Tag Archiv für RPG

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Erstverkaufstag

FUK! von Mannifest Games

(Update 09.09.19: Die PDF ist bei DriverThru verfügbar, Link zugefügt)

In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe kleiner Rollenspielverlage auf dem Markt erschienen. So hat sich System Matters inzwischen vor allem im Bereich Indie/Erzählspiel und OSR etabliert, der Verlag Heinz Tüffers bietet mit Ultima Ratio ein SF-Rollenspiel an… und einer der jüngsten Neuzugänge auf dem Markt dürfte der Verlag Mannifest Games sein. Nein, das ist kein Tippfehler: Der Eigentümer dieses Verlagen heißt ganz einfach Manfred, kurz „Manni“. Auch das Logo des Verlags stellt ganz einfach sein Gesicht dar.

Auf den Markt gekommen ist der Verlag mit dem Rollenspiel „No Return“, das wir hier besprochen hatten. Und ab dem heutigen Tag steht noch ein anderes, kleines Rollenspiel im Sortiment des Verlages, das gefühlt eher als Bier-und-Brezel-Rollenspiel eingeordnet werden müsste. Dadurch ist es dann auch ziemlich einsteigerfreundlich geworden. Allerdings könnte der Titel ein wenig gewöhnungsbedürftig sein.

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Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern

Dreadnought – Fürchte nichts! für Private Eye

Ich muss gestehen, dass ich für diese Rezension wesentlich länger gebraucht habe als ursprünglich geplant. Meine Rollenspiel-Testrunde musste – nachdem wir das Abenteuer bereits begonnen hatten – eine Reihe von ursprünglich geplanten Terminen ausfallen lassen, weil gleich mehrere Mitspieler krank geworden waren – und dann kam auch noch die Möglichkeit das John Carter vom Mars-Rollenspiel zu testen. Bis wir dann schließlich das Abenteuer neu starten konnten, hatten die Mitspieler – von denen auch inzwischen einer durch Umzug ausfällt – mittlerweile alles vergessen, worüber gesprochen worden war. So mussten wir noch einmal das Abenteuer ganz von vorne beginnen.

Beim Titel und Titelbild hatten zwei Mitspieler ein Aha!-Erlebnis. Wenn jemand, wie der Großteil meiner Runde, in den ’70er Jahren aufgewachsen ist bzw. in der Zeit begann, englische Literatur zu lesen und außerdem ziemlich SF- und Fantasy-affin war, bestand eine große Chance, dass man dem Begriff Dreadnought – auch in der Schreibweise Dreadnaught – erstmalig in Militär-und und Pseudo-Militär-SF begegnete, ohne diesen maritimen Kriegsschifftyp bereits zu kennen. Wenn man den Begriff dann ohne zu hinterfragen akzeptierte, wurde er dann in der eigenen Vorstellungswelt quasi zwangsläufig mit Raumschifftypen in Verbindung gebracht – in einer Linie beispielsweise mit Sternenzerstörern oder einem Todesstern. Dass dieser Schiffstyp aber historisch ist, war für einige Mitspieler daher ein klein wenig überraschend.

Militärhistorisch gesehen ist der Typ allerdings ziemlich jung – das Abenteuer für Private Eye spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und thematisiert die Entwicklung der ersten Schiffe dieses Typus.

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Wer ist gestorben!

R. I. P. Terrance Dicks ( *10.05.1935, + 29.08.2019)

Soeben höre ich, dass letzten Donnerstag der Screenwriter und Romanautor Terrance Dicks gestorben ist.

In Deutschland ist er vielleicht nicht so bekannt wie beispielsweise in England, aber das dürfte wohl vor allem daran liegen, dass Serie, für die er arbeitete, in Deutschland relativ lange ignoriert wurde. Sicher, er hat unter anderem auch eine Folge der Serie Mondbasis Alpha-1 geschrieben (die 19. Folge der zweiten Staffel und insgesamt 43. Folge, die in deutschen unter dem Titel Tödliche Strahlung ausgestrahlt wurde – Originaltitel The Lambda Factor) und auch eine Reihe Folgen von Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers),

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Ersatz fürs Eulennest

Die erste Niederrhein-Con in Wesel

(Update 29.08.19: Korrektur zum Status der PnPNews u.a.)

Im Laufe der Zeit sind eine Menge Rollenspiel-Cons erschienen und wieder verschwunden. Einige sahen wie Eintagsfliegen nur kurz das Licht der Welt, andere hatten einen langen Lauf und werden daher auch schmerzlich vermisst.

Schon allein am „echten Niederrhein“ ist die Liste der verschwundenen Rollenspiel-Cons ziemlich lang: so gab es einstmals in Kleve die SchwanenCon, in Mehrhoog die Mehrocon, in Dinslaken die Dinslakener Rollenspieltage, und wenn man Duisburg bzw. Krefeld mit an den Niederrhein rechnen will, müsste man auf jeden Fall auch die KingCon respektive den Cocoon nennen – wobei der Letztere in der Krähencon einen würdigen Nachfolger gefunden hat. Es ist natürlich möglich, dass ich da auch noch eine Menge anderer Cons vergessen oder übersehen habe,

Daher ist es natürlich interessant, dass mit der Niederrhein-Con in Wesel Mitte August ein neuer Con auf den Plan getreten ist, der mir einspringen könnte. Ort dieser Con ist Niederrheinhalle, die sicher den einen oder anderen von der Duisburger Zinnminiaturbörse (DUZI) her bekannt sein dürfte. Die habe ich übrigens in obiger Aufstellung nicht genannt, weil sie eher für Tabletop-Spieler und Zinnfiguren-Sammler gedacht war.

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R.I.P. Rick Loomis

24.08.1946 – 23.08.2019

Game designer Rick Loomis at Gen Con Indy 2014 on August 15, 2014., foto: Wikipedia-User BOZ, Nutzunh unter CCA-SA 4.0

Soeben hat mich die Nachricht getroffen, dass der amerikanische Herausgeber und Spieledesigner Rick Loomis wenige Stunden vor seinem 73. Geburtstag seiner Krebserkrankung erlegen ist.

Nachdem er in der amerikanischen Armee gedient hatte, begann er im Jahr 1970, Spiele per Post anzubieten, zu Beginn vor allem Runden in seinem Spiel Nuclear Destruction, in dem er ziemlich schnell auf über 200 Teilnehmer gleichzeitig kam. Um die ständig steigenden Spielerzahlen verwalten zu können, ließ er sich von einem befreundeten Programmierer ein Computerprogramm schreiben, mit dem er die Verwaltung abhandeln konnte; er behauptete später immer, er sei der erste Mensch gewesen, der einen Computer gekauft habe mit dem einzigen Ziel, darauf Spiele zu spielen.. Außerdem gründete er hierfür seine Gesellschaft Flying Buffalo Inc.

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Ein Rattenmeister berichtet

Die Ratcon 2019 in Limburg

Rollenspiel-Cons kann man in verschiedene Gruppen einteilen. Da sind zum einen Kleincons mit unter 100 Teilnehmern, Großcons am anderen Ende der Skala mit in der Regel über 1000 Besuchern und „mittelgroßen“ Cons, die, wie der Name schon sagt, irgendwo dazwischen liegen. Es gibt Themencons, bei denen der Großteil der angebotenen Runden einem bestimmten Thema folgen sollte (hierbei sind beispielsweise Steampunk oder auch Science-Fiction recht beliebt), mehr oder weniger behindertengerechte Cons, ein- oder mehrtägige Cons, letztere mit und ohne Übernachtungsmöglichkeit … Auch kann der Veranstalter interessant sein: Hauscons bestimmter Veranstalter können je nachdem auch auf Systeme dieses Veranstalters beschränkt sein – oder gar auf ein einzelnes System.

Eine der ältesten Großcons ist heutzutage die Hauscon von Ulisses. Ihren Namen hat die Ratcon von ihrem ursprünglichen Veranstaltungsort: gestartet ist sie als Con von Schmidt Spiele in Ratingen. Im Laufe der Zeit ist der Veranstalter eigentlich immer der Herausgeber des Systems DSA gewesen: später in Dortmund und veranstaltet von Fantasy Productions, als DSA dann an Ulisses überging, ging die „Ratte“ dann 2007 ebenfalls über an Ulisses, zog 2012 um nach Unna – und wird zur Zeit seit 2016 regelmäßig in Limburg an der Lahn gehalten, was für den Verlag durch seinen Sitz in Waldems wohl ein wenig günstiger liegt als Unna. Auch durch meinen Schlaganfall war es mir in den letzten paar Jahren leider nicht mehr möglich gewesen, einmal auf der Ratcon vorbeizuschauen, deshalb habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, als ich in diesem Jahr eine Mitfahrgelegenheit bekommen konnte. Was habe ich dort erlebt?

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Was lang sich wehrt wird endlich Blut…

Arcane Codex – Drakia

Drakia-Cover

Kann ich das jetzt so einfach sagen…? Ich habe den Eindruck, kein Quellenband irgendeines deutschsprachigen Rollenspiels ist so lange so dringlich erwartet worden wie dieser hier. Drakia. Mittlerweile ist Arcane Codex in der 3rd Edition angekommen, und dann endlich… ich habe es selbst kaum glauben können, denn es hatte schon Routine… man kommt zum Stand von Nackter Stahl, spricht ein wenig mit Saskia über Neuheiten, und die fast obligatorische Frage „Drakia?“ bekam immer ein „Ja, wir arbeiten dran, es ist in der Mache…“. Wir reden hier von Jahren, eigentlich Jahrzehnten. Sehr schwere Geburt, hm?

Aber das Warten hat verdammt noch mal GELOHNT. Ich habe es ja selbst kaum glauben können, da auf der letzten Spiel „Drakia“ auf der Liste der Neuheiten zu sehen. Was also steckt in den 268 Seiten, die die Arcane Codex Spielerschaft schon seit einer gefühlten Ewigkeit unbedingt haben wollte?

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R. I. P. Lee Garvin

22. September 1968 † 29. Juni 2019

Letztes mir bekanntes Foto von Lee, mit dem Kartenspiel neben ihm, von seinem Facebook-Account
Lee Garvin 1968-2019

Mit Bestürzung habe ich heute die Nachricht erhalten, dass Lee Garvin gestern verstorben ist. Lee war ein Autor von Rollenspielmodulen und Spieleautor, wenn seine Gesundheit, die in den letzten Jahren – vermutlich auch als Folge seines Dienstes im amerikanischen Militär – schon ziemlich angeknackst war.

Aus seiner Feder stammte unter anderem Horrors o‘ the Weird West für Deadlands und Mightier Than the Sword für 7te See.Sicherlich das bekannteste seiner Werke aber dürfte Tales From the Floating Vagabond gewesen sein, ein humoristisches Rollenspiel, das 1991 bei Avalon Hill erschien. Nachdem AH von der Szene verschwand, war es auch lange Zeit still um den Fliegenden Vagabunden – bis Lee schließlich im Jahr 2013 die Rechte zurückerhielt und versuchte, das System über ein Crowdfunding bei Kickstarter wiederzubeleben
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Dieses Projekt scheint jedoch unter keinem guten Stern gestanden zu haben: kurz nachdem die Finanzierungsrunde im September 2013 abgeschlossen war und als Lee gerade angefangen hatte, das Regelwerk zu überarbeiten, entwickelte er eine ernsthafte Lungenentzündung und musste sogar zur Behandlung in ein künstliches Koma versetzt werden.

Die Folgen der hierdurch erzwungenen langen Untätigkeit (vor allem körperliche Folgen wie Muskelschwund und ähnlichem) verfolgten ihn viele Jahre noch; außerdem muss man bedenken, dass in den USA ein Krankenhausaufenthalt immer eine finanzielle Katastrophe darstelllt. Trotz verschiedener Aktionen seiner Freunde und Familie (unter anderem ein Gofundme-Projekt) war der ökonomische Rückschlag enorm: es kam sogar so weit, dass er wochenlang obdachlos war und in seinem Wagen übernachten musste. Erst nach längerem Kampf konnte er dann die VA (Veteranenaaministration, eine Unterstützungsbehörde des amerikanischen Staates für ehemalige Soldaten) dazu bringen, ihn zu unterstützen.

Die letzte größere Unterstützungsaktion seiner Freunde bestand in der Herausgabe des Kartenspiels Killing Lee Garvin; der Reingewinn aus dem Kickstarter-Projekt wurde ihm zur Verfügung gestellt. So konnte er kurz vor den kältesten Tagen des letzten Winters wieder eine Wohnung beziehen, und es sah so aus, als hätte sich endlich sein beinahe schon sprichwörtliches Pech gewendet. Die Fertigstellung dieses Spiels jedoch – dass er mit seinem ihm eigenen schwarzen Humor gutgeheißen hatte – war das letzte, was er wohl als Erfolgserlebnis erleben durfte.

Am Morgen des 29. Juni klagte er laut einer Meldung von Greg Porterzum Kickstarter des Kartenspiels über Schmerzen im Brustbereich und Atemnot. Er ging zwar noch ins Krankenhaus, aber es war wohl schon zu spät.

Unser Mitgefühl gilt allen Freunden Lee Garvins und auch seiner Familie.

SL werden ist nicht schwer…

Des Kobolds Handbuch der Spielleitung und Des Kobolds Handbuch für Plots und Kampagnen

Erstverkaufstag

…denn dazu reicht es doch, sich an einen Tisch zu setzen und ein paar Freunde einzuladen, oder auch eine Runde auf einer Convention auszuhängen (das ist dann wohl Level 2), oder…?

Ja, einige denken sicher so. Vermutlich haben wir „alte Hasen“ das auch schon mal gedacht. So – in meinem Fall – vor gut 34 Jahren… was, so alt ist Rollenspiel schon? Ja, ist es, sogar älter, es ist im Prinzip so alt wie ich, und „in Deutsch“ deckt sich meine Timeline in etwa mit der, ich bin „deutsches Rollenspiel-Urgestein“, sozusagen. Und ja, auch bei mir gab’s mal Dungeoncrawls, Slaughterhouses, Monty-Hauls und was nicht alles, aber – aus heutiger Sicht – zum Glück nicht allzu lange.

Ja. Spielleiter quasi von der „ersten Stunde“ an, wobei ich das Glück hatte, in meiner Schulklasse eine recht „nerdige“ Freundesgruppe zu haben… 7 Leute, wovon 4 im Wechsel leiteten, sogar 2 Systeme (DSA und D&D), und es war sogar ein Mädchen dabei, wow, das war seinerzeit „Exotenbonus“…

Davon sind wir mittlerweile seeeehr weit entfernt. Die Rollenspielszene hat sich gewandelt, und das mehrfach, teilweise, weil es auch die Gesellschaft getan hat. Das Hobby ist zwar noch „nerdig“, aber nicht mehr so extrem wie es mal war; gerade die deutsche Szene hat sich von der amerikanischen wegbewegt, und – hey, die „Amis“ haben sogar was gelernt. Aber eins ist nach wie vor so wie es immer war – Spielleiten ist Arbeit, egal ob Oneshots oder Kampagnen, und die Erwartungshaltung der Spieler ist auch nicht gerade geringer geworden.

Warum schreibe ich das… nun… ich habe mir die letzten Tage die PDFs der beiden oben genannten „Kobolds Handbücher“ durchgelesen. Kobold? Nein, kein Staubsauger. Von denen gibt es mittlerweile ein paar mehr, und auf Deutsch gibt es sie jetzt bei Ulisses, und diese beiden just jetzt, wo ihr das hier lesen könnt, gerade pünktlich zur CCXP.

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Ulisses auf der CCXP

Produktübersicht

Erstverkaufstag

In den letzten Jahren war die RPC bekanntlich ein Publikums­magnet im Bereich Rollen­spiel, Comic, Computer­spiel und LARP. In diesem Jahr wird sie ersetzt – und geht auf – in Form der CCXP Cologne. Gerne wäre ich dorthin gekommen, habe aber keine Mitfahr­gelegenheit finden können, obwohl ich auf mehreren Online-Foren nach einer solchen gefragt habe. :( Und mit meiner Behinderung sind öffentliche Verkehrsmittel zur Zeit für mich nicht nutzbar, die Wege sind ganz einfach zu weit.

Ob es wirklich so ein großer Verlust ist, wird sich noch herausstellen müssen: einige der ganz großen Verlage, die auf der RPC noch regelmäßig zu finden waren, sind dieses Jahr nicht in Köln zu sehen, allen voran Pegasus. Uhrwerk wird trotzder derzeitigen finanziellen Situation wohl dort sein, und auch Navckter Stashl soll einen Stand dort haben, hörte ich.. Von Ulisses habe ich, wie mir Michael Mingers vorigen Mittwoch auch im Twitch-Stream (TW) versprach (YT), letzten Freitag insgesamt elf neue Produkte als PDF erhalten, die auf der CCXP erstmals erhältlich sein sollen.

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