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Re-View ein Blick zurück auf 2016

DelRoh kommentiert mal 2016

und was hat das mit Spielen zu tun? Nun, teilweise auch damit und mit Entwicklungen, Zeitgeschehen, was auch immer. Und da sowieso zum Jahreswechsel alle möglichen Leute da ihre Kommentare publizieren tue ich, DelRoh, das jetzt auch mal.
Warum auch nicht? immerhin ist 2016 so einiges passiert, vieles davon eher unerfreulich, aber wenn man schon nach vorne blicken will, sollte man doch auch mal im Kopf behalten, was gerade passiert ist. Insofern: Das was jetzt kommt, ist eine persönliche Meinung, die ihr natürlich nicht teilen müsst, wieso auch? Aber vielleicht interessiert euch ja auch mal meine Sichtweise anderer Dinge als nur Spiele.

Dass dank diverser Konflikte Flüchtlinge nach Europa, und eine Menge davon auch nach Deutschland strömen, ist, denke ich, hinreichend bekannt. Dass damit einige Leute ein Problem haben, und gerne alles über einen Kamm scheren, ist leider eine Tatsache. Insofern ist es natürlich zu begrüßen, wenn man spielerisch dabei helfen kann, gegen Vorurteile und Integrationsprobleme vorzugehen. Einen Ansatz dazu gibt es mit einem netten kleinen Spiel, dessen Rezi gleich im Anschluss an diesen Artikel folgt.

Dass die Spieleszene auch immer internationaler und bunter wird, haben wir nicht nur auf der diesjährigen SPIEL gemerkt. Auch scheinen sich Spieler-Typen breiter zu fächern oder zu vermischen. Es fiel mir dieses Jahr zB auf der RPC, aber auch auf der NordCon oder der FeenCon auf, dass vermehrt auch Brettspiele, die nicht unbedingt genre-verwandt mit den klassischen Rollenspielen sind, auf Cons Einzug halten.

Rollenspieler, die Quadropolis spielen – schönes Spiel, aber auf der RPC? Ich war überrascht. Offenbar klappt hier das Crossover besser als mit den Computerrollenspielern. Und was das Internationale angeht: Immer mehr internationale Verlage schaffen es, den Standard des German Games bzw Eurogames zu erreichen. Die Finnen schaffen das schon seit Jahren, die Japaner schaffen es nun aber auch (Minerva 2015 war der Anfang, Yokohama ist der nächste Schritt, Rezi dazu demnächst), und der Trend zum eher hochwertigen Spiel führt dazu, dass in Spielgruppen nicht mehr jeder das Spiel selbst haben muss; zumindest sind das die Tendenzen, die ich beobachten kann. Es wird eher abgewägt: Wer von unseren Mitspielern kauft sich welche Neuheit?, als dass alles einfach eingesackt wird, dafür sind viele Spiele einfach eine Ecke teurer geworden, als dass das noch so einfach ginge.

Die Rollenspiel-Elemente sind aber auch ins Brettspiel mehr eingeflossen solche mit ansatzweise Tabletopcharakter werden häufiger, und die Qualität steigt. Koop-Spiele gegen das Spiel oder gegen einen Leiter im Sinne von Dungeon Crawls sind wieder in, und sind um vieles komplexer geworden als seinerzeit beispielsweise Hero Quest, was ja viele heute noch kennen und spielen (wenn auch mit massenweise Hausregeln – war einfach zu einfach).

Abenteuercharakter haben auch diverse Escape-Room Spiele, die man fast als das Gesellschaftsspieläquivalent von Abenteuermodulen sehen kann es bleibt zu beobachten, ob von daher vielleicht der ein oder andere zum Rollenspiel finden wird.

Dann mal etwas persönliches und was auch das Blog betrifft. Ihr habt es ja sicherlich gelesen, letztes Jahr hatte unsere Lieblingskakerlake einen Schlaganfall. Dass Roach mir davon selber berichten konnte und zwar schon wenige Tage danach, beruhigt zwar ein wenig, aber ich war trotzdem ganz schön von den Socken. Immerhin er ist ja nur 10 Jahre älter als ich und nicht nur mein Kollege, sondern auch mein bester Freund. Bitte alle Daumen drücken, dass er schnell wieder voll einsatzfähig ist. Seit ich das Blog soweit größtenteils alleine geschrieben habe merke ich umso mehr, wie viel Arbeit Roach da reinsteckt Danke dir dafür, Roach du wirst wieder, das weiß ich.

Wer leider nicht wieder wird das sind seit 2016 eine ganze Menge Leute. Es hat mich teilweise ganz schön geschockt, wer da alles einfach tot umfällt das fing Anfang des Jahres mit David Bowie an (grüß Major Tom), kurz darauf Colin Vearncombe … wer das ist? Nun, Leute meiner Altersklasse kennen ihn vermutlich als Black, der hat Musik gemacht, mit der ich groß geworden bin dann im Februar Peter Lustig. Ja, der mit dem Löwenzahn, kennt ihr auch noch (nein, bitte nicht abschalten). Dann mal ein Politiker, den ich ernstnehmen konnte (recht selten der Fall): Hans-Dietrich Genscher im März. Als der im Amt war, konnte man die FDP noch ernst nehmen, und ich denke, er hat geholfen, einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Sowas fehlt heutzutage.

Im April wardann Prince der nächste aus der Musikerriege, einer der ganz Großen, auch wenn er eher klein war, seine Stimme umso größer Purple Rain ist eines der geilsten Musikstücke überhaupt, dammit und im Mai – wer die nicht kannte, hat nie Privatfernsehen geschaut – Erika Berger.

Der Juni war dann das Finale der Fäuste erst Cassius Clay aka Muhammad Ali, dann zwei Schauspieler, die ich sehr mochte: Götz George (Schimanski war ein Grund, überhaupt Tatort zu gucken, der war wenigstens nicht so fürchterlich korrekt, der war glaubhaft), dann Carlo Pedersoli, euch sicherlich besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bud Spencer. Irgendwie kenne ich fast niemanden, der den nicht mochte, und der hatte weit mehr drauf als nur lustig irgendwelche Mooks zu verdreschen. Bin ja früher manchmal sogar mit ihm verglichen worden Ciao, Bulldozer, Sheriff Craft, Kommissar Rizzo, oder wie auch immer er in seinen Rollen hieß.

Im Herbst dann ein großer Verlust für die Spieleszene Harald Bilz. Wem der Name nicht direkt was sagt, dem sei gesagt, dass es den Heidelberger Spieleverlag in dieser Form ohne ihn sicher nicht gäbe. Ihr hattet ihn sicher mal gesehen, ohne es vielleicht zu wissen: der mit dem Hut. Der spielt jetzt auch in einer anderen Liga.

Im November waren dann einmal mehr Künstler an der Reihe erst Oleg Popov, dann Leonard Cohen Ende des Monats verschwand plötzlich Fidel Castro von der Bildfläche, ob das wohl ein Schock nach der US-Wahl war?

Und im Dezember waren es für George Michael dann wirklich die Last Christmas, da ist wieder ein ganz Großer weniger auch Musik, mit der ich groß geworden bin, herrlich provokant zu guter letzt Carrie Fisher weilt auch nicht mehr unter uns. Möge die Macht mit dir sein, Leia!

Eine ganze Menge Promis weniger, vielleicht mehr, als man auf dem Schirm hatte, und es waren noch viel mehr, ich habe jetzt einfach mal diese heruasgepickt, weil es Leute sind, mit denen ich mich, wieso auch immer, zumindest mal beschäftigt habe, viele davon habe ich gemocht. Und ich? ich bin 2016 die Antwort geworden, zumindest laut Douglas Adams. Und was machen die Amis? Die wählen Donald Trump! Na, happy new year, sag ich da nur.

Okay. Trübsal blasen ist nicht. Eben hat es geschneit der erste Schnee ich freu mich drüber, auch wenn viele fluchen. Schnee gehört dazu. Ist schließlich Winter. Genauso wie Spielen zum Leben dazugehört. Es geht weiter, das Spielen geht sowieso weiter, und ich bin gleich auf dem Spielemarathon in Mülheim, und Ende der Woche auf der Morpheus in Herne zum Spielen. Vielleicht sieht man sich.

Realismus wird überbewertet

Flamebait

Rollenspieler behaupten von sich ja gerne, dass sie möglichst realistisch spielen wollen – was in sich bereits Unsinn ist, denn was an Magiern in Kleid Roben, orkischen Hackern mit Cyberdecks oder auch Weltraumreisen nach KD6 5KJ realistisch sein soll, erschließt sich mir nicht so ganz.

Dennoch wird beispielsweise FATE immer mit dem Argument bedacht, das System sei ja nun einmal sooo was von unrealistisch. Und das typische angeführte Beispiel ist folgendes:

Nehmen wir einmal an, ich will mich durch eine Lagerhalle an die Bösewichter anschleichen. Da sind sogar einige schöne, dunkle Stellen, in die ich mich quetschen könnte und den Aspekt ausnutzen – aber ich habe keine Fate-Punkte mehr. Das ist doch total unrealistisch, dass ich die Schatten dann nicht nutzen kann…

Man könnte natürlich damit argumentieren, dass der Charakter vielleicht inzwischen zu müde ist, um so etwas noch zu sehen, aber auch das versucht wieder 'realistisch' zu sein und ignoriert ein sehr wichtiges Detail…

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Festliche Grüße

Abenteuer zum Fest

Frohes FestAuf diesem Wege möchte ich zunächst einmal allen Lesern meines Blogs ein Frohes Fest (was auch immer gerade gefeiert wird – die Auswahl ist ja nicht gerade klein) wünschen. Und da ich die Rollenspieler in letzter Zeit vernachlässigt habe (auch, um die Leser, die Geschenke für das Fest suchten, zu unterstützen), habe ich beschlossen, heute einmal speziell für die Rollenspieler etwas zu tun. Und zwar keine Rezension, sondern etwas besseres.

Es gibt auf dem Web – gar nicht so überraschend – eine ganze Reihe von Abenteuern, die das Weihnachtsfest und die Umgebung zum Thema haben. Im Folgenden möchte ich gerne einige dieser Abenteuer – und zwar solche, die gratis verfügbar sind – nennen. Die meisten dieser Abenteuer sind recht kurz und übersichtlich, so dass jemand, der morgen eine Runde leiten soll, noch genug Zeitz hat, eines dieser Abenteuer auszuwählen und vorzubereiten. Und der 2. Weihnachtstag ist traditionell ja ein Tag, den man mit Freunden verbringt (nach dem 1., der eher der Familie vorbehalten ist…)

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Morgen wird es dunkel

SOPA-Blackout

Wie bitte? Politik und Spiele haben nichts miteinander zu tun? Ein Spieleblog sollte sich aus der Politik heraushalten? Ich würde es ja gerne, aber…

Wie vielleicht bekannt ist, ist morgen ein Tag, an dem viele Webseiten gegen die geplanten 'Anti-Piraterie-Gesetze' SOPA und PIPA protestieren, indem sie einen Tag vom Netz gehen. Google. Wikipedia … es ist eine lange Liste, und viele werden sicherlich überrascht sein, wen sie alles plötzlich nicht mehr erreichen können. Und es nehmen nicht nur die 'Großen' teil, auch viele kleinere Webseiten machen mit. Unter anderem auch Steve Jackson Games (die unter anderem Munchkin herstellen).

In einer Meldung schreibt Steve Jackson höchstselbst:

Wir werden am SOPA-Blackout am Mittwoch teilnehmen und uns hierbei Reddit, Wikipedia und vielen anderen Sites anschließen, die gegen das wirklich dumme Gesetz, das momentan dem Parlament vorliegt, protestieren, und gegen seinen Partner, den "Protect IP Act“, der dem Senat vorliegt. (Mir ist klar, dass es nett von mir wäre, wenn ich Phrasen dreschen würde wie 'unangepasst und übermäßig breit‘, aber da ich kein Politiker bin, finde ich es 'dumm‘, und nenne es daher auch 'dumm'.)

SJ Games wurde im Laufe der Zeit wiederholt das Opfer von 'Piraten‘, und wir sind gegen Piraterei. Intellektuelles Eigentum ist Eigentum, und die Leute, die es wegnehmen, sind Diebe. Das rechtfertigt aber nicht die Schaffung eines complexen, dummen Gestzes, das der Regierung drakonische Mächte gibt um unbewiesenen und böswilligen Klagen den Weg frei zu machen. Hier kann man ein Statement der EFF finden, das viele Details enthält.

Wann und wie genau die Seite sich beteiligen wird, ist noch nicht bekannt.

Und in eigener Sache: ich weiss nicht, ob es bei Blogger möglich ist, abwr wenn, dann werde ich versuchen, auch Roachware teilnehmen zu lassen… Ansonsten bleibt es bei den Trauerbalken oben.

Langeweiler

Der Startspieler-Witz
Bei vielen Spielen scheint es ja wichtig, wer als erster bzw. als letzter in einer Runde ziehen darf. Meist ist das allerdings eher akademisch, weil auf die Länge des Spiels gerechnet, der Vorteil (oder auch Nachteil, je nach Spiel) des ersten Zuges meist vernachlässigbar gering ist. Dennoch, um zu vermeiden, dass schon über diese Frage eine Spielrunde in Streit ausbricht, wird in den meisten Spielregeln eine Regel zur Bestimmung des 'Startspielers' gegeben.

In den meisten Fällem würde es daher also ausreichen, wenn in der Regel etwas stünde wie 'zufällig bestimmen, wer der erste Spieler ist'. Allerdings wird dies in vielen Fällen in den Regeln nicht getan, sondern eine 'alternative' Regel wird gegeben.

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Siezgelegenheit

Flamebait

In einem kleinen Forum nicht weit von hier (ich lasse 'mal die Namen weg, denn wer das Forum kennt, weiss, wovon ich spreche, wer es nicht kennt, hat wahrscheinlich mit den Systemen des Forumsbetreibers doch nichts am Hut) wird 'mal wieder geputzt. Nicht nur, dass die Moderatoren bei Beleidigungen und Flames einschreiten (was ja auch nur gut und richtig ist), nein, auch kleine sprachliche Schnitzer und Kraftausdrücke werden jetzt – teilweise längere Zeit im Nachhinein – durch die Moderatoren editiert.

Einmal abgesehen davon, dass das natürlich erst einmal rein rechtlich fragwürdig ist, auch wenn die neueren Forumsmitglieder seit einiger Zeit beim Registrieren die Regeln gesehen haben, ist die plötzliche Durchsetzung der Regeln in so unerwarteter Weise doch eher kritisch zu sehen. Und wenn die Aussage durch das Weichspülen sinnentstellend verändert wird, könnte das zu üblen Konsequenzen führen.

Sinnentstellend? Man kann durch das Weichspülen auch beleidigend werden. Hier ein rein theoretisches Beispiel: Man nehme nur an, jemand hat geschrieben "Frei nach TicTacToe – Auf die Schnelle wird das hier 'ne Riesenwelle. Ich find das Scheiße“. Und die 'weichgespülte Version' endet dann ohne weitere Veränderungen auf "Ich find das gar nicht gut“. Was bei entsprechender Regelung (Das S-Wort streichen) ohne weiteres vorkommen kann. Nur muss der Originalposter sich dann später anhören, dass er ja noch nicht mal TicTacToe halbwegs richtig zitieren kann. Kann man da nicht vielleicht sogar eine Gegendarstellung verlangen? (IANAL) 'Durch das Posting wird der Eindruck erweckt, ich könne nicht richtig zitieren. In Wirklichkeit hatte ich aber mit den Worten … richtig zitiert.' Wer weiss, vielleicht will ja jemand noch Minister werden, und hat Angst, für falsches Zitieren geguttenbergt zu werden…


Was mich aber wirklich amüsierte, war die 'Regelauslegung' "Nichts, was man nicht auch in einem Vorstellungsgespräch sagen würde.“ 


Was ist daran so amüsant, mögen sich manche fragen – auch ohne nur mit Schlips und Hemd zu posten, wie es in einem anderen Forum geschlussfolgert wurde, kann das nur zu Verwirrung führen. Ich habe in meinem Leben bereits eine Reihe Vorstellungsgespräche mitgemacht, sowohl in Deutschland und den Niederlanden als auch bei den Amerikanischen Streitkräfte in Deutschland. Und alle drei genannten Kreise hatten ganz andere Bedingungen für die Gespräche.


Irgendwie ungewohnt, so eine Siezgelegenheit – denn auch heute noch dürfte es in Deutschland üblich sein, den potentiellen Arbeitgeber bzw. dessen Vertreter zu siezen. In anderen Ländern – tja , in den USA gibt es den Unterschied zwischen Sie und Du nicht, und man redet das Gegenüber so an, wie es sich vorgestellt hat: hat er/sie den Nachnamen verwendet, benutzt man ihn auch, wenn der Vorname zur Vorstellung verwendet wurde, reicht der. In NL ist das 'je' (Du) sogar die Regel, und für ein 'U' (Sie) wird man hierzulande schief angesehen. Aber in Deutschland… Und wenn mir in einem deutschen Forum geasagt wird, dass ich mich wie bei einem Vorstellungsgespräch verhalten solle, muss ich das doch als 'in einem deutschen Vorstellungsgespräch' auslegen, oder nicht? Wobei fraglich ist, ob ich in so einem Forum überhaupt noch posten will, wenn ich weder französische Generäle (Cambronne), noch Deutsche Literaturklassiker (Goethe – nur echt wenn 'im' geleckt wird…), noch bestimmte Bibelstellen (Jes 23,16) zitieren kann, ohne dass mir die Zitate dann abgeändert werden.


Wenigstens ist das eine Regel, die der Poster der Regelauslegung selbst bricht: er redete noch wenige Stunden vorher in einer anderen Diskussion selbst sein Gegenüber mit 'Du' an…

Wartezeiten

Hier ein kleiner 'Rant' abseits der normalen Postings. Als solcher ist dieses Posting für Leute, die News über Spiele oder Rezensionen suchen, vielleicht nicht so interessant, aber für Leute, die Spiele kaufen, oder die Spiele an Journalisten zwecks Rezensionen versenden, ist dies schon wichtig.

Vorige Woche habe ich einen Artikel on-line gekauft. Es ist gar nicht so wichtig, was oder bei wem. Viel interessanter ist, dass der Artikel vorige Woche Freitag bereits an DHL übergeben wurde – und bis heute noch nicht bei mir eingetroffen ist. Wobei 'bei mir' ausdrücklich meine Deutsche Adresse bezeichnet, es geht also nicht um eine Sendung ins (grenznahe) Ausland.


Laut Sendungsverfolgung (Link führt zu selbiger für das Päckchen, es ist nichts wesentliches zu entdecken außer dem aktuellen Status…) der DHL liegt das Päckchen immer noch im Start-Paketzentrum (bzw. ist unterwegs). Sprich: von Neumünster bis Dorsten (laut anderen Sendungen das Ziel-Paketzentrum für Sendungen an mich) benötigt DHL mehr als vier Tage, was auch bei Anrechnung des Wochenendes IMHO ein wenig langsam ist.

Ich habe also einmal bei DHL angerufen. Das Ergebnis: Ja, das sollte so nicht sein, dass das Paket seit Freitag keinen Statusupdate mehr hat. Aber als Empfänger kann ich keinen Nachforschungsauftrag stellen – das kann nur der Absender.

‚mal sehen, wann ich die Ware in Empfang nehmen darf.

Was lehrt uns das? Wenn man etwas über DHL verschickt, auch als Absender: nachsehen, was mit dem Teil geschieht. Sollte es termingebunden sein (zum Beispiel, weil es eine Woche vor dem Erstverkaufstag in einer Redaktion eintreffen muss, damit am Erstverkaufstag die Rezension online gehen kann), muss man da erst recht drauf achten…

DSA – Großreinemachen

Zur Zeit überschlagen sich wieder einmal die Meldungen zur Redaktion des Rollenspiels DSA.

Nachdem vor wenigen Tagen bekanntgegeben wurde, dass Uli Lindner und Patric Götz nicht mehr zur DSA-Redaktion gehören, wurde im Laufe des letzten Wochenendes auch der Auszug Thomas Römers aus der Kernredaktion bekanntgegeben. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass Alex 'Disaster' Spohr neu zur Redaktion stößt, sowie dass die WunderWerk Online – ein Online-Newsletter zum Schwarzen Auge – eingestellt werde zugunsten der Veröffentlichungen von Einzelartikeln.

Ein ein wenig merkwürdiges Gefühl beschleicht einen schon, wenn man all das hört. Gerade Uli, Patric und (vor allem) Thomas gehören ja für den (halbwegs) Eingeweihten zum festen Inventar von DSA, so dass man sich unwillkürlich fragt, ob das denn gut gehen kann. Da kann auch die Berufung von Alex die Bedenken nur teilweise zerstreuen.

Für DSA scheint seit einiger Zeit der alte chinesische Fluch von den 'interessanten Zeiten' eingetreten zu sein, und man darf wohl gespannt sein, wie das weitergehen wird. Ich persönlich finde den Verlust der drei sehr schade (der Gewinn von Alex hingegen ist sicherlich ein Pluspunkt), und werde gespannt die weitere Entwicklung verfolgen. 'mal sehen, vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal eine Gelegenheit, mit dem einen oder anderen der Gegangenen und gegangen Gewordenen am Rande einer Con oder Börse ein kleines Interview zu führen, und davon an dieser Stelle zu berichten. Mich würde es jedenfalls freuen.

Persönlich wundert mich die Entscheidung doch ein wenig, denn die drei, die jetzt gehen, gehören zu den wenigen DSA-Machern, die auch dem weniger internet-affinen Spieler des Systems ein Begriff sind. Gerade Thomas Römer hat in der Rezeption der heutigen Spieler (wenn ich die Eindrücke auswerte, die ich auf verschiedenen Cons und bei gelegentlichen Besuchen in Deutschen Rollenspielläden erhalte) den Urvater des Schwarzen Auges, Ulrich Kiesow, längst überholt. Und die Liste der in den letzten 12 Monaten ausgeschiedenen liest sich beinahe wie ein Who’s Who der Deutschen Rollenspielszene. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man jetzt versuchen will, durch 'unbekanntere' Autoren den Eindruck zu erwecken, man sei der Indie-Szene zuzurechnen. Das ist dann doch eine etwas andere Welt…

Ich werde jedenfalls gespannt beobachten, wie es dem zweitältesten deutchen großen Rollenspielsystem in Zukunft ergehen wird.

Spiel 2010 – Nachbetrachtung


Betrachtungen einer unabhängigen Messebesucherin

Spiel 2010
Die Messe für Spiel und Spaß
von AmiraLee

Es ist Sonntag morgen kurz nach acht. Wie immer eigentlich schon viel zu spät, wenn man um zehn bei Öffnung der Türen zur Spiel da sein möchte, keinen Presseausweis und auch keine Dauerkarte besitzt und auf ein Transportmittel angewiesen ist. Also nichts wie raus aus den Federn, rein in die Klamotten und ab durch die Mitte. Am Ende einer fast einstündigen Fahrt steht dann noch die leidige Parkplatzsuche, mehr oder weniger unterstützt durch einige freundlich winkende Herren in Warnwesten und eine Fahrt mit dem Shuttlebus zum Eingang. Nun, der nächstgelegene Eingang wäre der Eingang Ost gewesen, wo ich mich eigentlich mit einem Freund treffen wollte und daher gerne ausgestiegen wäre. Aber nun was soll ich sagen? Wo mehr als 4 Personen aufeinander treffen greift Murphy´s Gesetz um so besser. Also, der Bus entführte mich zum Eingang Mitte, also raus aus dem Bus, und ab zurück zum Osteingang. Unterm Strich hätte ich auch den Bus Bus sein lassen können und wäre besser gleich vom Auto aus gelaufen. So hätte ich dann wenigstens noch meinen Freund von der Presse getroffen und würde jetzt seinen Artikel lesen, anstatt selbst etwas zu schreiben.

Nun gut, hier soll es ja um die Spiel 2010 gehen und nicht um Murphy´s Gesetz, also…

Abgesehen von den sehr vielen Menschen aller Herren Länder und der sehr geräuschstarken Umgebung war es wieder mal sehr informativ.

Neben sehr vielen neuen und alten Spielen von allen nur erdenklichen bekannten und unbekannten Verlagen konnte man noch die volle Bandbreite sämtlicher europäischer Sprachen und noch einige andere darüber hinaus vernehmen.

So passierte es mir doch tatsächlich, dass ich an einen Stand geriet, der mit einem sehr interessant klingenden Wissensspiel zum Thema Ernährung warb. Als ich dann Interesse bekundete und gerne ein paar Informationen haben wollte fragte der freundliche Verkäufer, ob er denn auch Englisch sprechen könne, da er kein Deutsch spräche. Nun, kein Problem, also alles auf Englisch. Doch kurz darauf wurde mir bewusst, dass es dieses Spiel tatsächlich nur auf eben Englisch gab. Meiner Nachfrage bezüglich einer doch etwas leichter zu spielenden deutschen Version wurde mit dem Hinweis begegnet, dass es dieses Spiel zur Zeit nur in Englisch und Afrikaans gäbe. Da ich von der Spielidee dennoch begeistert bin, werde ich wohl etwas abwerten und dann die netten Leute dieser Firma noch einmal kontaktieren um zu erfahren, ob es mittlerweile vielleicht doch eine deutsche Ausgabe gibt.

Nun, neben den Klassikern der Brett- und Kartenspiele waren auch wieder Comics, Rollenspiele und elektronische Spiele sowie viele Bewegungsspiele vertreten. Viel Spaß machte auch das Ausprobieren einiger Jongliersachen und JoJos, sowie Geschicklichkeitsspiele. Natürlich war es nicht immer leicht die Dinge, die einen interessierten auch ausprobieren zu können, denn an mancher Stelle waren einfach sehr viele Interessierte auf kleinem Raum oder nur wenige Mitarbeiter auf zu viele Besucher. Jedoch bot auch der Spieletrödel eine Möglichkeit recht günstig an das ein oder andere Spiel zu kommen um es dann vielleicht doch lieber zu Hause um stillen Kämmerlein im Kreise von Freunden und Familie intensiv zu testen.

Kundendienst in Digitalien

Games Workshop gegen Warhammer Alliance

Ein wenig kommt man sich wie im FailBlog vor, wenn man eine solche Meldung liest und dann übernimmt…

Was steht da: nun, dass Games Workshop die WarhammerAlliance abmahnt, wegen missbräuchlicher Warenzeichenverwendung, Cybersquatting, Wettbewerbsverzerrung…

Die Alliance ist eine der dienstältesten und wohl auch eine der lebendigsten Communities zu Warhammer Online, und besteht bereits seit 2005. Es ist schon ein wenig seltsam, dass Games Workshop da erst jetzt drauf gekommen sein soll, dass diese Site existiert. Aber es gibt mehr Merkwürdigkeiten zu der Meldung: so behaupte Games Workshop laut dieser Meldung, man habe keine Möglichkeit gefunden, mit den Machern der Alliance in Kontakt zu treten.

Ich bin zugegebenermaßen wahrscheinlich ein wenig mehr 'internet-savvy' als der gemittelte Nutzer, aber es kostete mich genau 5 Sekunden, um den Link 'Contact us' zu finden – davon drei, bis ich meine Maus gefunden hatte, um nach unten zu scrollen, und anderthalbe für das eigentliche Scrollen…

Auch interessant ist der zweite Post in dem dazugehörigen Forumsthread, in dem Shelby Cardozo erzählt, er habe Ende 2005 mit Games Workshop und Mythic Entertainment über das genaue Layout (und über den Disclaimer) gesprochen, und dass Games Workshop damals zufrieden gewesen sei.

Wie kommt es also, dass GW so lange nichts getan hat? Man wusste nicht, dass die Seite bestand? Unwahrscheinlich. Man hat seit damals keinen Kontakt aufnehmen können? Unwahrscheinlich, wenn der Disclaimer abgesprochen wurde. Man hat es vergessen, und hofft, jetzt selber mit der URL Geld machen zu können bzw. die Seite wegzuklagen? Klingt schon eher möglich.

Es bleibt aber abzuwarten, wie dies die Warhammer-Spieler (und es gibt eine nicht zu unterschätzende Schnittmenge zwischen Warhammer-Online-Spielern und Warhammer-Tabletoppen) aufnehmen werden. Damnatus dürfte noch nicht vergessen sein, wenn ich mir manche Kommentare auf Cons anhöre…