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Verliebt, verlobt, verdammt nochmal…

FlirtFlirt

Ein Spiel ums Flirten – an sich gab’s so was sicher schon mal… allerdings wollen die Spielautoren das moderne Flirten hier mehr in den Vordergrund stellen – man flirtet die potentielle Traumfrau bzw. den Traummann eben nicht mehr in der Disco oder Kneipe an, nein, das geht mitten auf der Straße, und man schreibt sich vielleicht auch einfach SMS, das ist ja schließlich modern. Wie aber will man das in einem Spiel umsetzen?

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Für Besserwisser

Wer weiss mehr

Der Verlag Spielspass ist bekannt für seine Party- und Kommunikationsspiele, und die Neuheit dieses Jahres, Wer weiss mehr ist auch wieder eines. Zwei bis fünf Teams treten gegeneinander an um ihr Wissen zu beweisen.

Genau genommen ist sich das Spiel nicht so ganz sicher, wie es heißt. Auf den Schmalseiten der Verpackung und der Spielanleitung steht einfach nur 'Wer weiss mehr‘, genauso auf allen vier Seiten des Unterteils der Spieleschachtel. Oben auf der Schachtel und auf den Längsseiten außen steht dahingegen, was auch auf der Webseite des Spiels als Titel genannt wird: "Wer weiss mehr – und traut sich auch?“ Dies beschreibt eigentlich schon das Spiel.


Die Schachtel enthält neben einer Menge Luft noch folgende Teile:

  • die Spielregel
  • ein Spielplan
  • 5 Spielfiguren
  • 7 Markierungssteine
  • ein Kurzzeitwecker
  • 110 Karten

Die Spielregel ist ein einziges Blatt, etwas größer als DIN A 5, beidseitig bedruckt. Die Spielfiguren und Markierungssteine sind aus Holz und stecken in einer 'Ziplock‘-Tüte. Die Karten haben normale Spielkartenqualität. Interessant ist der Kurzzeitwecker (auch als 'Eieruhr' bekannt): ein orangefarbener Dreiviertelball, der durch den schwarzen Streifen zur Zeiteinstellung ein wenig an einen Hamburger erinnert. Wie üblich kann man die Uhr durch Drehen des Oberteils aufziehen und auf 1/2 bis 6 Minuten einstellen. Sie scheint auch einigermaßen genau zu gehen – allerdings sit sie nicht ganz genau einstellbar (plusminus 5 Sekunden sind 'normale Abweichungen‘).

Die Spieler bilden Zweier- oder Dreierteams, die Spielregel geht von 4, 6, 8, 10, 12 oder 15 Spielern aus – die Option 3×3 Spieler, also neun Teilnehmer, vermisse ich. Jedes Team wählt eine Farbe und den dazugehörigen Pöppel.

Außerdem werden die Markierungssteine bereit gelegt und die Kategoriekarten gemischt und auf dem Spielbrett abgelegt. Diese Karten sind ebenfalls beidseitig bedruckt, mit jeweils drei Kategorien.

Das Team, das an der Reihe ist, wählt eine der Kategorien und markiert diese mit einem Markierungsstein. Dann bietet zunächst dieses Team, wie viele Begriffe es zu dem Thema in der vorgegebenen Zeit nennen kann. Diese Zahl wird mit dem schwarzen Markierungsstein auf dem Spielbrett auf einer Zahlenleiste von 1 bis 35 angezeigt. Anschließend dürfen die Teams im Uhrzeigersinn jeweils das aktuelle Gebot überbieten. Das geht so lange, bis kein Team mehr überbieten will.

Anschließend muss das Team die gebotene Anzahl nennen – wobei die Zeit davon abhängig ist, wie viele Begriffe geboten wurden. Bis 9 Begriffe steht nur eine Minute zur Verfügung, bis 18 zwei, bis 26 drei und bis 35 (Maximalwert) vier Minuten. Die Zeit wird auf dem Timer eingestellt und los geht’s.

Wenn das Team die gewettete Anzahl schafft, erhält es einen Punkt auf der Wertungsskala; bei acht Punkten hat man gewonnen. Wenn die gewettete Anzahl nicht geschafft wird, erhalten alle anderen Teams einen Punkt.

Gewollt ist laut Spielregel, dass jede Kategorie zweimal gespielt wird, aber das erscheint mir wenig interessant, weil dann die Begriffe wiederholt werden. Angesichts der Menge an Begriffen würde ich empfehlen, die Kategorien nur einmal zu verwenden.

Diese Kategorien sind wirklich bunt gemischt. Berühmte Kriege und Schlachten, Zu Amerika fällt mir ein, Heiße Getränke, Alles was schmelzen kann, Wörter mit 'mm‘, Filme mit Brad Pitt… oftmals denkt man "da kann ich so viele nennen, 35 ist kein Problem“, aber in der Praxis ist man dann doch ziemlich überrascht.

Es kann auch schnell zu Diskussionen kommen, ob ein Begriff doppelt genannt wurde oder ob ein Begriff zu dem vorgegebenen Thema passt. Insbesondere die 'Filme mit‘-Kategorien sind da schnell ein Streitpunkt, aber auch andere Begriffe können zu Diskussionen führen. Ist 'Mehrwertsteuer' ein Begriff, der in der Buchhaltung vorkommt (oder werden dort nur 'Vorsteuer' und 'Umsatzsteuer' verwendet)? Bei einer Party sollte das relativ leicht abgesprochen werden können, aber es birgt natürlich ein gewisses Konfliktpotential.

Die Spielmechanik mit dem Überbieten ist so ja auch aus den Fernsehen bekannt. Für ein Partyspiel sind die Regeln passend, entweder bereits bekannt oder leicht zu kapieren. Die Spieldauer wirkt bei acht Punkten nur relativ kurz. Laut Schachtel sind es 60 Minuten, je nach Größe der Gebote kann es allerdings auch bereits nach 45 Minuten zu Ende sein oder auch erst nach anderthalb bis zweieinhalb Stunden, wenn alle Teams ihre Gebote immer schaffen. Im Extremfall (fünf Teams, ständig Höchstgebote mit fünf Minuten Zeit, alle Gebote werden geschafft) werden es sogar über drei Stunden, einschließlich der Wett- und Aussuchperioden. Daher ist die Anzahl gar nicht so niedrig wie sie aussieht.

Als Eisbrecher bei einer Party, bei einer Geburtstagsparty oder so sicher interessant. Für einen Vielspieler aber eher nicht.

Hersteller Spielspass
Autor Carlo E. Lanzavecchia
Spieler 4, 6, 8, 9, 10, 12 oder 15
Denken 8
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis ca. € 19,95