Tag Archiv für SPIEL

SPIEL ’17 Tag 0 – Vorglühen, und weitergeführte Trends

Messerundgang am Pressetag

Man merkt dass wieder Oktober ist – Die Stadt Essen wird einmal wieder überlaufen, und wie wir auf der Pressekonferenz erfahren haben, wird die U-Bahn-Frequenz noch einmal verdoppelt, da wieder mit größerem Besucherandrang zu rechnen sei, wie die Messe letztes Jahr eindrucksvoll bewiesen hatte…

Wie – Messe? Na was denn… die SPIEL natürlich. gut 1100 Anbieter aus 51 Ländern präsentieren in den Hallen 1-8 dieses Jahr wieder eine Menge Neuheiten, wie gewohnt ist es wieder mal mehr geworden. Exoten? Aber sicher – zum ersten Mal ist Saudi-Arabien vertreten, aber auch mit Jordanien und dem Iran finden sich Verlage aus dem mittleren Osten, die wir bisher noch nicht kannten. Natürlich gibt es aber auch wieder jede Menge „alter Bekannter“, wenn auch teilweise mit neuem Logo (das von Asmodee hat sich dann doch sehr gewandelt).

Tradition hat – gerade bei den internationalen Gästen – auch wieder das „alles Preordered“ Phänomen. Grund dafür sind natürlich die teilweise wirklich horrenden Transportkosten; so sind zumindest bei drei Neuheiten bei Japon Brand (Sakura Hunt, Shinobi Just und Perfect Hotel) nur die vorbestellten Exemplare abzuholen – die anderen Neuheiten sind noch erhältlich, aber bei Stückzahlen von 30-100 empfiehlt es sich, schon heute dort vorbeizuschauen (7-D-100).

Wer letztes Jahr das Pech hatte, zu spät nach „Of Dreams and Shadows“ zu suchen – am Stand von Greenbrier (2-D-144) gibt es „Nachschub“, sowohl in Form von weiteren Exemplaren, als auch einer Expansion, und auch neuen Spielen. Neuheiten, die per aktuellem Crowdfunding gepusht werden können, findet man zB bei Dragon Dawn (2-F-131) – das Dungeon-Schwergewicht Perdition’s Mouth soll der Nachfrage wegen eine zweite Auflage bekommen, dafür gibt es zusätzlich die Erweiterung und einen siebten Charakter, die Kickstarter-Kampagne läuft seit Samstag.
Seit gestern läuft die Kampagne für Wattsalpoags (7-G-106) Neuheit Echidna – der Prototyp liegt zum Probespielen vor. Auch bei He does not throw dice (7-J-122) gibt es den Prototyp am Stand zum Ausprobieren (quod erat disputandum) – der Kickstarter beginnt heute.

Ansonsten setzen sich die Trends aus dem letzten Jahr sehr deutlich fort – die Escape Rooms boomen noch immer, werden noch erweitert (Noris bietet zum Beispiel eine VR-Variante mit Brillenpack für ein Smartphone – so erlebt man den Escape Room in 360 Grad). Die Piraten/Wikinger Thematik ist auch noch intensiver geworden, und – wer dachte das Thema Stoffwechselendprodukte sei schnell wieder verschwunden (womöglich im Klo?), wird feststellen, dass es sogar mehr geworden ist – diverse Spiele rund um kleine und größere „Geschäfte“ sind tatsächlich vermehrt in den Neuheiten zu finden. Da das auch irgendwo herkommen muss, ist es wohl wenig verwunderlich, auch eine ganze Reihe Neuheiten Mit dem Thema „Food“ zu finden – zum Beispiel die Sushi-Go-Party Version bei Zoch, oder Fold-It bei Goliath.

Krimi Total bietet diesmal keinen Mord, sondern einen märchenhaften Diebstahl an – ein Krimi-Spiel für 6 Kinder in märchenhaftem Ambiente. Bei Steffen-Spiele gibt es gleich vier Neuheiten, die allesamt in einer kleinen, handlichen Schachtel daherkommen und wie gewohnt hochwertiges Holz-Spielmaterial beinhalten, und aus einer eigentlich einfachen Idee ein anspruchsvolles Spiel machen.

Der neue Preis „innoSPIEL“ für das innovativste Konzept geht 2017 an „Magic Maze“, im deutschen Vertrieb bei Pegasus. In diesem kooperativen, schnellen Spiel auf Zeit ist wortloses einander Verstehen unter den Mitspielern essentiell, und Konzentration – da jeder nur ganz bestimmte Funktionen für alle Spielfiguren vornehmen kann und muss. Hier ist entsprechendes Timing und Konzentration gefragt.

In diesem Sinne – angenehmes Frühstück, und angenehmen Messestart… ich werde mich heute… ja wo treibe ich mich heute rum? Abgesehen von zwei Terminen visiere ich heute hauptsächlich die Hallen 2 und 7 an, mal sehen ob das auch so kommt.

Raumfahrt au Mouton

Edenia

Für raumfahrende Schafe gilt, dass das Gras auf anderen Planeten immer grüner ist – ganz besonders für die Schafe auf Arridis, einem Planeten, der komplett technisiert ist, und auf dem kein einziger Halm mehr wächst. Da Schafe sich nicht gerade zum Gärtner eignen, sind sie gezwungen, den Planeten zu verlassen und sich auf die Suche nach dem legendären Planeten Edenia zu machen, wo der Klee im Überfluss wächst.

Die Reise nach diesem mythischen Planeten ist das Thema dieses Brettspiels aus Frankreich. Mit schön gestalteten Raumschiffen erforschen die Schafe einen Raumsektor, der in jeder Partie anders aussieht. Dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, am schnellsten zu sein.Je nach Spielende sollte man zusätzlich Punkte gesammelt haben, indem man auf den Zwischenlandungen nach Hinterlassenschaften alter Rassen sucht.

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SPIEL Tag 4 und Nachbetrachtung

Escape Rooms, Piraten, Stoffwechselendprodukte und ein leicht bitterer Nachgeschmack
spiel-2016
Ja, wir haben überlebt… so hörten sich viele Besucher der diesjährigen SPIEL an, sei es nun, weil sie in einem der verschiedenen Escape Room Spiele mitgespielt haben, oder weil sie schlicht dem großen Gedränge entkommen waren. Die Verkehrsbetriebe hatten ihre liebe Mühe gehabt, der Meute Herr zu werden; am Donnerstag hatte es an den Parkhäusern massive Staus wegen technischen Problemen an den Schranken gegeben, und – natürlich war es wieder alles mehr geworden, die Fläche, die Zahl der Aussteller, die Neuheiten, die Zahl der beteiligten Länder – die diesjährige SPIEL hat so ziemlich alle Rekorde mal wieder getoppt, und der Merz-Verlag hat das alles gewohnt professionell unter einen Hut bekommen.

Neben den schon erwähnten Escape Rooms hat sich diesmal die Thematik „Piraten“ bei vielen Anbietern breitgemacht, und in ganz unterschiedlichen Genres Fuß gefasst – sei es ob man eine Piratenmannschaft organisieren soll, Beute aufteilen möchte, oder was auch immer sonst. Das Kuriosum sind sicherlich die Spiele mit einem recht anrüchigen Thema – obwohl Noris ja weiß, dass Geld immer noch nicht stinkt, gibt’s mit „Scheiß drauf“ gleich eine weitere Ladung, und wo bei unseren japanischen Freunden gefragt wurde „Who soiled the toilet?“ – finden sie die Antwort vielleicht bei „Kacke – das Spiel“ (Breaking Games).

Weniger schön ein Ereignis vom Samstag: Bei Ludicreations wurde die Kasse samt Tageseinnahmen entwendet. Kurzerhand wurde schnell ein kleines Spiel mit dem Namen Steal this game auf Kickstarter gesetzt, und schon finden sich solidarische Spieler, um bei der Verlustminimierung zu helfen – worüber sich der eher kleine Verlag sicherlich freut.

Was auch ungewohnt auffiel: Bei einigen „Großen“ blieben manche Tische leer, sogar am Samstag, wo die Messe an sich extrem überlaufen war. Dafür staute es sich bei kleineren Verlagen, und die Spieler gaben sich den Stuhl quasi in die Hand. Wie kommt sowas? Einige entsprechende Fragen an die Besucher bestätigen den ersten Verdacht: Es kommt wohl zu oft vor, dass die örtlichen Erklärbären der Großverlage selbst kaum Ahnung vom Spiel haben – und darauf hat das Publikum keine Lust, und zieht weiter zu besser geschulten Erklärern, die sie bei kleineren Häusern leichter finden. Vielleicht ist da mal ein wenig mehr Einarbeit erforderlich als bisher…

Positive Neuerung war sicherlich die Möglichkeit des Paketversands – die Standcrew dort hatte mehr als genug zu tun, und hat schon angekündigt, im nächsten Jahr mit einem größeren Stand und auch mehr Personal aufzuwarten. Auch eher positiv fiel die einigermaßen zivile Preisgestaltung bei der Verpflegung auf – den ein oder anderen Ausreißer nach oben mochte es geben, aber dafür, dass es hier um eine Messe geht, waren die Preise durchaus erträglich (den Anbietern scheint es klar geworden zu sein, dass Spieler eher hungern als so viel Geld auszugeben, dass sie sich dafür ein neues Spiel leisten könnten).

Mein persönliches Fazit: Viel neues, und trotzdem habe ich keine neuen Füße (obwohl mir die sicher gut getan hätten), dank der „Einzelspielervariante“ dementsprechend auch Muskelkater in den Armen von der Schlepperei; freundliche, patente Japaner, spaßige, etwas überrumpelte Kanadier, überraschende Kolumbianer, gewohnt lustige Finnen und sogar ein Spiel aus Aserbaidschan. Außerdem an dieser Stelle in Roachs Namen ein herzliches Dankeschön für die vielen Genesungswünsche, wir wollen hoffen, dass unsere beliebte Kakerlake bald wieder mit von der Partie ist.

In diesem Sinne – wir sehen uns, sei es auf einem Spieletreffen, oder auch auf der nächsten SPIEL – die nächstes Jahr erst verhältnismäßig spät stattfinden wird, den Herbstferien sei Dank.

SPIEL Tag 3 – Big Players und ausverkaufte Titel

…und wieder ein Besucherrekord gebrochenspiel-2016

Menschentrauben – das war schon am Bahnhof ein Eindruck, der schon eine Stunde früher als Freitag entstand. Die Essener Verkehrsbetriebe versuchten das ein oder andere per Sonderzug auszugleichen, aber der Andrang ließ einfach nicht nach – kein Wunder, dass es auf der SPIEL selbst dann größtenteils ähnlich aussah.

Für mich waren diesmal hauptsächlich die Hallen 3 und 4 dran – In der 3 finden sich vor allem die großen Stände der Szenegrößen, und ein paar kleinere Verlage am Rand; die 4 ist eine eher kleine Halle, in der sie Verlagsmischung wirklich recht bunt ist. Und natürlich galt es auch noch den ein oder anderen zu erwischen, der bisher nicht erreichbar war – resultiert natürlich in viel Lauferei.

– Für „zwischenmenschliche Interaktion“ der etwas anderen Art sorgt Bohéma aus Ungarn (6-C-127); Schmuse-Duell ist ein Partnerspiel, wohingegen „Die Partykracher“ sich wohl am besten auf einer solchen spielen lassen.

– bei Incorporated (7-G-111) Geht es um Global Players im Hintergrund, die versuchen, die Wirtschaftswelt ein wenig zu steuern und dabei möglichst viel Geld zu machen), dabei aber die Weltpolitik auch nicht aus den Augen lassen sollten.

– BeWitched (3-M-106) hat ein kleines Upgrade zu Hossa am Start – „Hossa op Kölsch“. Direkt nebenan bei 2F (3-M-108) finden sich dieses Jahr mit Fabelsaft, Futschikato und der Kartenspielversion zu Funkenschlag drei Neuheiten ein.

– Drei Hasen in der Abendsonne präsentieren drei Spiele in Halle 3 (3-G-101) – zB das Deduktionsspiel Gauner raus, das mich von der Deduktionsidee ein wenig an Galaxis als Kartenspiel mit Block erinnert; bei „Länder toppen“ muß man mit Ländern der Welt, oder vielmehr ihren Daten, quasi ein wenig pokern, um damit in bester Trumpf-Quartett-Manier in den unterschiedlichen Kategorien zu gewinnen – aber man setzt eine ganze Reihe Länder, bevor man vergleicht.

– Viele Neuheiten gibt es auch bei Blackrock aus Frankreich (3-O-104 und 3-O-111); bei „Chimere“ versuchen die Spieler, ebensolche zu züchten; Haru Ichiban ist ein Zweipersonenspiel, in dem es um Wasserlilien geht, und bei Bubblee Pop versucht man, in Candy Crush Manier bunte Blasen zu zerploppen – ebenfalls ein Zweispielerspiel.

– franjos (3-M-104) Hat mit „Donkey Derby“ eine Neuauflage des 80er Jahre Klassikers „Favoriten“ neu im Programm.

– Der Schweizer Verlag Game Factory (3-F-111) hat eine ganze Palette Neuheiten aufgefahren, die sich alle eher schnell spielen lassen, aber deutlich mehr Anspruch haben als man auf den ersten Blick meint – Bei Match Madness versucht man, mit Symbolen bedruckte Quader schneller richtig anzuordnen als die Mitspieler, um ein bestimmtes Muster zu erzeugen, aber es gibt immer nur eine Lösung; Macroscope erweckt bei Kindern der 70er und 80er Jahre Erinnerungen an „Dalli-Klick“. Tripolo erfordert Schnelligkeit, und zwar sowohl der Hände als auch der Gedanken (und entsprechende Konzentration), und Top Face strengt die Gesichtsmuskeln an, denn hier geht es darum, Grimassen nachzustellen – und diese dann auch richtig zu erraten.

– Beim Kneipen-Quiz (moses-Verlag, 3-M-115) müssen die Spieler als Team beweisen, dass die fiktiven Mitbewerber wirklich solche Flaschen sind, wie sie auch aussehen, indem sie die durchaus kniffligen Fragen möglichst richtig beantworten.

– Medusa Games (6-C-117) fordert in „Nine Worlds“ die Herrscher der verschiedenen Welten der nordischen Mythologie auf, diese gegen die jeweils anderen zu verteidigen. Das Spiel macht grafisch schon mal einiges her.

– Werde der neue Zar ist ein Angebot, das Waldemar Kutsch den Spielern an Stand 4-A-107 macht – er beschreibt das Spiel selbst als ähnlich den Siedlern von Catan, mit einem Schuß Risiko und noch ein paar eigenen Ideen. Auf jeden Fall wird hier mit 3 Würfeln gewürfelt, woher die Ressourcen kommen – also sind die 10 und die 11 statistisch am lukrativsten.

– Ninja Arena (2 mt games, 4-B-125) präsentiert die erste kleine Erweiterung – und kann sich über mangelnden Andrang sicher nicht beklagen. Die Traube um den Stand ist enorm, und die Probespiele dauerbesetzt. Daß nächstes Jahr ein größerer Stand her muß ist sicher. Und da die erste Version ausverkauft ist, ist der gerade laufende Kickstarter die beste Möglichkeit für Neueinsteiger, sich die Ninjas nach Hause zu holen.

– Wizards and Unicorns von Steamdeer (6-B-121) liegt zwar erst als Prototyp vor, aber lange dauert es nicht mehr bis zum offiziellen Release dieses Spiels um einen Wettbewerb um Fans im Fantsy-Reich – der Kickstarter ist frisch gestartet und auf ebendieser Plattform zu finden.

– Henning Poehl von Sphinx (3-J-100) wandelt diesmal ein wenig auf Cthulhus Spuren und hat ein passendes Spiel herausgegeben – Iäh Cthulhu Fthaghn, sag ich da nur. Die Auflage des hübschen Würfelspiels ist limitiert und numeriert.

– Deer Lord (6-C-123) vom gleichnamigen Verlag kommt aus Belgien und ist ein interaktionsreiches Spiel für größere Gruppen, das stellenweise ein wenig an „Erwischt!“ erinnert, aber nicht nur Aufgaben, sondern auch Duelle beinhaltet. Man versucht, die Karten mit den Aufgaben loszuwerden, ohne dass die anderen merken, dass man hier Aufgaben erfüllt. Neben dem Startset gibt es auch Erweiterungen für unterschiedliche Spielertypen – introvertiert, extrovertiert und „enge Freunde“.

So…
Das war zumindest der letzte Frühstücksüberblick – der Finaltag und ein Abschluß folgen. Ich werde mich Heute noch ans „Reste einsammeln“ machen, und den ein oder anderen Termin wahrnehmen – und mich wieder ärgern, dass die SPIEL zwar größer, aber die Tage nicht länger werden. Vielleicht sehen wir uns nachher…

SPIEL Tag 2 – Viele kleine bunte Stände

Seid ihr schon bei einer Krake? Halle 1, 6 und Rest 7spiel-2016

Es gibt schon eine gewisse Ordnung auf der SPIEL dahingehend, was denn wo untergebracht ist – die sich dem Laien natürlich kaum erschließt. So finden sich in der Halle 1 unter anderem eine große Zahl Verlage aus Osteuropa. Moment mal – aber hier steht doch auch der Heidelberger Spieleverlag… richtig, die Heidelbären sind auch häufig der Vertriebspartner der osteuropäischen Verlage, und so macht das dann wieder Sinn.

Dorthin sollte mein Weg am Freitag führen, natürlich nachdem wieder der ein oder andere Big Player kurz angesprochen wurde (Hallo Ravensburger, schön daß ihr mal kurz Zeit hattet, freut mich.). Und auf dem Weg auch anderswo noch etwas gefunden, und die Gelegenheit ergriffen, dass gerade die richtigen Zeit hatten. Und die Kuriosität des Tages ist die Erkenntnis, dass „Mit Essen spielt man nicht“ eine infame Lüge ist. Mit Essen spielt man. Und das sogar IN Essen. Das passende Kartenspiel dreht sich um Nährwerte verschiedener Lebensmittel.

– Insgesamt 4 schöne Zweispielerspielideen mit gewohnt schönem Material gibt es diesmal bei Gerhards (3-G-106). Alle haben sie eine nette Ärgerkomponente.

– Recht lustig wirkt die Neuheit aus Lettland: Brain Games (1-F-139) präsentiert Icecool, bei dem Pinguine ein wenig durch die Gegend geschnippkegelt werden.

– Ludicreations (1-D-129) Bietet mit „They who were 8“ ein taktisches Spiel in sehr schöner Optik, in der eine mythologische Weltgeschichte geschrieben wird, und die eigenen Götter möglichst gut wegkommen sollten. Mythe ist ein großes Abenteuer für kleine Mäuse, und Crisis ein recht anspruchsvolles Worker-Placement-Spiel.

– Drawlab Entertainment (1-C-137) präsentiert mit When I Dream ein Spiel, in dem ein Spieler träumt, und von den anderen Begriffe in einem Traum umschrieben bekommt – je nach deren Teamzugehörigkeit wollen sie, dass er sie errät – oder eben auch nicht, aber wenn das zu deutlich vermieden wird, merkt er das sicher…

– Mind Fitness (1-C-143) aus Rumänien stellt mit Vikingdoms ein Zweipersonenspiel vor, in dem der besser plündernde Wikinger gewinnt – aber das ist gar nicht so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht.

– Bei Airlines von Golden Egg (1-D-143) geht es um selbige – wo man denn lang fliegt, und was die Flugzeuge so alles an Bord nehmen können, kann sich dabei durchaus ändern.

– Scythe muss in Spielerkreisen kaum noch erwähnt werden – der Hype ist auch auf der Messe zu spüren, der große Stand von Morning (1-F-131) ist durchaus entsprechend voll, obwohl es dort auch noch anderes gibt.

– Gaga Games (1-C-147) ist ein russischer Verlag, der einiges neues zu bieten hat. Unter anderem werden hier Roboter in die Steel Arena gechickt, die man sehr unterschiedlich zusammenbauen kann.

– auch F-Hein (1-F-126) hat wieder neues im Programm: ein lustiges kleines Seh-Kim mit Geckos findet sich in der kleinen Schachtel, die sich „Gecko-Ballett“ nennt, und die „Stapelkerle“ wollen eine Menschenpyramide bauen.

Im Rest der Halle 7 und der anschließenden Halle 6 gab es dann noch einiges interessantes im kleinen exotischen Maßstab zu finden – obwohl die Hallen eher hinten liegen, finden die Spieler recht früh dort hin, was zum ein oder anderen frühen Sellout führte. Ein paar Highlights:

– HipHops hat zum Glück nichts mit Möchtegernmusik zu tun, sondern mit – Bier. Hops ist englisch für Hopfen, und so präsentiert der kleine englische Verlag ein Spiel um internationale Biersorten, das ein wenig nach der Quartett-Trumpf-Regel gespielt wird, aber auch wirklich nur ein wenig.

– Japanese: The Game Ist ein Kartenspiel, das dabei helfen soll, diese – gerade für uns Europäer – komplizierte Sprache zumindest ansatzweise zu erlernen. Man bildet Sätze mit passenden Worten, und erweitert so seinen Wortschatz. Neben dem Grundset gibt es einige Erweiterungen zu Themenbereichen, wie Beispielsweise Reise oder Essen.

– Der Messeneuling Azahar aus Kolumbien präsentiert mit „Aye“ ein sehr professionell wirkendes Spiel zum Thema Piratencrew – in dem es vor allem um die Konfliktsituation geht „wollen wir tun was der Kapitän will, oder eher nicht“ – wovon nachher dann abhängt, ob das ganze auch funktioniert.

– Game Absorber aus Dänemark bietet mit Shoot Card Game eine Art Freeform-Tabletop, in der wirklich jeder gegen jeden spielen kann (als ich ankam ersteckte sich gerade Hugo, der Fernsehtroll, hinter einer Kamera vor einem Lego-Männchen und einem Pinguin). Grenzen gibt es da kaum, die Karten liefern nur die Möglichkeit, den Gegner von der Platte zu schießen.

– Mayday Games präsentiert eine Reihe Neuheiten – bei Twist of Fate versucht man beispielsweise, das Schicksal von Oliver Twist so zu lenken, wie auch Dickens es gerne sieht.

– Golden Age Games aus den Niederlanden zeigt Captains of the Golden Age – ein Piratenspiel, in dem der Glücksfaktor völlig außen vor bleibt, und das mit schönem Spielmaterial aufwartet.

Ansonsten finden sich hier auch einige Prototypen, deren Endversionen n den nächsten Monaten fertig werden sollten – Wer nicht gerade das alltägliche sucht, sollte hier stöbern.

Und – auf dem Weg nach draußen gabs dann noch 3 Kilo in Halle 3 – ich meine ein Fest für Odin, bei Feuerland. Wer sich also bis dahon noch keinen Bruch gehoben hat, kann gerne zugreifen, die Nordleute tun es sicher auch.

Heute werde ich mich wohl vermehrt in Halle 3 und 4 herumtreiben – und auch noch versuchen die Leute zu erwischen, die bisher leider noch nicht passend am Stand waren. Auf gehts. Und euch noch ein angenehmes Frühstück…

SPIEL Tag 1 – Rollenspiel und sonstige Exoten

Hallen 2 und 7 – kreatives Chaosspiel-2016

Auf ins Getümmel hieß es gestern vormittag – das dachten auch Unmengen von Besuchern, dementsprechend waren schon Mitarbeiter damit beschäftigt, einige zum Eingang Süd zu lotsen, damit nicht alles verstopft wird. Aber einmal drin kam man gefühlt doch recht gut durch, wenn man nicht gerade zwischen zwei besonders belagerten Ständen passieren musste.
Nach ein paar kurzen Gesprächen bei einigen der „Großen“ ging es dann in Halle 2 – hier befinden sich vor allem die Verlage, die wir vor der Renovierung in der alten Halle 6 gewusst hatten, wie auch Verlage, deren Spiele zumindest thematisch meist ein ähnliches Publikum ansprechen – hier geht es oft ums passende Ambiente (oder auch einfach den „was ist DAS denn“ Faktor).

Schwergewichtiges Highlight der Halle dürfte Perdition’s Mouth von Dragon Dawn sein, was einerseits zwar ein Dungeon Crawler ist (wenn auch mit sehr hochwertigem Material, die 5 Kilo kommen nicht von ungefähr), aber vor allem einen anderen Aufbau und auch eine andere Vorgehensweise bietet als viele andere, die man möglicherweise schon kennt.

Dass Gartenzwerge vielleicht niedlich aussehen, aber sich ganz anderes benehmen, wissen die Dänen wohl genau – wer es nicht glaubt, kann es bei Borzag Games ja mal ausprobieren.

WITCH ist ein niederländisches Rollenspiel (Verlag: Angry Hamster), in dem die Spieler in die Rolle eines entsprechend „begabten“ schlüpfen, der oder die diese besonderen Fähigkeiten aber aufgrund irgendwelcher Pakte hat – es wird atmosphärisch, nicht allzu regellastig (und die Atmosphäre dürfte zB in Richtung „Charmed“ oder ähnlicher Genres gehen).

Die Redaktion Phantastik bietet einen ganzen Stapel Neuheiten – so gibt es eine schon optisch ansprechende Neuausgabe von Private Eye, wie auch ein Abenteuer für Wolsung, das mich von der ersten Aufmachung an den Fluch des Tutanchamun denken lässt.

Bei Baksha Games aus Kanada gibt es unter anderem die sehr attraktive Möglichkeit, Punkte zu sammeln, indem man den Ratten- bzw Wieselkönig vergiftet, ehe es die anderen tun. Man kann bei diesem kleinen Kartenspiel aber auch den Mitspielern einen „kleinen Tropfen Gift“ unterjubeln.

Tabletoptechnisch zeigt sich vor allem, dass die Massenschlachten ausgedient haben. Mehr Wert wird auf detaillierte Spielfiguren sehr hoher Qualität gelegt, die dann eher in Skirmishes zum Einsatz kommen; zudem geht der Trend vom reinen Werte-Wettwürfeln weg und dafür hin zu charakterorientierten Spielen, in denen die ein oder andere Sonderregel über Talent/Schicksals/Wasauchimmerpunkte zum Einsatz kommen. Ich nenne hier mal Mythic Games, deren Spielidee mit Conan-Thematik mir aufgefallen ist – hier spielen bis zu vier Spieler gegen einen „Overlord“, was von der Gruppendynamik schon fast an Spiele wie Descent erinnert. Man hat Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, und der Overlordspieler hat einen Punktevorrat, nach dem er gefallene Gegner wieder einsetzen kann – aber je nach Timing kann das teuer sein, also muss auch er taktieren.

Bei Flying Buffalo gibt es – wenn man will auch inklusive grünem Überkreuzgummi – die Jubiläumsausgabe zu Nuclear War. Wer es tatsächlich in den 50 Jahren noch nicht kennengelernt hat, sollte das vielleicht einmal ausprobieren – natürlich ist es schwarzhumorig, aber das sind viele andere Spiele auch… keine Scheu!

Die zweite Halle, die ich mir vorgenommen hatte, war die 7 – denn hier tummeln sich vor allem Verlage aus dem eher exotischen Ausland (insbesondere Fernost), wie auch viele gekickstarterte Projekte. Da diese oft eher begrenzte Stückzahlen auf der Messe dabeihaben, und das Porto meist mangels deutschem Vertrieb recht hoch wäre, war der Andrang entsprechend hoch.

Am Rand der Halle findet sich der breite Stand von Japon Brand – der Dachverband beherbergt eine Vielzahl verschiedener kleiner japanischer Verlage, und von den zwei Dutzend Neuheiten waren schon um 15 Uhr 8 ausverkauft (was schon irgendwo Tradition hat) – die Schlange Kunden, die sich dort schon bei Eröffnung einfanden, reichte bis zum Halleneingang. Ein Beispiel für so ein gefragtes Spiel ist zB Yokohama, aus der gleichen Feder wie Minerva aus dem letzten Jahr, aber auch eine Umsetzung des traditionellen Joudo-Sugoroku war entsprechend gefragt und dementsprechend auf der Liste der ausverkauften, die sicherlich stetig weiter wächst.

Ähnlich sieht auch die Taktik bei den Spielen aus Taiwan aus – Hier ist einiger Fortschritt zu erkennen zum letzten Jahr (und auch schon ein 400 Stück Ausverkauf am Donnerstagnachmittag). Besonders aufgefallen ist mir hier „The Perfumer“, wo es wirklich um Gerüche geht (und entsprechend duftende Spielmaterialien), wie auch ein auf realer Geschichte basierendes Spiel für 2 oder 4 Spieler – bei Far East War 1592 geht es um die japanische Invasion Koreas, und auch dieses Spiel wartet mit hochwertigem Material auf.

Aus Singapur kommt WongaMania von Capital Gains, ein Spiel, in dem es um Geld geht – und um die Schwierigkeiten, dieses zu behalten. Schließlich gibt es so unangenehme Dinge wie Steuern, Unfälle oder was auch immer den Mitspielern (oder den Karten) vielleicht einfallen mag.

bei Breaking Games hat man oft das Gefühl „was zum…“ – und genau das wollen viele dieser amerikanischen Spiele erreichen. Brandneu ist Moonquake Escape, wo gefangene Aliens versuchen, vor Spielende von einer Art Gefängnisplaneten zu fliehen.

Aus Frankreich, von Facily Jeux, kommt mit Styx 666 ein kleines Kartenspiel um den entsprechenden Unterweltfluss, bei dem die Karten jeweils 3 Eigenschaften haben, die jeweils sechsfach unterschiedlich sein können, und die bestimmen, wo man seine Karten anlegen darf.

Glimpse von Legend Express (aus Großbritannien) ist ein Teamspiel für mindestens 4 Spieler (da zwei Teams gegeneinander antreten müssen) – hier geht es ums Einschätzen, um die richtigen „Leute“ verschiedener hübsch überzeichneter Charaktere herauszufinden – das dumme ist, dass ein Spieler dank Folienbrille quasi „farbenblind“ ist, und nicht erkennen kann, welche Leute denn dem eigenen Team Punkte bringen würden. Also braucht er Hilfe, und dazu gibt es Fragekarten, die vom team dann benutzt werden, um eine gewünschte Zielperson zu beschreiben, aber ob die Partner da synchron denken?

Auf dem Weg zum Ausgang hatten die freundlichen Schweizer von Helvetia Games in Halle 1 dann noch etwas Zeit – dort gibt es nun das vierte Spiel zu Helvetia, Sabbat Magica, in dem bis zu vier Kantone, pardon, Spieler, magisch versuchen, die anderen zu erschrecken. Außerdem gibt es auch neue Teams für Helvetia Cup.

Ein paar Stände muss ich wohl noch nachholen – aber heute heißt es erst einmal wieder durchpflügen. Ich hoffe, diese Anregungen „zum Frühstück“ stimmen euch schon auf die Messe ein. Man sieht sich!

SPIEL Tag 0 – Vorglühen

Trends im Keller – Ich will hier raus!
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Traditionsgemäß geht für „uns“ die SPIEL ja schon einen Tag früher los – mit der Pressekonferenz und der daran anschließenden Neuheitenschau. Deren Konsens, sehr knapp zusammengefasst: Die SPIEL bricht mal wieder mehrere Rekorde auf einmal, noch mehr Ausstellerfläche, noch mehr Verlage (diesmal über 1000 Anbieter), noch mehr Neuheiten (wer hätte es gedacht, aber vierstellig war der Bereich ja schon letztes Jahr, nur nicht so deutlich) aus noch mehr verschiedenen Ländern (50 diesmal – mit Marokko oder Kolumbien als den neuesten „Exoten“).

Das führte dazu, dass wir uns an einen neuen Satz gewöhnen müssen – hieß es sonst meist „wir sehen uns dann unten“ – muss hier ab jetzt „oben“ stehen, denn die Neuheitenschau fand in der Halle 1A statt, die quasi ein extra Kellergeschoss der Messehallen ist. Trends? Klar, diesmal besonders im Kommen sind Spiele mit Escape-Room Thematik, auf die sich auch etablierte Verlage wie Kosmos, Noris oder HCM Kinzel einlassen. Welche der jeweiligen Spielmechaniken sich da den anderen gegenüber absetzen kann – wir werden es testen. Auf jeden Fall werden die Besucher Spiele, die ähnlich den populären Escape Rooms funktionieren, ausprobierern können.

Den jüngeren vielleicht eher unbekannt, den älteren sicher eine Kindheitserinnerung – es gibt endlich ein Spiel zu Robby, Tobi und das Fliewatüüt – selbiges war sogar präsent bei HUCH. Ansonsten viel quer Beet, wobei auffiel, dass ein weiterer Schritt in Richtung besonders hochwertige Spiele erfolgt ist – gerade detaillierte Spielfiguren anstatt irgendwelcher Pöppel zeichnen viele Neuheiten dieses Jahr aus, und auch die Tatsache, dass man Material gut mitverwendet, wie man schön am „Kneipenquiz“ vom moses-Verlag sehen kann; hier spielt man als Team gegen die „Flaschen“ (virtuelle andere Teams) im Stil der gerade populären Kneipen-Quizveranstaltungen. Auch ein Thema ist – vorausschauend auf 2017 – die Thematik „Luther“ und was so dazugehört. Und dass immer mehr Verlage ihre neuen Projekte über Crowdfunding starten, ist uns zwar nicht gerade neu, aber erklärt vor allem den deutlichen Anstieg neuer Anbieter, gerade auch international.

Praktische Neuerung: Man kann sich erstmals seine Einkäufe professionell verpacken und nach Hause schicken lassen. Den passenden Stand dazu findet man in Halle 7 – das dürfte manch logistisches Problem lösen, als auch vielen ewige Schlepperei ersparen. Ich glaube ich weiß, wo sich schon jetzt am Donnerstag eine Schlange bilden wird.

Und jetzt ein paar Highlights aus der Neuheitenschau und meinem Bummel durch die Hallen, als sie noch leer waren – als Anregungen für euch:

– Wer gerne Deckbuilding-Spiele (wie zB Dominion oder Thunderstone) spielt und von der Aufbewahrung gerade vielfach erweiterter Komponenten genervt ist, bekommt bei InvetionIcon (6 E-117) eine interessante Alternative geboten, Spielzeit zu gewinnen indem lästiges Sortieren entfällt.

– Die große Nachfrage bei Ninja Arena (2 mt Games) führt dazu, dass jetzt zur Messe ein Kickstarter zu einer zweiten Auflage gestartet wurde – noch etwas hochwertiger, dafür etwas andere Optik und größere Stückzahl. Das Funding läuft noch bis zum 21.11., in Halle 4, Stand B-125 erfahrt ihr mehr.

– Bei „Captains of the Golden Age“ (6 D-111) geht es um – wer hätte es gedacht – Freibeuterschiffe, allerdings behauptet dieses Spiel aus den Niederlanden, völlig ohne Glücksfaktor zu sein – macht mich neugierig.

– einen schnellen Sellout befürchte ich bei „in Dreams & Shadows“ (2 F-109) – da sitzen zwei Messeneulinge aus Kanada mit einem recht atmosphärisch ausgestatteten Bresttspiel mit verschiedenen mythologischen Motiven. Ich bezweifle, dass die vorrätige Stückzahl den ersten Tag übersteht…

– Borzag Games (2 D-127) ist ein dänischer Verlag, der drei Neuheiten im Gepäck hat – in zweien geht es um Gartenzwerge, im dritten um Piraten (auch so ein Thema, das vielleicht nicht ganz neu, aber immer populär ist). Die Grafiken und die kurzen Erklärungen machten einen vielversprechenden Eindruck.

– Teilen tun sie sich ihren Stand mit Dragon Dawn, dem finnischen Flaggschiff der Arctic Union, die mit der 5 kg schweren Box Perdition’s Mouth einen sehr hochwertigen und vor allem der Mechanik nach anderen Dungeon Crawler präsentieren.

spiel-tag-0– Direkt gegenüber (2 D-129) präsentiert Snowdale Design (ebenfalls aus Finnland) Dale of Merchants – ein Spiel mit sehr unterschiedlichen Spieloptionen, je nachdem, welche Völker man mitspielen lässt; hier sind mir vor allem die wirklich gelungenen Grafiken aufgefallen.

– WITCH – Fated Souls ist ein neues Rollenspiel aus den Niederlanden, dessen Thematik sich durch den Namen schon erahnen lässt – macht einen ambientelastigen Eindruck, nicht zuletzt durch die Tarotkarten, die nicht nur als Prop eingesetzt werden können (2 F-108)

– Ludicreations (1 D-129) präsentiert drei interessante Neuheiten; They who were 8 lässt Spieler zu Göttern werden und dann andere derartige Wesen beeinflussen, um ein wenig Weltgeschichte zu schreiben; Crisis präsentiert ein interessantes Worker Placement System, wo manches mal auch die Frage im Raum steht ob man Skrupel hat, und Mythe ist ein schnelles kleines Spiel für die ganze Familie, das mit einer Push your luck Mechanik daherkommt.

– Um Dichtkunst, Karten und schnelle Reaktion – alles in einem Spiel – geht es bei Ogoola Karuta, nach japanischem Vorild, aber in europäischen Sprachen (6 C-118).

– Krimidinnerfans werden von Krimi Total (3 A-102) dieses Mal ins… na, sagen wir mal „Milieu“ entführt – wenn auch ins Milieu der 20er Jahre. Hinter „Nachts im Salon Rouge“ verbirgt sich einmal mehr ein Kriminalfall für 8-9 Spieler, diesmal mit passenden Cocktailrezepten.

– Steffen Spiele (3 G-109) hat einserseits einen Zaubertrank im Gepäck, in dem bis zu 4 Spieler unterschiedliche Komponenten der Elemente einsammeln wollen; andererseits ist „Five!“ eine kleine Spielesammlung, die mit wenig (wenn auch gewohnt hochwertigem) Material auskommt, und dafür fünf einfach zu erlernende Spiele bietet, die vor allem Flüchtlingen Freude bereiten soll (entsprechend sind dieSpielanleitungen unter anderem auch in Arabisch, Farsi, Urdu und Tigrinya enthalten). Nachdem schon 7000 Spiele Spenden sei dank verschenkt werden kopnnten, kann sich nun jeder, der ein Five! ersteht, insofern beteiligen, als dass für jedes gekaufte Spiel wieder eines gespendet wird.

– direkt gegenüber gibt es sehr eindrucksvolle Tricks, größtenteils mit Karten, aus den Niederlanden zu bestaunen. Wer schon immer ein wenig Bühnenzauberei erlernen wollte, ist hier richtig.

– Abacus (3 E-114) bietet dieses Jahr auch etwas „piratiges“ – Jolly & Roger ist ein Zweipersonenspiel mit „Ich teile, du wählst“ Mechanik. Die ebenfalls angekündigten neuen Sets für Anno Domini lassen leider noch ein wenig auf sich warten. Dafür gibts hier aber auch den Gewinner des deutschen Kinderspielpreises, der gleichzeitig auch das Kinderspiel des Jahres ist: Leo muss zum Friseur.

– zu guter Letzt bin ich noch bei Japon Brand (7 E-100) gelandet (wer mich kennt sollte nun wenig überrascht sein, überrascht war eher ich, als ich den notwendigen Ansprechpartner ganz anderswo getroffen habe), die dieses Mal zwei Dutzend Neuheiten mitgebracht haben – was mir besonders auffiel war zB Yokohama, das aus dem gleichen Hause wie Minerva aus dem letzten Jahr stammt, wie auch einige interessant wirkende Zweipersonenspiele. Wie gewohnt gilt hier: Die Japaner haben nur begrenzte Stückzahlen dabei, ich rechne also schon am Donnerstag mit entsprechendem Andrang – völlig zu Recht.

So… und – wo werde ich auf der eigentlichen Messe starten? Das verrate ich noch nicht. ich wünsche aber schon mal viel Spaß auf der SPIEL.

SPIEL Tag -0,5 – Halbe Kraft voraus

Morgen beginnt die SPIEL 2016 in Essen – und heute schauen wir uns das schon mal an…
spiel-2016

…wir? Schön wär’s. Die Situation hat sich leider nur etwas verbessert – Roach ist zwar auf dem Wege der Besserung, aber noch nicht „mobil“, und wird auf dieser SPIEL schlicht abwesend sein. Von daher heißt das im Umkehrschluß, dieses Jahr ist Del’Roh, also ich, alleine unterwegs. Da die teilnehmenden Verlage garantiert nicht weniger werden, eher im Gegenteil, wird das sicherlich noch anstrengender als in den vergangenen Jahren. Daß zwischendurch auch noch ein wenig die Hardware gestreikt hat etc macht das nicht einfacher, aber das soll kein Lamento werden. Vielmehr eine kleine Eröffnung; mehr zur diesjährigen Messe gibts dann im euch sicherlich vertrauten „Rundgang-Stil“, mit den ein oder anderen Highlights als Tipps für euch Besucher, wobei ich natürlich anders schreibe als Roach, aber worum es geht, ist genauso klar. Auch sollten noch während der Messe (und wenn alles klappt auch schon nachher) noch die ein oder andere Rezi on gehen, die sich entweder auf Spiele der letzten SPIEL bezieht, die von weiter her kommen (und dementsprechend hier oftmals eher schwer erhältlich sind), oder die uns in der Zwischenzeit erreicht haben (und jetzt vor Ort erhältlich sein sollten).
Ansonsten, wenn ihr mich auf der SPIEL diese Tage sehen solltet – Lederweste und das Logo auf der (beigefarbenen) Schirmmütze sollten als Erkennungszeichen reichen – sprecht mich ruhig an, aber allzu viel Zeit werde ich aufgrund der Situation (viele Verlage, gefühlt, VIEL zu wenig Zeit) wohl nicht haben. Trotzdem freue ich mich. Wird anstrengend. Die Lage ist hoffnungslos, aber das meine ich jetzt nicht allzu ernst.

Es war einmal

The Mystery of Dattakamo

The Mystery of DattakamoManchem Spiel kann man es direkt ansehen, wo es her kommt. Nicht von ungefähr gibt es den Begriff 'Eurogame' oder auch 'Ameritrash‘, aber es gibt noch ein Land, dessen Spiele sofort als etwas Besonderes auffallen: Japan. Handwerklich hervorragend gemacht, meist mit besonderem Material, und dazu in einer Größe, als habe man dort den Begriff 'Microgame' erfunden – und dennoch interessant, und mit oftmals neuartigen Anwendungen bekannter Spielmechanismen oder auch ganz neuen Spielmechanismen.

Ein solches Spiel ist The Mystery of Dattakamo, ein Spiel das von Gift 10 Industry hergestellt und auf der Spiel am Gemeinschaftsstand von Japon Brand gezeigt und verkauft wurde. In einer kleinen Schachtel (ca. 17,6 × 17,6 × 3 cm3 groß) findet sich Material, das man notfalls auch in der Jackentasche irgendwohin mitnehmen könnte, mit dem aber ein ungewöhnliches Spiel gespielt werden kann.

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Tri-chu

Chimera

ChimeraEs ist nur noch eine gute Woche bis zum Weihnachtsfest; es geht also für alle Spätentschlossenen in die heiße Phase der Weihnachtseinkäufe. Deshalb rezensiere ich dann auch heute ein weniger "geekiges“ Spiel als an den letzten Mittwoch-Terminen, das dafür einfacher zu finden sein dürfte, wenn man nicht sowieso über die Links unter der Tabelle bestellt.

Chimera fällt für mich persönlich aber dennoch in den Grenzbereich – es ist ein Ableger von Tichu das speziell für drei Spieler entwickelt wurde. Und Tichu selber – auf manchen Rollenspieltreffs wird dieses Kartenspiel recht häufig und viel gespielt – so zum Beispiel auf der Morpheus, die Anfang Januar nach einem Jahr Pause wieder stattfinden wird. Es war sogar auf dieser Xcon, dass ich das Spiel zu ersten mal gespielt gesehen habe.

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