Tosti
Ein 'Tosti' ist die Niederländische Version eines Sandwiches – womit die überbackene Version aus dem 'Sandwich Maker' gemeint ist, nicht die Englische Version eines Buttterbrotes. Allerdings hat ein Tosti in den Niederlanden eine stark beschränkte Auswahl an Belägen: auf ein Tosti gehört auf jeden Fall zumindest Käse oder Kochschinken, sowie Zwiebeln oder Tomaten. Zumindest, wenn man dem Spiel Tosti von Splln (spricht man 'Spellen' aus, mit Norddeutschem s-p, nicht mitteldeutschem schp) glauben darf. Ich habe selber eigentlich immer Tostis mit Schinken und Käse gesehen, und die beiden anderen Zutaten waren eher optional.
In dieser Form (also als 'Tosti‘) kann man das Produkt allerdings als typisch Niederländisch bezeichnen – ich habe es dort sogar kennen gelernt, lange bevor die Sandwichmaker in Deutschland bekannt wurden. Es ist also sicher nicht überraschend, das Splln ebenfalls ein Niederländischer Kleinverlag ist.
Das Kartenspiel besteht aus 40 Karten,im einzelnen sind das
- zwölf Karten mit einem weißen Viereck, den 'Brotscheiben‘
- sechs Karten mit rosafarbenen Kreisen, dem 'Schinken‘
- sechs Karten mit 'Käse‘
- sechs Karten mit Tomatenscheiben
- sechs Karten mit Zwiebelscheiben
- vier leere Karten
Das besondere an diesen Karten ist, dass sie durchscheinend sind, ähnlich den ‚durchsichtigen' Pokerkarten, die man hin und wieder sieht. Allerdings sind diese Karten bei Tosti auf beiden Seiten erkennbar, es ist also egal, von welcher Seite man darauf blickt.
Ziel des Spiels ist es, eine bestimmte Anzahl Tostis herzustellen, die den 'üblichen Aufbauregeln' entsprechen. Man muss also auf jeden Fall mit einer Brotscheibe beginnen und enden, und Schinken/Käse, Zwiebeln und Tomaten in der richtigen Reihenfolge (Schinken und Käse unter Zwiebeln und Tomaten) auflegen, und wo weiter.
Hierzu zieht man vom Stapel (der in der Spieleverpackung steht – die Verpackung ist eine Klarsicht-Visitenkartendose und, wie auch die Karten, seht massiv) einzeln Karten. Wenn man ein eigenes begonnenes Tosti fortsetzen kann, tut man das und darf weiter ziehen. Wenn man es nicht kann, wird die Karte ans Ende des Stapels gesteckt. Man kann aber auch, wenn man sieht, dass ein Mitspieler genau diese Zutat gerade benötigt, ihm, diese auf sein Tosti legen, weil man dann eine oder zwei Zusatzkarten ziehen darf (aber nicht muss), mit denen man ggfs seine eigenen Tostis weiter ausbauen kann. Wenn man jedoch eine Leerkarte zieht, endet die Runde für den Spieler sofort, und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Diese Leerkarten sind ziemlich gemein. Da man nämlich durch die Karten hindurch erkennen kann, was anschließend kommt, kann man beim Nachziehen von Extrakarten (wobei man die Anzahl vorher ansagen muss) mit so einer Karte eine üble Bauchlandung machen.
Interessant ist die Mechanik mit den Extrakarten: in den meisten Spielen wäre es wahrscheinlich besser, eine Karte, die man nicht benötigt, ans Ende des Spielkartenstapels zu stecken, damit die anderen diese Karte vorläufig nicht zur Verfügung haben. Hier überlegt man sich das dann doch, denn man kann ja eventuell erkennen, dass man die nächsten zwei karten selber gut gebrauchen kann.
Laut Aussage des Herstellers ist dieser 'soziale Aspekt' ausdrücklich ein Ziel des Spiels: die Spieler lernen so, dass es für sie nützlich sein kann, anderen "uneigennützig“ zu helfen.
Wenn das jetzt 'erzieherisch' klingt: ein wenig ist dieser erzieherische Aspekt im Spiel aus beabsichtigt. Auch sind die Spielkarten und der Behälter sehr stabil gemacht, auch hierbei wurde also deutlich an Kinder als Mitspieler gedacht. Die Illustrationen sind relativ simplistisch gehalten, man kann aber alle Symbole gut erkennen.
In so einer Runde mit Kindern und Erwachsenen kann man dieses Spiel gut spielen, für eine Erwachsenen-Runden ist es sicherlich ein wenig zu einfach gestrickt. Aber daran sollte man dieses Spiel auch nicht messen.
Hersteller |
Splln |
Autor
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’nach einer Idee von Rens Althuizen‘
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Spieler
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2-4
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Denken
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3
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Glück
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8
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Geschicklichkeit
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0
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Preis ca.
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9,99 € (u.a. beim Niederländischen Bücherversandhandel bol.com)
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