Tag Archiv für Kosmos

Hansdampf in allen Zeiten

Steam Time

Steam TineRelativ selten einmal werden Zeitreisen in einem Brettspiel thematisiert – und wenn, dann ist das Ergebnis meist relativ uninteressant. Schon deshalb ist es interessant, sich das Spiel zum TemporalInstitut zur MonumentExploration (T.I.M.E.) einmal näher anzuschauen. Im Jahr 1899 untersucht T.I.M.E. Zeitphänomene, die sich an bestimmten Stellen des Erdballes ereignen, zum Beispiel in Stonehenge oder bei den Pyramiden. Auf Luftschiffen nach Plänen von David Schwarz unternehmen die Spieler Expeditionen, um für das Institut möglichst viele ressourcen zu sammeln und Kontakt mit wichtigen Wissenschaftlern und Entdeckern der Vergangenheit und Gegenwart aufzunehmen.

Das ist das Thema von Steam Time, das voriges Jahr bei Kosmos erschienen ist. In einer Mischung aus Worker Placement und Ressourcenmanagement sammeln die Spieler Kristalle und Steam, um damit die Expeditionen zu finanzieren und durchzuführen. Für erfolgreiche Missionen gibt es – genau wie für viele andere Dinger – Siegpunkte, um die es im Endeffekt eigentlich geht. Und wer richtig plant, erhält vielleicht sogar Besuch vom Chef höchstpersönlich. Mr. T.I.M.E. reist und unterstützt die Teams nach seinem Gutdünken.

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Die Karawane zieht weiter

KashgarKashgar – Händler der Seidenstraße

Das Prinzip des Deckbuildings an sich ist nun nicht mehr neu – nun, als Kashgar erdacht wurde, war es das noch, allerdings lag die Idee, die Gerhard Hecht hatte, wohl eine Weile zunächst herum und wurde nun in Form von Kashgar bei Kosmos veröffentlicht. Eines vorneweg – es ist kein reiner Deckbuilder, und außerdem funktioniert er auch anders als einige bekannte Formate, aber das Grundprinzip ist, dass man langsam aber sicher ein (oder in diesem Fall mehrere) Decks aus Karten zusammenstellt, erweitert, umbaut und im Endeffekt tunt, bis sie das tun, was sie sollen, um einem zum Sieg zu verhelfen.

Aber schauen wir uns erst mal an, was in der Schachtel so drinsteckt. Da sind 4 Spieltableaus, die Zahlen von 0-9 für die Gewürze Ingwer, Nelken, Pfeffer, Anis und Zimt sowie für Gold und 0-6 für Mulis zeigen, 20 Gewürzmarker in Säckchenform aus Holz, 4 Goldmarker und 4 Mulimarker, und letztendlich insgesamt 165 Karten. Eine Ecke Luft ist danach durchaus noch in der Schachtel, allerdings nicht in allen Dimensionen – und Kosmos-Schachteln sind nun mal einfach quadratisch, von daher ist das verständlich. Die Karten sind von guter Qualität, die Tableaus aus stabilem Karton, und die Grafik ist durchweg schön und ansprechend. So weit so gut – was machen wir denn jetzt mit den Karten?

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Drachenjagd

Hobbit2Der Hobbit – Smaugs Einöde

„Sach mal…“

Ja?

„Kannste nicht etwas rezensieren, was ich jetzt noch kaufen kann, damit ich es Dienstag verschenken kann? Irgend etwas, was man überall kriegen kann.“

Hmm – wenn man heute etwas bei Amazon bestellt, sollte das bis Heiligabend geliefert werden, versprechen die zumindest.

„Näh, ich will mir das Spiel morgen im Laden kaufen, und wenn ich es da nicht finde, ist es auch für die Amazonier zu spät. Hast Du nicht irgendwas, was man wirklich überall kriegen kann, wo es eine Spiele-Abteilung gibt? Real, Kaufhof, und so weiter? Und wenn möglich auch noch etwas aktuelles, das gut ist. Einen Verriss kannst Du auch immer noch nach Weihnachten schreiben…“

Wie wäre es mit Der Hobbit – Smaugs Einöde von Kosmos? Das sollte es in allen gut sortierten Spieleabteilungen geben, und durch den neuen Film ist es ja auch aktuell.

„Lass hören“

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Handelsschiffer

NauticusNauticus

Aus dem Hause Kosmos kommt dieses Jahr unter anderem das Spiel Nauticus, auf dessen Deckel das Erfolgsduo Wolfgang Kramer und Michael Kiesling als Autoren angegeben wird. Wolfgang Kramer ist ein Name, der auch Gelegenheitsspielern etwas sagt – und der seinerzeit mit dem Spiel des Jahres 1986 Heimlich & Co. allgemeion bekannt wurde, und sei es nur auf dem Weg über die 'Kramerleiste'. Dass der Name Michael Kisling weniger allgemein bekannt ist, ist schade – immerhin hat er (mit Wolfgang Kramer zusammen) solche schönen Spiele entwickelt wie Tikal, Torres, Verflixxt oder auch Die Paläste von Carrara.

Für Nauticus hat das Duo sich des Themas von Handelsfahrern angenommen – Kaufleute zur See mit eigener Reede. Das klingt ein wenig nach Hanse, aber zum einen beschränkte die Hanse sich auch nicht auf Seehandel (Köln, Braunschweig, Erfurt und Helmstedt waren auch Mitglieder, wie auch Kalkar-Grieth…), zum anderen gab es auch andere große Kauffahrer, vor allem aus dem französischen und englischen Raum. So ist Nauticus auch kein Hanse-Spiel, sondern ein Kauffahrer-Spiel.

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Preisträger

SdJ-LogoSpiel des Jahres 2013

Nachdem das Kinderspiel des Jahres seit etwa einem Monat bereits bekannt ist (Preisträger ist ja Der verzauberte Turm von Drei MagierSpiele), war heute der große Tag, an dem der Preis 'Spiel des Jahres' für die Kategorien Familienspiel und Kennerspiel bekanntgegeben wurden.

In Berlin wurden vor großem Publikum die Preisträger bekanntgegeben, gleichzeitig wurde ein Newsfeed auf der Webseite der Jury als Liveticker in die Welt gesandt.
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Rööööhr!

Elchfest

Kosmos ist ein Herausgeber, der früher, als ich noch jung war, bekannt war für seine Experimentierkästen (Chemie, Elektronik, Physik etc.) Erst später ist der Verlag auch in die eigentliche Spielebranche gegangen, und hat dort mit vielen schönen Spielen einen guten Ruf erworben. Einer der bekanntesten Klassiker dürfte Klaus Teubers Siedler von Catan sein, das nicht zu Unrecht den Titel des Spiels des Jahrhunderts erhielt.
Aber Kosmos gibt nicht nur 'große' Gesellschaftsspieler heraus, auch kleine Spiele sind im Verlagsprogramm zu finden. Die Serie Spiele für Zwei hat inzwischen auch einen hervorragenden Ruf. In de für Kosmos typischen quadratischen Schachteln werden hier verschiedenste Spiele zu einem sehr niedrigen Preis vertrieben. Ein besonders ungewöhnliches dieser Spiele war das Elchfest.
Wer die Schachtel öffnete, blickte zunächst sehr erstaunt. Neben der Spielregel befinden sich darin zwei Holzfiguren, die Elche darstellen, sowie zwei längliche Holzplättchen und sechs kleine runde Holzscheiben. Wer sich fragte, ob er eventuell einem Verpackungsfehler aufgesessen war, wurde dann aber durch die Spielregel eines besseren belehrt.


Die beiden Elche (lt. Spielregel Ole und Jule getauft) sollen jeweils einen großen Fluß überqueren , ohne nasse Füße zu bekommen. Zum Start des Spiel stehen sie sich auf den länglichen Holzstücken gegenüber, ihr Ziel ist jeweils das Holzstück des anderen. Nun scheinn unsere beiden Elche aber wasserscheuer zu sein als Katzen, und so wollen sie lieber auf Steinen trockenen Fußes hinüber.
Neben jedem Startholz liegen drei der sechs kleinen Holzplättchen, die Steine darstellen sollen. Die beiden Spieler schnippsen nun (in bester Carrom- oder Carabande-Manier) die Steine, mit dem Ziel, sie den Elchen so vor die Füße zu schnippsen, dass der Elch mit den Hinterbeinen auf dem 'alten' und mit den Vorderbeinen auf dem 'neuen' Stein stehen kann. Hierfür darf jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, zweimal schnippsen, und den Elch vorher, dazwischen oder nachher versuchen umzusetzen. Sollte man sich allerdings verschätzt haben und der Elch umkippen oder nasse Füße kriegen (oder auch ein Stein das Spielfeld – zum Bleistift den Tisch – verlassen), endet der Zug und der Elch geht zurück auf die letzte 'gute' Position.
Das Spiel ist also recht leicht zu erklären, aber das heißt nicht, dass es auch leicht zu spielen wäre. Die Fingerfertigkeit und das wohldosierte Schnippsen sind hier von wesentlicher Bedeutung. (Womit das Spiel für mich weniger geeignet ist :-) ).
Aber gerade im Mittelteil, wenn die Elche aneinander vorbei kommen wollen, kann man auch, Fingerfertigkeit vorausgesetzt, taktieren, da die Steine, wenn sie erst einmal im Spielfeld liegen, von beiden verwendet werden dürfen. Es ist schon ziemlich ärgerlich, wenn der Gegner seinen Elch auf einen Stein setzen kann, der dem eigenen Elch nur ein paar Millimeter zu weit entfernt lag…
Dies Spiel ist für alle Altersgruppen gut geeignet. Es ist gut geschickt als "Aufwärmer“ für einen großen Spieleabend, als kleines "Zwischendurchspiel“ oder auch als kurzweilige Abendunterhaltung für zwei, die keine besseren Ideen haben. Wie lange es dauert, ist vor allem davon abhängig, wie weit die beiden "Ufer“ (also die Starthölzer) voneinander entfernt sind.
Leider wurde Elchfest Anfang 2007 aus den Katalogen genommen, und durch ein Elchfest Weihnachtsspiel ersetzt, das ich jedoch noch nicht näher ansehen konnte. Nächste Woche in Essen wird das aber dann anders.
Das Spiel ist übrigens on-line noch erhältlich, bspw. bei Amazon oder einigen Online-Spieleversandhändlern.

Hersteller

Kosmos

Autor

Hermann Huber

Spieler

2

Denken

2

Glück

0

Geschicklichkeit

9

Preis ca.

9,95 € (out of print)