Tag Archiv für Nachruf

R.I.P. Todd Breitenstein

Twilight Inc.

Ich höre soeben über die Spielbox, dass Todd Breitenstein, Gründer und CEO von Twilight Creations verstorben ist. Eine Bestätigung habe ich auf dieser Forumsseite (blau umrahmt) bei Boardgamegeek gefunden, wo Kerry Breitenstein die Meldung bestätigt.

Twilight Creations ist ein amerikanischer Verlag, der sich auf Brettspiele im Horror-Milieu spezialisiert hat. Das Flaggschiff des Verlages dürfte Zombies!!! sein, das mit seinen Erweiterungen und Ablegern wie Humans!!! und Martians!!! in Horror-Brettspielkreisen fast so populär ist wie Munchkin.
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R.I.P. Lynn Willis

lynnWie ich soeben erfahre, ist Lynn Willis verstorben. Lynn wer? fragt sich jetzt sicher der eine oder andere. Das liegt aber nicht daran, dass Lynn Willis eine unwichtige Person gewesen wäre – sondern eher daran, dass er interessanterweise immer weniger im Blick der Öffentlichkeit zu stehen schien als beispielsweise Gary Gygax oder Dave Arneson. Sogar der andere "Große Alte“ von Call of Cthulhu, Keith Herber, der ebenfalls vor mehreren Jahren verstorben ist, ist vielen, mit denen ich spreche, doch deutlich besser bekannt – was angesichts der Bedeutung von Lynn Willis für das Rollenspiel Call of Cthulhu doch sehr überrascht.

Lynn Willis war über viele Jahre der Mann hinter der Chaosium- (und damit der Original-)Ausgabe von Call of Cthulhu. Wer die Veröffentlichungen von Chaosium ansieht, entdckt eigentlich überall seinen Einfluss – und dass es ein guter Einfluss war, ist wohl kaum zu bezweifeln.

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Die Namenlose 13 schlägt zu

Wie auf der eigenen Homnepage angekündigt wird, soll Alveran.org per Jahresende vom Netz gehen.

Damit kommt das Ende einer Institution, die man wohl mit Fug und Recht als eine der ganz großen Konstanten im Internet betrachten konnte, was das Deutschsprachige Rollenspiel angeht. Ich wüsste jetzt auf Anhieb – außer vielleicht dem Vinsalt-Forum – keine so bekannte Institution. Seit insgesamt 13 Jahren fand man bei Alveran die News und eine – nicht immer leichte – Diskussionsgemeinschaft.

Wenn man zurückblickt: vor 13 Jahren, also 1997, war gerade der Konkurs von Schmidt Spiele, der Tod von Ulrich Kiesow, und die Übernahme von DSA durch FanPro. Von den heute bekannten DSA-Seiten existierten damals mW nur der Thorwal Standard, und der Vinsalt-Serive (heute: Vinsalt-Forum, nachdem der eigentliche Service seit 2005 nicht mehr upgedatet wird).  Vieles ist seither geschehen, und Alveran hat das System begleitet. 

Dass Alveran sich verändern würde, war wohl zu erwarten, seit Mark nicht mehr in der Redaktion ist und daher auch die Anlieferung von News aus der Aventurischen Produktion nicht mehr gewährleistet waren (dass Ulisses den Online-Publikationen nicht sonderlich gewogen ist, dürfte wohl inzwischen bekannt sein). Dass der Schritt aber ein so einschneidender sein würde – damit hatte ich, ehrlich gesagt, denn doch nicht gerechnet.


Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Rolle von Alveran durch einen anderen Dienst übernommen werden kann – es sich auf jeden Fall ziemlich große Stiefel, die sich dafür jemand anziehen müsste.  Andreas, Florian, Johannes, Mark: ihr werdet vielen fehlen. Dennoch alles Gute bei euren zukünftigen Unternehmungen.

Nachrufe

RIP Peter O’Donnell, Frank Frazetta

Es scheint ein schlechter Monat für Comiczeichner zu sein. Bereits am 3. dieses Monats verstarb Peter O’Donnell (Foto rechts, Original hier zu finden), der Schöpfer von Modesty Blaise.

1963, zu einer Zeit, da der ernste Comicstrip mit realistischen Zeichnungen in Amerika bereits im Abnehmen begriffen war, erschuf Peter O’Donnell mit Modesty Blaise und Willie Garvin ein Duo, das sich bewährte in nahezu hundert Comicgeschichten, zwölf Büchern und mindestens zwei Filmen (von denen einer aber nur Mdesty enthielt, der andere stattdessen weit an der Vorlage vorbei schoss).
Für jeden Kenner der Abenteuerliteratur ist Peter O’Donnell ein begriff, und es ist jammerschade, dass er von uns gegangen ist. Todesursache war eine bereits lange währende Parkinson,Erkrankung, an der der 90jährige dann auch verstarb.

Für Superhelden- und Fatasy-Comickenner hingegen dürfte der zweite Name ein 'Och nö, nicht der auch noch!' auslösen. Knapp ein Jahr nach seiner Frau ist Frank Frazetta, im Alter von 82 Jahren gestorben (Foto links, Original hier)

Frazetta ist wahrscheinlich am bekanntesten für seine Fantasy- und Science-Fiction-Werke, aber er hat in seinem Leben auch Filmplakate, Cmics (u.a. Li’l Abner) und vieles mehr gezeichnet.

R.I.P Stefan Trautmann

Stefan Trautmann als Rondred Donnerklinge auf dem Bilstein-Konvent 2003, Foto mit freundlicher Genehmigung von Uta Enners

Wie ich soeben aus dem Alveran-Ticker erfahre, ist Stefan Trautmann am 28. Juli auf Kreta tödlich verunglückt.

Für jeden, dem der Name nicht auf Anhieb etwas sagt: Stefan Trautmann war der Autor des Abenteuers Der Fluch des letzten Sultans, und zusammen mit seiner Freundin Uta Enners von Leichte Beute in der Meridiana-Anthologie Questadores.

Aventurien-Kennern war er obendrein bekannt als Baron Simold von Pfiffenstock-Sturmfels zu Haselhain, den er im Briefspiel und auf Bilstein 2001 verkörperte, sowie als freier Mitarbeiter des Thorwal-Standard, wo er für viele Illustrationen verantwortlich zeichnete, vor allem für einige 'Holden des Monats' im 'Wahren Boten'. Auch war er in Aventurien maßgeblich an der Ausarbeitung der Baburen und Nebachoten beteiligt.

Ich möchte auch im Namen der anderen Redaktionsmitglieder den Hinterbliebenen unser Beileid aussprechen.

Neues vom Beleman

Was schon lange gerüchteweise verlautete, ist nun offiziell geworden: Der Beleman – das Fanzine zum Aventurischen Nordwesten – wird mit der kommenden Ausgabe im August oder September endgültig eingestellt.

Damit ist ein ehrgeiziges Projekt nach nur acht nummerierten Ausgaben andgültig am Ende. Schon die letzten Ausgaben erschienen ja in großen zeitlichen Abständen, so dass die Einstellung wohl nicht als überraschend bezeichnet werden kann. Schade ist es allemal.

Ursprünglich war der Beleman angetreten, eine gemeinsame irdische Infrastruktur für die Fanzines zum Aventurischen Nordwesten anzubieten – Havena-Fanfare, Trommel-News und wie sie alle hießen, wollten so ihre Bekanntheit verbessern, ihre Leserschaft aubreiten und den DSA-Spielern zusätzliches Material anbieten. Seit der 'Nulnummer' im November 2003 und der ersten offiziellen Ausgabe vom Juni/Juli 2004 hat es das 'vierteljährlich erscheinende Blatt' nur auf insgesamt zehn Ausgaben – die Abschlussausgabe wird dann die elfte sein. Angesichts dieser Zahlen überascht die Einstellung dann auch nicht.

Fanzines scheinen allgemein einen immer schwereren Stand zu haben. Mir ist zur Zeit eigentlich nur die Memoria Myrana bekannt, die noch einigermaßen zuverlässig erscheint. Semi- und professionelle Blätter (wie zum Beispiel der Aventurische Bote oder die Cthuluiden Welten) scheinen dahingegen noch immer gut zu gehen. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann noch einmal ein gutes Projekt?

R.I.P. Dave Arneson

Nachdem gestern Meldungen vorzeitig durch die Blogosphäre gingen, scheint es jetzt traurige Tatsache zu sein: Dave Arneson, der zusammen mit dem vor gut einem Jahr verstorbenen Gary Gygax das Ur-Rollenspiel Dungeons und Dragons entwickelte, starb in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch PST, also am Mittwochvormittag Deutscher Zeit.

Dies wurde auch in einem Blogpost bei Grognard betätigt, in dem eine Mitteilung der Familie wiedergegeben wird, die dem Blogger James Maliszewski mit der Bitte um Veröffentlichung zugesandt wurde.

Dave Arneson wurde nur gut 61 Jahre alt, und verstarb an Krebs.

Obwohl in weiten Kreisen ziemlich unbekannt, war er doch der zweite große Schöpfer von D&D. Die legendäre Blackmoor-Kampagne stammte aus seiner Feder, die noch die Chainmail-Regeln verwendete und aus der sich später erst das eigentliche D&D entwickeln sollte. Auch gründete er Adventure Games, das später an Flying Buffalo verkauft wurde sowie die heute noch aktive Computerfirma 4D Interactive Systems. Blackmoor wurde von der ebenfallas von ihm mitgegründeten Zeitgeist Games auf d20 modernisiert.

1984 wurde er in die Academy of Adventure Gaming Arts and Design’s Hall of Fame aufgenommen, und noch 2008 wurde er als einer der Könige auf dem GenCon-Kartenspiel von Blade/Flying Buffalo präsentiert.

(Wieder einer, den ich gerne einmal getroffen hätte, und mit dem ich gerne einmal eine Zeitlang geplaudert hätte.)

Dave hinterlässt eine Frau (Frankie Ann Morneau) und eine Tochter, denen unser Mitgefühl gilt.

R.I.P. Keith Herber


Am Freitag ist Keith Herber (geb. 3.1.1949), der vor allem für Miskatonic River Press tätig war, plötzlich und unerwartet verstorben.

Keith "Doc“ Herber (rechts ein Standbild aus dem Video-Chat von YogSothoth.com) ist vor allem bekannt für Seine Arbeit für das Rollenspiel Call of Cthulhu, das auch in Deutsch herausgegeben wird. So zeichnete er unter anderen verantwortlich für das Keepers Companion, das 2000 erschien.

Aber auch auf anderen Gebieten war er tätig. So stammt aus seiner Feder unter anderem Rogue Mistresss für dasy Elric/Stormbringer-RPG, oder auch das Buch Dark Prince für die World of Darkness.

Außerhalb des rollenspielerischen Bereichts sit er wahrscheinlich am bekanntesten für seine Musiuk – er spielte für eine Reihe Amerikanischer Bands Bassgitaare, unter anderem für Chris Falowes Thuunderbrids.

Zur Zeit ist eine Spendenaktion im Gang um es den Angehörigen, allen voran seiner Witwe Sharon, in dieser schweren Zeit etwas leichter zu machen.

R.I.P. PJF


Philip José Farmer, 1918-2009

Auf der Homepage von Philip José Farmer ist zu sehen, dass dieser heutemorgen friedlich im Schlaf entschlummert sei.
Philip José Farmer war einer der ersten Fantasy- und SF-Autoren, die ich mit Namen nennen konnte. Nicht nur die Riverworld (Flußwelt) Saga hinterließ einen tiefen Eindruck auf mich, auch manches andere Werk aus seiner Feder habe ich begeistert gelesen.

So war für einen Weltenbauer, was jeder Rollenspieler (zumindest jeder Spielleiter) wohl in irgendeinem versteckten Winkel seines Herzens ist, die Welt der tausend Ebenen (World of Tiers) sehr interessant, denn hier geht es genau um solche Weltenbauer.
Auch die Dayworld-Saga, mit ihrer dystopischen Zukunft, war sehr interessant. Die Pulp-Welt wurde sicher durch seine Kontruktion der Wold-Familie bereichert, und so weiter. In den über 90 jahren seines Lebens hat er vielen Menschen viel Vergnügen gebracht – kann man sich für sein Leben besseres wünschen?

R.I.P. Arthur C. Clarke

Copyright Michele crudele, verwendung unter GNU Free Documentation License 1.2
Und schon wieder eine Todesmeldung. Zur Zeit häufen sie sich…

Sir Arthur C. Clarke, der bekannte Science-Fiction-Autor, ist laut (u.a.) einem Bericht der Times gestern morgen verstorben. Der 90jährige Schriftsteller hatte seit vier Tagen wegen Atemproblemen im Krankenhaus gelegen.

Clarke war vor allem bekannt wegen seiner Romane, wenn auch sien großer Durchbruch erst mit der verfilmung von 2001: A Space Odyssey durch Stanley Kubrick kam. Neben der vierteiligen Serie (weitere Titel: 2010, 2061 und 3001) hatte er insgesamt mehr als 100 Bücher geschrieben, die heute Kultstatus besitzen.
Clarke war im Dezember 1917 in Taunton als Sohn eines Bauern geboren worden, bevor er in den Staatsdienst ging. Im 2. Weltkrieg arbeitete er in einer Arbeitsgruppe, die u.a. an verbesserungen des Radar arbeitete. Schon 1945 postulierte er orbitale Relaisstationen, die heutzutage als geostationäre Satelliten bekannt sind. Auch in vielen anderen Dingen war er seiner Zeit voraus. Eine Anekdote berichtet, dass er den Britischen Astronomen Sir Patrick Moore berichtigte, als dieser meinte, die Menscheit werde den Mond bis 1980 betreten: er meinte, es werde noch vor 1970 geschehen…
Seit Ende der '50 Jahre lebte Clarke in Ceylon, wo er nun auch verstorben ist. Er hinterläßt einen Roman, den er mit Frederik Pohl schrieb, der aber noch nicht veröffentlicht wurde. The Last Theorem soll noch dieses Jahr erscheinen, die Arbeit der Autoren an dem Roman soll bereits abgeschlossen gewesen sein.