Tag Archiv für Kronberger

Eins ist zwei


Bonobo Beach / Cronberg

Zum Start erst einmal ein kleines Spiel, das inzwischen (leider) auch nahezu vergriffen ist. Dennoch ist es ein recht hübsches Spiel, und verdient es, nicht vergessen zu werden.

Das gibt es auch nicht oft: zwei Spiele, die eigentlich dasselbe Spiel sind, und der Verlag gibt das auch freimütig zu. Dieser Sonderfall gilt jedoch bei den Kronberger Spielen mit Cronberg und Bonobo Beach. Sei es, dass man beim Wiederaufbau der Stadt Cronberg nach dem großen (historischen) Brand mithelfen soll und man sich die besten Bauplätze sichern will, sei es, dass man beim Besetzen eines Sandstrandes die besten Plätze für sich haben will — es gibt nur kosmetische Unterschiede, aber keine praktischen.

Auf einem Spielplan, der aus gleichseitigen Dreiecken aufgebaut ist, legen die Spieler Gebäude (Liegeplätze am Strand) aus, und verteilen ihre Spielsteine zwischen den Liegeplätzen mit dem Ziel, so viele Punkte wie möglich zu machen. Die Gebäude (Liegeplätze) bestehen aus Rhomben, die jeweils aus zwei Dreiecken bestehen, und sind unterschiedlich viele Punkte wert — im Bereich von -8 bis +8 Punkte. Wenn ein Spielstein komplett von Rhomben umgeben ist, erhält er so viele Punkte, wie au den Rhomben vermerkt ist — maximal 38, da die Zahlen nicht gleichmäßig verteilt sind. Allerdings werden die lieben Mitspieler das Sammeln von so vielen Punkten sicherlich unmöglich machen, so dass in der Regel wesentlich kleinere Einzelbeträge zusammen kommen.

Natürlich wird nicht jedes Dreieck während des Spiels belegt werden, so dass auch Spielsteine erst bei Spielende gewertet werden können, da sie bis dahin nicht komplett durch Gebäude (Liegeplätze) eingeschlossen werden. Außerdem haben die unbebaut gebliebenen Dreiecke besondere Effekte — sie vertreiben Spielsteine, verdoppeln den Wert der anliegenden Rauten oder machen negative Werte positiv. Diese wollen beim Einsetzen natürlich ebenfalls bedacht sein — nichts ist ärgerlicher, als mitten zwischen negativen Werten zu stehen, und dann zuzusehen, wie das Feld, das all diese Werte positiv machen würde, von einem Mitspieler verdeckt wird.

Da man in jeder Runde nur die Wahl hat, entweder eine Raute zu legen oder einen eigenen Spielstein zu setzen, ist die Frage für jeden Spieler, wann er wie viele Spielsteine einsetzt — zu viele, und man verbaut sich die besten Chancen, zu wenige, und die anderen Spieler machen die Punkte. Da außerdem die Zahl der Spielsteine sehr beschränkt ist, und man nicht sicher sein kann, dass man sie vor dem Spielende zurück erhält, ergibt sich hier derselbe Effekt, den man auch bei Carcassonne beobachtet: man denkt sehr genau nach, ob man einen Spielstein einsetzt.

Das Spielmaterial ist hervorragend gestaltet und sehr robust. Der Wiederspielwert ist hoch, auch wenn das Spiel mit zunehmender Spieleranzahl weniger beeinflußbar wird. Während man zu zweit ein sehr taktisches Spiel hat, ist es mit drei Spielern eher gemischt, und mit vier Spielern eher ein Ärgerspiel.

Kleiner Nachteil: wie bei vielen Spielen (*Hust* Carcassonne *Hust*) ist auch hier die Wertungsleiste viel zu kurz geraten — in der Regel geht man mehr als einmal um das Spielfeld herum — und die Felder für Minuspunkte sind ebenfalls recht knapp bemessen, wenn man (vor allem im Viererspiel) wirklich Pech hat…

Für Computerfans gibt es auf der Webseite von Kronberger Spiele auch eine Version, die auf dem Computer gespielt werden kann.

Hersteller

Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar GbR

Autor

Roland und Tobias Goslar

Spieler

2-4

Denken

8

Glück

4

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

15 € (OOP, Restbestände)