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Schafe sammeln

Ivor the EngineSchafe sammeln

Ivor the Engine

Wenn man von Zeichentrick und Lokomotiven spricht, denkt man hierzulande meist nur an zwei Fernsehserien: Thomas und seine Freunde (Orig.: Thomas the Tank Engine and his Friends) und Chuggington. Ansonsten fällt einem vielleicht noch Die kleine Lokomotive ein, ein Zeichentrickfilm, der auch im Disney-Film Dumbo zitiert wird. In Großbritannien ist dahingegen vielen noch eine weitere Lokomotive in Erinnerung, die 'in der Ecke links oben in Wales' fuhr: 1959 lief bereits die schwarz-weiße Trickfilmserie Ivor the Engine, die in den 70er Jahren größtenteils in Farbe neu aufgenommen und ausgestrahlt wurden.

Ivor ist auch heute noch im UK bekannt; die "Bücher zur Serie“ erschienen ursprünglich 1962 und in den 1970ern, wurden dann aber 2006/2007 neu aufgelegt – auch wenn sie in einigen Büchereien nicht in den bestand aufgenommen wurden, weil man sie nicht für politisch korrekt hielt. Aber auch Musikgruppen – von Bad Manners bis The Who – zitierten die Lok; und 2011 erschien sogar ein Spiel auf iTunes um die Lokomotive. Dieses Jahr brachte Surprised Stare Games dann Ein Brettspiel zu gleichen Thema heraus.

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Schaffe schaffe Robot baue


Fzzzt!

Surprised Stare Games ist ein Englischer Herausgeber vopn Spielen, der kleine, aber überraschend andere Spiele herausbringt. Der Name (Surprised Stare = Überraschter Blick) ist Programm, auch wenn die Spiele ein weites Themenfeld abdecken. Das erste bei uns bekannte Spiel des Verlages war wohl Coppertwaddle, dieses Jahr erschien Fzzzt!

Fzzzt! ist ein Spiel um Roboter und das Bauen derselben. Dabei benutzt es aber ganz andere Mechanismen als beispielsweise das Spiel Robotics von Pegasus. Fzzzt! ist ein Versteigerungsspiel, bei dem mehr von zielgerichteten Investitionen abhängt und wenig vom Glück beim Ziehen der Bauteile.

Die Spieleschachtel hat die Größe eines Pokerspiels mit Verpackung, und entsprechend ist auch hier in der Verpackung kein freier Platz. Man findet hier

  • 4 Mechaniker-Karten
  • 36 Roboterkarten mit Stärkewerten von 1 bis 5
  • 2 Roboterupgrades (die wie ein Roboter zählen),
  • 4 Fzzzt!-Karten,
  • 10 Produktionseinheitenkarten
  • die Spielregel auf Englisch, eine Deutsche kann man downloaden

Die Spielregel ist auf sehr stagbilem Papier gedruckt, die Karten sind 'normal' stabil für Spielkarten. Außerdem empfiehlt die Spielregel, einen Schraubenschlüssel zu verwenden (wird nicht mitgeliefert) um den 'Chefmechaniker' zu bestimmen, ersatzweise kann auch die Spieleschachtel verwendet werden – auf einer der Schmalseiten ist ein Maulschlüssel abgebildet. DIe Illustrationen auf den Karten sind hübsch und strotzen von Anspielungen, ob es nun die Beschreibungen der Mechaniker sind, oder die Roboternamen – bei Namen wie Fembot, HAL oder Gort weiss man sofort, wer gemeint ist, auch wenn die Illustrationen den Vorbildern nicht ähneln.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler zufällig eine Mechanikerkate, womit auch der Startspieler festgelegt wird. Zusätzlich erhält jeder Spieler je eine Roboterkarte mit der Stärke 1, 2 und 3 – diese Karten sind entsprechend markiert. Die übrigen karten werden gemischt und formen das 'Fließband‘, von dem Roboterteile versteigert werden.

Zu jeder Auktionsrunde werden acht Karten verdeckt ausgelegt, die letzte Karte und evtl. ein paar weitere werden aufgedeckt. Dann wird am Ende begonnen, die angebotenen Teile zu versteigern.

Hierzu legt jeder Spieler eine oder mehrere Handkarten verdeckt als Gebot ab – die anderen Spieler wissen also nur, wie viele, aber nicht welche Karten ein Spieler als Gebot abgibt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot legt die gewonnene Karte zusammen mit dem Gebot in seinen Ablagestapel, die übrigen Gebote werden wieder aufgenommen. Wenn die achte Auktion abgeschlossen ist, endet die Auktionsrunde: alle Spieler erhalten eine komplette neue Biethand, und die nächsten acht Karten für die nächste Auktionsrunde werden ausgelegt.

Ansonsten erhalten die Spieler nur dann neue Handkarten, wenn sie alle während einer Auktionsrunde keine Handkarten mehr haben.

Die Fzzzt!-Karten haben für Auktionen einen Wert von 3, bringen aber bei Spielende je einen Minuspunkt. Ansonsten gibt es Punkte für die gewonnenen Roboter, sowie für erfüllte Produktionseinheiten: die Roboter verfügen über (ein oder mehrere) Fertigkeiten (Symbole auf den Karten), die ggfs. kombiniert werden können um die Bedingungen der Produktionseinheitenkarten zu erfüllen.

Wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Wer sich jetzt fragt, ob eine Regel vergessen wurde, was zu tun ist wenn mehrere Spieler dasselbe Höchstgebot abgeben: das wurde selbstverständlich in den Regeln nicht vergessen. Das Gebot geht dann an den Chefmechaniker (oder, wenn der kein Höchstgebot abgegeben hat, an den im Uhrzeigersinn folgenden Spieler mit Höchstgebot). Da der Chefmechaniker hierdurch einen gewisasen Vorteil hat, geht anschließend die Rolle des Chefmechanikers (zusammen mit dem Schraubenschlüssel) an den unterlegenen Höchstgebotsspieler, der im Uhrzeigersinn als erster auf den Gewinner folgt.

Das Spiel ist zwar ein Kartenspiel, aber der Zufall spielt nur eine untergeordnete Rolle – es ist wichtig, die richtigen Versteigerungen zu gewinnen, und mit den richtigen Geboten.

Die 30 Minuten Spieldauer sind etwas knapp, in Testspielen habe ich durchwegs eher 40 dran gesesssen. Es ist aber ein nettes, kurzes und kurzweiliges Spiel, das sich lohnt. Es hat schließlich nicht von ungefähr in England einen Preis als 'bestes Kartenspiel des Jahres' eingeheimst…

Hersteller Surprised Stare Games

Autor

Tony Boydell

Spieler

2-4

Denken

7

Glück

3

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

€ 7,90

Mittelalterlich


Coppertwaddle

“Surprised Stare” — überraschtes Starren – ist ein ungewöhnlicher Name sogar für einen Spieleverlag. Allerdings ist der Name nicht ganz unzutreffend, denn die Spiele dieses Kleinverlages (bislang vier Stück) sind sehr ungewöhnlich.

Coppertwaddle besteht aus 55 Karten und einem kleinen Regelbüchlein. Während die Karten sehr gut aussehen, ist das Büchlein, so wie es mir zur Verfügung steht, zwar mit einem gut lesbaren Font gesetzt, macht aber dennoch den Eindruck von zusammengehefteten Fotokopien. Die Karten hingegen sehen richtig mittelalterlich aus, sowohl im Design der Vorderseiten (Motive im Holzschnittstil, Texte allerdings in einem Times-artigen Font) als auch der Rückseiten, die an Karten aus dem Hohen Mittelalter erinnern. Die Ecken der Karten sind nur minimal abgerundet verglichen mit modernen Spielkarten, und wirken auch daher altertümlich. Es sind allerdings nicht einfache Karton-Karten, sondern gut verarbeitet und plastifiziert, so dass sie lange durchhalten.
Die 55 Spielkarten verteilen sich in 19 Gunstkarten (“Favours”), 8 Bekanntmachungen, 18 Bauern und 10 Adlige (Bauern und Adlige werden zusammengefasst als Standeskarten). Ziel des Spiels ist es für jeden Spieler, in seinem “Reich” eine Machtstruktur aufzubauen, die aus 4 Adels- und 4 Bauernkarten besteht, die allesamt offen liegen.
Hierzu werden die Standeskarten ausgelegt, und mit Bekanntmachungen, Gunst-Karten und durch Raub der Untertanen des Gegners die eigene Auslage verbessert. Hierzu teilt sich eine Spielrunde in fünf Schritte:

Zunächst zieht der Spieler, der an der Reihe ist (der “Wächter”) eine Karte vom Stapel. Wenn er verdeckte Karten hat, dreht er sie jetzt um so dass sie aktiv werden. Anschließend darf der Gegenspieler (der “Herausforderer”) eine oder mehrere Gunst-Karten spielen und/oder Eigenschaften seiner offen liegenden Untertanen einsetzen, ist aber nicht hierzu verpflichtet. Dies kann dazu führen, dass Karten des Wächters umgedreht werden, oder dass Karten abgeworfen werden. Nachdem der Herausforderer seinen Zug beendet hat, darf der Wächter seinerseits Gunst-Karten ausspielen, einen einzelnen Untertanen auslegen, Bekanntmachungen auf einen beliebigen Untertan legen und/oder Fähigkeiten seiner Untertanen einsetzen. Schlußendlich darf er versuchen, einen Untertan des Gegners zu stehlen, wobei wiederum die Fähigkeiten der Karten, eine gegenseitige Unterstützung, das Ausspielen von weiteren Karten etc. Auswirkungen haben können. Karten, die an einem Raub beteiligt waren, werden anschließend umgedreht, so dass sie nicht mehr aktiv sind. Wenn der Wächter am Ende all dieser Ereignisse noch ein komplettes Reich ohne umgedrehte Karten hat, hat er gewonnen, ansonsten geht das Spiel mit umgedrehten Rollen weiter.
Sollten die Spieler alle 55 Karten gezogen haben und der Zugstapel leer sein, bevor ein Spieler gewonnen hat, ist das Spiel unentschieden beendet.
Manche Mechanismen des Spiel erinnern an “Magic” (bspw. dass Karten inaktiv werden), aber das Spiel ist natürlich kein Sammelkartenspiel. Die taktischen Winkelzüge auf dem Weg zu einem kompletten Reich sind vielfältig und keine zwei Spiele gleichen einander. Eine einzelne Partie dauert nicht lange, es ist also von der Länge her eher ein Kneipenspiel, das aber dennoch Planung und Nachdenken anregt. Ein Spiel, das man – vor allem angesichts des niedrigen Preises – ohne weiteres anschaffen kann.

Hersteller

Surprised Stare Games

Autor

Tony Boydell

Sprache d. Spiels

Englisch, dt. Spielregel und Kartenübersetzungen auf der Webseite

Spieler

2

Denken

6

Glück

7

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

10 £