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Jedes Jahr gibt es in Essen neue Verlage zu finden. Nur so konnte die Messe den aktuellen Höchststand von etwa 1100 Verlagen (dieses Jahr erzielt) erreichen.Einige dieser neuen Verlage sind ganz einfach zum ersten Mal auf der Spiel, bestehen aber schon länger, andere dieser Verlage sind im Endeffekt ganz neu. So ein ganz neuer Verlag ist der niederländische Verlag The Mountain Men, dessen Name sich auf die Nachnamen der drei Gründer bezieht: zwei Brüder namens Kattenberg, und ein Mitgründer namens van den Berg. Den ursprünglich angepeilten Namen des Verlages Berg Games konnte man nicht verwenden, da man mit dem Namen mit einem Hersteller von Kinder-Gokarts, -Fahrrädern, -Trampolins usw. kollidierte.

Deshalb wurde dann die Firma umbenannt, gleichzeitig wurde auch das Spiel mit einem neuen Namen versehen: vor ziemlich genau einem Jahr wurde das Spiel als „Tamps“ über Kickstarter finanziert. Der neue Name beschreibt ein wenig besser, worum es in dem Spiel geht: seinen Teamkameraden Informationen zu signalisieren, ohne dass die Gegenseite diese Informationen versteht.

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Cuia est ultio?

Auge um Auge

Es ist irgendwie schon eine Tradition: jedes Jahr erscheint ein neuer Abenteuerband zum Rollenspiel Private Eye. So steht in diesem Jahr bereits auf dem Umschlag „Abenteuerband No. 11“, diesen Band und auch den Band des Vorjahres (Liebe, Geld und andere Intrigen) habe ich dieses Jahr auf der SPIEL erhalten – und will jetzt zuerst den neueren Band besprechen, weil ich davon ausgehe, dass der ältere Band meinen Lesern schon eher bekannt sein könnte.

Jan Christoph Steines legt mit Auge um Auge einen Band mit einem interessanten Abenteuer vor, dass die Spieler, wenn sie den Fall bis in die Einzelheiten aufklären, vor einige unbequeme Fragen stellt. Wie die Spieler diese Fragen beantworten, dürfte für die jeweilige Runde sicher sehr interessant sein. Allerdings bietet dieses Abenteuer auch eine Problempunkte, die der Spielleiter überlegen sollte, bevor er das Abenteuer seiner Gruppe präsentiert.

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Klein halten

Skyjo

Einer der Gründe, nach Essen zu gehen, wenn dort die SPIEL stattfindet, ist sicher, dass man dort auch ganz neue, bislang unbekannte Verlage und Spiele finden kann. Und das nicht nur aus dem Ausland, auch auf dem deutschen Spielemarkt entstehen immer wieder kleine (Eigen-) Verlage, die hier neue Spiele vorstellen – manchmal mit eher fraglichem Spielwert, manchmal aber auch interessante, neuartige Spiele, die erst beim aktuellen Test ihre Stärken zeigen.

Solch ein neuer deutscher Verlag ist Magillano, in dem der Eigentümer Alexander Bernhardt bislang nur sein eigenes Spiel Skyjo anbietet. Sitz des Verlages ist Altenkirchen im Westerwald.

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Kraftprotze

Kraftprotze

Mucho Macho

Jedes Jahr gibt es auf der SPIEL ein paar Highlights, die mich noch nie enttäuscht haben. So freue ich mich jedes Jahr unter anderem auf die neuen Spieler aus Japan, auf die neuen Spiele von Steffen und Gerhards, oder auch auf die neuen Spiele der Russen.

Ein anderes derartiges Highlight findet sich in der Regel auf dem Stand von Abacus: Hier findet man nicht nur die dV Ediitrice – damit auch das von ihnen und von Cartamundi gesponserte „Gioco Inedito“, dass auf der Messe in Lucca in Italien über einen Wettbewerb gewählt wird. Diese Spiele haben einen vorgegebenen Umfang: Laut Wettbewerbsregeln dürfen sie nur eine bestimmte Anzahl Karten enthalten – und eventuell ein paar Kleinteile wie Marker oder ähnliches. Das bedeutet für die Produktion der Spiele (ein Teil des Preises für den Sieger ist eben, dass das Spiel von dV veröffentlicht wird), dass sie in standardisierte Verpackungen passen, die nur noch entsprechend bedruckt sein müssen. Auch gehört zur Standardausstattung ein stabiler Plastikeinsatz, in dem die Karten transportiert werden können.
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Rolli-Spiel

Die SPIEL aus der Kakerlaken- und Rollstuhl-Perspektive

Ich hatte ja versprochen, meinen persönlichen Rückblick auf die SPIEL noch zu veröffentlichen. Da ich zu der Zeit eigentlich noch in der Reha war –, und ich das Glück hatte, immerhin einen Tag Therapiepause angeboten zu bekommen –, konnte ich dieses Jahr nur freitags, samstags und sonntags die Messe unsicher machen.

Interessant fand ich vor allem einige Reaktionen, die sich auf mein verändertes Aussehen (verglichen mit 2015) bezogen. Einige Leute mussten anscheinend mehrfach hinsehen, bis sie mich erkannten. Ein Herausgeber und Geschäftsführer eines Rollenspielverlages blickte mich sogar verständnislos an und meinte: „kennen wir uns?“ Erst als ich mich mit Namen zu erkennen gab, konnte er mich – wenn auch mit einiger Mühe – erkennen. Einige Leute meinten sogar, sie hätten mich eher an meiner Kleidung (Weste, Brille, Baseballkappe mit Roachware-Schriftzug) erkannt und weniger am Gesicht… Durch den Gewichtsverlust von über 100 Kilo ist anscheinend auch mein Gesicht um einiges schmaler geworden.

Auch war ich dank der Spätfolgen meines Schlaganfalls auf der Spiel im Rollstuhl unterwegs – und hatte hierdurch einige interessante Erlebnisse.

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Die Eiligen der letzten Tage

Zwei bald endende Rollenspiel-Crowdfunding-Projekte

In der letzten Zeit war es bei mir ja relativ ruhig. Ich war endlich in der Reha, hatte aber ein kleines Problem: es gab zwar WLAN, aber nicht in den Patientenzimmern, sondern nur in einem allgemeinen Flur relativ weit von meinem Zimmer entfernt oder Café des Hauses. Da ich zur Zeit meine Artikel angesichts meiner noch immer eingeschränkten Nutzbarkeit meiner linken Hand meinem Computer diktiere (Dragon NaturallySpeaking ist hierfür ein geniales Programm) und außerdem mein Notebook so langsam eine schwächelnde Batterie aufweist, konnte ich nicht alles so veröffentlichen, wie ich es gerne getan hätte.

Inzwischen bin ich aber wieder zu Hause (seltsamerweise wurde ich sogar an einem Feiertag entlassen) – und als ich zu Hause ankam, hatten sich anscheinend einige Dateien von Dragon zerschossen, so dass ich das Programm erst einmal nur installieren musste. Aber jetzt habe ich erst einmal ein paar Tipps für Leute, die gerne bei der Finanzierung von Projekten helfen. Morgen werde ich dann versuchen, meine persönlichen Eindrücke von der SPIEL zusammenzufassen. Drückt mir die Daumen, dass man mir die nötige Zeit lässt.

Beide Projekte, die ich vorstellen möchte, liegen mir irgendwie am Herzen.

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Chipmusik

S I L I C I UM

SILICIUMVor ein paar Wochen habe ich eine CD von Erdenstern besprochen, die im Rahmen des Crowdfundings für das Dresden Files-Rollenspiel finanziert wurde. Nach einer gewissen Wartezeit wurdet dieser Soundtrack auch als Internet-Download erhältlich. Ursprünglich sollte das eigentliche Rollenspiel nicht viel später an die Backer ausgeliefert werden, die warten aber m.W. immer noch…

Nachdem dieses Projekt auf Erdenstern-Seite abgeschlossen war, haben die Hamburger sich mit Elan auf ein neues Projekt gestürzt. Und so erschien vor kurzem – erst einmal wieder als Download über Bandcamp – das neue Album Silicium. Wenn man es aber lieber handfest hat: auf der Spiel in Essen soll es ebenfalls als CD verkauft werden.

Eigentlich wollte ich diese Rezension bereits Anfang diesen Monats veröffentlichen, allerdings kam mir da mehr oder weniger meine Reha in den Weg: die ganze Vorbereitungsarbeit, die ich damit hatte, verhinderte, dass ich diese Rezension schreiben konnte. Und so sitze ich „jetzt“ (während ich dies schreibe, nicht während ich dies hochlade – das WLAN ist hier nur in bestimmten Räumen verfügbar) in meinem Zimmer in der Klinik. Immerhin habe ich gerade keine Anwendungen, so das ich den Text in Ruhe vorbereiten kann. Hochladen werde ich ihn später. Eine Rehaverlängerung (bis Mitte Oktober) wurde mir bereits versprochen; sollte die Reha weiter verlängert werden, hoffe ich, für einen Besuch auf der Messe (die glücklicherweise nicht allzu weit entfernt ist) einen freien Tag zu erhalten.

Immerhin hatte ich inzwischen genug Zeit, mir die Tracks anzuhören und eine eigene Meinung zu bilden.

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Von Null auf Held

Runebound

Descent, RuneWars, Rune Age … es gibt eine ganze Reihe von Spielen von Fantasy Flight Games, die in der gleichen Welt spielen. Manchen Spielern macht es besonders viel Spaß, wenn sie bereits bekannten Figuren wieder begegnen können. Und so kann man auch in Runebound wieder die Reiche von Terrinoth bereisen und dort Abenteuer erleben – allerdings in einem ganz anderen Maßstab als beispielsweise bei Descent.

Bis zu sechs Helden machen sich so auf die Reise, einen Erzschurken zu besiegen. Sie gehen auf Christen, erforschen unbekannte Gegenden und Ruinen und erleben verschiedenste Abenteuer. Zu Spielbeginn ausgerüstet mit nur wenigen Fähigkeiten und Goldstücken, können Sie über diese Abenteuer Gold und bessere Ausrüstung erwerben und ihre eigenen Fertigkeiten trainieren, bis sie schließlich am Ende den großen Bösen (den untoten König Vorakesh oder den Drachenlord Margath) bekämpfen können. Bis dahin schwebt über ihnen aber wie ein Damoklesschwert ein – je nach Szenario – mehr oder weniger enger Zeitrahmen, bevor dieser Gegner das Land erobert.

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Es dieselt

Xibalba

Man hat es nicht leicht als Autor. Kaum hat man sich bewusst für eine bestimmte Stilrichtung oder ein Genre entschieden, schon schwingt die öffentliche Meinung um – und auch die Politik macht dabei mit. So haben es beispielsweise zur Zeit Produkte schwer, die ihre Ästhetik aus der ersten Blütezeit der Verbrennungsmotoren und Schwerindustrie beziehen, die man in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ansiedeln würde – sich in der Optik beispielsweise an Chaplins Moderne Zeiten anlehnend. Wenn dazu dann noch übernatürliche Erscheinungen kommen (so dass beispielsweise auch Indiana Jones hierunter fallen würde), landet man schnell bei einem Verwandten des Steampunk, der nach den aktuellen Abgasskandalen in Verruf gekommen ist: dem Dieselpunk.

Ein apokalyptisches Dieselpunk-Setting bietet beispielsweise auch Xibalba aus dem Hause Voodoo Games, das exklusiv über Heidelberger vertrieben wird. Der Bischofsheimer Verlag, der laut eigenen Angaben tatsächlich am 1. April 2014 gegründet wurde, bietet ein Spiel, das sich im Hintergrund und Spielmechanismen nahtlos in die Dieselpunk-Optik des Spielmaterials einfügt – ohne dass man erst noch irgendwelche Zahnräder oder Getriebeteile "schmieren" müsste, weil sich alles nahtlos einfügt

im ewigen Eis wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein mysteriöses Bauwerk gefunden – und in diesem Bauwerk eine ungewöhnliche Substanz, die man "Paragon" nannte und die beispielsweise die Effektivität von Diesel in Verbrennungsmotoren um ein Vielfaches steigerte. Ab diesem Moment geriet die Geschichte auf ein Nebengleis zu unserer, mit einer Allianz des britischen Premiers, des deutschen Kaisers und des russischen Zaren als SKA, eine militärisch absolut dominante Weltmacht. Gegen diese stellten sich die "Castorrebellen" in den USA, die Brigade Rouge in Frankreich, die Bruderschaft Shikai, die Qasyun Djinns im Nahen Osten – bis schließlich Außerirdische die sich Cha'ac nannten, erwachten und versuchten, die Welt zu erobern. Außerdem mischen noch die Emberghasts mit, Menschen, die gegen die Gefahren des Paragon immun sind, und die verlorene Armada, moderne Korsaren, die sich auch gerne küstennahen Ortschaften bereichern.

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Mehr von Darwin

Evolution: Plantarum / Variation

Es gibt Spiele, deren Namen irreführend sein können, weil das Spiel selbst nichts mit dem Namen zu tun hat. Ähnlich irreführend ist es aber auch, wenn ein Spiel (zufälligerweise?) den gleichen Namen hat wie ein anderes Spiel eines anderen, womöglich bekannteren Herausgebers, so das man denkt, es handele sich um ein anderes Spiel als man gerade vor sich hat.

Ein Paradebeispiel hierfür dürfte dieEvolution-Reihe des russischen Verlags RUGames(RightGames) darstellen: vom Namen her ist nicht nur eine Verwechslungsgefahr mit dem Spiel von NorthStarGames gegeben, noch bekannter als Herausgeber eines gleichnamigen Spiels dürfte aber Schmidt Spiele sein, die ein großes Brettspiel und als der Einstieg auch eine kleine schnelle Version ihres Brettspiels im Programm haben. Hier geht es allerdings jetzt zwei Erweiterungen des russischen Spiels, dem man anmerkt, dass es von einem Wissenschaftler gemacht wurde: die Basisversion und einige frühere Erweiterungen haben wir bereitsfrüher besprochen, so das ich hier nur kurz auf die Veränderungen durch die beiden neuen Erweiterungen eingehen möchte.

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