Tag Archiv für Obit

Wer ist gestorben!

R. I. P. Terrance Dicks ( *10.05.1935, + 29.08.2019)

Soeben höre ich, dass letzten Donnerstag der Screenwriter und Romanautor Terrance Dicks gestorben ist.

In Deutschland ist er vielleicht nicht so bekannt wie beispielsweise in England, aber das dürfte wohl vor allem daran liegen, dass Serie, für die er arbeitete, in Deutschland relativ lange ignoriert wurde. Sicher, er hat unter anderem auch eine Folge der Serie Mondbasis Alpha-1 geschrieben (die 19. Folge der zweiten Staffel und insgesamt 43. Folge, die in deutschen unter dem Titel Tödliche Strahlung ausgestrahlt wurde – Originaltitel The Lambda Factor) und auch eine Reihe Folgen von Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers),

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R.I.P. Rick Loomis

24.08.1946 – 23.08.2019

Game designer Rick Loomis at Gen Con Indy 2014 on August 15, 2014., foto: Wikipedia-User BOZ, Nutzunh unter CCA-SA 4.0

Soeben hat mich die Nachricht getroffen, dass der amerikanische Herausgeber und Spieledesigner Rick Loomis wenige Stunden vor seinem 73. Geburtstag seiner Krebserkrankung erlegen ist.

Nachdem er in der amerikanischen Armee gedient hatte, begann er im Jahr 1970, Spiele per Post anzubieten, zu Beginn vor allem Runden in seinem Spiel Nuclear Destruction, in dem er ziemlich schnell auf über 200 Teilnehmer gleichzeitig kam. Um die ständig steigenden Spielerzahlen verwalten zu können, ließ er sich von einem befreundeten Programmierer ein Computerprogramm schreiben, mit dem er die Verwaltung abhandeln konnte; er behauptete später immer, er sei der erste Mensch gewesen, der einen Computer gekauft habe mit dem einzigen Ziel, darauf Spiele zu spielen.. Außerdem gründete er hierfür seine Gesellschaft Flying Buffalo Inc.

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R. I. P. Lee Garvin

22. September 1968 † 29. Juni 2019

Letztes mir bekanntes Foto von Lee, mit dem Kartenspiel neben ihm, von seinem Facebook-Account
Lee Garvin 1968-2019

Mit Bestürzung habe ich heute die Nachricht erhalten, dass Lee Garvin gestern verstorben ist. Lee war ein Autor von Rollenspielmodulen und Spieleautor, wenn seine Gesundheit, die in den letzten Jahren – vermutlich auch als Folge seines Dienstes im amerikanischen Militär – schon ziemlich angeknackst war.

Aus seiner Feder stammte unter anderem Horrors o‘ the Weird West für Deadlands und Mightier Than the Sword für 7te See.Sicherlich das bekannteste seiner Werke aber dürfte Tales From the Floating Vagabond gewesen sein, ein humoristisches Rollenspiel, das 1991 bei Avalon Hill erschien. Nachdem AH von der Szene verschwand, war es auch lange Zeit still um den Fliegenden Vagabunden – bis Lee schließlich im Jahr 2013 die Rechte zurückerhielt und versuchte, das System über ein Crowdfunding bei Kickstarter wiederzubeleben
.
Dieses Projekt scheint jedoch unter keinem guten Stern gestanden zu haben: kurz nachdem die Finanzierungsrunde im September 2013 abgeschlossen war und als Lee gerade angefangen hatte, das Regelwerk zu überarbeiten, entwickelte er eine ernsthafte Lungenentzündung und musste sogar zur Behandlung in ein künstliches Koma versetzt werden.

Die Folgen der hierdurch erzwungenen langen Untätigkeit (vor allem körperliche Folgen wie Muskelschwund und ähnlichem) verfolgten ihn viele Jahre noch; außerdem muss man bedenken, dass in den USA ein Krankenhausaufenthalt immer eine finanzielle Katastrophe darstelllt. Trotz verschiedener Aktionen seiner Freunde und Familie (unter anderem ein Gofundme-Projekt) war der ökonomische Rückschlag enorm: es kam sogar so weit, dass er wochenlang obdachlos war und in seinem Wagen übernachten musste. Erst nach längerem Kampf konnte er dann die VA (Veteranenaaministration, eine Unterstützungsbehörde des amerikanischen Staates für ehemalige Soldaten) dazu bringen, ihn zu unterstützen.

Die letzte größere Unterstützungsaktion seiner Freunde bestand in der Herausgabe des Kartenspiels Killing Lee Garvin; der Reingewinn aus dem Kickstarter-Projekt wurde ihm zur Verfügung gestellt. So konnte er kurz vor den kältesten Tagen des letzten Winters wieder eine Wohnung beziehen, und es sah so aus, als hätte sich endlich sein beinahe schon sprichwörtliches Pech gewendet. Die Fertigstellung dieses Spiels jedoch – dass er mit seinem ihm eigenen schwarzen Humor gutgeheißen hatte – war das letzte, was er wohl als Erfolgserlebnis erleben durfte.

Am Morgen des 29. Juni klagte er laut einer Meldung von Greg Porterzum Kickstarter des Kartenspiels über Schmerzen im Brustbereich und Atemnot. Er ging zwar noch ins Krankenhaus, aber es war wohl schon zu spät.

Unser Mitgefühl gilt allen Freunden Lee Garvins und auch seiner Familie.

R.I.P. Terry Pratchett

Terry Pratchett von Ming Doyle, Nutzung unter CC-BY-NC-SA

Nachruf

Wie heute nachmittag bekannt gegeben wurde, ist am heutigen Tag Sir Terry Pratchett verstorben. Der Autor, der seit 2007 an einer sehr früh auftretenden Form von Alzheimer’s Krankheit litt, verstarb laut den Meldungen friedlich, im Kreis der Familie, während die Katze auf dem Bett schlief.

Pterry, wie er in Fankreisen gerne genannt wurde, war vor allem bekannt durch seine Romane von der Scheibenwelt. Aber sein Lebenswerk umfasste noch mehr: Neben seiner 'Jugendsünde‘, wie er es selbst bezeichnete, Die Teppichvölker bleiben auch Werke wie die Nomen-Trilogie, die Johnny-Serie oder auch Ein gutes Omen unvergesslich.

Mit ihm verlässt uns einer der ganz Großen in der fatanstischen Literatur – und einer der Autoren mit dem schärfsten Blick für die Schwächen seiner Mitmenschen.

R.I.P. Frederik Pohl

Frederik Pohl

Frederik Pohl (1919-2013) – Quelle: sein eigener Blog (URL im Text)

Nachruf

Wie ich soeben erfahre, ist am gestrigen Tag der Science-Fiction-Autor Frederik Pohl im Alter von 93 Jahren verstorben.

Frederik Pohl war einer der letzten Autoren der 'golden Age' der Science Fiction, bekannt für viele Werke wie zum Beispiel Gateway, Man Plus oder auch in Kollaboration mit Cyril Kornbluth für Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute. Er arbeitete auch als Editor, unter anderem für die berühmten SpecFic-Zeitschriften If und Galaxy. Er hat im Laufe seines Lebens viele Preise für seine Werke gewonnen, oftmals für Werke, die unter einem Pseudonym veröffentlicht worden waren. Seine Autobiografie The Way the Future Was hat er selber 'fortgeschrieben' mit dem Blog The Way the Future Blogs.

Sein Tod wurde zuerst von seiner Enkelin Emily Pohl-Weary über Twitter mitgeteilt, ist inzwischen aber von sienem Blog selbst bestätigt worden. Wir trauern mit seinen Hinterbliebenen um einen der wirklich großen SF-Autoren.

R.I.P. Jack Vance

vance*28.08.1916 †26.05.2013

Ich höre soeben, dass Jack Vance gestorben ist. Wer sich in der Fantasy-Welt auskennt, weiss vielleicht, dass er einer der ersten großen Fantasy-Schreiber war. Seine Dying Earth-Serie hat die Fantasy-Rollenspielwelt möglicherweise stärker beeinflusst als J.R.R. Tolkien. Auf der Dying Earth war es nämlich, dass zu ersten Mal Zauberer ihre Sprüche lernen mussten und nach dem Zaubern wieder vergessen hatten. Dieser "Fire&Forget“-Mechanismus wurde dann in D&D und AD&D verwendet. Aber auch die Lyonesse-Romane sind alles andere als unbekannt.

Seit den 80er Jahren war er 'legally blind‘, was ihn allerdings nicht daran hinderte, weiter zu schreiben. Sein letztes Werk (abgesehen von einer Autobiographie) war Lurulu, von dem er auch sagte, dass es sein letztes Werk sein würde.

Aus den verschiedenen Nachrufen, die ich auf dem internet gefunden habe, scheint es, dass er friedlich an seinem fortgeschrittenen Alter verstorben sit. Er wird aber unvergessen bleiben. Die Erinnerungsmauer auf der Webseite ist ein beredtes Zeugnis dafür, wie viele Menschen er mit seinem Werk berührt hat.

 

R.I.P. Todd Breitenstein

Twilight Inc.

Ich höre soeben über die Spielbox, dass Todd Breitenstein, Gründer und CEO von Twilight Creations verstorben ist. Eine Bestätigung habe ich auf dieser Forumsseite (blau umrahmt) bei Boardgamegeek gefunden, wo Kerry Breitenstein die Meldung bestätigt.

Twilight Creations ist ein amerikanischer Verlag, der sich auf Brettspiele im Horror-Milieu spezialisiert hat. Das Flaggschiff des Verlages dürfte Zombies!!! sein, das mit seinen Erweiterungen und Ablegern wie Humans!!! und Martians!!! in Horror-Brettspielkreisen fast so populär ist wie Munchkin.
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R.I.P. Lynn Willis

lynnWie ich soeben erfahre, ist Lynn Willis verstorben. Lynn wer? fragt sich jetzt sicher der eine oder andere. Das liegt aber nicht daran, dass Lynn Willis eine unwichtige Person gewesen wäre – sondern eher daran, dass er interessanterweise immer weniger im Blick der Öffentlichkeit zu stehen schien als beispielsweise Gary Gygax oder Dave Arneson. Sogar der andere "Große Alte“ von Call of Cthulhu, Keith Herber, der ebenfalls vor mehreren Jahren verstorben ist, ist vielen, mit denen ich spreche, doch deutlich besser bekannt – was angesichts der Bedeutung von Lynn Willis für das Rollenspiel Call of Cthulhu doch sehr überrascht.

Lynn Willis war über viele Jahre der Mann hinter der Chaosium- (und damit der Original-)Ausgabe von Call of Cthulhu. Wer die Veröffentlichungen von Chaosium ansieht, entdckt eigentlich überall seinen Einfluss – und dass es ein guter Einfluss war, ist wohl kaum zu bezweifeln.

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Nachrufe

RIP Peter O’Donnell, Frank Frazetta

Es scheint ein schlechter Monat für Comiczeichner zu sein. Bereits am 3. dieses Monats verstarb Peter O’Donnell (Foto rechts, Original hier zu finden), der Schöpfer von Modesty Blaise.

1963, zu einer Zeit, da der ernste Comicstrip mit realistischen Zeichnungen in Amerika bereits im Abnehmen begriffen war, erschuf Peter O’Donnell mit Modesty Blaise und Willie Garvin ein Duo, das sich bewährte in nahezu hundert Comicgeschichten, zwölf Büchern und mindestens zwei Filmen (von denen einer aber nur Mdesty enthielt, der andere stattdessen weit an der Vorlage vorbei schoss).
Für jeden Kenner der Abenteuerliteratur ist Peter O’Donnell ein begriff, und es ist jammerschade, dass er von uns gegangen ist. Todesursache war eine bereits lange währende Parkinson,Erkrankung, an der der 90jährige dann auch verstarb.

Für Superhelden- und Fatasy-Comickenner hingegen dürfte der zweite Name ein 'Och nö, nicht der auch noch!' auslösen. Knapp ein Jahr nach seiner Frau ist Frank Frazetta, im Alter von 82 Jahren gestorben (Foto links, Original hier)

Frazetta ist wahrscheinlich am bekanntesten für seine Fantasy- und Science-Fiction-Werke, aber er hat in seinem Leben auch Filmplakate, Cmics (u.a. Li’l Abner) und vieles mehr gezeichnet.

R.I.P Stefan Trautmann

Stefan Trautmann als Rondred Donnerklinge auf dem Bilstein-Konvent 2003, Foto mit freundlicher Genehmigung von Uta Enners

Wie ich soeben aus dem Alveran-Ticker erfahre, ist Stefan Trautmann am 28. Juli auf Kreta tödlich verunglückt.

Für jeden, dem der Name nicht auf Anhieb etwas sagt: Stefan Trautmann war der Autor des Abenteuers Der Fluch des letzten Sultans, und zusammen mit seiner Freundin Uta Enners von Leichte Beute in der Meridiana-Anthologie Questadores.

Aventurien-Kennern war er obendrein bekannt als Baron Simold von Pfiffenstock-Sturmfels zu Haselhain, den er im Briefspiel und auf Bilstein 2001 verkörperte, sowie als freier Mitarbeiter des Thorwal-Standard, wo er für viele Illustrationen verantwortlich zeichnete, vor allem für einige 'Holden des Monats' im 'Wahren Boten'. Auch war er in Aventurien maßgeblich an der Ausarbeitung der Baburen und Nebachoten beteiligt.

Ich möchte auch im Namen der anderen Redaktionsmitglieder den Hinterbliebenen unser Beileid aussprechen.