Das Labyrinth des Minotaurus
Der Isensee-Verlag gehört wohl zu den kleinsten überhaupt auf der SPIEL – und vielleicht gerade deswegen kommen von dort schöne, etwas "andere“ und vor allem auch preisgünstige Spiele.
Das Labyrinth des Minotaurus ist so ein Exemplar – für gerade mal 9 Euro bekommt der Käufer eine handliche kleine Schachtel, in dem sich alles spielnotwendige findet – und das in einer Materialsuführung, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht. Das Spielmaterial besteht aus Holz bzw. stabiler Folie – sehr sinnvoll, stabil und auch hübsch, da können sich andere mal ein Beispiel dran nehmen.
Worum also geht es im "Labyrinth“? Nun, dieses legendäre welche soll gebaut werden, und die Spieler schlüpfen in die Rolle eines modernen Daedalus, der genau das für Minos bewerkstelligen soll. Klingt einfach? Ist es aber nicht… denn neben dem Auftrag, ein schönes Labyrinth zu bauen, hat auch noch jeder Baumeister eigene Ziele – er möchte dafür auch passend entlohnt werden, und möchte dadurch, wie er das Labyrinth anlegt, auch noch die Götter ehren, die ihm besonders wichtig sind – um das ganze nicht zu überladen zu machen beschränkt sich der hier "vertretene“ Götterhimmel auf Zeus, Poseidon, Hera und Aphrodite – und jeder Spieler zieht am Anfang verdeckt, welche beiden daraus ihm besonders viel "wert“ sind, denn deren Symbole möchte er möglichst oft und aneinandergereiht im Labyrinth anbringen.
Dummerweise haben die anderen eben nicht genau dasselbe vor (jede Zweierkobination gibt es nur einmal), und kommen daher vielleicht auf die Idee, die schöne Deko zu übertünchen – was durch überbauen geschieht, und da die Labyrinthteile auf dünner Folie gedruckt sind, läßt sich das auch gut bewerkstelligen. Was liegt liegt, und kann höchstens nochmals überbaut werden – moment mal, da wollte ich doch gar keine Wand, und wieso ist da ein Dreizack, da sollte doch eine Muschel…? Ja, daran gewöhnt man sich.
Das Spiel ist in drei Teile gegliedert – und man bereitet sich in jedem Teil schon auf den nächsten vor. Zuerst sammelt man Bauteile ein (hier kann man schon ggf darauf schließen wer für welche Götter spielt), baut aus diesen dann im zweiten Teil das Labyrinth, und muß im dritten durch eben dieses laufen, umd Edelsteine als Belohnung einzusammeln. Hierbei ist es nicht notwendigerweise klug, alles zu raffen, was geht, sondern sinnvoller, gleche Steine einzusammeln… und von daher auch nicht unwichtig, sich zu überlegen, was die Gegner wohl tun werden.
Das Spiel ist erfreulich wenig glücksbetont (es ist höchstens „Glück“ wo am Anfang welche zu sammelnden Bauteile liegen, und ob z.B. alle Spieler zumindest einen gleichen Gott verehrern – bei drei Spielern durchaus möglich), der Rest ist Taktik, Berechnung und ggf. Einschätzen des Gegners. Ein Nicht-Kartenspiel mit Bluffmöglichkeit ist nicht allzu häufig, und daher definitiv wert, gespielt zu werden. Last but not least, für das Material, was man dafür erhält, ist der Preis einfach nicht zu toppen. Definitiv Daumen hoch!
Hersteller |
Isensee Spiele |
Autor |
Florian Isensee |
Spieler |
3-4 |
Denken |
9 |
Glück |
3 |
Geschicklichkeit |
n/a |
Preis |
€ 9,- |