, dass deren frisch gekickstarterte Neuheit „Aeollis“ schon am ersten Tag gefunded war. Der Detailgrad der Miniaturen ist sicher ein guter Grund dafür, und auch der Prorotyp für 2020 kann schon angeschaut werden.

Insgesamt – es war „turbulent“. Mal sehen, ob der Freitag wieder gewohnheitsgemäß der gemütlichste der Tage wird…

Spiel – Tag 0

SPIELPressekonferenz und Neuheitenschau

Es ist ´mal wieder so weit. Die Tage werden kürzer und es wird kälter, in Essen starten die Internationalen Spieltage. Ab morgen 10:00 Uhr öffnet wieder die weltgrößte Endverbraucher-Messe für Spiele ihre Pforten, bis Sonntagabend. Für Freunde des gepflegten Brett-, Karten-, Rollen- oder auch Kinderspiels gibt es hier wieder alles, was man sich nur wünschen kann. Und wie üblich war heute um 11:00 die Pressekonferenz und anschließend die Neuheitenschau.

Anders als in den letzten Jahren war ein Teil der Neuheitenschau bereits vor der Pressekonferenz zu besichtigen – die beiden Räume waren anscheinend nicht mehr genug. Das stimmte bereits ein in den Haupttenor der Pressekonferenz: die SPIEL wird wieder größer. Mit 910 Ausstellern aus 41 Nationen sind zwei weitere Meilensteine gefallen: Es sind dieses Jahr erstmalig mehr als 900 Aussteller – und es sind mehr als 50 Prozent der Aussteller aus dem Ausland gekommen; genau: 58%.

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Musikspiele

Musinak Musinak / Scale Game

Beim letzten Spieletestabend ergab sich folgendes Gespräch.

„Ich habe da hier ein Spiel um Musikinstrumente…“

„Hmm… Steht da Weltmusik Edition International?“

„Ja.“

„Haben die nicht auch diese Mensch-ärgere-Dich-nicht-Variante gemacht?“ScaleGame

„Äh… ja.“

„…“

„…“

(FX: Schweißtropfen)

„Muss das wirklich sein?“

„Wisst ihr was? Ich habe noch zwei kleine Spiele von denen. Wenn wir die getestet haben, kommt vorläufig nichts mehr, dann bin ich durch deren Spiele durch.“

„Ich nehme das einmal als Versprechen.“

Und so kommt es heute zu einer Doppel-Rezension: Musinak und Scale Game.

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Spiel – Nachlese

SPIELAlte Messe in neuen Hallen

Tja, das war sie also, die SPIEL in den Hallen 1, 2 und 3 der Messe Essen. Die großen Hallen der 'alten' SPIEL fühlten sich im Vergleich an wie kleine Zimmer. Durch die neue Einteilung sind dann auch viele Stände umgezogen, was bei einigen dazu führte, dass sie ziellos um gesuchte Stände herumirrten, bis sie sie schließlich fanden. Oder dass sie sie gar nicht fanden, weil der Stand so gar nicht so aussah, wie man ihn vielleicht erwartet hätte.

Das hatte auch zur Folge, dass man häufiger einmal angesprochen wurde: "Habt ihr $Verleger gesehen? Wisst ihr, wo der Stand ist?“ Glücklicherweise konnten wir in der Regel helfen, so wie dem einen Verkäufer einer LARP-Wirtschaft, der einen Verlag suchte, den ich nicht kannte. Als er aber dann das Spiel nannte, um das es ihm ging, konnte ich ihm sofort weiterhelfen: Der Verlag war ein amerikanischer und dieses Jahr nicht auf der SPIEL, Restexemplare des Spiels vom Vorjahr waren aber bei einem befreundeten Verlag erhältlich – und sollten nach dem Messeende nach Amerika versandt werden. Wenige Sekunden später sah man einen LARP-Wirt durch die Hallen wetzen…

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Spiel – Tag 4

SPIELAbschlussarbeiten

Und somit ist auch der letzte Tag der Spiel erfolgreich hinter uns gebracht. Auch heute sind meine Füße noch alles andere als erfreut darüber, zu mir zu gehören, aber wenn ich bedenke, wie sich das in den letzten Tagen entwickelte, ist die heutige Situation fast schon angenehm zu nennen – wenn die Entwicklung weitergegangen wäre, wären meine Füße jetzt zu gar nichts mehr zu gebrauchen, fürchte ich.

Zu den äußeren Umständen auf der Messe werde ich wahrscheinlich morgen im Nachschlag noch das eine oder andere sagen, hier soll es genügen, erst einmal anzumerken, dass der starke Regen heute zumindest bewies, dass die alten Hallen dringend einer Überholung bedürfen – während er bei einer der letzten SPIELe in der Rollenspielhalle für argen Lärm gesorgt hatte, merkte man dieses Jahr nur an den kleinen Pfützen, die sich unter den Außentüren durchschoben, dass es regnete – wenn man nicht gerade draußen stand und alles aus erster Hand miterlebte.

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Spiel – Tag 3

SPIELHalle 3: "Kleinvieh macht auch Mist“

Der dritte Tag der SPIEL liegt jetzt auch hinter uns, und meine Füße zumindest haben begonnen, mich zu siezen. Die Wege sind deutlich länger als in den letzten Jahren, hat es den Eindruck – der Weg vom Pressezentrum zu den Parkplätzen ist beispielsweise mehr als doppelt so weit wie er früher ans Ende des P1 war. Inzwischen scheinen die Aussteller sich auch daran gewöhnt zu haben, dass die Türen etwa eine Viertelstunde vor der offiziellen Zeit geöffnet werden. Jedenfalls waren heute keine verzweifelten Versuche zu bemerken, noch schnell das letzte Chaos zu beseitigen.

Neben den ganzen kleinen und mittelgroßen Ständen aus Halle 1 hatten wir auch noch drei Termine mit Pressesprechern: bei Kosmos und Zoch in Halle 3 und bei Heidelberger in Halle 1. Gerade Heidelberger ist natürlich ein besonders wichtiger Gesprächspartner für uns, denn Heidelberger ist ja nicht nur ein Verlag, sondern auch Importeur, Distributor und Pressekontakt für viele kleine und große ausländische Verlage.

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Spiel – Tag 2

SPIELHalle 2: Rollenspiel und mehr

Im Zuge der Neustrukturierung unserer SPIEL-Besuche war heute der Tag für die Halle 2, in der unter anderem die meisten Rollenspielverlage stehen. Nebenbei hatten wir dann auch noch Termine bei Schmidt Spiele und Noris, was wenigstens dazu führte, dass wir eine dreiviertel Stunde unsere Beine ausruhen konnten, die langsam erste Anzeichen von beginnendem Unmut erkennbar werden lassen.

Schön fanden wir bei Schmidt Spiele unter anderem das neue Ligretto Crazy, bei dem die aufeinanderfolgenden Zahlen in den verschiedensten Formen angezeigt werden. Einen Stand weiter bei Noris fiel besonders das 'kleinste Spiel der Messe' auf: Atlantic City wird als eine Art einfaches Mini-Rollenspiel im Gangstermilieu der 20er Jahre beschrieben; die Schachtel misst tatsächlich nur ca. 7 cm × 7 cm × 2 cm.

In Halle 2 war allerdings nur etwa die Hälfte tatsächlich mit Rollenspielen, Tabletops und LARP-Utensilien belegt, wodurch das Gefühl entstand, der Fantasy-Teil sei geschrumpft. Aber zum einen waren die Rollenspiele von Pegasus in Halle 3 zu finden, beim großen Pegasus-Stand, zum anderen ist die Halle 2 auch deutlich viel größer als die alte Halle 7, so dass hier irreführende Eindrücke geweckt wurden.

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Spiel – Tag 1

SPIELHalle 3: Groß und klein

Wer unsere Berichte von der SPIEL der letzten Jahre verfolgt hat, wird sich vielleicht wundern. Nanu, heute nicht die Rollenspielhalle, sondern eine andere? Haben wir uns geirrt? Oder will Roachware Rollenspiele aus dem Fokus des Blog entfernen und nicht mehr darüber schreiben?

Weder – noch. Die Änderung unseres Schlachtplanes ist ganz einfach der Tatsache geschuldet, dass durch die neue Halleneinteilung und die teilweise überraschenden Umschichtungen der Stände eine neue Strategie nötig wurde. Und da haben wir beschlossen, heute mit Halle 3 anzufangen (in der Befürchtung, dass diese am Wochenende wohl die vollste Halle werden dürfte), und morgen mit Halle 2 weitermachen wollen (wo dann auch die Rollenspielstände sind).

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