SPIEL 2019 Tag 2
Ein wenig erwartungsgemäß war der Freitag der „ruhigste“ Tag – die Early Birds, Pledger und Kleinauflagenjäger kommen Donnerstag, die große Menge meist Samstag und die Schnäppchenjäger und Abstauber Sonntag. Dementsprechend fast der beste Tag, um mal einige Leute zwischendurch zu erwischen, die man am Mittwoch nicht sprechen konnte.
Ein Beispiel dafür Japon Brand – diesmal einmal nicht am Rand, sondern mitten in der Halle 4 (D 113), dafür aber mit Dragongyas, einem sehr eindrucksvollen Prototypen eines Miniaturenspiels. Und natürlich waren schon wieder einige der Neuheiten ausverkauft, da die japanischen Verlage doch eher kleine Stückzahlen dabeihaben. Einige der Verlage, die ich hier in der Vergangenheit kennengelernt habe, haben mittlerweile eigene Stände – also haltet Ausschau.
Überhaupt – wenn man denkt, man hat schon alles gesehen, kommt garantiert ein Asiat mit einer noch schrägeren Idee. Beispiel Edamame – diese Böhnchen kenne ich eher von der japanischen Speisekarte, aber bei Happy Baobab (5 A111) aus Korea sind sie Drachentrainer (ja, ich habe auch gedacht das meinen die doch nicht ernst, aber es sieht witzig aus).
Beim indonesischen Pavillon (3 Q106) gab es auch viel neues und ungewöhnliches – beispielsweise Forbidden Ritual, bei dem die Spieler Schamanen verkörpern, die sich gegenseitig Dämonen auf den Hals hetzen, oder Mindblowon, dessen Spielmechanik ein wenig an Exploding Kittens erinnert. Übrigens danke für die – wirklich praktische und stabile – Tragetasche.
Die gestern erwähnten Griechen – Dreamcraft (5 H118) – hatten etwas mehr Zeit, insofern folgende Kommentare zu ihren Miniaturenspielen: Theosis, das letztes Jahr nur als Prototyp vorlag, ist nicht nur fertig, sondern auch sehr gut geworden (Arenakämpfe, für die man vorher seine Kämpfer draftet und trainiert); Aeolis, ein kooperatives Aufbau- und Entwicklungsspiel, ist in spielbarer Form am Stand, der Kickstarter läuft, und die Spieler am Stand haben schon mitgeteilt, dass das Spiel noch mehr kann als aus dem Kickstartertext hervorgeht – da werden wir demnächst wohl noch Material zu bekommen, schaut es euch an, der Kickstarter läuft noch 9 Tage.
Blue Donut (5 D132) ist ein britischer Verlag, der neben hübschen kleinen Kartenspielen mit Hirnverzwirblerqualitäten nun mit Horror in the Library ein viktorianisch anmutendes Brettspiel kickstartert, dessen Hintergrund ein wenig an 7th Guest erinnert. Die Spieler müssen Gegenstände finden, um der Schöpfung eines wahnsinnigen Professors entgegenzutreten.
Und Nackter Stahl (6 G121) hat als Neuheit den Quellenband zu Saruan am Start – die Krask sind los, ich freu mich.
Kulinarisch habe ich mich gestern dank knurrendem Magen dann auch mal etwas umgesehen. Man muss schon genauer hinschauen – einige Stände sind halt „Messe-teuer“, aber einige andere sind schlicht unverschämt. Preise, die locker doppelt so hoch sind, wie sie sein dürften, sollte man boykottieren, dementsprechend – bleibt von den Food Trucks weg. Von der Vielzahl an Crêpes-Ständen erschien mir der in der Galeria neben dem Tiroler Kaminwurzenstand (dessen Wurst- und Käsespezialitäten übrigens auch sehr lecker und auch bezahlbar sind) am besten,, und deren Crêpes waren auch lecker (und preislich noch im Rahmen). Roach konnte das Chili, das es am Rand der Halle 6 gibt, empfehlen.
In diesem Sinne auch für den nächsten Tag wieder viel Spaß auf der SPIEL!