Tag Archiv für Labyrinth

Irrbau

Maze Racers

Maze RacersEs gibt Spiele, die man schon nicht spielen will, wenn man sie nur sieht – ohne zu wissen, wie das Spiel funktioniert -, und es gibt Spiele, die eine unglaubliche Anziehungskraft haben, sogar wenn man weiß, dass der Spieltyp eigentlich nicht zu den bevorzugten gehört. So gibt es eine Reihe von Geschicklichkeitsspielen, die sogar mir Spaß machen, obwohl ich eigentlich eher den mentalen Herausforderungen den Vorzug gebe. Aber hiin und wieder kommt ein Geschicklichkeitsspiel vorbei, das ich einfach ausprobieren muss.

Eines dieser Spiele ist zweifellos Maze Racers. Zwei Spieler (oder zwei Teams) bauen Labyrinthe, die dann der jeweils andere so schnell wie möglich lösen muss. Zwar mag ich persönlich Labyrinthe, aber sowohl der Aufbau als auch das Lösen erfordern eine gewisse Geschicklichkeit – und obwohl ich sicher nicht unter die Grobmotoriker falle, sind Geschicklichkeitsspiele nicht auf den vordersten Plätzen meiner Liste. Andererseits: Als ich Maze Racers auf der Neuheitenshow sah, wusste ich sofort, dass ich das Spiel rezensieren wollte.

» Weiterlesen

Abwärts

Gravity Maze

Gravity MazeThinkfun ist bekannt für Spiele, die die Hirnzellen auf das äußerste beanspruchen. Die von uns besprochenen Amaze und auch WordARound sind hierfür gute Beispiele. Und auch das Gravity Maze fällt wieder in diese Gruppe.

Das Spiel ist insofern im selben Genre wie Amaze als dass es um 'Labyrinthe' geht, bei denen der Weg von A nach B gesucht werden muss. Aber damit endet dann auch schon die Verwandtschaft: Bei Gravity Maze baut man das Labyrinth, und wenn es erst einmal richtig gebaut ist, tun eine Kugel und die Schwerkraft den Rest. Insofern erinnert es auch an die kompetitive Version von Cuboro,

» Weiterlesen

Verirrung muss sein

amazeAmaze

Für die Nische der Einpersonen-Denkspiele, die zwar von vielen Verlagen bedient, aber dennoch meist eher stiefmütterlich behandelt wird, macht sich in letzter Zeit vor allem HCM Kinzel stark. So haben wir bereits vor kurzem das Solospiel Lonpos besprochen. Allerdings ist das selbstverständlich nicht das einzige Solo-Spiel, das der Verlag im Angebot hat.

Genau wie Lonpos besteht auch Amaze aus harter, griffiger Plastikmasse, und ist überraschen handschmeichlerisch. Offizieller Hersteller des Spiels ist ThinkFun aus Alexandra, Va. in den USA, der von sich behauptet "der weltweite Marktführer im bereich der Denk- und Logikspiele“ zu sein. Physisch wird das Spiel in China hergestellt. Die Erklärung findet man auf der Rückseite der Verpackung, in der Verpackung selbst ist allerdings nicht nur das Spielmaterial.

» Weiterlesen

One Page Dungeons auf Deutsch

In der Englischsprachigen Rollenspielwelt haben sie bereits eine gewisse Tradition, die 'One Page Dungeon Contests'. Die fanden im Frühjahr 2009 und 2010 statt und waren ziemlic erfolgreich, wie man schon an der reinen Anzahl der Einsendungen erkennen kann.

Moritz Mehlem von Dungeon Lord ruft jetzt zu einem deutschsprachigen One-Page-Dungeon-Wettbewerb auf. Die Bedingungen unterscheiden sich zwar ein wenig von den englischen, aber man kann sie dennoch nicht als unfair bezeichnen.


Wie in der englischen Version gibt es eine Vorlage, die man sich herunterlden soll, und in die der gesamte Dungeon (Karte, Erläuterungstext etc.) hineinpassen muss. Der Begriff 'Dungeon' ist hierbei seeeehr frei zu interpretieren: wenn man in diese Seite ein Detektiv- oder Intrigenabenteuer hineinquetschen kann, ist auch das erlaubt.

Auch die Zeit ist ähnlich: die englischen Contests fanden ebenfalls um diese Zeit herum  in den letzten Jahren statt. Ob es dieses Jahr wieder einen englischen geben wird? Man weiss es nicht.

Allerdings hatten die englischen Contests als Bedingung, dass die Abenteuer systemfrei sein sollten, während im deutschen Contest die Regeln von Labyrinth Lord als Basis genannt werden.

Und eine zweite Abweichung: während die englischen Abenteuer mit Einreichung unter eine Creative-Commons-Lizenz (by-sa) gestellt wurden, belässt Moritz es dabei, dass jeder Teilnehmer anschließend selber die volle Verfügungsgewalt über seinen Dungeon behalten soll. Eine Veröffentlichung der Sieger- oder gar aller Dungeons wie bei den englischen Vorbildern scheint daher eher unwahrscheinlich.

Einsendeschluss ist Mitte April – um ihm und den (noch unbekannten) Jurymitgliedern eine Chance zu geben, die Einreichungen zu sichten und einen Sieger zu küren, bevor auf der RPC dann die Siegerehrung vorgenommen werden kann.

Auch ansonsten muss Moritz noch einiges tun: Jurymitglieder aussuchen und ansprechen, Sponsoren finden (hier hatten die OPDCs es leichter, da sie als systemfreie Ausschreibungen bei der 'Konkurrenz' auf weniger Widerstand gestoßen sein dürften), und sicher noch einiges mehr.

(Update: Inzwischen hat Moritz die Jurymitglieder bekanntgegeben: Neben ihm sitzen noch Frank Ditsche und Florian Findeiss vom Labyrinth-Lord-Team sowie der DSA- und Uhrwerk-Repräsentant Patric Götz in der Jury)

Für alle Dungeonschreiber (und alle Platzsparer) sicher eine interessante Alternative zur Englischen Ausgabe.

Irrgarten

Das Labyrinth des Minotaurus

Der Isensee-Verlag gehört wohl zu den kleinsten überhaupt auf der SPIEL – und vielleicht gerade deswegen kommen von dort schöne, etwas "andere“ und vor allem auch preisgünstige Spiele.

Das Labyrinth des Minotaurus ist so ein Exemplar – für gerade mal 9 Euro bekommt der Käufer eine handliche kleine Schachtel, in dem sich alles spielnotwendige findet – und das in einer Materialsuführung, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht. Das Spielmaterial besteht aus Holz bzw. stabiler Folie – sehr sinnvoll, stabil und auch hübsch, da können sich andere mal ein Beispiel dran nehmen.

Worum also geht es im "Labyrinth“? Nun, dieses legendäre welche soll gebaut werden, und die Spieler schlüpfen in die Rolle eines modernen Daedalus, der genau das für Minos bewerkstelligen soll. Klingt einfach? Ist es aber nicht… denn neben dem Auftrag, ein schönes Labyrinth zu bauen, hat auch noch jeder Baumeister eigene Ziele – er möchte dafür auch passend entlohnt werden, und möchte dadurch, wie er das Labyrinth anlegt, auch noch die Götter ehren, die ihm besonders wichtig sind – um das ganze nicht zu überladen zu machen beschränkt sich der hier "vertretene“ Götterhimmel auf Zeus, Poseidon, Hera und Aphrodite – und jeder Spieler zieht am Anfang verdeckt, welche beiden daraus ihm besonders viel "wert“ sind, denn deren Symbole möchte er möglichst oft und aneinandergereiht im Labyrinth anbringen.

Dummerweise haben die anderen eben nicht genau dasselbe vor (jede Zweierkobination gibt es nur einmal), und kommen daher vielleicht auf die Idee, die schöne Deko zu übertünchen – was durch überbauen geschieht, und da die Labyrinthteile auf dünner Folie gedruckt sind, läßt sich das auch gut bewerkstelligen. Was liegt liegt, und kann höchstens nochmals überbaut werden – moment mal, da wollte ich doch gar keine Wand, und wieso ist da ein Dreizack, da sollte doch eine Muschel…? Ja, daran gewöhnt man sich.

Das Spiel ist in drei Teile gegliedert – und man bereitet sich in jedem Teil schon auf den nächsten vor. Zuerst sammelt man Bauteile ein (hier kann man schon ggf darauf schließen wer für welche Götter spielt), baut aus diesen dann im zweiten Teil das Labyrinth, und muß im dritten durch eben dieses laufen, umd Edelsteine als Belohnung einzusammeln. Hierbei ist es nicht notwendigerweise klug, alles zu raffen, was geht, sondern sinnvoller, gleche Steine einzusammeln… und von daher auch nicht unwichtig, sich zu überlegen, was die Gegner wohl tun werden.

Das Spiel ist erfreulich wenig glücksbetont (es ist höchstens „Glück“ wo am Anfang welche zu sammelnden Bauteile liegen, und ob z.B. alle Spieler zumindest einen gleichen Gott verehrern – bei drei Spielern durchaus möglich), der Rest ist Taktik, Berechnung und ggf. Einschätzen des Gegners. Ein Nicht-Kartenspiel mit Bluffmöglichkeit ist nicht allzu häufig, und daher definitiv wert, gespielt zu werden. Last but not least, für das Material, was man dafür erhält, ist der Preis einfach nicht zu toppen. Definitiv Daumen hoch!

Hersteller Isensee Spiele
Autor Florian Isensee
Spieler 3-4
Denken 9
Glück 3
Geschicklichkeit n/a
Preis € 9,-