Tag Archiv für Schach

Turmbau zu Schachel

SixMaKING

SixMaKINGSo langsam bin ich durch meinen Stapel an Spielen von der letzten SPIEL durch – ein paar habe ich noch, aber ich sehe inzwischen den Boden. Das heißt aber nicht, dass die Spiele, die ich noch in der Pipeline habe, die schlechteren sein müssten – ich wähle die Spiele nicht danach aus, ob sie mir vielversprechend aussehen oder nicht, sondern eher danach, welche Spiele für unsere Leser zum Zeitpunkt der Rezension eher interessant sein dürften – Spiele, die zu bestellen mehrere Wochen dauert (weil sie bspw. aus Fernasien kommen), werde ich nicht in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten besprechen, weil Leute, die noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, damit eher weniger anfangen können. Ob Spiele gut oder schlecht sind (oder zu sein scheinen), ist weniger ein Auswahlkriterium: es ist für einen Käufer sicher mindestens genauso wichtig, vor einer Zitrone gewarnt zu werden. Wie auf ein Goldstück aufmerksam gemacht zu werden. Deshalb wähle ich unter den aktuell interessanten zufällig aus – was liegt zur Zeit so weit oben im Stapel, dass der mir nicht um die Ohren herum zusammenstürzt, wenn ich das Spiel herausziehe?

Wäre es anders, gibt es einige Verlage, deren Spiele ich sicherlich vorziehen würde, weil sie mich bis jetzt noch immer angenehm überrascht haben – und das, obwohl ich bereits gutes von ihnen erwarte. Einer dieser Verlage wäre in einem solchen Fall mind fitness games aus Rumänien. Der Verlag ist – passend zum Namen – spezialisiert auf einfache Denkspiele, die es in sich haben – Muskelkater im Hirn ist vorprogrammiert. Das gilt auch für SixMaKING, das ursprünglich 2013 erschienen ist, zu dem aber voriges Jahr zur Spiel eine neue, erweiterte Version herauskam, die uns für diese Rezension vorlag.

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Finanzexperten

moneyDie (winterlich kurze) wöchentliche Crowdfunding-Übersicht

Wieder einmal ist die Zeit gekommen für eine neue Übersicht des Crowdfunding-Bereiches im Spielesektor. Auch diese Woche ist die Liste noch einmal recht kurz, auch wenn ein Bereich – ausgerechnet der Kartendeck-Bereich – beinahe normale Ausmaße hat. Die anderen Bereiche sind wieder eher kurz geraten.

Natürlich gibt es auch diese Woche wieder eine Reihe Projekte, die noch ein wenig Geld benötigen. Ich habe diese Woche keinen Blick auf EUF geworfen, da sowieso nur zwei Projekte von den Finanzzahlen her interessant waren – das dritte, das ich nehmen wollte, wird nur in die USA geliefert. Zum einen ist da das Pandora Deck EUF, das sich an den Film Avatar anlehnt, zum anderen ist da Gangster Dice, ein Karten-Würfel-Spiel um Gangster, die versuchen, den Verdacht von sich selbst weg und auf andere hin zu lenken.

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Taschendamen

Frustr8or

Frustr8torManchmal muss man nur eine Idee haben, wie man eine klassische Denksportaufgabe in ein neues Gewand steckt, um ihr ein modernes Äußeres zu verpassen. Wenn es ungewöhnlich genug ist, ist es immer ein Hingucker, und manchmal muss man hierfür auch quer denken.

Ein solcher Fall ist der Frustr8tor (spricht sich Frustrator, also frustr-eight-tor aus). Richtig neu ist das Teil zwar nicht, aber ich konnte mich nicht erinnern, ihn schon einmal auf der SPIEL gesehen zu haben, als ich ihn im Oktober dort sah.

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Schachefiz

Barragoon

BarragoonWer reine Zweipersonenspiele sucht, wird oft bei den Klassikern landen: Schach, Dame (Otto Normalspieler beim 8×8-Feld, Experten – die wissen, dass die 8×8-Dame als "gelöst" betrachtet werden muss – bevorzugen das 10×10-Feld), Go, Backgammon. Selten einmal wird ein wirklich interessantes neues Spiel herausgebracht – auch wenn mit den kürzlich rezensierten Oklahoma Boomers ein schönes Spiel gefunden werden kann. Aber dem Freund des klassischen Strategiespiels passt dabei vielleicht wieder nicht, dass da eine 'Geschichte' hinter der Auseinandersetzung steckt.

(Nicht nur) Für diese Spezialisten ist Barragoon gemacht, vom Oberhachinger WiWa-Verlag. Barragoon ist ein abstraktes Zweipersonenspiel, das in genau das gleiche Segment zielt, in dem die oben genannten 'klassischen' Zweipersonenspiele beheimatet sind.

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SchachSim

ColonialSpaceWarsColonial Space Wars: New Horizons

In den letzten Jahren hat Spanien eine wachsende Präsenz auf der SPIEL, einige Verlage sind inzwischen bereits Dauergäste, andere kommen jedes Jahr neu hinzu. Zum ersten Mal haben wir 2013 den (Selbst-)Verlag Vedra Games gesehen, der in der südandalusischen Stadt Granada beheimatet ist. Bei ihrem Erstling beziehen die Macher sich aber nicht auf die mehr als 2500 Jahre alte Geschichte der Stadt, sondern blicken in die ferne Zukunft, und in die Kriege, die dann geführt werden.

Wenn der Untertitel "New Horizons“ vermuten lässt, dass es sich hier um eine Erweiterung oder ein Follow-Up zu einem früheren Spiel handelt (und auch wenn unter demselben Namen ohne den Zusatz bereits ein Jahr früher eine Version erschien), soll dies Spiel doch das erste einer größeren Reihe von Sets werden – es ist eine 'verbesserte Auflage' desselben Spiels, das ein Jahr früher bereits erschienen war. Laut offiziellem Hintergrund spielt das ganze um das Jahr 4645, nachdem Ende des 21. Jahrhunderts entdeckte Mineralien neue Fortschritte in der Technik möglich machten und den Menschen den Weg zu den Sternen ebneten. Inzwischen hat die Menschheit sich aufgespalten, und auch ersten Kontakt zu nichtmenschlichen Intelligenzrassen geknüpft – meist sind hierbei allerdings Waffen das Kommunikationsmittel der Wahl. Um diese Diskussionen (in der Grundbox zwischen den verschidenen Ästen der Menschheit und einer Alienrasse) geht es dann auch in dem Spiel.

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Schiffe Versenken auf ungarisch

AlarmUBootAlarm! U-Boot!

Zwei riesige Flotten haben Kurs aufeinander genommen. Zerstörer, Schlachtschiffe, Minenräumboote und U-Boote stehen sich gegen über und wollen jeweils das gegnerische Kommandoschiff versenken und so die Herrschaft über die Meere für sich entscheiden. Schwerfällig bewegen sich die Schiffe, aber wenn sie erst einmal in Schlagweite gekommen sind, gibt es kein Halten mehr.

Das ist der Hintergrund des Spiels Alarm! U-Boot! des ungarischen Herstellers Best-T.A.G., das dieser auf der SPIEL präsentierte. In Halle 2 war das Spiel allerdings sogar zwischen den Spieleverlagen, die hier neben den Rollenspiel- und LARP-Ständen zu finden waren, ein wenig deplatziert – in Halle 1 hätte es wahrscheinlich besser gestanden.

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Krach beim Schach

Schach ist nicht unbedingt eines der Hauptthemen dieses Blogs. Dennoch ist die jüngste Entwicklung beim Deutschen Schachbund für mich so überraschend, dass ich nicht umhin kann, sie auch hier kurz zu erwähnen.
Am 19. September soll die Schacholympiade 2010, ein Mannschaftsturnier für Ländermannschaften, stattfinden. Allerdings wird dieses Jahr wohl weder ein Belgisches Team noch ein Deutsches Team teilnehmen.
Das Fehlen der Belgier dürfte an einem größeren Betrugsskandal (Link in Flämisch) liegen, der noch nicht ganz verarbeitet ist. In Deutschland liegt es dahingegen daran, dass die 'Nationalspieler' mit der Unterstützung, auch und vor allem finanzieller Art, die sie vom Schachbund erhalten, mehr als unzufrieden sind. Wie die Deutsche Nummer 1, Arkadij Naiditsch, in einem offenen Brief (Englisch) schreibt, gibt es aber wohl noch mehr Anlass zu klagen.
Und da dachte man, so etwas sei auf die Soap-Operas beim Catchen beschränkt…