Tag Archiv für Perry Rhodan

Energieherrscher

demePerry Rhodan Rollenspiel: Demetria

Anfang vorigen Jahres hieß es, dass das Perry Rhodan Rollenspiel eingestellt werde. Das hat den kleinen, aber treuen Freundeskreis der Zellaktivatorträger unter den Rollenspielern damals enttäuscht. Was aber weniger bekannt wurde – und was auch mir bis zur SPIEL diesen Jahres entgangen war -: Die Lizenz wurde von einem anderen Verlag übernommen, der auch weiterhin Material produziert.

Es geht hierbei um den Games-In-Verlag aus München. Der ist ja auch schon für ein paar andere Systeme bekannt, die man als Nischensysteme ansehen kann, wie PP&P oder 7te See. Perry Rhodan verkauft der Verlag in seinem Shop in anderer Form bereits seit langem – als Heftromane, Taschenbücher, auch in antiquarischer Form. Allerdings ist es natürlich etwas anderes, ob man Romane etc. von dritten weiterverkauft, oder ob man selber Material entwickelt. Wie schlägt Games-In sich hierbei? » Weiterlesen

Endspiel

Liga freier Terraner

Rollenspielsysteme lassen sich ganz grob in zwei Gruppen einteilen: Systeme, die an eine bestehende Welt aus anderen medien ankoppeln, und solche, die eine eigene Welt entwickeln. Zu letzteren gehört u.a. auch Das Schwarze Auge (auch wenn die Welt zu vielen Romanen, Computerspielen und bald wohl auch einem Film führen wird bzw. geführt hat) oder Arcane Codex. Der Großteil der Rollenspiele aber benutzt ein bereits anderweitig etabliertes 'Universum‘, in dem man die Abenteuer erleben kann. Beispiele hierfür sind Serenity, Buffy, Doctor Who Adventurs in Time And Space, oder auch das Perry Rhodan Rollenspiel.

Das 'aktuelle' Perry-Rhodan-Rollenspiel ist beileibe nicht das erste, das es je gegeben hat: vor rund 20 Jahren gab es bereits einmal ein Perry Rhodan Abenteuerspiel (‚Simulation‘) von Agema. Diesem Produkt war allerdings kein langes Leben beschieden: Mitte der 90er Jahre meldete laut Perrypedia der Agema-Besitzer Detlef Wenzlik, der auch einer der verantwortlichen Autoren war, Konkurs an. Lange Zeit kam dann nichts mehr, bis dann 2004 in einer Kooperation von Pegasus und dem VF&SF, die unter dem Namen Dorifer firmierte, Perry Rhodan – das Rollenspiel erschien.
Das unangenehmste gleich vorweg: auch diesem Produkt war kein allzu langes Leben beschieden: zum Jahreswechsel wurde angekündigt, dass das Projekt eingestellt würde. Der Abverkauf der noch vorhandenen Produkte wird noch ein paar Wochen dauern, aber wird zur Jahresmitte dann auch eingestellt werden. Wer also noch zuschlagen will: bei Pegasus ist zur Zeit das 'Megapack' (enthält alles außer dem hier besprochenen Produkt) für einen sehr geringen Betrag erhältlich.

Die Liga freier Terraner ist das einzige Produkt aus der Reihe, das nicht in dem Pack angeboten wird. Womit sich auch für den Fan die Frage stellt: lohnt es sich, das eine Buch, das mehr kostet als das ganze Megabundle zusammen, zu erwerben? Wie sieht es aus, wenn man das Megabundle (oder auch die Bände einzeln) besitzt? Lohnt es, wenn man das Bundle nicht besitzt?

Zunächst einmal: das Buch ist ein Hardcover, und hat die bei Perry Rhodan übliche Verarbeitung (dieselbe Qualität wie bei midgard). Leider gibt es kein Lesebändchen, der Inhalt des Bandes ist komplett in schwarz-weiß gehalten. Anders als bei vielen anderen Produklten finde ich diese Entscheidung bei Perry Rhodan allerdings nicht nur akzeptabel oder gut, sondern absolut richtig: in den Heften gibt es ja auch keinen farbdruck, und die Rißzeichnungen und Illustrationen der Perry-Rhodan-Heftserie haben nicht umsonst einen guten Ruf. Da wäre es fst schon ein Sakrileg gewesen, das Rollenspiel farbiger zu machen.

Der Band gibt eine hervorragende Übersicht in die Liga freier Terraner (LFT), ihre Gründung noch vor der Zeit der Kosmischen Hanse, und ihre Entsicklung im Laufe der Heftserie. Was die Hintergrundmaterial-Recherche angeht, weiß ich kein anderes deutsches System, das eine derart komplette und umfassende Hintergrundrecherche anbietet (und anbieten kann) wie Perry Rhodan. Ich vermute, dass die Erfahrungen von Pegasus mit Cthulhu (das notwendigerweise nicht so komplett recherchiert sein kann wie PR) hier mit eine Rolle gespielt haben, auch wenn ich das weder positiv noch negativ bestätigen kann.

Grundsätzlich bietet der Band Hintergrundmaterial für alles, was nach der Herrschaft der Laren und vor dem Angriff durch die Terminale Kolonne geschehen ist – manches natürlich weniger ausführlich, weil die Heftserie ebenfalls nicht über die Zeit spricht (die ersten 430 Jahre der kosmischen Hanse, um nur ein Beispiel zu nennen), anderes dafür um so ausführlicher.

Ich bin selber ein Fan der Heftserie, und muss sagen, mir hat die Aufbereitung des Materials sehr gut gefallen. Es gibt auch eine Menge Haken, an denen ein Spielleiter seine eigenen Abenteuer aufhängen kann – und das wird ja leider in Zukunft auch notwendig sein. Aber auch, wenn es noch einmal ein Rollenspielsystem zu den Romanen geben sollte, wird man mit dem Band eine stabile Grundlage für Abenteuer in der abgedeckten Periode haben.

Mit anderen Worten: wer das Megabundle oder von früher her noch die Einzelbände hat, sollte sich die Liga nicht entgehen lassen, solange sie noch verfügbar ist. Wer sich überlegt, irgendwann einmal mit einem anderen System Perry Rhodan zu spielen (im Forum wird zur Zeit eine Umsetzung auf Savage Worlds besprochen), kann auch nciht viel falsch machen, wenn er den Band mitnimmt. Wer allerdings Perry Rhodan nicht mag, und nicht in dem Universum spielen will … nunja, der würde sich den Band sowieso nicht kaufen wollen.

Hersteller Dorifer (nicht das Kosmonukleotid…)
Autoren Rainer Castor, Alexander Huiskes et al.
Spieler RPG
Denken RPG
Glück RPG
Geschicklichkeit RPG
Preis € 29,95

Noch eine persönliche Anmerkung: aus den Diskussionen im Midgard-Forum geht hervor, dass die Lizenz zu teuer war, und dass der erhoffte Crossover-Effekt (Leser der Heftserie, die sich auch das Spiel kaufen) nicht in ausreichendem Maße stattfand. Ich persönlich finde das sehr schade – und glaube nicht, dass die grundsätzliche Verwendung von Midgard als Regelbasis, mit Anpassungen für das Universum, an sich die Leser abgeschreckt hat. Da war vielleicht es schon eher die Tatsache, dass man eher Figuren wie einen Robert W.G. Aerts, Surfo Mallagan, Tatcher a Hainu, eine Bré Tsinga oder ähnliche spielt, aber wohl kaum einen Gucky, einen Dalaimoc Rorvic oder einen Ras Tschubai, die potentielle Käufer enttäuschte. Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass Bücher und Rollenspiele eine eher kleine Schnittmenge haben – und dass die rollenspielaffinen Leser mit großer Wahrscheinlichkeit bereits das Rollenspiel entdeckt haben.

Update: Das System ist nicht endgültig eingestellt worden, sondern wurde von Games-In übernommen.

 

Abenteuerlich

AdventureCon 2010

Schon fast ein Jahr ist es her, da war ich in Hamburg auf der AdventureCon. Und wie ich erschrocken feststelle, habe ich noch nicht einmal ein Wort darüber hier von mir gegeben. Was ich hiermit dann (endlich) nachholen möchte.

Der SDNV (Sodalitas Dei Nomine Vacantis e.V. – übersetzt so viel wie: Bruderschaft des Namenlosen Gottes), der den AdventureCon veranstaltet, ist einer der vier Vereine, die auch den NordCon machen. Der AdventureCon ist allerdings ganz in der Hand des SDNV, und findet traditionell gegen Winterende statt. Ort des ganzen ist das Eidelstedter Bürgerhaus, das Mitten im Hamburger Stadtteil Eidelstedt liegt. Gerne hätte ich 'im schönen Hamburger Stadtteil' geschrieben, aber Mitte Februar war der Schnee dort höher als in Bayern, und von Hamburg selber war sowieso nicht viel zu sehen. Es gab in direkter Nachbarschaft einen Marktplatz, und einige Lebensmittelgeschäfte, der Hauptversorger für die Congänger war allerdings der SDNV.


Aber zunächst noch ein paar Worte zu den Räumlichkeiten: Über zwei Etagen verteilten sich die Räume, mit so schönen Namen wie 'Kerker ohne Drachen‘, 'Krypta‘, oder auch 'Colosseum'. In 'Turnierplatz‘, 'Stallungen' und der 'Waffenkammer' fand man allgemeine Karten- und Brettspielrunden, im 'Turmzimmer' den Pegasus-Brettspiel-Support (und, IIRC, auch den von Asmodée).

Die Kantine hatte übrigens den schönen Namen 'TARDIS‘, war aber leider von innen nicht größer als sie von außen aussah – da änderte auch der silberne Wandbehang nichts, den der SDNV angebracht hatte. Zu klein war sie allerdings auch nicht, zumindest habe ich keine Gelegenheit erlebt, zu der der Raum überfüllt gewesen wäre.

In den Gängen selber war fast der gesamte Platz für den Verkehr frei, nur der Laden (Mitveranstalter Spieldoch) und die Rezeption waren hier zu finden.

Überhaupt tat der SDNV alles, um den Gästen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sogar ein Kopier- und Druckservice (wenn jemand vergessen hatte, Charakterbögen auszudrucken), oder auch eine Spielregelausleihe waren angeboten – letzteres habe ich noch nie so gesehen, ersteres eher als Kulanz- aber nicht als allgemeines, öffentliches Angebot.

Der Druckdienst war dann auch für die Produktion der ConNews verantwortlich – auch eine nette Idee: insgesamt sechsmal wurde eine ConNews verteilt, mit Hinweisen für die Gäste, Kommentaren zu Runden, Sprüchen und mehr. Man kann die Ausgaben der 2010er Con auch im Wiki des Vereins bewundern. Wen es interessiert: ich war sowohl für die Pralinen von den Ghulen, als auch für den Dreimaster auf dem Salzsee und den Affen zuständig…

Gespielt wurde also so einiges. Neben den Karten- und Brettspielen natürlich auch jede Menge Rolle: Cthulhu, DSA, Shadowrun, Deadlands, Perry Rhodan (!), Arcane Codex, Savage Worlds… Es gab auch ein Cthulhu Live (parallel zu meiner Affenjagd angesetzt), das aber aus wohl nicht von der Spielleitung zu verantwortenden Gründen bereits relativ kurzer Zeit endete, mit der fachmedizinischen Begründung 'Exitus‘: es gab anscheinend ein Massensterben unter den Teilnehmer-Charakteren. Aber so ist Cthulhu nun mal, da kann auch so etwas passieren.

Viel los war auf dem Wochenende, am Samstagnachmittag schien das Bürgerhaus aus allen Nähten zu platzen. Geschätzt waren laut ConNews zu dem Zeitpunkt 250 Gäste gleichzeitig da, was bedeutete: all voll, all voll. Und dennoch: die Orga blieb auch im größten Stress freundlich. Chapeau!

Was der Orga daher auch ein wenig Probleme bereitete, war die Verköstigung der hungrigen Massen. Sowohl Kuchen als auch Fleisch und Getränke waren wohl deutlich zu knapp kalkuliert worden, und es wurden Expeditionen zur Fourage ausgeschickt. Was aber auch besagt, dass Essen und Trinkern günstig und gut waren! Nudeln mit Gemüsebolognese und nach Wahl Fleischbeilage, Hot Dogs, Curry… Ja, wie schon das erste Beispiel zeigt: es wurde auch an die alternative Verköstigung der Pflanzenfresser gedacht ;)

Dennoch waren die Toiletten, wenn ich sie aufsuchte, sauber und ordentlich, was auch nicht unbedingt selbstverständlich ist und auch schon bei kleineren Cons zu Problemen führen kann.

Alles in allem ein gelungenes Wochenende, und dieses Jahr – am ersten Märzwochende – wird man mich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder in Hamburg antreffen können. Wer es schaffen kann: es lohnt sich.

Veranstaltung AdventureCon 2010
Ort Bürgerzentrum Eidelstedt, Hamburg
Eintritt Tageskarte: 3 €, Alle Tage: 5 €
Teilnehmer ca. 500 (ganz grob geschätzt)
Dauer Freitagabend – Sonntagabend
Nächster Con 4.-6. März 2011

Gratisprobe

Rollenspiel-Einsteigerregelhefte für Midgard, Perry Rhodan, Shadowrun, Cthulhu, DSA

Wer auf den Internationalen Spieltagen in Essen die Augen offen hielt, konnte an den Ständen von Pegasus, Ulisses und Midgard (Verlag für F&SF Spiele) kleine Hefte bzw. ein Faltblatt abstauben, auf denen "Der Einsteig ins Rollenspiel“, "für Einsteiger“ bzw. "Eintergerregeln“ steht. Diese Hefte (für Shadowrun, Cthulhu, DSA, Midgard und Perry Rhodan) wurden gratis abgegeben, und sind auch als Download verfügbar – das Heft für das Perry Rhodan Rollenspiel soll Mitte Dezember on-line kommen, die anderen drei Hefte sind bereits verfügbar. (Das Faltblatt leider nicht.) Außerdem können sie alle auch über die Hersteller zu Selbstkostenpreisen erworben werden.

Interessant ist auch, dass der Umschlag bei drei der vier Hefte glänzend ist, während das vierte Heft (in diesem Fall das Heft zu Cthulhu) einen Umschlag aus normal-mattem Papier hat, was zu diesem System allerdings auch gut passt. Ansonsten sind die Hefte zwischen 32 und 60 Seiten dick und mit zwei Klammern geheftet. Das Faltblatt von Ulisses ist mit (3 mal) DIN A4 doppelt so groß wie die anderen vier Hefte, und komplett glänzend, benötigt aber auch keine Heftung.

Odysseus

Überhaupt fällt das Faltblatt von Ulisses ein wenig aus dem Rahmen. Während die anderen vier Werke einen direkten Einstieg in ein bestimmtes System ermöglichen sollen, ist beim Faltblatt der DSA-Bezug nur in der Welt gegeben: das System selbst ist ein sehr einfaches, aber effektives System, das mit einem einzigen W6 auskommt. Dennoch bietet es alles, was man von einem Einsteigerwerk für ein Fantasy-Rollenspiel erwartet, einschließlich Magieregeln, Zwergen und Elfen, und sogar Steigerungsregeln! Die vorbereiteten Charaktere sind ein guter Mix, und auf abtrennbaren Infokärtchen abgedruckt, die ohne weiteres als Charakterbögen Dienst tun können. Wer das Abenteuer öfter einsetzt, kann sie dann auch laminieren, und hat ein überraschend ansprechendes Resultat in der Hand. Allerdings ist das Abenteuer verglichen mit den anderen recht kurz geraten, und an einigen Stellen wird auch empfohlen, das Abenteuer dort ein wenig auszuweiten.

Hersteller

Ulisses-Spiele

Spieler

4

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

gratis auf Cons verteilt

Elfen und Ilts

Die beiden Produkte von F&SF sind sich im Aufbau sehr ähnlich, so dass sie hier auch gemeinsam beschrieben werden können. Die Ähnlichkeit geht sogar so weit, dass manche Texte in beiden Heften nahezu wortgleich wiedergegeben werden – vor allem fällt dies bei der Einleitung auf, in der wie in allen Produkten zunächst einmal kruz darauf eingegangen woird, was ein Rollenspiel eigentlich ist. Danach folgen die Grundregeln – was für Würfel werden verwendet, wie würfelt man auf Eigenschaften, wie wird gekämpft und gezaubert (bzw. PSI eingesetzt, womit beim PR-Rollenspiel auch Mutantenfähigkeiten abgedeckt werden), wie heilt man den Schaden, der in Kämpfen entsteht.

Hiernach beginnt bereits der Spielleiterteil, mit einer kurzen Erklärung, was Nichtspielerfiguren sind, wer wann würfelt (würfeln sollte), und Zusatzregeln – besondere Kampfsituationen, andere Schadensursachen, Rüstungen bzw. Raumanzüge. Hiernach werden dann die Fertigkeiten näher erklärt. Dies erscheint mir etwas seltsam, denn eigentlich sind diese Angaben auch und vor allem für Spieler wichtig, und hätten meiner Meinung nach auch in den ersten Teil gehört. Nach einem Spielbeispiel – das auch wieder ohne weiteres in den Spielerteil gepasst hätte, da es nicht mit dem Abenteuer am Ende zusammenhängt, foglen dann vier (Midgard) bzw. sechs (Perry Rhodan) sapielbereite Charaktere, mit denen man das Abenteuer versuchen kann, das den Abschluß des Heftes bildet. Das Abenteuer ist jeweils ein einigermaßen generisches Abenteuer, das aber gut in die Welt passt, und in dem die verschiedenen Charaktere alle gefordert werden. Die vorbereiteten Charaktere sind speziell für das Abenteuer zusammengestellt, und die 'Charakterbögen' (eine halbe Seite DIN A 5) sind ziemlich rudimentär – beim Perry-Rhodan-Heft wird ausdrücklich auf komplette Versionen der Charaktere verwiesen, die man bei Dorifer herunterladen kann.

Hersteller

Verlag für Fantasy und SF

Autor

Jürgen E. Franke

Spieler

4, RPG

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

1 €(bei Branwens Bazar) oder gratis Download

Hersteller

Verlag für Fantasy und SF edition Dorifer

Autor

Jürgen E. Franke

Spieler

4, RPG

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

1 €(bei Branwens Bazar) oder gratis Download (ab Mitte Dezember)

Schattenrenner

Das Shadowrun-Heft ist ganz ähnlich aufgebaut, allerdings wird hier die Erklärung, was ein Rollenspiel ist, etwas weiter ausgeführt. Unter anderem wird auch ausdrücklich begründet, wieso Rollenspiele mehr Spaß machen, wenn man die Abenteuer nicht im Vorhinein kennt…

Eine kurze Beschreibung der Shadowrunwelt und Hamburgs im Jahr 2070 word gefolgt von einem Glossar, in dem nicht nur die SPielemacher ihre Definition der Begriffe geben, sondern ein Runner selber seine Sicht der Dinge darlegt. Danach werden die Grundregeln von Shadowrun erklärt: Proben, Pools, Attribute und Fertigkeiten, Modifikatoren. Nach den Regeln zu Kampf und Matrix folgt dann die Fertigkeitenliste mit Beschreibungen sowie eine Kurzliste mit Zaubern und Ausrüstung. Hiernach folgen vier vorgefertigte Charaktere, die allerdings nicht so schön kopier- und ausdruckbar abgedruckt sind wie bei den F&SF-Produkten. Das abschließende Abenteuer stellt einen nur halbwegs typischen Run dar – das Ziel ist schon eher ungewöhnlich zu nennen, und als Spieler sollte man auch Grips beweisen, weil das die Belohnung doch deutlich erhöhen kann.

Wenn jetzt auffällt, dass der Spielleiterteil fehlt, so muss ich sagen, dass der hier gekonnt in das Abenteuer eingearbeitet wurde. Fragen wie die Glaubwürdigkeit von Charakteren und Auftraggebern, aber auch das Vetrauen, das Spieler und Spielleiter ineinander und in die Charaktere haben müssen, werden genauso in eingesetzten Kästen angesprochen wie Hintergrunfinformation.

Die Hefte können für eine Schutzgebühr im Pegasus-Webshop bestellt werden (30 Stück für knapp 10 Euro), aber wem 30 Stück zu viel sind, kann auch einfach einmal freundlich nachfragen, bzw. fragen, ob Pegasus bei einer anderen Bestellung ein Heft dabei legen kann. Es ist angesichts des Formates eindeutig nicht mehr als eine Schutzgebühr.

Hersteller

Pegasus Spiele

Autor

Michael Bohr, Peer Bieber, Benjamin Plaga

Spieler

4, RPG

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

9,95 € ( für 30 Stück im Pegasus-Webshop nur telefonisch bestellbar) oder als gratis Download

Tentakelhorror

Cthulhu beginnt erst mit einer kurzen Beschreibung des Cthulhumythos in unserer Welt, bevor auf das Wesen des Rollenspiels eingegangen wird. Nach ein paar Spieltechnischen Begriffen findet man … die Charaktererschaffung. Man erhält hier keine vorgefertigten Charaktere an die Hand, sondern die Charaktererschaffungsregeln. Anschließend werden die Fertigkeiten beschrieben – für Enführungsrunden ist dieser Teil meist der einzige wirklich wichtige, wenn man sich die Mühe gemacht hat und vorgefertigte Charaktere erstellt hat.

Im nun folgenden Teil um Kampf, Schaden und geistige Stabilität geht es dann gleitend über in den Spielleiterteil, wo unter anderem zwei Zauber, drei Mythoswerke und drei Wesen – unter anderem Cthulhu persönlich, damit man erfährt, wie wenig Chancen man im Extremfall hat – beschrieben werden. Nach einem Spielbeispiel folgt dann ein Abenteuer, das auch dem Spielleiter eine Menge mehr abverlangen dürfte als bei den anderen Einsteigerheften. Abgeschlossen wird das Heft dann von einem Charakterbogen als Kopiervorlage.

Auch die Cthulhu-Hefte kann man für dieselbe Schutzgebühr im Pegasus-Shopp erwerben, und auch die anderen bedingungen gleichen denen bei Shadowrun. Nur ist dieses Heft auch tatsächlich on-line zu finden.

Hersteller

Pegasus Spiele

Autor

Sandy Petersen & Lynn Willis und Freunde, Übersetzer und weitere Autoren: Heinrich Glumpler, Frank Heller, Julia Erdmann, Peer Kröger

Spieler

2-6, RPG

Denken

n/a

Glück

n/a

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

9,95 € ( für 30 Stück im Pegasus-Webshop) oder als gratis Download

Fazit

Das Faltblatt von Ulisses nimmt in mehrerlei Hinsicht eine Sonderstellung ein: es ist keine Einführung in ein bestimmtes System, sondern eine allgemeine Einführung ins Rollenspiel, und es kann auch nicht über Läden oder im Download bezogen werden. Die beiden Werke von F&SF sind wie zu erwarten sehr ähnlich, wie auch bei den übrigen Systemen ist hier die Hauptfrage, ob man lieber Fantasy oder SF spielt. Schön gelöst wurden die Charakter’bögen‘, die Reihenfolge der Themen (Fertigkeitenbeschreibung im Spielleiterteil) ist manchmal etwas seltsam. Bei Shadowrun ist es genau umgekehrt, die logischere Reihenfolge wird durch Charakterbögen begleitet, die man erst abschreiben muss. Cthulhu hingegen macht dadurch, dass es die Charaktererschaffung mit anbietet, den Weg frei, dass man auch noch ein, zwei eigene Abenteuer ausprobieren kann, bevor man die Regelwerke kauft. Allerdings muss man sich auch die ersten Charaktere selbst erstellen.

Man kann die Hefte allesamt empfehlen – das Ulisses-Produkt auch für echte Rollenspielneulinge, die den Begriff Rollenspiel noch gar nicht kennen, die anderen drei vor allem für das jeweilige Genre. Wobei mir die Midgard-Produkte gut gefallen, und das Cthulhu-Produkt schon wegen des größeren Wiederverwendungswertes heraussticht (auch wenn ich hier vielleicht ein wenig voreingenommen bin, da ich selber Cthulhu-Supporter bin).

Wenn man also auf einem Con einen Supporter dieser Systeme sieht, einfach fragen, ob er oder sie ein Exemplar über hat… Bestellung über die jeweiligen Webshops lohnt weniger (wenn es auch eher Selbstkostenpreise sind, die man bezahlt) – dies ist eher eine Option für Spieleläden, die sie auslegen wollen. Man sieht die Hefte allerdings hin und wieder auch bei eBay auftauchen, wo dann teilweise rechte Phantasiepreise bezahlt werden.