Die aktuelle Kakerlage

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Zunächst einmal vorweg: mir ist klar, dass wahrscheinlich die meisten ziemlich überrascht sein werden, überhaupt noch einmal etwas von mir zu hören. Immerhin ist fast ein Jahr vergangen, seit ich das letzte Mal eine Rezension veröffentlicht habe.

Das seither so eine Funkstille war, liegt allerdings nicht nur daran, dass ich seither immer noch mit meiner Behinderung zu kämpfen habe. Der Hauptgrund, der mich zu meiner Untätigkeit brachte, dürfte den meisten wohl nicht sonderlich überraschend kommen. Für Brettspiel-Rezensionen benötige ich eben eine Runde von Mitspielern, damit die Spiele vernünftig getestet werden können – und das war eine ganze Zeit lang eben nicht mehr möglich, nicht zuletzt wegen des Corona-Lockowns auch hat es meine Testrunde in diesen Monaten ziemlich zerlegt: ein regelmäßiger Teilnehmer verlor den Arbeitsplatz, nachdem sein Arbeitgeber wegen des Lokdarms seinen Handwerksbetrieb stark verkleinern musste, und hat sich langfristig wieder bei seinen Eltern einquartiert, was leider imzwischen. Eine dreistellige Kilometerentfernung bedeutet. Und einen Mitspieler haben wir tatsächlich an den Virus verloren, und konnten ihm wegen der Corona-bedingten Beschränkungen nicht einmal das letzte Geleit geben.

Wie sieht es also für die nähere und fernere Zukunft von Roachware aus? Und was habe ich getan, wenn ich schon keine Brettspiel spielen konnte?

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Der König ist tot….

…es lebe der König! So könnte man – in böswilliger Auslegung – die Hauptaktion beim Kartenspiel 13 courones (13 Kronen) beschreiben. Beim Versuch, möglichst schnell möglichst viele der Sieg bringen Kronen zu sammeln, werden ständig gekrönte Häupter ausgetauscht. Und wie das in einer Monarchie nun einmal so ist, kommen mit jedem neuen Herrscher auch neue Vorschriften, wie man denn nun an die ersehnten Kronen kommt.

Das ganze findet statt in einem kleinen Kartenspiel des Luxemburger Herstellers Yoka by Tsume, dessen Vertreter mir auf der SPIEL sagte, der Verlag sei selbst in Frankreich ansässig. (Wobei mir zwar sein Akzent auffiel, den ich aber als belgisch einordnete – was dieser Herr mir auch bestätigte. Vielleicht war er ja auch tatsächlich Luxemburger und wollte mich nicht unnötig verwirren.) Auf der Webseite wird in der Adresse des Verlages auf jeden Fall Sandweiler in Luxemburg genannt. Auf jeden Fall kann man über den Verlag sagen, dass er 2010 gegründet wurde, in den ersten Jahren sich auf Miniaturen beschränkte und dann 2016 mit dem Brettspiel Naruto Shippuuden erste Schritte im Brettspielmarkt unternahm. Nachdem dann 2017 diesem Bereich relativ wenig produziert wurde erschienen dann 2018/2019 schon eine ganze Reihe Kartenspiele, von denen einige – entsprechend dem japanisch klingenden Namen des Verlages – Lizenzausgaben zu Anime/Manga-Themen darstellen, aber auch eine Reihe eher westlich anmutender Spiele. Auch dürfte der Name nichts mit dem gleichnamigen französischen Boxer zu tun haben, der 2016 Olympiasieger im Superschwergewicht wurde.

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Stock-SPIEL

Spiel '15

Ein persönlicher Rückblick

Vor kurzem fand ja bekanntlich in Essen die SPIEL statt. Und natürlich waren auch Vertreter von Roachware vor Ort. Wie schon in den letzten beiden Jahren war DelRoh an allen Tagen vor Ort, während ich, begleitet von einer Hilfsperson (nicht jeden Tag die gleiche Person), jeweils zwei Tage anwesend war.

Man merkt gut, dass die SPIEL immer noch einen Wachstumsmarkt darstellt: nur wurde das bisherige Rekordergebnis in Besuchern übertroffen, das vorher bei 190.000 lag, auch die Schallmauer von 200.000 wurde regelrecht zertrümmert: laut Angaben der Veranstalter waren es dieses Jahr glatte 210.000 Tagesbesucher. Nach 1150 Ausstellern im vorigen Jahr waren dieses Jahr 1200 Aussteller gemeldet. Auch ist die Ausstellungsfläche weiter gestiegen. Die Renovierung der Messehallen scheint beendet, und entsprechend ist die Ausstellungsfläche auch weiter gestiegen. Wenn ich es richtig gesehen habe, waren allerdings noch etwa anderthalbe Halle ungenutzt – ein klein wenig kann die SPIEL also noch wachsen, bevor sie die Hallen sprengt.

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Samstägliche Fundstücke

Spiel 2019 Tag 3

Nachdem ja nun alle Hallen der Messe Essen erneuert sind, sollte man ja nun meinen, dass alle Anbieter nun wieder am angestammten Platz zu finden seien, soweit es diesen wieder gibt, oder eben am „neuen Stammplatz“, den man sich seit dem Beginn des Umbaus langsam eingeprägt hat.

Klappt aber nicht bei allen – zwar ist die Halle 6 mittlerweile wieder die „nerdige“ Rollenspielerhalle, aber so manche Urgesteine aus der alten 6 sind nun woanders, und auch in den weniger speziellen Hallen sind manche Stände „gewandert“, weil der Platz anders aufgeteilt wurde.

Ein solches Beispiel ist Gerhards – der Verlag mit den anspruchsvollen Holzspielen ist zwar noch in der gleichen Halle, aber „weiter außen“ und damit etwas versteckt (3 C104). Schöne Neuheiten haben sie aber so oder so.

Auch Greenbrier (2 A130) wirkt ein wenig „versteckt“, braucht sich aber absolut nicht zu verstecken, zumal sie mit Champions of Hara ein neues modulares Spiel bieten, das mit schön detaillierten Miniaturen aufwartet und sowohl kooperativ gegen das Spiel als auch gegeneinander gespielt werden kann.

Die Finnen von Dragon Dawn (2 B101) schicken diesmal „Dwarf“ ins Rennen – bis zu 3 Spieler (oder bis zu 5 mit 2 Spielen) schicken Zwerge in den gebirgigen Untergrund, um Metalle zu schürfen aus denen sie letztendlich Artefakte schmieden wollen. Der englischsprachige Kickstarter ist gefunded, der deutsche so gut wie und läuft noch bei der Spieleschmiede.

Wer aber geblieben ist wo er war (zum Glück!) ist der Däne mit dem leckeren Softeis (5 A102). Da kann man nur guten Appetit wünschen.

A propos Dänemark… Lemuria (5 I102) hat „Don’t drop the Soap“ nicht nur eine Erweiterung spendiert, sondern auch noch eine neue Schachtel, die… einer Dusche als Kartenablage nachempfunden ist…

Bei Cosmodrome (2 D113) machte Aquatica einen sehr interessanten Eindruck – sowohl was die Spielmechanik als auch die opulente Ausstattung angeht. Da versuchen bis zu vier Kulte über die Zeit Einfluß zu gewinnen.

So… bleibt noch, den Schnäppchenjägern einien schönen Sonntag zu wünschen… ich bin dann mal „off to Essen“…

Bohnen nicht nur im Chili

SPIEL 2019 Tag 2

Spiel '15

Ein wenig erwartungsgemäß war der Freitag der „ruhigste“ Tag – die Early Birds, Pledger und Kleinauflagenjäger kommen Donnerstag, die große Menge meist Samstag und die Schnäppchenjäger und Abstauber Sonntag. Dementsprechend fast der beste Tag, um mal einige Leute zwischendurch zu erwischen, die man am Mittwoch nicht sprechen konnte.

Ein Beispiel dafür Japon Brand – diesmal einmal nicht am Rand, sondern mitten in der Halle 4 (D 113), dafür aber mit Dragongyas, einem sehr eindrucksvollen Prototypen eines Miniaturenspiels. Und natürlich waren schon wieder einige der Neuheiten ausverkauft, da die japanischen Verlage doch eher kleine Stückzahlen dabeihaben. Einige der Verlage, die ich hier in der Vergangenheit kennengelernt habe, haben mittlerweile eigene Stände – also haltet Ausschau.

Überhaupt – wenn man denkt, man hat schon alles gesehen, kommt garantiert ein Asiat mit einer noch schrägeren Idee. Beispiel Edamame – diese Böhnchen kenne ich eher von der japanischen Speisekarte, aber bei Happy Baobab (5 A111) aus Korea sind sie Drachentrainer (ja, ich habe auch gedacht das meinen die doch nicht ernst, aber es sieht witzig aus).

Beim indonesischen Pavillon (3 Q106) gab es auch viel neues und ungewöhnliches – beispielsweise Forbidden Ritual, bei dem die Spieler Schamanen verkörpern, die sich gegenseitig Dämonen auf den Hals hetzen, oder Mindblowon, dessen Spielmechanik ein wenig an Exploding Kittens erinnert. Übrigens danke für die – wirklich praktische und stabile – Tragetasche.

Die gestern erwähnten Griechen – Dreamcraft (5 H118) – hatten etwas mehr Zeit, insofern folgende Kommentare zu ihren Miniaturenspielen: Theosis, das letztes Jahr nur als Prototyp vorlag, ist nicht nur fertig, sondern auch sehr gut geworden (Arenakämpfe, für die man vorher seine Kämpfer draftet und trainiert); Aeolis, ein kooperatives Aufbau- und Entwicklungsspiel, ist in spielbarer Form am Stand, der Kickstarter läuft, und die Spieler am Stand haben schon mitgeteilt, dass das Spiel noch mehr kann als aus dem Kickstartertext hervorgeht – da werden wir demnächst wohl noch Material zu bekommen, schaut es euch an, der Kickstarter läuft noch 9 Tage.

Blue Donut (5 D132) ist ein britischer Verlag, der neben hübschen kleinen Kartenspielen mit Hirnverzwirblerqualitäten nun mit Horror in the Library ein viktorianisch anmutendes Brettspiel kickstartert, dessen Hintergrund ein wenig an 7th Guest erinnert. Die Spieler müssen Gegenstände finden, um der Schöpfung eines wahnsinnigen Professors entgegenzutreten.

Und Nackter Stahl (6 G121) hat als Neuheit den Quellenband zu Saruan am Start – die Krask sind los, ich freu mich.

Kulinarisch habe ich mich gestern dank knurrendem Magen dann auch mal etwas umgesehen. Man muss schon genauer hinschauen – einige Stände sind halt „Messe-teuer“, aber einige andere sind schlicht unverschämt. Preise, die locker doppelt so hoch sind, wie sie sein dürften, sollte man boykottieren, dementsprechend – bleibt von den Food Trucks weg. Von der Vielzahl an Crêpes-Ständen erschien mir der in der Galeria neben dem Tiroler Kaminwurzenstand (dessen Wurst- und Käsespezialitäten übrigens auch sehr lecker und auch bezahlbar sind) am besten,, und deren Crêpes waren auch lecker (und preislich noch im Rahmen). Roach konnte das Chili, das es am Rand der Halle 6 gibt, empfehlen.

In diesem Sinne auch für den nächsten Tag wieder viel Spaß auf der SPIEL!

Alles neu, und noch internationaler

SPIEL 2019 – Tag 1

Der erste Messetag mit Publikumsverkehr liegt hinter mir. Und man merkt, dass einiges anders ist als bisher. Dass die Hallen endlich fertig umgestaltet sind ist schön, das Ergebnis kann sich sehen lassen, und die Taktik, Kassen für On-Site Tickets an der Ostseite, und die Eingänge für Besucher, die schon ein Ticket haben, an der Westseite zu platzieren entzerrt tatsächich das anfängliche Gedränge etwas.

Ein Kritikpunkt meinerseits: Der altbewährte Ausstellerkatalog ist verschwunden, nun ist alles im Spiel-Guide zu finden – ja, ist es wohl auch, aber Übersicht ist etwas anderes. Zwar sind die Hallenpläne angenehm größer was das Format angeht, aber da einen bestimmten Verlag zu finden, wenn man vielleicht nicht mal weiß in welcher Halle man suchen sollte…? Das kann sich als reichlich umständlich herausstellen, da wünsche ich mir für die Zukunft zumindest noch mal ein alphabetisches Verzeichnis, nicht nur nach Neuheiten, und eben nicht nach Hallen geordnet. So mancher Verlag ist quasi unauffindbar…

Kulinarisches findet sich wieder an Übergangspunkten, Freiflächen und in der Galeria, das Angebot macht bisher einen bunten Eindruck, die Preise scheinen etwas angezogen zu haben, aber wenigstens noch nicht so extrem wie auf manch anderer Messe. Da uns am Tag 1 Asmodee sehr lecker verköstigt hat, werde ich mich wohl nach Tag 2 noch etwas genauer zur Verpflegung auslassen.

Ach ja – Asmodee. Deren ehemals im unteren Hallenbereich gelegene Präsentationsfläche ist ins Obergeschoss gewandert, wo die versammelte Presse sich einen Überblick über die Neuheiten verschaffe konnte – sehr beeindruckend der Detailgrad der Miniaturen aus Cthulhu – Death may die, oder auch die Artworkumsetzung im God of War-Kartenspiel.

Nach diesem kleinen Verlagsevent habe ich mich größtenteils in den Hallen 4 und 5 herumgetrieben – was sind die denn „thematisch“? Schwer einzuordnen, am ehesten könnte man sagen „viele internationale Verlage“, obwohl auch der ein oder andere deutsche Vertreter dazwischen ist. Und auf dem Weg ein leckeres belgisches Triple (für Nichteingeweihte: Starkbier) beim Game Brewer.

Interessante Fundstücke des Tages: Oka Luda (5 E122) ist ein bisher in Deutschland noch wenig bekannter Verlag aus Frankreich, dessen Spiele aber einen guten Eindruck machen. Unter anderem gibt es mit Kami ein japanisch anmutendes Kartenspiel, bei dem man versucht, mit seinen Handkarten anzugreifen und sich auch zu verteidigen, um am Ende möglichst teure Karten werten zu können.

Denkriesen (5 J120) haben sicher Lernspiele im Programm, oder? Denkste. Denken muss man da schon, aber eher im Partysegment. Klattschen keinTippfehler ist eine Art Trinkspiel, und Stadt Land Vollpfosten ist ein Spinoff in der Art von Stadt Land Fluss, nur witziger, in verschiedenen Varianten und auch in Kartenspielform vorhanden.

Gotta2 (5 K112) ist ein japanischer Verlag, der mit „Where am I?“ Die Teeparty von Alice im Wunderland thematisiert. Es geht darum herauszufinden, wer der anderen Spieler wer ist (und sich Tee(geschirr) zu sichern). Das Material macht einen sehr liebevoll gestalteten Eindruck.

Ein iranischer Verlag ist houpaa – auch Teil des Iran-Pavillons. Der Verlag hat einen Schwerpunkt auf familientaugliche Spiele, die ein traditionelles Kunsthandwerk thematisieren, wie zB Töpfern oder Teppichknüpfen.

Simon & Jan (5 K109) klingen nicht nur deutsch, sie sinds auch. Der Verlag vom Niederrhein präsentiert Kartenspiele – von kommunikativ (erzählt euch mehr) über sehr frech (Starker Tobak) bis zu konzentrationsorientiert (verkopft).

Wo ich heute definitiv auch noch einmal vorbeischauen will sind die Miniaturenspiele aus Griechenland von Dreamcraft (5 H118), die ich kurz vor Schluss zwischen Tür und Angel gefunden habe – inklusive der Feststellung, dass deren frisch gekickstarterte Neuheit „Aeollis“ schon am ersten Tag gefunded war. Der Detailgrad der Miniaturen ist sicher ein guter Grund dafür, und auch der Prorotyp für 2020 kann schon angeschaut werden.

Insgesamt – es war „turbulent“. Mal sehen, ob der Freitag wieder gewohnheitsgemäß der gemütlichste der Tage wird…

Neuheiten zum 37…

SPIEL ’19 Tag 0 – Vorglühen

Spiel '15

Der „nullte“ Tag, auch Pressetag genannt, hat ja nun mittlerweile Tradition. Umso schöner, dass sich doch etwas ändert. Gewohnt souverän moderierte Dominique Metzler die Pressekonferenz, aber diesmal erfrischend anders „sortiert“ – ein Kommentar zur Trendentwicklung (namentlich zum anspruchsvolleren Spiel der – auch von uns so wahrgenommenen – neuerdings am meisten Zulauf erhaltenden Zielgruppe der jungen Erwachsenen) ist für uns Presseleute doch weit interessanter als einzelne Spiele, die wir dann ja ohnehin auf der Neuheitenschau gezeigt bekommen.

Innovativ auch der Gewinner des Innovationspreises – „Ab durch die Mauer“ von Zoch verwies völlig zurecht die Mitbewerber auf die Plätze, hier versuchen sich bis zu vier magnetisierte Gespenster zu kostümieren, während die Burg sich munter dreht. Das Spiel macht reichlich Spaß, geht schnell und spricht sowohl Kinder wie auch Erwachsene an – und ist so weder so recht als Kinder- noch als Erwachsenenspiel einzuordnen. Macht nix – Spaß macht es so oder so. Weitere Innovation bei Zoch – es gab Gulaschsuppe anstatt der schon fast erwarteten Weißwürste, was mehrheitlich begrüßt wurde, Essen liegt nun mal nicht in Bayern. Auf jeden Fall machten auch die sonstigen Neuheiten bei Zoch einen sehr interessanten Eindruck.

Weniger neu – die üblichen Rekorde. Die Messe sprengt wieder mal den eigenen Rekord, diesmal mit rund 1500 Anbietern aus allen Ecken und Enden der Welt. Neu ist der Iran-Pavillon, dessen Teilnehmer mit reichlich viel bürokratischem Unsinn in Bezug auf Reisegenehmigungen und auch Spediteure zu kämpfen hatten – wie sich herausstellte, hatten die Spediteure von amerikanischer Seite eher unfreundliche Winke mit dem Zaunpfahl bekommen – sagt mal, geht’s noch? Glücklicherweise haben es doch drei Verlage geschafft,und einer – Reality Games – stellte mir auch gleich seine beiden Neuheiten vor, die beide interessant aussehen und vor allem mit hochwertigem Material aufwarten. Das eine erinnert von der Thematik an Citadels, hat aber einen Bluff-Faktor und dadurch einen höheren Anspruch, im anderen (Zar, hat aber nichts mit dem russischen Adelstitel zu tun, sondern meint Exorzismus), versuchen bis zu 6 Spieler einen Dämon in einem verfluchten Haus zu bekämpfen.

„Here be Dragons“ vermeldet Todys Design (4 K102). Das Spiel kommt aus Schweden, ist gerade frisch gekickstartert und kann am Stand ausprobiert werden.Es geht um eine Art Quest, in der bis zu 6 Spieler ein Land erkunden und mitseinen Kreaturen konfrontiert werden – die Miniaturen machen einen detaillierten Eindruck.

In Korea spielt man neuerdings mit Schwarzlicht – die Spielkarten haben nämlich auch Texte, die nur unter selbigen sichtbar sind, dementsprechend ist das Timing wichtig. Zu finden ist der Verlag Parallax in Halle 6, N104.

Mantikor (6 L103) hat diesmal unter anderem „Somorra“ am Start – Spielbuch in einem sehr düsteren Setting, Sin City in noch böser, und eine Portion Masochismus beim Leser ist durchaus praktisch. Bizarr, schräg, definitiv kein „Kinderkram“, aber schöne Plotline.

Mit sehr detaillierten Miniaturen wartet „Dice upon a time“ von Korona Games aus Ungarn (4 H115) auf – man übernimmt die Rolle einer Grimm’schen Märchenfigur, und dann… gehen die Probleme auch schon los.

Keep Exploring (5 A121) aus den Niederlanden bietet mit „Alte Meister“ eine überarbeitete Wiederauflage an – die Spieler versuchen in der Rolle der entsprechenden Künstler wertvolle Gemälde zu erstellen, wozu natürlich Farbe, Misch- und Maltechnik nötig ist.

GenX (4 F111) aus Spanien hat drei neue Titel am Start – einerseits dürfen sich bis zu vier Alien-Queens gegenseitig bekriegen, andererseits gibt es eine Art Royal Rumble klassischer japanischer Filmmonster, und beim dritten geht es um den Ring der Nibelungen.

HABA (3 F102) Hat dieses Jahr mit „Miyabi“ mal wieder ein Spiel dabei, das „auch Erwachsenen“ gefallen dürfte – es geht ums taktische Zusammenstellen eines japanischen Gartens, das Material macht einen sehr ansprechenden Eindruck.

Steeped Games (5 D122) aus Kanada bietet mit „Chai“ ein Spiel an, in dem die Spieler Teesorten samt Aromen zusammenstellen.

Steffen-Spiele (3 G109) hat wieder zwei schöne kleine Neuheiten im Programm: Bei Kaito versuchen zwei Samurai sich gegenseitig die Ausrüstung abzujagen, bei Teufelskreis können bis zu 4 Spieler ihr Erinnerungs- Und Konzentrationsvermögen unter Beweis stellen.

Clever Unicorn (5 K119) kommen von der Isle of Man und stellen mit „Weird Alchemy“ ein Kartenspiel vor, in dem es darum geht, den Gegner unangenehme Karten unterzujubeln.

Game Brewer (4 F106) bietet mit Fuji Koro eine japanische Thematik – aber das Bier kommt nach wie vor aus Belgien, und kommt aus dem Zapfhahn.

Und mit „Maji“ gibt es bei Spieltrieb (2 C148) eine Neuheit, bei der sich zwei Spieler am Brunnenbau in Afrika versuchen – kurzweilig, schnell und einfach erklärt, am besten einfach ausprobieren, der Autor dürfte größtenteils vor Ort sein.

Allgemeine Thementrends… eher weniger, ich habe ein wenig das Gefühl, es gibt vieles mit „Monster“thematik, mal nicht im Sinne von irgendwelchen Zombies, sondern wirklich „große Viecher“; außerdem scheint japanische Thematik gerade wieder „in“ zu sein – freut mich natürlich.

So… und nun geht langsam zur Bahn… man sieht sich auf der Spiel oder liest sich beim nächsten Messetagsreport.

F…

Erstverkaufstag

FUK! von Mannifest Games

(Update 09.09.19: Die PDF ist bei DriverThru verfügbar, Link zugefügt)

In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe kleiner Rollenspielverlage auf dem Markt erschienen. So hat sich System Matters inzwischen vor allem im Bereich Indie/Erzählspiel und OSR etabliert, der Verlag Heinz Tüffers bietet mit Ultima Ratio ein SF-Rollenspiel an… und einer der jüngsten Neuzugänge auf dem Markt dürfte der Verlag Mannifest Games sein. Nein, das ist kein Tippfehler: Der Eigentümer dieses Verlagen heißt ganz einfach Manfred, kurz „Manni“. Auch das Logo des Verlags stellt ganz einfach sein Gesicht dar.

Auf den Markt gekommen ist der Verlag mit dem Rollenspiel „No Return“, das wir hier besprochen hatten. Und ab dem heutigen Tag steht noch ein anderes, kleines Rollenspiel im Sortiment des Verlages, das gefühlt eher als Bier-und-Brezel-Rollenspiel eingeordnet werden müsste. Dadurch ist es dann auch ziemlich einsteigerfreundlich geworden. Allerdings könnte der Titel ein wenig gewöhnungsbedürftig sein.

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Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern

Dreadnought – Fürchte nichts! für Private Eye

Ich muss gestehen, dass ich für diese Rezension wesentlich länger gebraucht habe als ursprünglich geplant. Meine Rollenspiel-Testrunde musste – nachdem wir das Abenteuer bereits begonnen hatten – eine Reihe von ursprünglich geplanten Terminen ausfallen lassen, weil gleich mehrere Mitspieler krank geworden waren – und dann kam auch noch die Möglichkeit das John Carter vom Mars-Rollenspiel zu testen. Bis wir dann schließlich das Abenteuer neu starten konnten, hatten die Mitspieler – von denen auch inzwischen einer durch Umzug ausfällt – mittlerweile alles vergessen, worüber gesprochen worden war. So mussten wir noch einmal das Abenteuer ganz von vorne beginnen.

Beim Titel und Titelbild hatten zwei Mitspieler ein Aha!-Erlebnis. Wenn jemand, wie der Großteil meiner Runde, in den ’70er Jahren aufgewachsen ist bzw. in der Zeit begann, englische Literatur zu lesen und außerdem ziemlich SF- und Fantasy-affin war, bestand eine große Chance, dass man dem Begriff Dreadnought – auch in der Schreibweise Dreadnaught – erstmalig in Militär-und und Pseudo-Militär-SF begegnete, ohne diesen maritimen Kriegsschifftyp bereits zu kennen. Wenn man den Begriff dann ohne zu hinterfragen akzeptierte, wurde er dann in der eigenen Vorstellungswelt quasi zwangsläufig mit Raumschifftypen in Verbindung gebracht – in einer Linie beispielsweise mit Sternenzerstörern oder einem Todesstern. Dass dieser Schiffstyp aber historisch ist, war für einige Mitspieler daher ein klein wenig überraschend.

Militärhistorisch gesehen ist der Typ allerdings ziemlich jung – das Abenteuer für Private Eye spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und thematisiert die Entwicklung der ersten Schiffe dieses Typus.

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Wer ist gestorben!

R. I. P. Terrance Dicks ( *10.05.1935, + 29.08.2019)

Soeben höre ich, dass letzten Donnerstag der Screenwriter und Romanautor Terrance Dicks gestorben ist.

In Deutschland ist er vielleicht nicht so bekannt wie beispielsweise in England, aber das dürfte wohl vor allem daran liegen, dass Serie, für die er arbeitete, in Deutschland relativ lange ignoriert wurde. Sicher, er hat unter anderem auch eine Folge der Serie Mondbasis Alpha-1 geschrieben (die 19. Folge der zweiten Staffel und insgesamt 43. Folge, die in deutschen unter dem Titel Tödliche Strahlung ausgestrahlt wurde – Originaltitel The Lambda Factor) und auch eine Reihe Folgen von Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers),

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